Haswell CPU mit QS gegen Haswell CPU ohne QS tauschen?

  • Hallo.


    Ich schneide derzeit FullHD AVC Material mit 50p von meiner Sony CX900 unter Edius 8.


    Dabei nutze ich für den Export die GV intermediate Codecs und rendere dann mit x264 in Software.


    Ich denke, dass wird die nächsten drei Jahre auch noch so bleiben.


    Als CPU kommt seit 5 Jahren ein Core i3-4150
    Zum Einsatz. Mit der Schnittperformance bin ich zufrieden, da ich wenige Effekte und Spuren benötige.


    Die Grafikkarte ist eine GTX 960 mit 4GB.


    Ich überlege nun, diese CPU gegen einen Vierkerner zu tauschen, den man ja schon günstig bei eBay bekommen kann. Zur Auswahl stehen i5 und i7 aus der Haswell Generation mit GPU oder ein Xeon 1231 v3 ohne GPU und damit auch ohne QS.


    Wie wird sich dieser Tausch unter Edius auswirken? Benötige ich unbedingt Quicksync, so dass ein Xeon eher ungeeignet wäre?


    Was meint ihr?


    Danke.

  • Moin! Warum möchtest Du einen 5 Jahre alten Prozessor, mit dem Du grob zufrieden bist, gegen einen anderen 5 Jahren alten Prozessor tauschen? Wenn man im Nachgang des CPU-Tauschs auch das System neu aufsetzen muss (also neben Windows alle Software neu installieren muss etc.), dann wird das ein ziemliches Geraffel nur für ein wenig mehr Performance.


    Wieviel das Quicksync ausmacht, kannst Du unter Umständen an Deinem jetzigen Prozessor testen. Theoretisch kannst Du (da Du ja noch die GTX 960 aktiv im Rechner hast), mal vorübergehend die iGPU deaktivieren und sehen, wie sich das bei h.264-Material auf die Leseperformance in der Timeline und die Renderperformance auswirkt. Ist der Unterschied signifikant, solltest Du bei einem Quicksync-fähigen Prozessor bleiben. Denn ob die zusätzlichen Rechenkerne einer drei bis fünf Jahre alten CPU die fehlende Hardware-Beschleunigung kompensieren, kann man nicht so aus dem Stehgreif beantworten.


    Generell tendieren diejenigen, die viel mit h.264 arbeiten (und das sind häufig nicht die Profis mit High-End-Anforderungen) eher zu einem Prozessor mit QuickSync. Professionellere Nutzer, die i.d.R. kein oder wenig h.264-Material nutzen und ohnehin Master-oder Feed-Dateien in höherwertigeren Codecs erstellen, verzichten gern auf QuickSync und spendieren sich lieber eine CPU der X-Serien - unter anderem gibt es dort mehr PCI-Express-Lanes, was einigermaßen nötig wird, wenn man die Grafikkarte voll anbinden möchte und noch ein oder zwei m2-SSDs möglichst flott laufen lassen möchte.


    Vereinfacht gesagt:
    - Hobby-Nutzer oder Semi-Pros mit h.264 als häufigen Quell-/Zieldateien = CPU mit QuickSync
    - Pro-Nutzer ohne hohes h.264-Aufkommen haben i.d.R. weniger häufig die Situation, Vorteile des QuickSync nutzen zu können/müssen = CPU ohne QuickSync
    Aber Du wirst tausende Abweichungen davon finden, weil für ein performantes System ja noch andere Sachen wichtig sind (Menge und Geschwindigkeit des RAM, Datendurchsatz der Festplatten/SSDs etc.)


    Was die Xeons angeht: die haben - soweit ich weiß! - hauptsächlich den Vorteil, dass man ECC-Speicher nutzen kann. Dein Haswell kann das zwar auch, neuere CPUs der i-Serien aber meist nicht mehr. Aber auch hier: so ein ECC-RAM ist eigentlich nur für Power-User interessant (und teurer), die so viele wichtige Daten gleichzeitig verarbeiten, dass sich die Fehlerkorrektur des ECC-RAMs lohnt. Daher kommen Xeons sehr oft als Server-Prozessoren zum Einsatz.


    Mal schauen, was die anderen sagen.

  • Wenn du günstig ran kommst, würde ich an deiner Stelle den Tausch gegen einen Core i7 mit HT und QS vornehmen.
    Eine Neuinstallation des Betriebssystems ist danach übrigens nicht nötig! Lediglich eine Neu-Aktivierung des Betriebssystems könnte anfallen. Da sich Board und Komponenten nicht ändern, geht das alles problemlos.
    Habe ich schon oft gemacht. Alles ist dann wie vorher, nur etwas schneller.


    Besser wäre natürlich eine komplette Neuanschaffung eines aktuellen CPU-Board-Gespanns. Aber ich denke, das wird aus Kostengründen ausfallen?
    Bei der Gelegenheit sollte man sich übrigens nicht immer von teuren High-End Kombis blenden lassen. Ich habe mehrfach Workstations getestet und im Vergleich keine Vorteile bei den
    Maschinen mit Sockel 2066 gegenüber denen mit Sockel 1151 feststellen können. Das Argument, die 2066 Maschinen hätten mehr "Lanes" frei, ist ebenfalls nur bei Vollbestückung mit M2.SSD und mehreren Grafikkarten relevant und hört sich zwar theoretisch wichtig an. Einen messbaren Unterschied konnte ich bei Normalbestückung (2 x SSD, 1 x SATA HD, 1 x Grafikkarte) nicht nachweisen. Im Gegenteil waren die 2066 Rechner fast 25% langsamer beim anschließenden Export in H264, der entgegen manch anderslautender Meinung im Profibereich sehr häufig vorkommt.


    Wie gesagt, es gibt Szenarien außerhalb von Edius, die eine 2066 Workstation benötigen, für eine normale Edius-Edit-Maschine sind 1151er die bessere Wahl.

    Mainboard Gigabyte Z790 UD AX, Intel Core i9 14900k, 32 GB DDR5 RAM, 1 x SSD 2TB, 1 x M.2 SSD 500GB (System), 1 x M.2 SSD 2GB, Geforce RTX3060 12GB, Blackmagic Intensity Pro 4K, RME HDSPe AIO, Windows 11 Pro-64 (23H2), Adobe Production Suite CS5, WaveLab 11, Prodad Adorage, Vitascene 3, Heroglyph 4, Acon Audio Restauration Suite 2, Acon Deverberate 3, Acon Extract Dialogue, Neat Video 5, NewBlue Amplify plus, Hide 1.5, Mercalli 6, Izotope RX10

  • Im Gegenteil waren die 2066 Rechner fast 25% langsamer beim anschließenden Export in H264, der entgegen manch anderslautender Meinung im Profibereich sehr häufig vorkommt.

    Natürlich sind sie langsamer, denn sie haben ja eben nicht die Hardwarebeschleunigung. Ob man den schnelleren h.264-Export braucht, hängt u.a. vom Workflow ab. Es kann ja jeder handhaben, wie er/sie will, aber ICH erstelle immer ein Master in einem wenig verlustbehafteten Codec. Also z.B. GV HQX, wenn man im GV-Universum bleibt. Andere nehmen ProRes oder DNxHD - je nach System. Der Hintergrund: Kann ja sein, man muss Wochen/Monate später doch nochmal ran, und das Schnittprojekt ist verloren gegangen oder Rohmaterial wurde schon gelöscht, das nun im Projekt fehlt etc. Wenn Du dann am bereits komprimierten h.264 noch mal was schneiden musst (und vielleicht sogar das Ausgangsmaterial schon h.264 war), kannst Du mit etwas Pech den Pixelblöcken beim Wachsen zusehen.


    Vom höherqualitativen Master mache ich dann ein mp4 - zum Upload, für den Kunden und als wenig-Speicherplatz-Variante z.B. für Webreferenzen. Aber DAS muss ich dann ja nicht aus der Timeline machen. Dazu gibt's Handbrake und andere Software, die das besser bzw. effizienter können. Scallywag ist ja noch auf Edius 8; der h.264-Export aus der Timeline ist ja in Edius 9 verbessert worden, kann aber (wenn ich richtig informiert bin) noch immer kein Multi-Pass. Die Konvertierung in Handbrake läuft nebenbei, während ich schon am nächsten Projekt sitze, oder ich mache abens eine Batch-Konversion von mehreren Filmen... was auch immer. Unter der Prämisse also, dass man ohnehin ein höherwertiges Master erstellt (was ich aus Archivgründen selbst bei privaten Projekten immer machen würde), verstehe ich die Versessenheit nicht, beim h.264-Export unbedingt fünf oder dreizehn Minuten sparen zu wollen. Ergo ist QuickSync beim Export für mich(!) überbewertet.


    Beim Decodieren hingegen ist die Hardwareunterstützung auf jeden Fall sinnvoll. Schnell bekommt man mal eine Drohnenaufnahme geliefert, die meistens 4k und h.264 ist. Das läuft mit QuickSync bedeutend besser als auf X-Systemen, gar keine Frage. Dafür habe ich ja die Workgroup-Version, wo ich dann im Ernstfall mit zwei Klicks mal eben die Vorschau-Qualität reduzieren kann. Oder ich rendere den Teilbereich mal kurz mit Str+Alt+Q. Muss halt jeder für sich schauen, was er braucht.

  • Der Hintergrund: Kann ja sein, man muss Wochen/Monate später doch nochmal ran, und das Schnittprojekt ist verloren gegangen oder Rohmaterial wurde schon gelöscht, das nun im Projekt fehlt etc.

    Welcher wirkliche Profi löscht denn sein Projekt samt Rohmaterial?? Das H264 soll doch nicht als Archivmaster dienen! Man archiviert doch immer die Projektverzeichnisse komplett mit Rohdaten. Man kann doch ein Master später nicht vernünftig nachbearbeiten, wenn da schon Effekte und Titel drin sind.


    Bei uns zählt jede Minute, die wir beim Exportieren sparen können. Wer viel Zeit hat, kann das natürlich zwei Mal machen (erst in HQX exportieren, dann in Handbrake). Dafür ist unser Arbeitsaufkommen zu hoch und ein H264 mit vernünftiger Bitrate ist genau so gut wie die Handbrake-Lösung (nur schneller)


    Für Scallywag ist also ein i7 mit HT und QS eine gute Verbesserung, finde ich.

    Mainboard Gigabyte Z790 UD AX, Intel Core i9 14900k, 32 GB DDR5 RAM, 1 x SSD 2TB, 1 x M.2 SSD 500GB (System), 1 x M.2 SSD 2GB, Geforce RTX3060 12GB, Blackmagic Intensity Pro 4K, RME HDSPe AIO, Windows 11 Pro-64 (23H2), Adobe Production Suite CS5, WaveLab 11, Prodad Adorage, Vitascene 3, Heroglyph 4, Acon Audio Restauration Suite 2, Acon Deverberate 3, Acon Extract Dialogue, Neat Video 5, NewBlue Amplify plus, Hide 1.5, Mercalli 6, Izotope RX10

  • Danke schon mal für die Antworten.


    Ich muss etwas korrigieren. Ich arbeite doch mit Edius 9.


    QS für einen Hardwareexport benötige ich definitiv nicht. Mich interessiert nur der Workflow auf der Timeline und ob da QS eine Rolle spielt.


    Ein neuer Rechner kommt nicht in Frage. Und mit einer Neuinstallation rechne ich auch nicht, da nur die CPU getauscht wird. Ich habe extra Edius gekauft, weil es mit moderater Hardware für läuft und nutze es bereits seit 10 Jahren. (Version 6 und dann Upgrade auf 9)


    Ich würde die CPU auch nicht nur für Edius tauschen wollen. Ich habe auch andere Anwendungen, die von mehreren Kernen profitieren würden. Ich hatte nur einen Xeon für 60 Euro bekommen können, werde aber wohl doch einen i7 kaufen.

  • Ich hatte nur einen Xeon für 60 Euro bekommen können, werde aber wohl doch einen i7 kaufen.

    Zwar sind die i7 und XEON meist identisch, jedoch wird der XEON eventuell nicht mit dem Chipsatz deines Boards funktionieren.
    Die Xeons E3-1225 v3- E3-1286 v3hätten auch Quicksync gehabt. Welchen Chipsatz hat denn das Board? Und welche XEONs oder i7 stehen denn zur Wahl?

    Mainboard Gigabyte Z790 UD AX, Intel Core i9 14900k, 32 GB DDR5 RAM, 1 x SSD 2TB, 1 x M.2 SSD 500GB (System), 1 x M.2 SSD 2GB, Geforce RTX3060 12GB, Blackmagic Intensity Pro 4K, RME HDSPe AIO, Windows 11 Pro-64 (23H2), Adobe Production Suite CS5, WaveLab 11, Prodad Adorage, Vitascene 3, Heroglyph 4, Acon Audio Restauration Suite 2, Acon Deverberate 3, Acon Extract Dialogue, Neat Video 5, NewBlue Amplify plus, Hide 1.5, Mercalli 6, Izotope RX10

  • Hi. Es war der besagte Xeon 1231 v3, der von meinem Board auch unterstützt wird. Ich schaue mich ml wieder auf dem Gebrauchtmarkt um. Ich versuche meine PCs immer solange zu nutzen wir möglich. In den letzten Jahren ist dank AMD zwar wieder einiges passiert, aber zwei drei Jahre bin ich sicher noch zufrieden mit einem Haswell. Wenn Intel bald 10nm liefert wird es für mich langsam wieder interessant.