Flackern bei der Wiedergabe von Szenen mit hohem Bildinhalt (Weitwinkelaufnahmen)

  • Hallo,
    ich habe folgendes Problem : Bei Filmaufnahmen mit großem Bildinhalt (Kleine Zweige, Gestrüpp im Bild) wird ein starkes Flackern bemerkbar. Ansosten bin ich mit meinen Aufnahmen zufrieden; Lumix GH 4- Schärfe auf -2 reduziert.
    Für einen Tipp wäre ich dankbar.
    Toni

  • Hallo Toni,


    ich filme selbst mit der GH4 und kenne auch diese 'Nebenwirkungen' bei einer ansonsten sehr guten Bildqualität. Einen wirklichen Tipp zur Fehlerbeseitigung kann ich Dir nicht geben. Was mir aufgefallen ist: Solche Störungen können bei feinen Bild-Details auftreten (wie Du richtig geschrieben hast: Kleine Zweige, Gestrüpp) - insbesondere dann, wenn kein Stativ verwendet wird und der Fotograf eine sehr ruhige Hand hat. Also bei minimalen Schwankungen. Sie sind demzufolge auch vermehrt zu beaobachten, wenn Clips nachstabilisiert wurden. Der ansonsten ganz brauchbare Edius-Stabilisator liefert hierbei die schlechtesten Ergebnisse, mit Mercalli kann man mit entsprechenden Extrem-Einstellungen solche Artefakte mitunter stark eindämmen bis beseitigen.


    Ein Problem kann auch das Fernsehgerät darstellen, das zumindest bei mir die Filme nochmals nachschärft und die Erscheinungen wieder/zusäztlich verstärken kann. Ich habe es bei meiner GH4 bei Schärfe=0 belassen, weiter möchte ich eigenlich nicht herunter gehen.


    Probieren kannst Du bei kritischen Clips den Edius Unschärfe*- oder auch den Antiflicker-Filter. Ich halte diese nachträgliche Behandlung für besser, als das gesamte Filmmaterial mit einer voreingestellten Unschärfe aufzunehmen.


    Ich kann Dir leider nur diese Notlösungen anbieten, aber vielleicht kommt auch noch einer toller Tipp, von dem auch ich profitieren könnte.


    Wilfried



    *Nachtrag: Gemeint ist der Gaußsche Unschärfefilter, der sich für diesen Anwendungsbereich jedoch nicht feinfühlig genug regeln lässt. Hier muss ein Trick angewendet werden: Seine Ansteuerung muss über eine Maske erfolgen. Wenn Du zu dieser Methode noch Fragen haben solltest, wende Dich bitte an kurt alias kpot11 - er wird Dir sicher gerne weiter helfen. Ich gehe momentan davon aus, dass dies mein letzter Beitrag in diesem Forum sein wird.

  • Hallo zusammen,


    ich kenne dieses Phänomen auch nur zu gut und zwar tritt es auch ganz besonders stark bei Fensterläden (Ritzen) auf. Das kann man z. B. mit dem AntiFlicker zwar verbessern, aber auch nur etwas.


    Wer sich etwas mehr Arbeit machen möchte, macht vom 1. Frame des Clips ein Bild, maskiert die entspr. Stellen aus und legt diese über den Clip.

  • Ich gehe momentan davon aus, dass dies mein letzter Beitrag in diesem Forum sein wird.

    ??? Wieso denn dieses ???
    kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio

    • Offizieller Beitrag

    das zumindest bei mir die Filme nochmals nachschärft


    das kann man abschalten.
    Auch getrennt nach Eingangssignal, Tv, USB, HDMI.

  • das kann man abschalten.

    Es gibt bei meinem Löwe-TV zwar einen Menü-Punkt 'Schärfe' den ich bereits von der Standard-Einstellung '3' auf minimal '1' gestellt habe, wobei ich nicht weiß, ob 1 = nicht nachgeschärft bedeutet. Aber sicherlich meinen Sie etwas anderes ?


    Mit dieser Minimal-Einstellung bin ich eigentlich kann zufrieden, aber wenn man den HDMI-Eingang unabhängig beeinflussen kann, wäre das möglicherweise ein Zugewinn an Bildqualität.


    Wilfried

    • Offizieller Beitrag

    Nun ich kenne Ihr Gerät nicht, aber selbst 2006 hatte bereits mein HD Röhren TV die Funktion jegliche Bildverbesserungen abzuschalten, bzw. je Eingang eine unterschiedliche Einstellung zu wählen.
    Eine Eigenheit, die auch alle nachfolgenden Geräte beherrschten und beherrschen.
    Ich denke der Löwe wird da keine Ausnahme machen.

  • Hallo Forum,
    danke für Eure Tipps. Ich werde nun mal sehen was noch zu retten ist.
    Ansosten werde ich an der Kamera sowie am Fernseher mit diversen Einstellungen probieren.
    Nochmals vielen Dank
    Toni

  • Ich hatte mit meinen UHD-Aufnahmen von der AX100 die gleichen Probleme und habe fast ein Jahr daran herum gedoktert. Dass es an der Einstellung des Fernsehers liegen könnte, auf die Idee bin ich bisher nicht gekommen. Jetzt habe ich bei meinem Samsung 60-Zöller (ca. 1/2 Jahr alt) die Schärfe von der Standardeinstellung 45 nach einigen Versuchen auf 15 zurück genommen und HURRA - das Flimmern in Büschen, Gräsern etc. ist praktisch völlig verschwunden. Ich war schon drauf und dran 4K völlig aufzugeben - jetzt ist die Freude wieder da.


    Vielen Dank für diesen großartigen Tipp!! applause


    Loisel

    • Offizieller Beitrag

    Ein Bildverschlimmbesserungen abschalten!
    z.B. den Fußballmodus :cool:
    Das mag für Bälle taugen, aber nicht für Filme.

  • Ich denke der Löwe wird da keine Ausnahme machen.

    Nein, tut er auch nicht. Zwar war in dem 165-Seiten-Handbuch kein direkter Hinweis hierzu zu finden, doch ist die Handhabung verblüffend einfach: Schaut man sich seinen eigenen Film über HDMI an, so werden alle während des Vorgangs veränderten (allgemeinen) Bildeinstellungen für diesen HDMI-Kanal dauerhaft übernommen (z.B. Schärfe = 1). Für die TV-Sendungen gelten hingegen die Änderungen nicht. Hier war also in meinem Fall die ganze Zeit unverändert Schärfe = 3.


    Trotz des stärkeren Nachschärfens beim Betrachten von TV-Sendungen, sind dort aber die beschriebenen Flimmer-/Flacker-Erscheinungen äußerst selten. Wie ist eigentlich zu erklären, dass ausgerechnet bei den eigenen Filmen diese Artefakte so ausgeprägt sein können ? Oder ist dies etwa eine Eigenheit der GH4 ?


    Gruß Wilfried

  • Hallo Wilfried,


    empfängst Du die TV-Sendungen über Kabel oder Satellit, als 720 25p oder 1.080 25 p, die dann evtl vom Loewe hochskaliert werden?


    Gerhard

    PC: Intel i7-4790K, Asus Z97 Pro mit Intel HD4600 (QuickSync), 16 GB RAM, GTX 970, Win 10 Pro, LG Blu-Ray, VisTitle, Mercalli, TMPGEnc Authoring Works 5
    Notebook: Intel i5-6200U, Intel HD 520 (QuickSync), 8 GB RAM, Win 10

  • empfängst Du die TV-Sendungen über Kabel oder Satellit

    Hallo Gerhard, es ist SAT-Empfang (HD), also sollte es ja wohl 1920x1080 sein. Ich hatte diese Frage in diesem Forum schon einmal (erfolglos) gestellt, aber vielleicht kannst Du sie ja beantworten: Du sprichst in diesem Zusammenhang von 25p. Bist Du sicher, dass es nicht 50i (25i) oder inzwischen gar 50p sind? Bei 25p würde mir doch wohl das Mikro-Ruckeln bei Schwenks auffallen. Aus diesem Grund bin ich ja beim Filmen grundsätzlich auf 50p übergegangen.


    Wilfried

  • Es ist überraschend schwierig, eindeutige Aussagen über dieses Thema zu bekommen. In einem Wikipedia-Artikel heißt es hierzu: "Im Fall der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist zu beachten, dass die meisten HD-Quellen dort im 1080i-Format vorliegen (internationales Austausch-Format) und nur am Sende-Ausgang auf das 720p-Format herabskaliert werden. Damit bekommt der HDTV-Receiver zu Hause ggfs. die Bewegungsartefakte der 1080i-Aufzeichnung und die verringerte 720p-Auflösung gemeinsam angeliefert."


    Ein anderer Internet-Beitrag wird hierzu etwas präziser und deckt sich mit der Info von Mod1: "In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich die öffentlich-rechtlichen Sender auf das 720/50p-Format festgelegt, während die Privatsender in 1080/50i senden. ... Gerade die öffentlich-rechtlichen Sender rufen unter Fachleuten viel Kopfschütteln hervor, weil sie ihr Programm fast nur noch in 1080/50i produzieren, aber immer noch in 720/50p senden. Das ergibt eigentlich keinen Sinn.


    Die Praxis zeigt allerdings, dass die meisten Zuschauer solche Unterschiede gar nicht bemerken - und ohne genaue Fachkenntnis auch gar nicht bemerken können. Der Auflösungs-Unterschied zwischen nativen 1280 x720 Pixeln und 1920 x 1080 Pixeln bleibt meist unsichtbar, und sogar von 1080i nach 720p umgewandeltes Programm sieht nicht schlechter aus als nativ gesendetes. Das liegt insbesondere daran, dass alle Programme bei der Ausstrahlung stark komprimiert werden, um Übertragungskapazität zu sparen. Feine Details und Bewegungen verschwimmen dann so oder so."


    Da ich nur öffentlich rechtliches HDTV nutze, empfange ich also ein aus 1080i umgewandeltes 720p-Bild. Eine Erklärung, weshalb die Flimmer-/Flacker-Erscheinungen nur bei eigenen Filmen auftreten, lässt sich hieraus allerdings nicht ableiten ...


    Wilfried

  • Hallo Wilfried


    dass die meisten HD-Quellen dort im 1080i-Format vorliegen


    Ja das ist tatsächlich so, Artikel vom 05.02.2016:
    http://www.focus.de/digital/mu…qualitaet_id_5235932.html


    Gruß Gerd

    1. GA-Z97-HD3, XEON E3-1240 V3, 16 GB PC3-2800 RAM, FirePro V3900, SSD Samsung EVO, Win 7 64-Bit, HD-Storm
    2. GA-Z97-HD3, XEON E3 1275 V3. 16 GB PC3-2800 RAM, FirePro V3900, SSD Samsung EVO, Win 7 64-Bit , HD-Spark
    3. GA-EP45-UD3P, Q9550S, 8GB PC2-1066 RAM, FirePro V3900, SSD Samsung, Win 7 64-Bit + Win XP, HD-Storm, DV-Storm.

  • Danke, Gerd, das habe ich in der Tat gesucht! Auffallend: ARTE wird laut Mod1 in Österreich in FullHD gesendet, in Deutschland nicht. Ist in Österreich wohl kein Free-TV-Sender ?


    Wilfried

    • Offizieller Beitrag

    ARTE wird immer in 1080p gesendet.


    Produziert wird das meiste in 1080p, gesendet in 720p
    Wird international gesendet, WM aus Deutschland, wird ausschließlich 1080p produziert.


    Im TV Menü kann man auswählen, was der TV mit Material machen soll, was nicht in der nativen Auflösung des TV empfangen wird.
    Alle Darstellungsmodi sind auswählbar, von Original bis hochskaliert, je nach Hersteller. Die Info Taste beim Samsung zeigt an was gesendet wird.

  • Hi,
    ARTE Deutschland sendet in 720p50.
    ARD und ZDF ebenfalls.
    Produziert wird das meiste Material in 1080p25
    Aquiseformat jedoch ist 1080i25, Sendeformat dann 720p50.
    Das ist die Krux an der ganze Sache.
    Wir liefern viel an den WDR. Dort wird viel über das Problem diskutiert, jedoch muss man als ÖR-Sender verantwortungsvoll mit den Gebühren umgehen und kann deshalb nicht "mal eben kurz" Geld verbrennen um das Sendeformat umzuschmeissen.
    LG
    Maik

  • Ich weiß nicht, inwiweweit noch jemand an dem Thema interessiert ist, aber ein paar Fakten kann ich liefern. Das beschriebne Problem ist KEIN Problem einer bestimmten Kamerea, und KEIN Problem von 4 K. Als ich diesen Fehle bemerkte, es war erstals bei Szenen von Panasonic SD 707, da dachte ich, diese sei eben der Preis des Amateurformats. Der Fehler war aber bei SONY AX 100 ebenfalls bei manchen Szenen zu sehen. Ich vermute, daß es sich um eine Abart des Moire Effekts in Verbindung mit der Bildstabilisierung handelt UND die Überschärfung zudem noch eine Rolle spielt
    Das wäre EINE Erklärung warum bei professionellen Produkten der Fehler nicht auftritt, Ferner wird er unterddrückt,bzw abgemildert, wenn man Kameras mit großem Sensor einsetzt, hier ist der Hintergrund permanent unscharf und der Vordergrund hat üblicherweise weniger Details.
    Meine HC X1 produzierte (bislang) diesen Fehler nicht, dafür ist sie in der Normaleinstellung einen Hauch weniger scharf und detailreich, eher in Richtung "weicher"
    Dafür aber im Gesamteindruck "natürlicher"
    Beste Grüße aus Wien
    Cineast