"Sammelbefehle" in der Maskenbearbeitung

  • Eine Frage zu Masken: Ich hatte eine sommerliche Szene abzudrehen, bei der eine Person vor einer Landschaftskulisse an einem Fluss steht. Die Belichtung hatte ich als Kompromiss gewählt, so dass der Hintergrund nicht zu hell, die Person nicht zu dunkel geriet. Mit einer Maske wollte ich die 20-Sekunden-Szene korrigieren, indem ich die Person (leider bildweise, weil das Tracking unerwünschte Ergebnisse brachte) etwas kontrastreicher und heller, den Hintergrund etwas abgedunkelt einstellte. Nun hätte ich gern den Maskenrand etwas unschärfer/fließender gemacht, damit das Ganze nicht aussieht wie eine schlechte Greenscreen-Aufnahme. Dazu habe ich im Maskeneditor mit CTRL-A (alternativ mit der Maus) alle Frame-Punkte grün gemacht und dann über "Kontur/weich" den Wert erhöht. Leider hat sich das mitnichten auf alle Frames ausgewirkt. Ich habe dann probiert, bei den Frames-Reihen nur die Punkte auf der Linie "Rand/weich" zu markieren. Ich habe den Wert auch dort verändert, aber wieder ohne das Ergebnis, alle Frames geändert zu haben. Meine Frage: Wie macht man es, damit sich eine Änderung nicht nur auf das aktuelle Frame, sondern auf alles auswirkt? Danke für einen Tipp.

  • Schick mir einen Screenshot von den Maskeneinstellungen, die Du vorgenommen hast!
    kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio

  • Ich schieße mal ins Blaue:
    # In der Timeline des Masken-Filters nicht alle alle alle Punkte markieren, sondern nur alle Punkte in der Reihe "Rand" markieren.
    # Diese Punkte (bis auf den ersten) löschen. (Entf)
    # Für den ersten Punkt den Wert eingeben, der gewünscht ist. Fertig.


    Nur wenn sich der Rand ändern soll, müssten jetzt weitere Punkte erstellt und ein neuer Wert eingetragen werden.

  • Hallo Caesar:



    1. Oval um Person.
    2. Innenfilter: Farbkorrektur > heller einstellen > Kontrast anheben.
    3. Außenfilter: Farbkorrektur > dunkler einstellen (> Kontrast bei Bedarf senken).
    4. Rand > Weich > Beide > 100 (und diese Zahl variieren, bis es gut aussieht; diese Zahl kann u.U. auch sehr groß werden!)


    !! Nicht vergessen, die Checkboxen links der beiden Filter mit Häkchen setzen. // Deshalb meine Bitte um einen Screenshot !!
    Die einzelnen Maskenpunkte müssen nicht einzeln aktiviert werden; einfach ganze Maske mit A > klick in Maske .


    Muster siehe Screenshot.
    Gruß kurt

    Bilder

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
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  • Hi Caesar,


    noch eine Möglichkeit:
    Wenn ein Wert (egal ob Weich, Farbe, Form, Deckkraft...) für die ganze Szene gelten soll muss nur der Haken am Linken Rand der entsprechenden Zeile rausgenommen werden. Es ist egal, ob es vor Beginn der Maskenarbeit oder erst am Ende gemacht wird. Die gesetzte Keyframes haben dann keinen Einfluss mehr auf den Wert und es gilt, was rechts oben im Fenster Maske als Wert eingestellt ist.




    (leider bildweise, weil das Tracking unerwünschte Ergebnisse brachte)

    Brauchst du dazu auch Hilfe? Für die Trackingfunktion sind ein paar Sachen zu beachten und es gibt Workflows, um das Ergebnis zu verbessern. Die hängen aber stark vom Bildinhalt ab.



    Gruß Uwe

    Edius 11 Pro, Rechner: Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, 500 GB M.2 SSD, 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor,ShuttlePRO v2, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer

  • Vielen Dank an alle für die große Hilfsbereitschaft. Ich habe viel Nützliches erfahren und mein Problem gelöst! Die Edius-Wege sind manchmal etwas verschlungen, aber ich liebe das Programm trotzdem!


    Grüße

  • #Uwe8
    Hi Uwe8, ich komme noch einmal auf das Angebot zurück, Fragen zum Tracking zu stellen:


    Was muss ich beachten, wenn ich Bild für Bild einzeln definieren möchte? Ich habe den Eindruck, Bilder definiert zu haben, wo bei späterer Kontrolle die Umrisse schon wieder anders waren. (Vielleicht täuscht der Eindruck auch.)


    Klar ist, dass das Programm die Übergänge zwischen zwei Bildern irgendwie mittelt, wenn man beispielsweise nur jedes dritte Bild händisch bearbeitet. Um sicher zu gehen, habe ich bei den selbst bearbeiteten Bildern alle Punkte aller Eigenschaften gesetzt (die grünen Rauten).


    Was ich herausbekommen habe: Man darf nicht in einem späteren Bild Punkte löschen oder hinzufügen. Das hätte Konsequenzen auch in Richtung vorangegangener Bilder. Man muss also beim ersten Bild wissen, wieviel Einzelpunkte man braucht. Und es sollten am besten Einzelpunkte ohne "Vertex-Eigenschaften" sein. Auch da habe ich Unregelmäßigkeiten beobachtet.


    Also nochmal die Frage: Wie muß man bei der Einstellung vorgehen, damit einzel definierte Bilder sich nicht durch bestimmte Zusammenhänge wieder verändern? Und worauf muss ich acht geben, wenn ich via Einzelbild-Tracking Nachfolgebilder erzeuge und händisch modifiziere (damit ich nicht auch da wieder an anderen Stellen ungewollte Veränderungen bekomme)?


    Und vielleicht noch die Frage: Kann man sagen, wie man Umrisse definieren muss, damit das automatische Tracking möglichst gut klappt? Ich habe bemerkt, dass Recht- und Vielecke relativ gut klappen, jedoch nicht komplexere Figuren mit mehr als etwa 10 Punkten. Liegt das an der Zahl der Punkte oder auch an der Kontur? Bringt es einen Vorteil, wenn man Sequenzen in Schwarz-Weiß umwandelt und den Kontrast erhöht, ehe man automatisch trackt?


    Danke für Tipps. Grüße

  • Ich habe den Eindruck, Bilder definiert zu haben, wo bei späterer Kontrolle die Umrisse schon wieder anders waren. (Vielleicht täuscht der Eindruck auch.)

    Ich habe denselben Eindruck. Es macht eigentlich Sinn, denn die gesamte Funktion ist ja eine riesige Zeitinterpolationsmaschine. Aber es ist natürlich ärgerlich, wenn der Algorhythmus Dinge falsch interpretiert und man ihn nicht auf ein bestimmtes Frame festnageln kann. Es ist ein bisschen wie mit Bezierkurven bei Objekt-/Maskenzeichnungen: die Form der nächsten Kurve hat auch Einfluss auf die vorige.


    Also nochmal die Frage: Wie muß man bei der Einstellung vorgehen, damit einzel definierte Bilder sich nicht durch bestimmte Zusammenhänge wieder verändern? Und worauf muss ich acht geben, wenn ich via Einzelbild-Tracking Nachfolgebilder erzeuge und händisch modifiziere (damit ich nicht auch da wieder an anderen Stellen ungewollte Veränderungen bekomme)?

    Mit dem Edius-Tracker scheint es allgemein weniger Erfahrungen zu geben als z.B. mit dem Layouter. Da GrassValley die "coole" Funktion, auf die alle beim Tracker gewartet haben, bis jetzt nicht fertiggestellt hat (nämlich, dass man Objekte/Grafiken/etc. an die getracketen Punkte ranhängen kann), wird der Tracker vermutlich insgesamt weit weniger verwendet als wenn das Feature implementiert wäre.


    Meiner Erfahrung nach darf man (bei problematischen Objekten) nur manuell Frame für Frame nach vorn tracken und muss sofort jedes neue Frame bearbeiten, bevor man das übernächste erzeugt. Denn wie wir schon festgestellt haben, bewirkt das nachträgliche Verändern eines Frames auch eine rückwirkende Interpolation auf benachbarte Frames. Was also NICHT funktioniert, ist die (für uns Menschen) logischste Methode, nämlich automatisches Tracking z.B. einen 10-Sekunden-Clips, und dann alle 25 Frames in der Maske manuell Fehlinterpolationen korrigieren. Das funktioniert zwar grundsätzlich (und dafür ist es wie oben schon beschrieben auch eigentlich sinnvoll), aber wenn der Tracker das Objekt schlicht und ergreifend nicht sauber genug erkennt, bekommt man genau diese Probleme - und endet damit, jedes Frame einzeln zu bearbeiten. Und ja, ich kenne das Gefühl, dass man sich dann einen automatischen Tracker wünscht... :D


    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los (aber das ist natürlich nur eine Vermutung), dass sich GV mit dem Tracker übernommen hat. Denn er hat auch nach nunmehr zwei Jahren genau die von Dir entdeckten Schwachstellen (oder läuft der in Version 9 jetzt besser?), und er wurde eben trotz mehrfacher Ankündigung bis heute nicht wirklich fertiggestellt.


    Bringt es einen Vorteil, wenn man Sequenzen in Schwarz-Weiß umwandelt und den Kontrast erhöht, ehe man automatisch trackt?

    Also, wäre ich ein Algorhythmus, würde mir vermutlich ein stärkerer Kontrast tatsächlich helfen, die entscheidenden Kanten zu finden. Ich vermute aber, das hängt auch wieder im Einzelfall davon ab, wie hell/dunkel/bunt/grau/kontrastreich das Originalbild ist. Möchtest Du ein Gesicht tracken, dass durch einen grünen Wald läuft, ist schwarz-weiß vielleicht weniger hilfreich als vielmehr eine unnatürlich heftige Farbsättigung (also in diesem Beispiel ein starker rot-grün-Kontrast). Das bedingt aber, dass der Tracker nicht nur nach Helligkeitsunterschieden, sondern eben auch nach Farbunterschieden scannt. Versuch macht klug! ;)

  • Hi @Caesar


    ich kann Dir das Praxistraining Maskeneffekte empfehlen. Da wird auch auf das Tracking eingegangen.


    Das Tracking ist sicher nicht perfekt, aber es lässt sich schon recht fiel "richten", ohne jedes einzelne Frame manuell zu setzten.


    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Hi Caesar,


    Kontraste erhöhen könnte hilfreich sein. Habe ich noch nicht ausprobiert. Das finde ich einen guten Gedanken. Die Farben würde ich aber drin lassen, weil der Tracker dann damit auch arbeiten kann und somit die Pixel noch mehr Unterschiede zueinander haben als nur Graustufen.
    Deiner Frage nach, willst du nicht ein Bildbereich mit einem Oval oder ähnlich "grober" Auswahl ändern, sonder eine genaue Form wie z.lB: ein Fahrzeugumriss oder so. Was soll denn dann mit dieser Maske am Bild geändert werden? Evtl. kann man sich die bild- und pixelgenaue Maske auch sparen.


    Ganz allgemein ist zu sagen, dass die Ergebnisse der Automatik sehr stark vom Bildinhalt abhängig sind. Je unschärfer und Kontrastärmer das Bild, je mehr Kamera- und Objektbewegungen - desto schwerer hat es die Automatik. Wenn z.B. ein Gesicht verfolgt werden soll und die Person dreht den Kopf, sieht das Gesicht schon wieder ganz anders aus oder ist sogar weg. Edius weiß dann natürlich nicht, dass ab jetzt das Ohr getrackt werden soll.


    Und, wie ihr ja schon festgestellt habt, wirkt sich ein gesetzter Keyframe immer nach vorne und nach hinten aus. Im voll manuellen arbeiten bis zum nächsten oder vorherigen gesetzten Keyframe und wenn die Automatik getrackt hat wirkt sich ein manuell gesetzter auch auf alle vor und nachfolgenden Automatik-Keyframes aus bis zum nächsten manuell gesetzten.
    Wenn der Auto-Tracker zu viel "Blödsinn" macht, kann man auch einzelne Parameter abschalten. Die werden dann nicht durch die Automatik beeinflusst.


    Klick links auf den mittleren Punkt zwischen den Pfeilen. Dann kannst du z.B. das Drehen und Skalieren deiner Maske unterdrücken und nur die Position tracken lassen.



    Gruß Uwe

    Edius 11 Pro, Rechner: Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, 500 GB M.2 SSD, 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor,ShuttlePRO v2, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer

  • Wenn der Auto-Tracker zu viel "Blödsinn" macht, kann man auch einzelne Parameter abschalten. Die werden dann nicht durch die Automatik beeinflusst.

    Das Weglassen einzelner der drei angehakten Parameter liefert oft eine erstaunliche Verbesserung der Automatik.


    Meine ("halbautomatische") Vorgehensweise :
    a) Basis: Testen, wie weit man mit Oval gewünschtes Ergebnis erreicht.


    b) Parameter-Setting (iterativ):
    - Zuerst nur Position anhaken.
    - Dann versuchen, ob anhaken von Skalierung Verbesserung bringt.
    - Zum Schluss Drehung zuschalten.


    c) Tipp-1: Im Problemfall die Automatik nur solange arbeiten lassen, als das Tracking vernünftig erfolgt. Ab diesem Zeitpunkt Tracking stoppen > soviele Keyframes Richtung Clipanfang löschen, als schlechtes Ergebnis vorliegt > Parametersetting anpassen > ab da Tracking erneut starten.


    d) Tipp-2: Manchmal kommt man auch zum Ziel, indem man z.B. "in der Mitte" mit dem Tracking Richtung Clipende beginnt (bis ans gewünschte Ende) und das Tracking von der "Mitte" zum Clipanfang neu startet.


    Abhängig vom Clipinhalt kann das (halb-) automatische Tracking (wie o.a.) einigermaßen "kreativaufwändig" sein.
    // Vielleicht helfen meine Zeilen irgendwem im Einzelfall weiter (hoffe ich jedenfalls).
    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio