NewBlue als Zugabe sinnvoll oder nicht?

  • Auch ich habe das Angebot zur kostenlosen Zugabe von NewBlue zum Upgrade auf Edius 9 erhalten. Ich habe mir zumindestens mal angesehen, was man damit machen kann. Viel kann man aus der Website nicht ersehen.
    Ich benutze seit Jahren das viel preisgünstigere und in seinen Möglichkeiten fast unerschöpfliche Blufftitler von Outerspace und bin damit sehr zufrieden.
    Kennt jemand beide Programme und hat Argumente für mich, weshalb NewBlue viel besser ist als Blufftitler?
    Ok, Blufftitler gibt es nur als Standalone, nicht als Plug-in.

  • Hi,


    schau Dir mal auf der NB Seite die Tutorials an, da bekommst Du einen recht guten Überblick, was der Titler wirklich kann. Das ist schon sehr gut.
    Der vermutlich größte Vorteil dürfte aber wohl wirklich sein, dass er als PlugIn in Edius läuft.


    Mit der jetzigen Version 5 habe ich noch nicht gearbeitet, aber ich hatte mal so einiges mit der damaligen Version 2 ausprobiert, die ja bei der "alten" OFX-Bridge leider nur eine 1 Jahres Trail war.
    Das Programm lief bei meinen Tests stabil, bedurfte aber einiger Einarbeitung.
    Es gefiel mir schon sehr gut. Trotzdem blieb ich damals wegen der Kosten für eine dauerhalte Freischaltung (als Version 4) bei FUSION.
    Und ich werde es wohl (zumindest überwiegend) auch weiterhin bei FUSION bleiben, da ich es nicht nur für die Erstellung von Titel benutze.


    Ich denke, es ist eben immer auch eine persönliche Sache, womit man am besten klarkommt.
    Und wenn man schon lange Zeit ein bestimmtes Programm nutzt und darin eingearbeitet ist, fällt es einem auch schwer zu wechseln.


    Insoweit kannst Du es nur selbst ausprobieren und sehen, was Dir evtl. besser oder schlechter gefällt und mit welchem Du letztendlich in späterer Zeit lieber arbeiten möchtest.


    Das ist ja auch kein Problem, da der NB Titler ja diesmal sogar eine kostenlose dauerhafte Vollversion ist.
    Und auch wenn es nicht die aktuelle Version ist dürfte man damit in den nächsten Jahren problemlos arbeiten können.
    Insoweit besteht eigentlich kein Grund ihn nicht zu installieren und ihn zumindest auszuprobieren.


    Ist jetzt nicht ganz das, was Du gefragt hast, aber letztlich vermutlich die richtige Antwort.


    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Ich habe die Version 4 und benutze sie kaum weil die Bedienung sehr umständlich und oft völlig unlogisch ist. Die Bedienung ist ja bei 5 praktisch identisch.
    Ich ärgere mich ständig, weil viele Bedienschritte unlogisch sind. So erstelle ich einen Titel mit NB und speichere ihn. Dann kopiere ich den Titel in der Timeline, ändere den Inhalt (z.B. anderer Interviewpartner) und jeder normale Mensch denkt, wenn man diesem dann mit "speichern unter" einen anderen Namen gibt, hätte man einen neuen Titel in der Timeline. Hat man auch, aber der vorherige Titel hat dann die gleichen Inhalte?? Erst wenn man die schräge Bedienphilosophie verstanden hat, gelingt auch das. Dann müssen die Titel ständig zwischengespeichert und gerendert werden, was auch unnötig Zeit kostet. Wenn man einen Titel verlängern will, kann man das Ding nicht einfach auf der Timeline länger ziehen sondern muss umständlich Zeiten neu zuordnen. Effekte und Ein- und Ausblenden einfach drauflegen? Fehlanzeige. Muss intern alles zugeordnet werden. Da dauert das Titelerstellen länger als der Schnitt.


    Ich erstelle alle Titel lieber mit Quicktitler. Der ist schnell, einfach und logisch zu bedienen. Wenn man kopiert und unter neuem Namen speichert, klappt das problemlos ohne dass alle anderen Titel mit geändert werden. Wenn ich Titel verlängern oder kürzen will - einfach schieben. Da man auch Effekte darauf anwenden kann, gibt es fast nichts, was man damit nicht schnell machen kann.


    Aber wie gurlt schon richtig angemerkt hat, das muss jeder für sich entscheiden. Ich bewundere ihn (keine Satire, sondern Anerkennung), dass er Titel mit Fusion erstellt. Die Bedienung ist, sagen wir diplomatisch "schon sehr exotischer und zeitintensiver" als NB.


    Ich sage damit nicht, dass beide Titler keine tolle Ergebnisse liefern können. Im Gegenteil. Ich kann nur oft die schrägen Denkstrukturen von Entwicklern nicht nachvollziehen. Jeder Autohersteller würde öffentlich geteert und gefedert werden, wenn er bei neuen Autos das Gaspedal mal nach links, die Kupplung nach rechts und die Bremse an einem Hebel am Lenkrad anbringen würde. Im Softwarebereich wird das hingenommen, weil viele glauben, das wäre "besonders professionell", wenn Bedienungen umständlich und schwer nachvollziehbar sind. In Wirklichkeit sind viele Entwickler einfach ergonomisch komplett inkompetent. Ich hatte keine Schwierigkeiten damals von Premiere 6.5 auf Edius umzusteigen, weil Edius z.B. vollkommen logisch aufgebaut war und bis heute ist. Immer wenn ich andere Video-Software teste, wird mir das oft vor Augen geführt und ich sehe unwillkürlich im Geist das Auto mit den vertauschten Pedalen...

    Mainboard Gigabyte Z790 UD AX, Intel Core i9 14900k, 32 GB DDR5 RAM, 1 x SSD 2TB, 1 x M.2 SSD 500GB (System), 1 x M.2 SSD 2GB, Geforce RTX3060 12GB, Blackmagic Intensity Pro 4K, RME HDSPe AIO, Windows 11 Pro-64 (23H2), Adobe Production Suite CS5, WaveLab 11, Prodad Adorage, Vitascene 3, Heroglyph 4, Acon Audio Restauration Suite 2, Acon Deverberate 3, Acon Extract Dialogue, Neat Video 5, NewBlue Amplify plus, Hide 1.5, Mercalli 6, Izotope RX10

  • Ich erstelle alle Titel lieber mit Quicktitler. Der ist schnell, einfach und logisch zu bedienen.



    ... Ich bewundere ihn (keine Satire, sondern Anerkennung), dass er Titel mit Fusion erstellt.

    Gut, das ist vielleicht ein Missverständnis.
    So einfache Dinge wie die Einblendung eines einzelnen Schriftzug mit einem Namen und ggf. einem "Balken" drunter, o.ä., mache ich selbstverständlich auch "nur" mit dem Quicktitler.
    Und da gehe ich mit Dir konform, dass dieser schnell und leicht zu bedienen, und für solche einfachen Sachen auch die beste Alternative ist.


    Das, was ich jetzt oben so lapidar als "Titel" bezeichnet hatte, sind dann natürlich schon die komplizierteren Dinge, wie man sie bei einem Intro, oder einem Eröffnungstitel braucht.

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  • Danke schon mal Euch Beiden für Eure Meinung. Ich habe mir mal die Videos auf der NewBlue-Site angesehen. Nun, die Bedienoberfläche scheint mir schon übersichtlicher als die etwas merkwürdige Bedienung von Blufftitler. Aber aus euren Ausführungen entnehme ich, dass auch die anderen Programme gewöhnungsbedürftig sind und Blufftitler da keine Ausnahme ist. Man müßte sich also wieder vollkommen umstellen und umlernen bei einem Programmwechsel.
    In der Leistungsfähigkeit sehe ich an den Videos keinen gravierenden Unterschied, zumal die Möglichkeiten auch beim Blufftitler sooo enorm sind, dass ich selbst sicher kaum mehr als 5% je ausnutzen werde.


    Zugegeben, die Oberfläche vom Blufftitler ist wirklich etwas antiquiert und dass es nicht als Plug-in erhältlich ist, ist auch ein Negativpunkt. Man muß aber auch sagen, dass man dafür auch nur 10...15% des Preises von NB bezahlt!


    Ich bin aber immer wieder verblüfft, dass selbst aufwendige 3D-Animationen mit bis zu 90 Objekten (eigenes Intro), die oft mit Texturen oder Reflexionen und Lichteffekten belegt sind, sich alle im Editor selbst beim Scrubbing in Echtzeit betrachten lassen.
    Da ich solch aufwändige Titelanimationen eher seltener erstelle und sonst meist der Quicktitler ausreicht, ist es auch eine Frage der Verhältnismäßigkeit, ob sich der Kosten- und Zeitaufwand für einen Umstieg überhaupt lohnt.
    Dann ist es vielleicht doch besser, beim Gewohnten zu bleiben und mit dessen Unzulänglichkeiten zu leben, anstatt sich an erst wieder an neue andere zu gewöhnen. :/


    Und Edius 9 wollte ich eigentlich nicht kaufen, da es mir zu teuer ist und zu wenige für mich nutzbare Neuerungen bietet (ich warte immer noch auf das Tracking von Objekten und Übergänge zwischen den Keys im YUV-Filter ;( )

  • Und Edius 9 wollte ich eigentlich nicht kaufen, da es mir zu teuer ist und zu wenige für mich nutzbare Neuerungen bietet (ich warte immer noch auf das Tracking von Objekten und Übergänge zwischen den Keys im YUV-Filter ;( )

    Ganz meine Meinung. Edius ist ohne Zweifel einer der besten (wenn nicht der beste) Videoeditoren auf dem Markt. Aber mit der Einpreisung der Updates hat sich GV etwas weit aus dem Fenster gelehnt. Daher wohl jetzt auch die "Zugaben" (wenn man dann statt obsoleter Titler wenigstens "Pluraleyes" oder "Mercalli 4"angeboten hätte...) Auch verlieren sich die Entwickler in letzter Zeit zu sehr in Spielereien von Funktionen, nach denen keiner gefragt hat. Statt "Mync" wäre schon längst das Tracking und noch wichtiger die Autosync-Funktion von Mehrspur-Video fällig gewesen. Auch HDR ist zwar ein kommendes Thema, aber nichts, was wirklich brennt.

    Mainboard Gigabyte Z790 UD AX, Intel Core i9 14900k, 32 GB DDR5 RAM, 1 x SSD 2TB, 1 x M.2 SSD 500GB (System), 1 x M.2 SSD 2GB, Geforce RTX3060 12GB, Blackmagic Intensity Pro 4K, RME HDSPe AIO, Windows 11 Pro-64 (23H2), Adobe Production Suite CS5, WaveLab 11, Prodad Adorage, Vitascene 3, Heroglyph 4, Acon Audio Restauration Suite 2, Acon Deverberate 3, Acon Extract Dialogue, Neat Video 5, NewBlue Amplify plus, Hide 1.5, Mercalli 6, Izotope RX10

  • In "weihnachtlicher Stimmung" habe ich jetzt das Upgrade auf WG 9 doch vollzogen. Nicht wegen der "Dreingabe", sondern weil ich denn doch lieber "uptodate" bleiben wollte und nicht weiß, ob es später dann auch die direkte Möglichkeit geben wird von WG 8 auf WG 10 zu kommen.


    Meine Hoffnung richtet sich auf die angekündigte Verbesserung im Renderbereich für nicht Quicksync-Systeme.


    HDR ist sicherlich für die meisten von uns (auch für mich) noch kein so großes Thema, aber dass GV den "Fuß in der Tür" hat finde ich richtig und gut.

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  • Auch verlieren sich die Entwickler in letzter Zeit zu sehr in Spielereien von Funktionen, nach denen keiner gefragt hat.

    Das stimmt so nicht. Wir nehmen es nur anders war, was vor allem mit den komplett unterschiedlichen Märkten zu tun hat.


    Die Entwickler interessieren sich nicht für die kleinen teils privaten, teils "nur" semi-professionellen Anwender. Die Entwickler entwickeln für ihre Großkunden, also TV-Stationen und große Newsproduktionsbuden. In Deutschland benutzt zwar kaum eine der großen Firmen/Stationen Edius, aber in anderen Ländern (z.B. Japan) sieht das anders aus. Frag mal in Deutschland einen Cutter nach "Edius". Er wird Dir sehr wahrscheinlich ein Taschentuch reichen, weil er denkt, Du hättest genießt. In Japan und größeren Teilen von Nordamerika ist Edius aber deutlich besser bekannt und verbreitet - aber eben vor allem bei den größeren Firmen. DEREN Wünsche und Bedürfnisse haben natürlich Vorrang vor den kleinen Anwendern, vor allem weil für GrassValley ja der gesamte Hardware-Sektor dranhängt (K2, Stratus etc.). Deswegen werkelt GV im Hintergrund an 8k (in Japan kommen gerade die ersten 8k-Fernseher in die Läden, und TV-Stationen dort wollen die olympischen Spiele 2020 in Tokyo in 8k übertragen) und anderen Dingen, die für Live-News oder "Wir-müssen-schnell-auf-Sendung"-Situationen wichtig sind. Für Dinge, die uns als eher der Postproduktion Zugehörige wichtig wären (Waveform-Anzeige im Player und in geschachtelten Sequenzen, Tracker-Fertigstellung etc.), interessiert sich GV gelinde gesagt einen Scheiß.


    Schade finde ich, dass MMM da immer nur auf schön Wetter macht, statt auf den Messen am GV-Stand mal seine deutschen Kunden mit eben eher den Postproduktionsinteressen zu vertreten, denn da verliert Edius zunehmend den Anschluss.


    Zitat von gurlt

    In "weihnachtlicher Stimmung" habe ich jetzt das Upgrade auf WG 9 doch vollzogen. Nicht wegen der "Dreingabe", sondern weil ich denn doch lieber "uptodate" bleiben wollte und nicht weiß, ob es später dann auch die direkte Möglichkeit geben wird von WG 8 auf WG 10 zu kommen.

    Ich bin mir gar nicht sicher, ob das soooo sinnvoll ist. Das Problem an der Update-Kette ist, dass Du immer die vorherige(n) Seriennummer(n) brauchst. Wenn Du also z.B. Edius 7 gekauft hast und Dich dann zur (künftigen) Version 10 updatest, brauchst Du (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) als Ausgangspunkt zur Installation immer die Seriennummer der 7er-Version. Das heißt, Du kannst die nie verkaufen.


    Wenn Du aber lieber eine Versionsnummer auslässt und die übernächste wieder als Vollversion kaufst, kannst Du die frühere Version verkaufen und damit u.U. noch einen guten Preis erzielen (z.B. ist die 7er Version immer noch recht beliebt, weil sie noch nicht das verschandelte Interface hat). Solltest Du eine Firma haben/gründen, kannst Du die erste Version auch behalten (mit den zwei Lizenzen) und auf einem neuen Rechner die neue Version betreiben (weil zwei neue Lizenzen), was mit einem Update nicht geht. Und Du sparst Dir im Falle einer Neuinstallation vor allem ca. drei Viertel dieses hässlichen Lizenz-Aktivierungsprozesses, der bei Edius so häufig zu Problemen führt.


    Da ich außerdem gelernt habe, dass ein Versprechen von GrassValley, welche Funktionen denn die aktuelle Version noch bekommen wird, absolut nix wert ist (siehe z.B. MotionTracker), würde ich mir die 9 auch erst am Ende ihres Zyklus' kaufen (denn erst dann weiß ich, was GV wirklich reingepackt hat) - aber dann kann ich mir auch sechs Monate später gleich die 10 kaufen. ;)

    Edius WG 8.53.3262 ---- Win10 Pro

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  • absolut nix wert ist

    Das ist jetzt aber schon übertrieben. Wenn ich etwa an die Primäre Farbkorrektur denke.
    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio

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