Letterbox-Seitenverhältnis

  • Hallo zusammen,


    bisher habe ich einfach eine Ping-Datei mit den Balken einfach "über" meinen Clip gelegt, um einen kinoähnlichen Look hinzukriegen. Nun habe ich allerdings oft gelesen, dass dies der falsche Weg sei, man sollte doch lieber das Seitenverhältnis anpassen(aspect ratio 21:9 bzw. 1920 x 816). Nun, wenn ich in meine Projekteinstellungen gehe und unter "aktuelle Einstellungen ändern" - "erweitert" auf benutzerdefiniert aus 1080 816 mache, dann muss ich zwar ein anderes Renderformat aussuchen, aber ich sehe anschließend keinen Effekt(also der Clip wird ohne Balken dargestellt).


    Kann mir jemand helfen, wie ich am besten mit den "Kinobalken" umgehe?


    Gruß


    Claus

  • Hi,


    ist eigentlich ganz einfach -


    wenn Du das Format benutzerdefiniert auf 1920 x 816 änderst, ist dieser Wert dann Dein "Vollbild".
    Edius zeigt im Player/Recorder immer das Vollbild, was Du an dem geänderten Format des Player/Recorder sehen solltest (dieser ist dann etwas "flacher").
    Und aus dem Grund gibt es da keine "Balken".


    Wenn Du jetzt einen Clip mit FHD 1920x1080 Format in die TL einfügst, dann sollte dieser oben und unten "beschnitten" sein. Also der Bildinhalt, der sonst von Deinem Balken verdeckt ist im Bild fehlen.


    Wenn Du dann Deinen Film mit diesen Einstellungen exportierst, hat er auch das Format 1920 x 816 Pixel.
    Wie das dann dargestellt wird hängt von dem eingesetzten Player / Gerät und den dort vorhandenen Einstellungen ab. Da mach am besten einen kurzen Test-File und probiere aus, ob das Deinen Vorstellungen entspricht.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

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  • Es kann unter Umständen nötig sein, im Projekteinstellungsfenster unter der Bildgröße 1920 x 816 noch das Pixelseitenseitenverhältnis auszuwählen. Hier muss explizit 1:1 stehen, sonst kann es passieren, dass Edius sich die eingetragene Breite nimmt und aufgrund des 16:9-Verhältnisses die Bildhöhe automatisch bestimmt (und damit Deine Angabe 816 ignoriert und auf 1080 zurückändert).

  • Mmmhhh, alles nicht so einfach, wie es sein sollte...


    Ich habe die Projekteinstellungen so eingestellt, wie ich denke, dass es richtig ist(Seitenverhältnis 1:1), siehe Anhang



    Dann habe ich exportiert (siehe Anhang), jedoch keiner meiner beiden Player(Windows Media oder VLC) zeigen mir es "richtig" an, nämlich mit "Kinobalken" oben und unten wenn ich im Vollbildmodus bin(Das war bei meiner alten Lösung (einfach drüber klatschen) nie ein Problem.



    Gruß Claus

  • Da sich das Seitenverhältnis vom 2k Bild ableiten müsste, kommt in der Kalkulation bei mir ein anderer Wert heraus!
    2k DCI Scope Auflösung beträgt 2048 x 858 Bildpunkte und sind auf HD übertragen 804.375 Bildpunkte in der Vertikalen.
    Bei 2k Auflösung gibt es auch kein Problem mit der Renderauflösung.
    Was ist denn der eigentliche Zweck dieser Übung, bzw. das Zielmedium?


    Jim

  • Also, auch wenn Dir das nicht hilft: bei mir geht es.
    # Habe ein Projekt angelegt: 1920x816, Pixelseitenverhältnis 1:1 (so wie in Deinem Screenshot)
    # Habe als mp4 ausgegeben (so wie in Deinem Screenshot)


    Das Ergebnis:
    #Der VLC-Player zeigt mir das Video korrekt an und füllt im Vollbild-Modus die "ungenutzte" Monitorfläche mit schwarz auf.
    # Der WindowsMediaPlayer macht das genauso. Zusätzlich zeigt mir der MediaPlayer im Fenstermodus tatsächlich ein Fenster in der korrekten Größe 1920x816 an.


    Meine Gedanken:
    # für Deinen Test (und eben auch für die Screenshots) wäre es hilfreich, wenn Du in Deinem Projekt das Material auch in der 1920er Breite reinlegst. In Deinem Screenshot hast Du ja schwarze Balken rechts und links - also das 16:9-Material passend auf die 816er-Höhe gestaucht. Bitte ändere das mal (im Layouter auf 100% stellen) und wiederhole damit Deinen Test.
    # Verschiedene Player haben verschiedene Einstellungen, die ihm sagen, wie er mit Filmgrößen umzugehen hat, falls es sich um eine vom Standard abweichende Größe handelt. Bei meiner VLC-Installation war die Standardeinstellung "Immer Fenster anpassen" manchmal hinderlich, weil dabei Blödsinn rauskam. Wenn Du also im VLC testest, dann aktiviere "Video" >> "Zoomen" >> "Original 1:1". Damit erzwingst Du die Originalgröße ohne Fensteranpassungen.

  • Dann habe ich exportiert (siehe Anhang), jedoch keiner meiner beiden Player(Windows Media oder VLC) zeigen mir es "richtig" an, nämlich mit "Kinobalken" oben und unten wenn ich im Vollbildmodus bin(Das war bei meiner alten Lösung (einfach drüber klatschen) nie ein Problem.




    Gruß Claus

    Nee, nee,


    Deine Player zeigen es Dir richtig an, nämlich in der eingestellten Auflösung als Vollbild. Und das hat ja keine Balken.
    Auf einem 21:9 Monitor wäre es formatfüllend.


    Wenn das dann auf einem 16:9 TV-Gerät liefe, könntest Du bei der richtigen Wiedergabeeinstellung dann oben und unten schwarze Bereiche haben.


    Gruß
    Peter


    Nachtrag:
    @Captain hat natürlich recht, die seitlichen Balken hatte ich auf meinem Smartphone übersehen.

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Hallo zusammen,


    bisher habe ich einfach eine Ping-Datei mit den Balken einfach "über" meinen Clip gelegt, um einen kinoähnlichen Look hinzukriegen. Nun habe ich allerdings oft gelesen, dass dies der falsche Weg sei, man sollte doch lieber das Seitenverhältnis anpassen(aspect ratio 21:9 bzw. 1920 x 816). Nun, wenn ich in meine Projekteinstellungen gehe und unter "aktuelle Einstellungen ändern" - "erweitert" auf benutzerdefiniert aus 1080 816 mache, dann muss ich zwar ein anderes Renderformat aussuchen, aber ich sehe anschließend keinen Effekt(also der Clip wird ohne Balken dargestellt).

    Mal grundsätzlich dazu: Die Aussage ist richtig, hat allerdings ein Aber, und die betrifft Dein Quellmaterial.


    # Wichtig fürs Verständnis ist die Bildhöhe, denn die ist "immer gleich", jedenfalls relativ(!). Das merkst Du schon daran, dass es eben "16:9 und 21:9" heißt und nicht "16:9 und 16:6,85"...
    # Das bedeutet fürs (Kino-)Filmmachen: für das breitere Kinoformat wird nicht etwa die Höhe eingedampft, sondern tatsächlich die Breite erweitert.
    # Ich mache es mal ein bisschen Sesamstraße --- also stark vereinfacht! Nicht schlagen, es geht nur ums Prinzip! ---
    - Du möchtest Deinen Film mit 1920x1080 im Kino zeigen.
    - Deren Leinwand hat aber nicht 1920 x 816, sondern 2520x1080 (denn die Bildhöhe ist ja "gleich")
    - Dein Film würde jetzt auf deren Leindwand von oben bis unten reichen, aber schwarze Balken rechts und links haben (so wie aktuell in Deinem Screenshot).
    - Wenn Du jetzt in Deinem 1920x1080-Projekt einen Kinolook erreichen willst, indem Du oben und unten schwarze Balken drauf machst, und Du gehst wieder zum Kino und lässt das abspielen, zeigt sich das Problem:
    - Dein Film hat ja physikalisch noch dieselbe Größe (1920x1080), und die Kino-Leinwand skaliert nicht. Du siehst also auf der Leinwand dieselben schwarzen Balken rechts und links wie vorher schon - und zusätzlich oben und unten das schwarz, das Du selber drauf gemacht hast.
    - Kurzum: Du würdest Deinen Film innerhalb eines schwarzen Rahmens zeigen, also nicht die volle Leinwand ausnutzen. Dafür bräuchtest Du tatsächlich mehr Breite.
    - Das wäre auch auf einem 21:9-Computermonitor so: Der Player würde erkennen, dass Dein Film 1080 Pixel Höhe hat und würde die darstellen, also samt schwarzer Balken oben und unten. Gleichzeitig bedeutet das auch hier: schwarze Balken rechts und links.


    JETZT WIRDS EASY:
    Wichtig ist der Einsatzzweck Deines Films: wenn Du ihn auf TV-Geräten und "normalen" Computermonitoren wiedergeben möchstet, die ein 16:9-Format haben, dann bleib tatsächlich dabei: Bleib in 16:9, mach schwarze Balken oben und unten. Damit gehst Du sicher, dass alle Player und Fernseher den Film korrekt darstellen.


    Nur wenn Du den Film wirklich auf einem Breitbild-Monitor zeigen willst, wäre das anders, wie oben angerissen.

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    JETZT WIRDS EASY:
    Wichtig ist der Einsatzzweck Deines Films: wenn Du ihn auf TV-Geräten und "normalen" Computermonitoren wiedergeben möchstet, die ein 16:9-Format haben, dann bleib tatsächlich dabei: Bleib in 16:9, mach schwarze Balken oben und unten. Damit gehst Du sicher, dass alle Player und Fernseher den Film korrekt darstellen.


    Nur wenn Du den Film wirklich auf einem Breitbild-Monitor zeigen willst, wäre das anders, wie oben angerissen.


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    Aha, das ist genau mein Ziel eigentlich,- am Ende möchte ich eine FHD-mp4-Datei haben, die ich z.B. wie bisher auf meinem 16:9 Monitor, auf meinem alten Plasma-TV, in Zukunft auch einmal vielleicht auf Youtube und eben auch auf meinem Smartphone anschauen kann und zwar MIT Balken. Zur Frage warum Balken überhaupt, na ja, es gibt schon cinematische Bilder, die mit Balken eben noch mehr das Kino-Feeling transportieren, als ohne.


    Gerade aber mein neues Smartphone hat mir gezeigt, dass sich alles ein wenig verkompliziert, denn anderes als mein altes Smartphone(Galaxy S7) ist mein neues Smartphone (S9) länger. Wenn ich nicht den USB-C Anschluss für meine Osmo Pocket bräuchte, würde ich die Abmessungen des alten Phones bevorzugen, denn die Darstellung war dort immer so, wie ich es mir wünschte.


    Den letzten Impuls, mich mit dem Thema überhaupt zu beschäftigen, ist ein heute erschienenes Video, in dem Matti Haapoja(Filmemacher aus Kanada) 10 Tricks aufzeigt, die das Filmmaterial cineastischer machen sollen u.a. Letterboxes. ER schlägt auch das draufknallen einer Ping-Datei vor(so wie ich es bisher gemacht habe) und in den Kommentaren jedoch wird dem widersprochen, man soll lieber die Seitenverhältnisse anpassen.


    https://www.youtube.com/watch?v=7m5E33BFuw0


    Was ist denn so schlimm, wenn man einfach ne Ping-Datei draufknallt, der Effekt ist doch dann da(auch auf allen Playern)???


    Gruß


    Claus

  • Was ist denn so schlimm, wenn man einfach ne Ping-Datei draufknallt, der Effekt ist doch dann da(auch auf allen Playern)???

    Schlimm ist da nichts.
    Wenn Du unbedingt sichtbare Balken haben willst, ist das so auch am einfachsten.
    Die Anpassung über Benutzereinstellungen ist wie gesagt dann sinnvoll, wenn Du „balkenfrei“ auf einem 21:9 Gerät abspielen willst.

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Danke Euch allen wieder mal für die Hilfe, hab es zwar schon mal erwähnt, aber dennoch noch mal, ich finde das Forum hier extrem hilfreich, weil es immer wieder schnelle und unkomplizierte Hilfe gibt. By the way, Sesamstraße ist manchmal genau richtig, um etwas WIRKLICH klar zu machen :)


    Gruß


    Claus

  • Hi,


    Wenn du mit den selbst eingefügten Balken arbeitetst, müssen diese aber auch in der Videodatei gespeichert werden. Da man aber das gleichmäßige Schwarz dieser Balken perkekt komprimieren kann, kann es sein, dass es gar nicht so viel Speicherplatz mehr kostet. Ein Versuch wäre der Unterschied aber Wert. Bei längeren Filmen kommt da vielleicht einiges an Speicherplatz zusammen, den man sparen könnte.


    Gruß Uwe

    Edius 11 Pro, Rechner: Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, 500 GB M.2 SSD, 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor,ShuttlePRO v2, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer

  • - Deren Leinwand hat aber nicht 1920 x 816, sondern 2520x1080 (denn die Bildhöhe ist ja "gleich")

    Kleine Konkretisierung am Rande, in digitalen Kinos wird bei 2k folgendermaßen projiziert:
    Flat = 1998 x 1080
    Scope = 2048 x 858
    Full = 2048 x 1080


    Jim