Bereiche/Kapitel benennen oder anders kennzeichnen?

  • Hallo an dieses tolle Forum,


    Ich habe mir Edius 9 gegönnt und bin bisher sehr zufrieden. Das Programm ist wirklich super! Es entspricht genau meinen Verständnis von einem produktiven Workflow.


    Trotzdem habe ich eine Frage, wie ich Und der Timeline einen besseren Überblick behalten kann.


    Mein derzeitiges Video besteht aus hunderten von Clips bei einer Laufzeit von knapp 3 Stunden. Das soll noch weiter reduziert werden und ich muss dazu oft hin und her springen und bestimmte Passagen immer wieder suchen.


    Gibt es eine Möglichkeit, Bereiche auf der Timeline zu markieren, bzw. Farblich zu Kennzeichen oder noch besser: mit Namen zu versehen?


    Ich würde also gerne 10-20 Clips, die inhaltlich zusammen gehören z.B. mit "Außenaufnahme am Pool" oder so auf der Timeline eindeutig kennzeichnen.


    Geht sowas? Falls nicht, wie verschafft ihr euch Übersicht?


    Danke


    Mario

  • wie verschafft ihr euch Übersicht

    1) "verschachtelte Sequenzen" heißt die (eine) Lösung.
    2) Sieh Dir dazu
    - die entsprechende Podcasts im Forum an,
    - lade Dir das Vademecum Band4 (oder auch Band3) runter und sieh dort nach: https://www.edius.de/vademecum.html
    - ein Blick ins Handbuch als Ergänzung und
    - es gibt auch Tutorials (z.B. von Filmpraxis Wagner/Gavin "EDIUS_Praxis_06_Sequenzen"; kostet allerdings 29,90).
    3) Muster für Sequenzen:
    - Master (= fertiger Film bestehend aus den Sequenzen)
    -- Außenaufnahme am Pool
    -- Innenaufnahme Wohnzimmer
    -- usw.


    // Diese Unter-Sequenzen können in weitere Sequenzen unterteilt werden (beliebig tiefe Schachtelung; aber bleib bei 3 oder max 5 wegen Überblick).


    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio

    Einmal editiert, zuletzt von kpot11 ()

  • Hi,


    ergänzend zu dem von Kurt schon genannten:


    1) wichtig ist (m.E.) schon eine gute Gliederung im Vorfeld zu schaffen- sprich nicht erst auf der TL, sondern bereits in der Bin,
    - dazu in der Bin eine übersichtliche Unterteilung durch Ordner und Unterordner schaffen, z.B. '0 - Sequenzen', '1 - importierte Clips', '11 - am Pool', '12 - Stadtrundfahrt', '2 - Standbilder', '3 - Audio', usw.,
    - 11 und 12 sind dabei Unterordner vom Ordner 1,
    - dann logischerweise die Clips in der Bin entsprechend "einsortieren";
    - die Nummerierung dient der Sortierung und leichteren Auffindbarkeit,
    - erst aus dieser "Vorsortierung" entstehen dann die einzelnen Sequenzen;


    2) Du kannst den Clips durchaus eine Farbmarkierung geben - entweder in der Bin, oder auch auf der TL,
    - dazu Klick mit rechter Maustaste auf den Clip und entweder Clip-Farbe (nur in der Bin), oder Eigenschaften > Dateiinfo > Clip-Farbe und die gewünschte Farbe aus der Liste auswählen,
    - in der Bin kannst Du auch mehrere Clips markieren und diese per Rechtsklick > Clip-Farbe gleichzeitig ändern,
    - hast Du dem Clip in der Bin eine Farbe zugewiesen, wird diese auf der TL übernommen, wenn Du den Clip danach zur TL sendest (bereits in der TL bestehende Clips ändern die Farbe nicht),
    - die Farbmarkierung kann auch nachträglich wieder geändert werden, dies wirkt sich aber nur auf die Clip-Instanz aus, die geändert wird, - also nicht auf weitere bereits vorhandene Instanzen in der TL oder Bin;


    3) in ähnlicher Weise (Rechtsklick > Clip umbenennen - bzw. [F2], oder Eigenschaften > Dateiinfo > Name ) können auch Clips umbenannt werden,
    - auch hier gilt das unter 2) genannte für die "Weitergabe", bzw. den Erhalt bei bereits bestehenden Clips,
    - ich selbst verwende das aber nur ganz selten;



    Ansonsten halte ich die von Kurt ja schon genannte "verschachtelte Sequenz" (nested Sequence) für das wichtigste Mittel für einen produktiven Workflow und wende diese auch konsequent an.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • 3) in ähnlicher Weise (Rechtsklick > Clip umbenennen - bzw. [F2], oder Eigenschaften > Dateiinfo > Name ) können auch Clips umbenannt werden,
    - auch hier gilt das unter 2) genannte für die "Weitergabe", bzw. den Erhalt bei bereits bestehenden Clips,

    @Scallywag:
    (Nur um Missverständnisse zu vermeiden) zur Info/Ergänzung:
    Da die Umbenennung von Clips oder Sequenzen mittels [F2] "gefährlich" sein kann, verwende ich ausschließlich [ALT]+[F2] für Namensänderungen in der BIN !!!
    Damit ist sichergestellt, dass die Namensänderungen auch für jene Clips durchgeführt wird, die sich bereits in der Timeline befinden.
    // Normalerweise möchte man ja, dass ein neuer Clipname etc. nicht nur in der BIN oder nur in der Timeline allein durchgeführt wird. Ausnahmen gibt es natürlich, sind dann aber eben solche.
    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
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  • Hallo,


    Danke für die Antworten.


    Leider ist da keine brauchbare Lösung für mich dabei.


    1. Ich kann die Clips im Vorfeld nicht in umbenennen oder in Ordern einsortieren, dazu fehlt mir schlicht die Zeit für meine Projekte und das ist mir auch einfach zu umständlich
    2. Ich möchte nicht mit Sequenzen arbeiten, da ich das bisher arg unübersichtlich und auch umständlich finde.
    3. Das farbige Markieren von Clips ist auch keine Lösung, da ich wieder vorher in der BIN alles setzen muss und auf der Timeline nur ein Clip markiert werden kann. Leider denkbar schlecht implementiert


    Es ist wirklich Schade, dass man keine Kapitel inkl. Unterkapitel oder Ähnliches setzen kann, diese farbig kennzeichnet und benennt, so dass diese auf der Timeline sofort erkennbar sind.
    Dann noch ein Pull-Down-Menü in dem ich ein Kapitel/Unterkapitel auswähle um sofort zur entsprechenden Stelle auf der Timeline springen kann.


    Schade, ich werde wohl weiter ohne eine solche Funktion auskommen müssen.


    Vielen Dank euch allen!

  • Ich möchte nicht mit Sequenzen arbeiten, da ich das bisher arg unübersichtlich und auch umständlich finde.

    1) "Da kann man halt nichts machen" (ein eh. Erzherzog) :nw:


    2) Falls Du doch irgendwann einmal feststellst, dass die meisten NLEs Sequenzen unterstützen (bei Resolve heißen sie z.B. bloß Timelines), dann habe ich Dir im Punkt 2) meiner obigen Antwort die für Edius wichtigen Hinweise gegeben.


    3) Dort findet man z.B. auch, dass man Clips in der Timeline selektieren kann (z.B. durch Aufziehen eines Rahmens) und mit zwei weiteren Klicks diese in der BIN als Sequenz speichern kann, der man dann den Namen "Außenaufnahme am Pool" geben kann - um damit weiterzuarbeiten.


    4) Der Punkt 3) wäre z.B. die Antwort auf Deine Frage "Gibt es eine Möglichkeit, Bereiche auf der Timeline zu markieren, bzw. farblich zu kennzeichnen oder noch besser: mit Namen zu versehen?"


    Viel Spaß bei der Arbeit - kurt

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  • Na, das ist aber wirklich nur eine reine Gewöhnungssache, die nur im ersten Augenblick etwas Zeit zu kosten scheint. Du solltest es zumindest mal versuchen und nicht gleich verwerfen.
    Denn grade bei größeren Projekten, bzw. viel Quellmaterial ist das die einzige vernünftige Art den Überblick zu behalten.



    zu 1) + 3)
    Beim Import der Clips in Edius (die Bin) liegt ja meist schon eine gewissen Sortierung durch die Reihenfolge der Aufnahme vor.
    Du brauchst doch dann nur noch - bevor Du mit dem Schnitt anfängst - in der Bin die zusammengehörigen Clips von 1 bis xx zu markieren, im Block "einzufärben" und/oder in einen Unter-/Ordner zu ziehen. Und so weiter.
    Das geht eigentlich sehr schnell und verbessert das Auffinden gesuchter Clips erheblich. Da sparst Du hinterher mehrfach die Zeit wieder ein, die Du vorher verloren hast.


    zu 2)
    Auch hier bekommst Du grade durch die Verwendung von mehreren Sequenzen (die Du ja auch entsprechend benennen kannst) eine sehr viel bessere Übersicht.
    Zum einen, da Du - wie Du es ja wolltest - so mit Namen versehene "Abschnitte" erhältst (nur halt zunächst mal eben als Einzelsequenzen) und dann auch die einzelne Sequenz wesentlich übersichtlicher wird, da sie nicht so lang ist.
    Eine "geschlossene" 3 h-Sequenz mit einer Vielzahl Clips ist doch eigentlich nicht mehr vernünftig handlebar.
    Zusätzlicher Vorteil ist noch, dass die einzelnen "Abschnitte" (Sequenzen) in sich geschützt sind. Dies ist sehr hilfreich gegen unerwünschte Verschiebungen, wie sie bei größeren TLs durch die Bearbeitung jederzeit ungewollt entstehen können.


    Wenn Du dann - wie vorgeschlagen - die Sequenzen wie in einem separaten (Unter-)Ordner liegen hast sind sie auch schnell zu finden.


    In einem Edius-Projekt können ja auch div. Sequenzen gleichzeitig geöffnet sein. Diese liegen dann (in Reihenfolge des ursprünglichen Öffnens) als Reiter oberhalb der TL.
    Mit einem Klick auf den entsprechenden Reiter wird die Sequenz dann "hervorgeholt" - das ist doch mindestens genauso schnell wie über das von Dir gewollte Pull-Down-Menü der Kapitel.




    Selbst bei dem jetzt angefangenen Projekt wäre ja nicht unbedingt alle bisherige Arbeit verloren.
    Du könntest Deine 3h-Sequenz entsprechend oft duplizieren (in der Bin Rechtsklick > Sequenz duplizieren) und "zerlegen" in dem Du durch setzten von In und Out und löschen der übrigen Clips entsprechende Einzelsequenzen erzeugst (das "Original" zur Sicherheit bis zum Schluss behalten).



    Gruß
    Peter


    @ Kurt :beerbros:

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  • Du könntest Deine 3h-Sequenz entsprechend oft duplizieren (in der Bin Rechtsklick > Sequenz duplizieren) und "zerlegen" in dem Du durch setzten von In und Out und löschen der übrigen Clips entsprechende Einzelsequenzen erzeugst (das "Original" zur Sicherheit bis zum Schluss behalten).

    ... und was es sonst noch an Tipps und Tricks gibt ... :prost:

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  • Hallo,


    ich arbeite auch mit vielen Clips und wende ebenfalls die Funktionen an, die Kurt und Peter bereits ausführlich beschrieben haben.


    Vor allem das Vademecum von Kurt, ist ein sehr hilfreiches Nachschlagewerk. Vielen Dank an dieser Stelle an Kurt.


    Vor allem mit verschachtelten Sequenzen (Nested Sequenzen) geht das ganz einfach. Zudem lohnt es sich, die Clips in Ordner und Unterordner vor zu sortieren, das mach ich gleich nebenbei wenn ich das Rohmaterial sichte.


    Für wichtige stellen auf der Timeline und in den jeweiligen Sequenzen, benutze ich die farblichen Sequenzmarker. Zudem kann man oberhalb der Timeline, die Sequenzreiter auch schon mal in die richtige Reihenfolge verschieben.
    Anschließend ziehe ich alle Sequenzen in eine Mastersequenz.


    Hier kannst Du einen kostenlosen Einstiegskurs runterladen: https://www.edius.de/schnelleinstiegkurs_download.html


    Infos über die Neuerungen bezüglich den Markern findet man in den Podcasts. Es lohnt sich die anzusehen: https://www.edius.de/podcast.html



    Viele Grüße Bernd

    Hardware PC: ASUS Z790, Intel i9 13900K, 128 GB RAM DDR5, RTX 4090. Monitoring: 2x EIZO CG2700S, 1x EIZO CG319X, BMD DeckLink 8K Pro, UltraStudio 4K Mini. Software: Win10 Pro 64 (22H2), Edius 10 Pro, DVR Studio V18. Hardware Apple: Mac Studio M2 Ultra,192GB 2TB-SSD.

    4 Mal editiert, zuletzt von BerndH67 ()

  • Hallo Scallywag,


    ich empfehle grundsätzlich auch Sequenzen - und mache es selbst so.
    Wenn du allerdings dein jetzt bestehendes Projekt in einer Sequenz fertig bearbeiten willst, könntest du auch mit Sequenzmarkern arbeiten. Denen kann man im Sequenzmarkenfenster Namen und verschiedene Farben geben. Im dem Fenster kannst du durch Doppelklick auf eine Marke auch direkt an diese Position springen. Eine Marke einfügen kannst du z.B., indem du den Cursor auf die gewünschte Position stellst und v drückst.
    Die orangenen Marken ergeben dann auch die Kapitel für eine DVD / BD - wenn du das brauchst.
    Dazu gibts auch im Vademecum genug Infos - da gibts einfach alles :)



    Gruß Uwe

    Edius 11 Pro, Rechner: Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, 500 GB M.2 SSD, 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor,ShuttlePRO v2, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer