Film über die Hansesail 2017

  • Der Geruch nach See und Tang tut gut!
    Hat mir sehr gefallen - und interessant ist der Film für Landratten ja auch. Interessant der Anfang!
    Ich wünsche "immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel"!
    Gruß kurt (oder eigentlich Ahoi?)

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio

  • Hallo Torsten, Glückwunsch, sehr gut gefilmt und geschnitten.
    Besonders hat mir gefallen, dass Du den O Ton von der Eröffnung durchgängig hast laufen lassen und ensprechend passende Videoclips eingebaut hast.


    Eine Bemerkung noch zum Thema, leider hat sich der Wunsch der Veranstaltungsleitung nicht erfüllt und die verschärften Sicherheitsregeln kommen ab den 01.01.2018 https://www.ndr.de/fernsehen/s…Aus,nordmagazin46896.html


    Schade, damit wird wieder ein Stück Tradition durch überzogene Bürokratie zerstört. Du hast mit Deinem Film ein Dokument geschaffen, was es künftig in der erlebten Vielfalt nicht mehr geben wird.


    Gruß Klaus

    Intel core i9 10850 K, 3,5-5 GHz; MB Z490, SFP 500 GB M.2 Videoschnittplatte 1 TB M.2, und Videoschnittplatte 2 TB M.2, 32 GB Hauptspeicher, GTX 1060 6 GB Ram Win 11 prof 64 bit, Mercalli 5, Neatvideo 5, Itensity pro 4K,
    Kamera Sony FDR - AX100,

  • Hallo teeklipper,


    hier meine Meinungen zu Gestaltung und Schnitt, zumindest zu den wichtigsten Dingen, die mir aufgefallen sind. Danach gibt es noch Meinungen zum Inhalt, und am Ende gehe ich noch mal kurz auf den Gesamtstil ein. Bitte nimm nichts hiervon persönlich! Mir geht es ja nur um Feedback, nicht um Beleidigung! Und sorry für die Ausführlichkeit!



    #### GESTALTUNG / SCHNITT ###


    00:20 - Titelbildschirm
    Ich persönlich finde die Schrift zu weit über den Bildschirm gezogen. Wenn ich mir das auf meinem normal großen Fernseher anschaue, muss ich ja fast den Kopf drehen beim Lesen ;-). Inhaltlich hätte ich nicht "Race" geschrieben. Entweder ganz normal "Rennen" oder "Regatta", aber "Race" klingt so, als wolltest Du es englisch machen, weil es scheinbar cooler ist.


    00:33 - Überblendung
    Die Überblendung ist nicht sauber, denn man sieht dahinter kurz den schwarzen Rahmen hervorlugen. Bei sowas kann man versuchen, die Ebenen einzeln und ein paar Frames zeitlich versetzt nacheinander zu blenden.


    00:40 ff - Bühnensituation
    Aus dieser Kameraposition in der zweiten Reihe hast Du ordentlich was rausgeholt. Die Overlays beim Erklären des vorangegangenen Fallschirmsprunges sind auch gut gelungen. Ohne diese zusätzlichen Bilder hätte mich das Bühnengeschehen gelangweilt, MIT diesen Bildern war es wiederum recht interessant.


    02:50 Schnitt von Gesprächssituation auf Anmoderation Schwesig
    Das ist streng genommen ein Anschlussfehler, weil ja der Moderator vom Bühnenrand in den Hintergrund "hüpft" und außerdem der Gesprächspartner plötzlich "verschwindet". Immerhin ist es aber ein Wegsprung und damit nicht soooo schlimm wie der folgende Schnitt:


    03:05 Schnitt auf Rede Schwesig
    Diese Blende würde ich da nicht nehmen. Es ist immer schwierig, sowas mit einer Kamera aufzulösen. Entweder nehme ich da gern eine kurze "benutzerdefinierte Alpha-Blende" (12 Frames oder so). Durch ihre Optik signalisiert sie dem Zuschauer: "wir haben da mal was gekürzt, und das darf man auch ruhig wissen". Die normale Blende signalisiert "wir hoffen, der Zuschauer merkt's nicht."
    BESSER wäre hier z.B. folgender Versuch: Sobald DU kannst, fang sie möglichst bildfüllend ein, dann hast Du zumindest einen deutlichen Ransprung zur vorigen Situation. Das guckt sich besser. Noch besser ist es, sich ganz am Anfang oder ganz am Ende der Bühnenaction (wenn es thematisch gerade eher uninteressant ist) mal nach vorn an eine der Bühnenecken zu kämpfen und irgendwie ein Bild (besser mehrere) vom Publikum zu machen. Solche Schnittbilder kann man nämlich dann super benutzen, um diese zwei Szenen miteinander zu verbinden.


    08:00 ff. Mastklettern
    Das Mastklettern zieht sich für meine Begriffe zu sehr. Ich vermute, man muss schon ausgemachter Segelfan sein, um das über so lange Strecken unkommentiert interessant zu finden. Ist aber Geschmackssache.


    13:30 ff Segelsetzen
    Im Gegensatz zum Mastklettern: sehr cool! Das gesamte Prozedere des Segelsetzens mit dem Originalton, aber vom Sprecher unkommentiert, fand ich sehr schön, weil man als Zuschauer gut in die Atmosphäre mitgenommen wurde.


    17:11 Schnitt Segelschiff auf Segelschiff
    Schnittfehler!!! Du zeigst zweimal den ziemlich gleichen Bildausschnitt! Dadurch "springt" das Bild - und das wirkt sehr unstimmig! Außerdem ist es das gleiche Schiff, also ohnehin dasselbe Motiv. Ich sehe demnach im zweiten Bild nichts Neues, was ich nicht schon im ersten Bild gesehen hätte. Kurzum: dieser Schnitt war eigentlich nicht nötig.


    23:13 Umschnitt
    Selbes Problem: Du schneidest von einer Kameraeinstellung auf praktisch dieselbe Einstellung - und noch dazu "springen" die Damen im Bild von vorn links nach hinten in die Mitte. Auch hier braucht es entweder ein Zwischenbild oder wenigstens eine Änderung der Einstellgröße.



    #### INHALT ####


    06:20 Inhalt
    "Leider schienen sich viele Besucher mehr für die Schausteller und Verkaufsstände als für die Schiffe zu interessieren." Erstmal ist das Deine persönliche Meinung aufgrund Deines persönlichen Eindrucks während Deiner Anwesenheit dort. Es kann Dir zwar spontan keiner das Gegenteil beweisen, aber so wirklich eine belastbare Aussage ist das auch nicht. Selbst wenn es stimmt: das kann man ja so hinnehmen, aber warum ist das so, dass sich die Besucher nicht für die Schiffe interessieren? Und warum ist das schlimm? Hier wäre es interessant, inhaltlich etwas tiefer zu gehen, evtl. sogar mal Besucher zu befragen, warum sie eher an den Ständen rumschauen als an den Schiffen.


    Das konterkariert nämlich witzigerweise auch den Inhalt auf der Bühne: Dort regen sich die Segelschiff-Enthusiasten zu Beginn Deines Films darüber auf, dass durch die neue Verordnung künftig einige Traditionsschiffe verschwinden werden. Aber wenn das Publikum der Hansesail die Schiffe eh nicht so interessant findet, passt das ja (zynisch ausgedrückt). Vielmehr stellt sich die Frage: Hat nicht eher die gesamte Segelschifferei ein viel tiefliegenderes Problem, nämlich mangelndes Interesse in der Bevölkerung UND Regulationswut der Behörden?


    12:14 Haustiere
    Unfreiwillig komisch, vor allem aber inhaltlich unpassend fand ich die "Haustiere". Also, erst kommt der eine Satz zur Artemis, dann zwischendrin diese albernen Handpuppen, und dann wieder ein Satz über die Sedov. Warum diese Haustiere dazwischen? Das Problem ist die Beliebigkeit. Wenn es dazu eine Geschichte gibt, die uns erklärt, was dieses Kinderspielzeug da an Bord zu suchen hat, dann erzähl uns doch bitte diese Geschichte, denn dann wäre es ja interessant! Und wenn es nicht interessant ist, dann lass es weg. Weniger ist mehr!


    16:00 f. Start
    Mal exemplarisch an dieser Stelle: Du schreibst oft nur so einzelne Sätze, die dann noch dazu kaum Informationen enthalten. Hier: "Nachdem der Start endlich freigegeben war, gingen beide Schiffe auf die Regattastrecke." Nur dieser einzelne Satz, das wirkt irgendwie verloren. Erklär uns doch an dieser Stelle, wie lang die Strecke ist, wo sie hinführt, oder was vielleicht die Herausforderungen für beide Schiffe sind (die ja immerhin recht verschieden gebaut sind, wie wir am Anfang erfahren haben). Kurzum: gib Deinem Zuschauer mehr Futter!


    16:56 Segelschiff
    Noch so ein Einzelsatz: "Die schwedische Brigg "Tre Kronor af Stockholm" bot unter Segeln einen imposanten Anblick." Leider enthält dieser Satz keine verwertbare Information für den Zuschauer. Und dass sie einen imposanten Anblick bot, musst Du Deinen Zuschauern idealerweise nicht sagen, sondern das sollen ja Deine Bilder zeigen! Dass das ein imposanter Anblick ist, denkt sich der Zuschauer von ganz allein (oder auch nicht), aber der Anblick wird NICHT imposanter dadurch, dass Du es sagst. Meine Empfehlung: Finger weg von solchen optischen Wertungen im Text; vor allem, wenn Deine Bilder das viel "sagen" können. Lass Deine Bilder sprechen!


    23:30
    Zu guter letzt nochmal so ein Satz: "Ich denke, darin waren sich alle einig: es war eine wirklich schöne Segeltour." Du als Filmemacher bist für den Zuschauer eigentlich völlig uninteressant (und solltest auch als Sprecher nicht in der Ich-Form agieren), denn Du möchtest ja zeigen, wie die Mitreisenden das empfanden. Dann frag sie doch! Du hast an anderer Stelle ziemlich brauchbaren Ton eingefangen, sodass ich mir vorstellen kann, dass auch in dieser (ruhig klingenden) Schlussatmosphäre vielleicht jemand in die Kamera gesagt hätte, wie er/sie das fand. Das macht zwar mehr Arbeit, wirkt aber um Längen authentischer!!



    #### GESAMTSTIL ####


    05:38 Sprecher
    Der Sprecher (Du?) ist leider nicht ausgebildet, trifft deswegen die Betonungen nicht und gerät dadurch in einen Singsang. Das ist eigentlich alles nicht hochdramatisch, aber durch den Singsang klingt alles irgendwie gleich, und man ist eher geneigt, nicht mehr hinzuhören.


    Insgesamt ist es zwar auch ein Stilmittel, KEINE Musik zu verwenden, aber zusammen mit der nicht idealen Sprecherleistung hätte ich mir wenigstens hier und da eine passende musikalische Untermalung gewünscht. Man kann mit der richtigen Musik auch soooo viel Stimmung transportieren. Manchmal sogar so, dass man lieber einen Satz vom Sprecher weglässt ;)


    Als Anregung, was ich so meine, empfehle ich mal folgendes themenverwandte Video:

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    Spart Euch beim Anschauen gern den Anfang und das Ende: von ca. 18:00 bis 30:00ff geht es auch um eine Regatta, die hier hauptsächlich durch Bilder und O-Töne (auch zumeist nur als Atmo) erzählt wird. Und natürlich durch Musik (wobei ich die hier gleich ein bisschen zu viel finde).


    Für dieses Video kamen "nur" zwei DSLR-Kameras und eine GoPro zum Einsatz, also keine große Technik. Und die Filmcrew bestand aus zwei Leuten (einer auf jedem Schiff).



    #### Fazit ####


    Da waren sehr viele schicke Stellen in Deinem Video. Insgesamt hätte es für meinen Geschmack und für die Lauflänge mehr redaktionelle Arbeit gebraucht - in der Tiefe, nicht in der Menge! Und daran angelehnt wäre dadurch auch eine stimmigere Gesamtdramaturgie entstanden - eben auch für den Schnitt. Falls das Dein erstes Werk dieser Länge war: trotzdem nicht schlecht!

  • Hallo Captain,




    keine Ahnung wie Du zur Seefahrt stehst, aber Danke für Deine ausführliche Bewertung. Das meine ich ganz ehrlich. Ich möchte ja lerne und freue mich über jede fachlich begründete Meinung.


    Ein paar Anmerkungen habe ich aber auch.




    Erstmal vorweg, ich hatte nur eine 5 Stunden Tour auf der Greif zur Hansesail gebucht. Ich hatte vorher weder die Möglichkeit mit der Besatzung noch mit den Mitseglern Absprachen für das Filmen zu machen. Die Bewegungsfreiheit bei Segelmanövern und während der Revierfahrt (auf der Warnow zwischen Stadthafen und Warnemünde) war stark eingeschränkt.




    02:00 – Titelbildschirm


    Ok, über die Größe denke ich nach. Mache es das nächste Mal eventuell etwas anders.


    Der Begriff „Race“ ist bei Segler aber ein durchaus geläufiger Begriff. Ich bin sonst eher der Vertreter mit deutschen Begriffen zu hantieren, hier passt es aus meiner Sicht aber. Außerdem wäre Regatta für den Titels noch länger gewesen.




    00:33 – Überblendung


    Da hast Du Recht. Habe ich erst jetzt im „Bild für Bild“-Vorlauf gesehen. Hätte ich besser zeitlich versetzt ausblenden sollen.




    Bühnenschnitte


    Zwischenbilder vom Publikum wären hier wirklich die elegantere Lösung gewesen. Hatte aber leider keine. Habe mich zu sehr auf das Geschehen auf der Bühne konzentriert. Hinterher ist man schlauer.




    08:00 – Mastklettern


    Über die Länge kann man sich sicher streiten. Ich wollte hier zeigen wie aufwendig und schwierig die einzelnen Phasen sind. Und … es dauert nun mal seine Zeit bis alles bereit ist.




    17:11 – Schnitt Segelschiff


    Auch hier hast Du Recht. Ich hätte die 2. Einstellung weglassen sollen. Da ging des Seemannsherz mit mir durch.




    23:13 – Umschnitt


    Bei den Einstellungen zum Festmachen wäre ein Schnittbild vom Poller oder Festmacher besser gewesen, hatte leider keine. Auf die Back durfte beim Festmachen kein Besucher.




    06:20 – Inhalt


    Ich bin fast jedes Jahr mehrere Tage auf der Hansesail. Das Verhalten der Besucher zeichnet sich leider von Jahr zu Jahr immer mehr ab. Da stehen Leute lieber an einem Stand mit Haushaltswaren als sich die Schiffe an zusehen. Dieses Jahr waren sogar noch Plätze auf Schiffen wie der Tolkin und Greif bis zur Ausfahrt zu buchen, wo man früher Wochen vorher schon keine Chance gehabt hätte. Aber es ist richtig, es sind meine Meinungen und gehören hier nicht hin.




    12:14 – Haustiere


    Es gibt leider keine Geschichte dazu, außer dass die gezeigte Frau die Tiere von Ihrem Freund bekommen hat. Da der Film auch an die Besatzung ging und ich mich mit Ihr und einigen Andere nett unterhalten habe, sind die Tiere mit dabei.




    16:00 – Start


    Informationen zur Regattastrecke habe ich nicht. Es ging nur in Richtung Außenreede zur gesetzten Wendetonne und zurück zum Startschiff. Kurs und Länge könnte ich nur grob schätzen. Es ging einfach hart am Wind immer gerade aus. Schwierigkeiten waren nur des Segeln mit Fremden, jedenfalls für die Besatzung.




    16:56 – Segelschiff


    Stimmt, man soll dem Zuschauer nicht erklären was er sehen soll oder eh schon sieht.




    23:30 – Schluss


    Ich hätte hier gerne eine Meinung von einem Besucher gehabt. Da ich einen „sauberen“ Schluss wollte, habe ich wieder meinen Eindruck gebracht. Ist nicht sehr elegant, ist mir klar.




    Zum Sprecher


    Ja, das bin ich selbst. Ich habe weder eine Sprecherausbildung noch konnte ich bisher einen Kurs für richtige Betonung belegen. Ich war mal 4 Jahre Mitglied beim Hanse Filmstudio Rostock (BDFA). Leider hat dort keiner Wert auf solche Sachen gelegt. Das war auch einer der Gründe warum ich dann da wieder weg bin. Bei ROK-TV, wo der Film im Fernsehen lief, war ich letzte Woche bei einem Workshop zum Thema Reisefilm. Dort hat der Referent vom BDFA Michael Preis auch einiges über Kommentare und Betonung erzählt. Werde ich für die Zukunft berücksichtigen.




    Auf Musik habe ich bewusst verzichtet. Ich bin der Meinung, dass O-Ton immer besser ist. Zumal ich dann wahrscheinlich Probleme mit der GEMA bekommen hätte.




    Zum Abschluss noch ein paar Worte zu Deinem Beispielfilm.


    Für Aufnahmen der Schiffe von „außen“ fehlen mir die Möglichkeiten. Ich frage mich, wie das mit einer DSLR-Kamera bzw. GoPro möglich ist. Sieht eher nach Flugaufnahmen aus.


    Ich habe bei den Aufnahmen auch den Eindruck, dass sowohl die Besatzung als auch die Besucher auf die Filmaufnahmen vorbereitet waren. Ich denke das war ein geplanter Film. Die Möglichkeit ergab sich für mich als Hobbyfilmer nicht. Über die Zeitdauer der Tour bin ich mir auch nicht ganz im Klaren. Die Mitsegler sprechen mehrfach von Vorträgen, mehrere an einem Tag werden es ja wohl kaum gewesen sein.


    Was mir aber negativ aufgefallen ist, bei einigen Aufnahmen „pumpt“ die Kamera (02:40, 04:27, 04:43, 05:47, 07:08…). Das hat meiner Meinung nach auch nichts mit einer geplanter Schärfenverlagerung vom Vordergrund auf den Hintergrund zu tun. Ich hätte diese wahrscheinlich raus gelassen.


    Sehr schön fand ich die Aufnahmen oben vom Mast. Leider durfte auf der Greif nur die Besatzung die Wanten in den Mast hoch. Auch das spricht eher für eine geplante Filmaktion. Sonst geht wohl kaum eine Besatzung das Risiko eines Unfalls ein.




    Wiederholungen sind da aber auch drin. Sieh Dir nur mal die Aufnahmen vom Segelsetzen (Durchholen der Schoten) oder die Aufnahmen mit dem Flieger an.




    Der Kommentar war natürlich besser als bei mir. Ich denke, die haben das nicht zum ersten Mal gemacht. Aber warum erzählt der Sprecher zum Anfang über das Segelschiff Tolkin und zeigt Leute im Gespräch bzw. beim Baden. Wenn ich richtig liege, kommentiert man nicht etwas, wenn man gleichzeitig etwas anderes sieht. Auch sind teilweise die Mitsegler zu hören, aber es ist nichts von ihnen zu sehen. Man sollte sie doch wenigstens kurz einblenden.




    Also ist auch dieser Film aus meiner Sicht mit einigen Fehlern behaftet.




    Ich denke dass man die Voraussetzungen bei dem Film auch nicht mit meiner Situation beim Filmen auf der Greif vergleichen kann.




    Aber wie sagt, danke für Deine ausführlichen Ausführungen, ich werde Sie für die Zukunft berücksichtigen.

  • Der Begriff „Race“ ist bei Segler aber ein durchaus geläufiger Begriff. Ich bin sonst eher der Vertreter mit deutschen Begriffen zu hantieren, hier passt es aus meiner Sicht aber. Außerdem wäre Regatta für den Titels noch länger gewesen.

    Richtig. Mir geht es nur um folgendes: früher (und damit meine ich wirklich früher) war alles nur SD, und vor allem waren die Fernseher kleiner. Da musste man wirklich mit großen Buchstaben arbeiten und den ganzen Platz des Bildschirms ausnutzen. Das ist heutzutage gottseidank nicht mehr so, weswegen man für Titel eigentlich nicht mehr die gesamte Bildschirmgröße ausnutzen muss und trotzdem alles noch sehr gut lesen kann.


    Zwischenbilder vom Publikum wären hier wirklich die elegantere Lösung gewesen. Hatte aber leider keine. Habe mich zu sehr auf das Geschehen auf der Bühne konzentriert. Hinterher ist man schlauer.

    Ja, da ist es sinnvoll sich anzugewöhnen, solche Bilder vorher oder hinterher immer irgendwie zu holen, damit man im Schnitt genau diese Möglichkeiten hat. Es geht nicht immer, aber man sollte beim Dreh immer die Augen offen halten. Ein altes Fernseh-Sprichwort sagt: "Verlasse nie einen Drehort ohne Schnittbilder". ;)


    Ich bin fast jedes Jahr mehrere Tage auf der Hansesail. Das Verhalten der Besucher zeichnet sich leider von Jahr zu Jahr immer mehr ab. Da stehen Leute lieber an einem Stand mit Haushaltswaren als sich die Schiffe an zusehen. Dieses Jahr waren sogar noch Plätze auf Schiffen wie der Tolkin und Greif bis zur Ausfahrt zu buchen, wo man früher Wochen vorher schon keine Chance gehabt hätte. Aber es ist richtig, es sind meine Meinungen und gehören hier nicht hin.

    Und wenn Du nur EINEN Passanten oder besser noch Schiffseigner/Skipper findest, der Dir das in die Kamera sagt, ist das viel wertvoller, als wenn Du es selbst im Sprechertext sagst.


    Informationen zur Regattastrecke habe ich nicht. Es ging nur in Richtung Außenreede zur gesetzten Wendetonne und zurück zum Startschiff. Kurs und Länge könnte ich nur grob schätzen.

    Hierfür ist es i.d.R. ganz gut, HINTERHER (wenn alle wieder entspannt sind und keinen Termindruck mehr haben) noch mal kurz mit Zettel und Stift zum Skipper zu gehen und sich noch mal nachträglich ein paar Infos zu holen. Macht kaum Arbeit, man kann evtl. noch nette Kontakte knüpfen, und vor allem hat man drei, fünf sinnvolle Infos mehr für den Sprechertext.


    Zumal ich dann wahrscheinlich Probleme mit der GEMA bekommen hätte.

    Nein, denn es gibt ja mehr als GEMA-Musik. Was nicht heißt, dass die kostenlos ist. Aber man kann sich für einen relativ schmalen Taler (ca. 20 bis 50 Euro) ziemlich coole Musik von entsprechenden Portalen lizensieren. Eine erste Anlaufstelle ist z.B. Audiojungle.com


    Zum Abschluss noch ein paar Worte zu Deinem Beispielfilm.


    Für Aufnahmen der Schiffe von „außen“ fehlen mir die Möglichkeiten. Ich frage mich, wie das mit einer DSLR-Kamera bzw. GoPro möglich ist. Sieht eher nach Flugaufnahmen aus.

    Nein, es war in der Tat eine DSLR, aber aus einem motorisierten Beiboot heraus, dass mal kurz um das zweite Schiff herumgefahren ist. Da muss man Glück haben, dass einem das ermöglicht wird, aber manchmal hilft schon simples Nachfragen. Oder wenn man das dritte, vierte, fünfte Mal dabei ist und die Leute schon kennt - das hilft auch manchmal, dass man etwas bekommt, das anderen nicht ermöglicht wird. ;)


    Ich habe bei den Aufnahmen auch den Eindruck, dass sowohl die Besatzung als auch die Besucher auf die Filmaufnahmen vorbereitet waren. Ich denke das war ein geplanter Film.

    Richtig. Und ja, das hilft enorm! Aber das ist natürlich auch ein deutlich größerer Aufwand.


    Über die Zeitdauer der Tour bin ich mir auch nicht ganz im Klaren. Die Mitsegler sprechen mehrfach von Vorträgen, mehrere an einem Tag werden es ja wohl kaum gewesen sein.

    Die Regatta (von 18 bis ca 30 Minuten im Film) fand an einem Tag statt, die Vorträge in der Tat am Vortag.


    Was mir aber negativ aufgefallen ist, bei einigen Aufnahmen „pumpt“ die Kamera (02:40, 04:27, 04:43, 05:47, 07:08…). Das hat meiner Meinung nach auch nichts mit einer geplanter Schärfenverlagerung vom Vordergrund auf den Hintergrund zu tun. Ich hätte diese wahrscheinlich raus gelassen.

    Das war mit großer Wahrscheinlichkeit der Stabilisator. Wenn die Aufnahmen sehr wackeln und man mit den Einstellungen des Stabilisators nicht vorsichtig ist, entsteht häufig dieses Pumpen oder Wabern des Bildes. Das ist dann die Entscheidung Pest oder Cholera: entweder es wackelt wie Sau oder es pumpt.


    Der Kommentar war natürlich besser als bei mir. Ich denke, die haben das nicht zum ersten Mal gemacht.

    Richtig. Zumal die Teilnehmer fast durch die Bank Akademiker oder Wirtschaftsleute sind, und die können meistens reden ;)


    Aber warum erzählt der Sprecher zum Anfang über das Segelschiff Tolkin und zeigt Leute im Gespräch bzw. beim Baden. Wenn ich richtig liege, kommentiert man nicht etwas, wenn man gleichzeitig etwas anderes sieht. Auch sind teilweise die Mitsegler zu hören, aber es ist nichts von ihnen zu sehen. Man sollte sie doch wenigstens kurz einblenden.

    Ja, da hast Du uneingeschränkt recht.


    Also ist auch dieser Film aus meiner Sicht mit einigen Fehlern behaftet.

    Ja, völlig richtig. Aber dafür, dass es wiederum ein No-Budget-Film ist (wie Deiner sicherlich auch), ist das Niveau schon recht hoch. Ich persönlich finde, dass der Cutter auch noch einiges besser hätte machen können (z.B. Luma-Korrekturen bei sehr hellen Aufnahmen, auch mal eine Stelle ohne Musikteppich etc.)


    Ich denke dass man die Voraussetzungen bei dem Film auch nicht mit meiner Situation beim Filmen auf der Greif vergleichen kann.

    Da hast Du sicherlich recht, was den großen Rahmen angeht. Mir ging es im Ganzen eher um die Einstellungen, die da (zumindest theoretisch) möglich sind, und was man im Schnitt z.B. auch komplett ohne Sprechertext rausholen kann.


    Wenn Du ein bisschen davon als Inspiration mitnehmen kannst, dann hat sich mein Feedback ja schon "gelohnt". Und nach Deinem Rück-Feedback ahne ich auch, dass Dein Film sich ohnehin ein bisschen mehr an die Fischköppe als Zielpublikum orientiert, die ohnehin mehr Ahnung von dem ganzen Segel-Hintergrund haben als die 95% Landratten. :)


    Übrigens war ich auf der Sedov mal ziemlich weit oben im Mast (ungefähr auf Höhe der obersten Rahe) - da ging mir ganz schön die Düse. Zum Glück war da kein Seegang; und vor allem war keine Kamera dabei ;)

  • Hallo Teeclipper,


    habe mir Deinen Film noch nicht angesehen, nur diesen Thread durchgelesen.


    Hier ein paar gute Tipps fuers Texten:
    https://www.nrwision.de/lernen…iste-fuer-gute-texte.html
    https://www.nrwision.de/lernen…xten-fuers-fernsehen.html
    https://www.nrwision.de/lernen…en-fuers-fernsehen-2.html


    Einige davon fuehre ich mir vor jedem Film nochmal zu Gemuete, da man - vor allem, wenn man als Nichtredakteur sich um Kamera, Schnitt UND Texte kuemmert - leicht in Versuchung geraet, zuviel Textinformation zu liefern oder das beschreibt, was man eh schon sieht.


    Ganz krass passiert mir das zurzeit mit einer Doku zu einem anthropologischen Thema, die wir schon 2006 in Madagaskar drehten, aber aufgrund von Auftragsarbeit nie Zeit fuer den Schnitt hatten. 20 Stunden Material und jede Menge Recherchen - was ich bisher nie in dem Umfang gemacht habe. Da will man alle Infos unterbringen und laeuft Gefahr, alles zuzutexten.


    Also man lernt nie aus...

  • Hallo Litti:


    Die Links: Schöne Zusammenfassung fürs Wiederholen!
    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
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    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio