Farbkorrektur: einzelner Elemente konkreten Farbcode zuordnen?

  • O.K. … nochmals vielen Dank, ihr seid super. Wusste nicht, dass mein Problem so kompliziert ist.
    Ich habe mir den NewBlue-Filter als Test zugelegt.
    Der Haken: wenn ich z.B.: das Gelb dem richtigen Farbcode zuordne, funktioniert das super bei dem reinen Gelb. Allerdings verschiebt er mir alle anderen Farben, die auch Gelbanteile haben ebenfalls.


    Animationsbilder zu ändern, wäre zu einfach :D … ich müsste den Illustrator neu beauftragen und danach den Animator. (Zu meiner Verteidigung: Der Illustrator hatte die Farbpalette und Farb-Codes vorliegen, hat wahrscheinlich aber die Pipette und nicht den Code genutzt.)


    Ich kapituliere ...
    deshalb ein unmoralisches Angebot: Ich werfe 100 Euro in den Ring. Hat jemand Lust und Zeit mein Problem zu lösen. Müsste mit AfterEffects doch ne Kleinigkeit sein? Oder?


    LG

  • Der Haken: wenn ich z.B.: das Gelb dem richtigen Farbcode zuordne, funktioniert das super bei dem reinen Gelb. Allerdings verschiebt er mir alle anderen Farben, die auch Gelbanteile haben ebenfalls.

    Auf dieses Problem habe ich hingewiesen.
    Wenn Du nur eine Farbe änderst, muss das aber lösbar sein, indem Du - nach der Pipettenauswahl der Quellfarbe - den Regler Range vorsichtig links/rechts verdrehst (oder die Zahlenwerte manuell änderst).
    Screenshot-1: Der entsprechende Regler Range.
    Screenshot-2: Original
    Screenshot-3: Nach der Änderung; die Haare des Buben rechts sind natürlich auch rein Gelb geworden, da diese denselben Farbton haben wie beim Mann links. Wenn das nicht passierenn soll, dann müsste man die Jacke des Mannes links mit Maske+Innen-Filter und Tracking behandeln.


    // Aftereffects habe ich nicht in Verwendung.
    Gruß kurt

  • Vielen Dank.
    Jetzt habe ich es verstanden ….
    Das würde hinhauen. Alles was gelb ist muss gleich sein. Alles was rot ist, ist ein Farbton u.s.w. Die Pastelltöne sind dann (80% oder 60% der Vollfarbe). Somit brauche ich keine Masken und Innenfilter.
    Ich werde mich heute Abend nochmal dransetzen und berichten. …. bin gespannt und hoffnungsvoll.
    LG

  • Ich behaupte mal, dass man diese Probleme mit dem Schichten beim LUT nicht hat, da alle Veränderungen auf dem Originalbild basieren und nicht auf der darunterliegenden, schon erfolgten Veränderung. Auch mit dem Farbrange, wenn nicht genau ein Gelbton betroffen ist, sondern 2 bis x, dann ist ein definierter LUT das einfachste. Allerdings ist die LUT-Definition etwas schwieriger. Aber irgendwo muss man die Arbeit investieren.


    Für einen Colorgrading-Artist sicher kein Problem. Ich kenne aber auch keinen, nur die Hersteller, wie groundcontrolcolor.com


    Für die ist das täglich Brot.

  • Hallo KlausM:

    Ich behaupte mal, dass man diese Probleme mit dem Schichten beim LUT nicht hat, da alle Veränderungen auf dem Originalbild basieren und nicht auf der darunterliegenden, schon erfolgten Veränderung.

    Richtig.

    Allerdings ist die LUT-Definition etwas schwieriger

    Auch richtig.

    Für einen Colorgrading-Artist sicher kein Problem.

    Im Allgemeinen nicht.
    Da ich aber nicht weiß, an welche Software zur LUT-Erstellung Du konkret denkst, weiß ich nicht, ob man bei dieser Software dann die Ziel-RGB-Werte manuell vorgeben kann - zu den (irgendwie auswählbaren (zB mit Pipette) und solcherart erfassbaren) Quell-RGB-Werten - und kann daher nicht beurteilen, ob "sicher kein Problem" zutrifft.


    Wenn Du an Resolve denkst (und es einigermaßen kennst), wäre es natürlich erfreulich, wenn Du uns kurz skizzieren könntest, wie man die Quell-RGB-Werte damit erfassen kann und wie man einen vorgegebenen Ziel-RGB-Wert diesen zurodnen kann. Dann ließe sich damit eine Edius-kompatible LUT erzeugen.


    Ein "Kochrezept", wie man in Edius eine gegebene LUT einbindet und auf einen Clip/Sequenz anwendet, würde ich dann liefern.
    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio

  • Ich habe das mit dem LUT mal dokumentiert in einem Video. Wichtig zu wissen ist aber, dass das JPEG ungeeignet ist für eine Farbkorrektur, weil einfach nicht jeder Pixel unverfälscht in seiner Farbe dokumentiert ist.


    Normal muss der "Zeichner" eine TIFF/TGA Bilderserie oder ein verlustfreies Videoformat wählen, damit eine qualitativ hochwertige Nachbearbeitung möglich ist. Beispielsweise GVLossless als Grundlage. Alles andere birgt schon Unsauberkeiten in den Farbflächen.


    Hier nun, wie das mit dem LUT funktionieren soll:

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    Man kann sich auch Beispielbilder in Resolve reinladen (Beispielsweise eine Farbpalette der Zielfarben, um das Video dieser anzugleichen, wenn man mit den Fließkommazahlen anstatt der 0-255 oder 0-16xxx nicht zurecht kommt.


    Aber ein LUT in der Primären Farbkorrektur ist der ICE gegenüber dem 15 Filter übereinander legen und dann noch die Reihenfolge beachten (S-Bahn).

  • Das mit der LUT ist mir auch als erstes in den Sinn gekommen.
    Aber so einfach ist das leider dann wohl doch nicht.


    Habe (auf die schnelle) keine Software bzw. Lösung gefunden,
    mit der man das konkrete Problem SCHNELL über eine LUT lösen kann.


    Eigentlich schreit die Problemstellung förmlich nach einer LUT.
    Nur ist die das eben aus der Perspektive einer üblichen LUT-Anwendung recht exotisch.
    Man müsste wissen, wie man die EINZELNEN LUT-Einträge manuell editiert und für den Farbraum entsprechend so wählt,
    dass am Ende die richtigen RGB-Farbwerte herauskommen.

  • Da man eigentlich bei solchen Bildern von einheitlichen Farben ausgehen kann, muss man diese nur relativ genau treffen mit der Pipette. Eine gewisse Toleranz ist da egal. Wichtig ist die Zielfarbe. Ein LUT wird ja immer auf definierte Farben losgelassen und die sind ja in so einer Illustration ziemlich begrenzt. Das Ziel ist auch exakt begrenzt. Im Workspace kann man sich die Parade einschalten. Das macht man einmal in der definierten Zielpalette als Bild und dreht solange an den Colorwheels, bis die Parade des Zielbildes exakt erreicht ist. Da es sich hier um kein Foto handelt, sondern um fest definierte Farbflächen, sollte das recht Flott von der Hand gehen. Man kann ja Snapshots zur Hilfe nehmen.


    Das A und O sind aber exakte Bilder als TIF/TGA und keine ausgefransten JPEGS. Dann kann man auch exakt kolorieren.


    Die Nodes Farben sind das, was hinterher in die Cubes gepackt wird, also ohne die Masken. Es sind ja Farbtabellen und keine Maskengeometrien im LUT. Notfalls malt man sich mit RGB ein TIFF mit den Zielfarben und guckt, was in Resolve daraus für Werte in der Farbparade 0-1023 daraus werden.

  • Es bleibt spannend. Ich bin euch sehr dankbar, dass ihr Euch immer noch mit meinem Problem befasst.
    Bei euren Überlegungen und eurem Fachwissen, gelange ich an meine Grenzen, versuche aber weiterhin zu folgen.


    Der Film liegt mir ausschließlich als .mp4 vor. Zwischen den Zeichnungen und mir ist noch ein Animator zwischengeschaltet.
    Die kolorierten Flächen sind nicht 100%-ig uni (sollten es zwar sein, allerdings wurden die Bilder mit der Hand gezeichnet).


    Der NewBlue-Filter scheint mir praktikabel zu sein. Ich kann ja pro Farbton- so wie von Kurt vorgeschlagen- einen Filter anlegen …. oder spricht da was dagegen?


    LG
    Jutta


    (P.S.: Mein Sohn hat Geburtstag … kann erst nach dem Wochenende weiter testen)

  • Hier nun, wie das mit dem LUT funktionieren soll:

    Hallo KlausM:


    Einmal schreibe ich noch zum LUT:
    a) Du hast in Deinem LUT-Video anhand von Resolve wunderbar gezeigt, dass für die Erstellung einer LUT drei Phasen erforderlich sind:
    1. Die Auswahl der entsprechenden QUELL-Farbe. // Das soll (zB mittels Pipette und Parallelnodes) möglichst einfach und schnell gehen.
    2. Die Festlegung der ZIEL-Farbe (durch Eingabe der gewünschten RGB-Werte, laut Problembeschreibung von Eskimo).
    3. Die Erstellung der LUT.


    b) Mit Deinem Video hast Du gezeigt, dass man mit Resolve die Phasen 1. und 3. super hinbekommt (wenn man sich zumindest soweit in Resolve eingearbeitet hat).


    c) Du hast auch gezeigt, wie man in Edius eine solche LUT registriert und mittels Primärer Farbkorrektur anwendet (das wäre das Kochrezept gewesen, das ich auf jeden Fall zu liefern bereit gewesen wäre - kann ich mir nun dank Deines Videos ersparen applause )


    d) Nicht gezeigt hast Du Phase 2., wo und wie man die zu einer bestimmten QUELL-Farbe erforderliche ZIEL-Farbe manuell als RGB-Werte eingibt !!
    Aber das ist ja genau die eigentliche Herausforderung (laut Problembeschreibung von Eskimo) !!!! Die ZIEL-Farbe soll eben nicht durch Drehen von Farbrädern etc.prozentuell, visuell bestimmt werden, sondern als Tripel eingegeben werden, zB 255-0-255 (für reines Magenta).
    Wäre in der Problemdefinition von Eskimo dieses Kriterium nicht angeführt worden, hätten wir die LUT-Lösung schon früher gefunden.


    e) Was im Resolve-Beispiel also noch fehlt, ist genau das, was im QuickTitler von Edius möglich ist, nämlich im grünen Rechteck die gewünschten RGB-Werte direkt einzugeben (mein Screenshot von ziemlich weit oben; der rot markierte Teil ist jetzt unerheblich):



    Gruß kurt

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  • Eigentlich schreit die Problemstellung förmlich nach einer LUT.
    Nur ist die das eben aus der Perspektive einer üblichen LUT-Anwendung recht exotisch.
    Man müsste wissen, wie man die EINZELNEN LUT-Einträge manuell editiert und für den Farbraum entsprechend so wählt,
    dass am Ende die richtigen RGB-Farbwerte herauskommen.

    Genau so ist es:
    Das Problem in Edius besteht eigentlich (nur) darin, dass die Filter ausschließlich sequentiell abgearbeitet werden können und keine Möglichkeit besteht, sie irgendwie parallel zu behandeln, mit jeweils den Eingängen aus dem Originalclip (und eben nicht aus vorhergehenden Filtern).


    Das ist der große Vorteil in Resolve mit seinen Parallelnodes samt Mixernodes (und die LUT-Erstellung ist dabei noch das Einfachste). Nur fehlt in Resolve (ich konnte bisher nichts Entsprechendes finden) wiederum die zahlenmäßige Eingabe der RGB-Zielwerte.
    Die letzte, fett markierte Bemerkung ist für die o.a. Aufgabenstellung das eigentliche Problem.
    Gruß kurt

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    Einmal editiert, zuletzt von kpot11 ()

  • 100% wird das mit einem LUT nicht lösbar sein, da hier immer interpoliert wird. Näheres über die Genauigkeit ist hier nach zu lesen: https://wonderlook.net/en/technology/lut03.php#start
    Aber, wenn man ein MP4 mit einer h.264 Kompression als Ziel hat, dann ist es mit der Genauigkeit sowieso schlecht bestellt. Da erreicht man höchstens den richtigen Look, aber nie die exakte Farbe. Das ist ja auch mit dem YCbCr nur näherungsweise hin zu bekommen, denn das ist auch kein RGB. Also von der Genauigkeit muss man sich bei dem Video sowieso trennen. Man kann höchstens die bestmögliche Näherung hinbekommen.


    Wobei man bei sagen wir mal 20 Ziel-Farben einen recht genauen LUT hinbekommen kann, denn man kann die Interpolationswerte ja genau auf diese 20 Zielfarben ausrichten. Bei einem Foto mit Tausenden Farben ist das schon weniger möglich.


    Die 20 Farben als RGB kann man als Zielwerte in 8 Bit angeben. Das sind jeweils Werte von 0-255 je Farbkanal. Die kann man als "Farbtafel" (Bild) in Resolve einlesen, um den 10 Bit Wert mit der Farbparade zu bekommen. Das ist eindeutig ablesbar.
    Die ermittelten Farbwerte in 10 Bit kann man dann zu Bildmanipulation benutzen (mit den Farbrädern) bis das Ergebnis stimmt. Anschließend exportiert man den LUT und kann von da an automatisiert in Edius arbeiten.


    Bei meinen Tests wurden übrigens CUBE33 erstellt. (In Sachen Genauigkeit)

  • Die 20 Farben als RGB kann man als Zielwerte in 8 Bit angeben. Das sind jeweils Werte von 0-255 je Farbkanal. Die kann man als "Farbtafel" (Bild) in Resolve einlesen, um den 10 Bit Wert mit der Farbparade zu bekommen. Das ist eindeutig ablesbar.
    Die ermittelten Farbwerte in 10 Bit kann man dann zu Bildmanipulation benutzen (mit den Farbrädern) bis das Ergebnis stimmt. Anschließend exportiert man den LUT und kann von da an automatisiert in Edius arbeiten.

    Ich bewundere Deine Sturheit:
    Aber vielleicht lässt sich Eskimo ja überreden, von der erforderlichen RGB-WERTE-Eingabe abzugehen, sich in Resolve einzuarbeiten und Deinen Vorschlag zu realisieren ("(mit den Farbrädern) bis das Ergebnis stimmt").
    Als Alternative hat Eskimo ja 100,- angeboten, wenn ihr jemand das Problem löst. Da könntest Du zuschlagen.
    Gruß kurt

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  • Das Farbaustauschplugin von Blue... kostet doch auch 99 Öcken und scheint praktikabler. Ob es genauer, schneller oder unkomplizierter ist ohne Masken, wer weiß. Hauptsache man kommt ans Ziel.
    Mein Ziel war es eine Alternative und die Möglichkeiten von Resolve abseits des normalen Gradings zu zeigen. Man kann halt auch mit der Büroklammer die Tür aufsperren (McGuyver läßt grüßen).

  • Eskimo: Du hast eine Konversation.
    Gruß kurt

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