Aus zwei mach eins

  • Hallo zusammen,


    da meine Kamera nach bei längeren Aufnahmen mehrere Dateien daraus macht, wollte ich fragen, wie ich aus zwei Clips einen machen kann. Da ich "Zeit erneut zuordnen" über beide Clips anwenden möchte, wäre das sehr hilfreich.


    Lieben Gruß


    Claus

  • Es gibt mehrere Varianten, die mehr oder weniger uncool sind, also Vor- bzw. Nachteile haben.


    # Du kannst natürlich beide Clips hintereinanderlegen und als neuen Clip exportieren. Aber Du weißt ja sicher, dass das Material dabei neu kodiert wird und Du etwas Qualitätsverlust bekommst. Wenn Du also diese Variante wählst, exportiere am besten in ein möglichst wenig verlustiges Format, z.B. eine HQX avi.
    --> nach Möglichkeit vermeiden!


    # Du kannst in der Timeline beide Clips ohne Lücke hintereinander legen, IN und OUT setzen und dann "Rendern und zu Timeline hinzufügen". (Shift + Q) Edius erstellt dann einen internen Clip (exportiert also keine Datei), und der ist dann eben genau dieser EINE Clip, sodass Du nur EINMAL die Zeit erneut zuordnen musst.
    --> Nachteil: wenn Du am Schnitt der vormals beiden separaten Clips nochmal was ändern möchtest, kannst Du den gesamten Spaß nochmal von vorn machen.


    # Du erstellst eine neue Sequenz und ziehst dort Deine beiden Clips rein. Anschließend gehst Du wieder in Deine Hauptsequenz und ziehst dort die neue Sequenz rein (herzlich willkommen im Land der geschachtelten Sequenzen).
    --> der große Vorteil: Du kannst jederzeit was an der neuen Sequenz ändern, und es wird immer in der Hauptsequenz mitgeändert.
    --> Nachteil: geschachtelte Sequenzen sind u.U. etwas unübersichtlicher für jemanden, der damit noch nie gearbeitet hat, ist aber wiederum auch kein Hexenwerk. Größter Nachteil: GrassValley weigert sich seit Jahren, anzuerkennen, dass es hilfreich sein könnte, wenn man auch die Tonwellenform einer geschachtelten Sequenz sehen könnte. Kurzum: der Tonteil einer geschachtelten Sequenz wird in der Haupttimeline nur als grauer Block angezeigt, was ggf. den Tonschnitt etwas schwieriger macht.

  • Wenn man die offizielle Software benutzt (bei Panasonic z.B. den "Panasonic HD Writer", bei Canon das "Canon Data Import Utility") zum Runterladen der Clips von der SD-Karte, werden die Teilclips automatisch wieder zu einem einzigen korrekten Gesamtclip zusammengesetzt, ohne das Problem, das man Schnitte hat.

  • Hallo:


    1) Oft/meistens/manchmal liefern die Kamerahersteller eine Transfer-Software mit, welche die Clips aus der Kamera auf den PC so transferieren, dass zusammengehörige Clipteile als ein einziger Clip auf dem PC gespeichert werden.


    2) In Edius könnte der Import via dem Quellbrowser (siehe Handbuch und Screenshots) das Problem lösen.


    2.1) Screenshot (links): Kamera mit USB-Kabel an PC anschließen > Kamera einschalten > EDIUS starten > Quellbrowser > Screenshot folgen.


    2.2) Screenshot (rechts): Gewünschte Clips markieren > rechte Maustaste auf einen der markierten Clips > Screenshot-Auswahl folgen.


    Hoffe es hilft.
    Gruß kurt

  • Hinweis:
    Die Lösungen des Beitrages-#2 verursachen an der "Clip-Klebestelle" üblicherweise einen kurzen "Sprung" (Bild/Ton).
    Wenn dieser nicht stört, dann gehts auch so.
    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.11.14138-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio

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  • Hi,


    am einfachsten fände ich da eine "nested Sequenz" (= verschachtelte Sequenz):

    • eine neue Sequenz anlegen - Name z.B. "Time warp";
    • die Dateien, auf die Du "Zeit neu zuordnen" anwenden möchtest in "Time warp" legen und ggf. schneiden, bearbeiten wie CC, usw. - natürlich abgesehen von "Zeit neu zuordnen";
    • die Sequenz "Time warp" auf Deine normale "Film" Sequenz legen
    • sie ist dort in Teilbereichen ähnlich wie ein "ganz normaler" Clip und verhält sich im Bezug auf darauf angewandte Effekte auch entsprechend wie ein Clip
    • jetzt kannst Du auf den Clip "Sequenz Time warp" in Deiner "Film" Sequenz wie sonst auch üblich Effekte, und auch "Zeit neu zuordnen" anwenden.


    "Nested Sequenzen" sind ein sehr gutes Mittel um entweder Effekte (z.B. LUT) - oder in dem Fall "Zeit neu zuordnen" - einfach auf mehrere Clips gleichzeitig anzuwenden, um bestimmte Teilbereiche (z.B. aufwändige Effekte über mehrere Spuren) vor ungewollten Veränderungen zu schützen, oder auch nur um bei längeren Projekten durch Unterteilung (z.B. in Kapitel ) eine bessere Übersicht über die TL zu erhalten.


    Gruß
    Peter


    uups - habe ich wirklich so lange zum Schreiben gebaucht? ?(

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Vielen lieben Dank an alle,


    ich habe nun die "Sequenzvariante" gewählt, da ich hierbei den Ton nicht brauche.


    Der Hinweis mit der Panasonic Software ist natürlich auch hilfreich, habe ich bisher noch nie benötigt, aber gut zu wissen, dass das Trennen der Clips hiermit vermieden werden kann.


    Wenn ich den von mir genannten Effekt nicht anwenden müsste, wären portionierte Dateien ja auch kein Problem.


    p.s.: eine kurze Pause, konnte ich nicht feststellen

  • Solltest Du noch nicht mit "nested Sequenzen" gearbeitet haben, dann nur zur Sicherheit, damit es hinterher nicht ungewollte Überraschungen gib:

    • der "Clip" auf Deiner "Hauptsequenz" ist eine Verknüpfung zu der "Untersequenz" - d.h. er verweist nur auf die Untersequenz, die aber eine eigenständige Sequenz im Projekt bleibt;
    • Doppelklick auf den "Clip" der Hauptsequenz öffnet die Untersequenz genauso, als wenn Du sie direkt aus der Bin öffnest;
    • egal wie geöffnet, jede Bearbeitung in der Untersequenz hat dann Auswirkungen auf den "Clip" in der Hauptsequenz (hat @Captain ja schon geschrieben) ;
    • bei Veränderungen der Länge in der Untersequenz gibt es einiges zu beachten, da die Länge des "Clips" auf der Hauptsequenz nicht automatisch mit angepasst wird, das muss man dann per Hand machen;
    • wenn Du "Zeit neu zuordnen" auf den "Clip" in der Hauptsequenz anwendest, hat das keine Auswirkung auf den Inhalt der Untersequenz, aber auch hier musst Du ggf. die Länge vom "Clip" auf der Hauptsequenz anpassen - aber eben an dem "Clip" nicht in der Untersequenz!!!;
    • benötigst Du auf der Hauptsequenz "Blendenfleisch" um einen Übergang benutzen zu können, dann sollte dies bereits beim Anlegen der Untersequenz mit eingeplant werden, also in der Untersequenz genügend Material vorhanden sein - denn das "Blendenfleisch" wird dann durch entsprechende Verkürzungen von Anfang/Ende des "Clips" auf der Hauptsequenz geschaffen - auch hier gilt das zuvor gesagte - diese Verkürzung des "Clips" auf der Hauptsequenz hat aber nur auf diesen Auswirkung, die Länge der Untersequenz bleibt unverändert.

    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Hi Claus,


    zeichnet deine Kamera AVCHD auf?
    Wenn ja - hast du die gesamte Ordnerstruktur der SD-Karte auf dem Rechner oder nur die Videoclips? Oder sind die Aufnahmen noch auf der SD Karte vorhanden?



    Gruß Uwe

    Edius 11 Pro, Rechner: Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, 500 GB M.2 SSD, 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor,ShuttlePRO v2, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer