Kleine Kamera für Bergtour

  • Guten Abend,
    möchte in meinem Alter noch eine schöne und auch für meine Verhältnisse schwierige bergtour machen, wo auch schwindelfreiheit mit klettern verbunden ist, allerdings keine extreme kletterei. Dazu möchte ich mir eine kleine handliche Kamera kaufen, ich habe eine Panasonic HDC SD707, sie scheint mir für diese Bergtour zu unhandlich. Habe mir im Forum von Christian671 sein Video mit der Osmo Pocket Kamera angesehen (hat mir sehr gut gefallen), diese Kamera wäre doch ideal für meine Bergtour und ist auch nicht so teuer? Könnt ihr mir dazu ein paar Tipps geben?
    Gruß Käferl

    -Windows 10 Professional 64bit, i9-9900k mit 8 Kernen und 3,6 bis 5,0GHz und 16MB Cache und Hyperthreading statt i7-9700k mit 12MB Cache ohne Hyperthreading
    -Mainboard Asus Motherboard mit Highspeed M2/S-ATA/S-ATA, NVIDIA RTX 2060 6GB-Intel UHD 630 Grafik mit Qick Sync H.264-Beschleunigung
    -EDIUS WG 9 PRO 9.52 (6153), Arbeitsspeicher 32 GB (2x16GB) DualChannel DDR4 Ram

  • Hi,


    die Osmo Pocket (OP) habe ich mir auch gekauft.
    Vor 2 Wochen hatte ich sie anlässlich eines Kurzurlaubes das 1.Mal im ernsthaften Einsatz. Davor habe ich nur einige Test- und Probeaufnahmen damit gemacht. Die Aufnahmen mache ich im 4K 50p-Modus.


    Es ist meiner Meinung nach eine (mit etwas Übung) recht vernünftig zu handhabende Kamera, die auf Grund ihrer Baurat wirklich sehr einfach mitzuführen ist und dabei erstaunlich gute Bilder liefert.
    Durch den eingebauten Gimbal sind die Aufnahmen gut stabilisiert. Allerdings ist es mir noch nicht gelungen vernünftige Aufnahmen während des Gehens zu erzeugen. Da muss ich wohl noch sehr viel üben.


    Der Gimbal braucht aber seine Bewegungsfreiheit. Solange man die OP in der Hand hält, sollte dies nicht das Problem sein. Wenn man sie aber (für das Klettern) irgendwo befestigen will, so muss man dies berücksichtigen.
    In dem Punkt sind die üblichen Action Cams, wie GoPro etwas einfacher zu handhaben.


    Die OP ist zwar nicht ganz so weitwinklig wie eine Action Cam, aber halt mit einer festen (weitwinkligen) Brennweite versehen. Insoweit stößt man dort natürlich an Grenzen. Irgendwie Zoomen ist halt nicht möglich und ohne nachträgliche Bearbeitung können die Verzerrungen auch auffällig sein. Von Vorsatzlinsen würde ich abraten. Diese sollen teilweise auch sehr schlechte Qualität haben.


    Der Ein-/Ausschalter dient gleichzeitig auch dem Wechsel zwischen Foto- und Videomodus. Kurz drücken = Moduswechsel, lange drücken = Ein/Aus.
    Hier muss man etwas aufpassen, sonst hat man hinterher nur ein einzelnes Standbild statt einer nicht zu wiederholenden Videoaufnahme.


    Der Ton aus der OP ist annehmbar - aber halt nicht wirklich gut. Insbesondere ist das eingebaute Mikrofon recht windempfindlich. Schon leichter Wind kann hier zu erheblichen Störgeräuschen führen, die den O-Ton dann unbrauchbar machen.
    Bei einer Bergtour, mit den dort doch eigentlich immer vorkommenden Böen kann das zum echten Problem werden. Da bin ich auch noch nicht zu einer guten Lösung gekommen.
    Es gibt zwar Möglichkeiten zum Anbau von externen Mikrofonen, die habe ich aber selbst nicht ausprobiert. M.E. macht dies die OP dann auch wieder unhandlicher und ist aus meiner Sicht deshalb eher nicht zu empfehlen.



    Die Akkulaufzeit ist für das kleine Gerät durchaus ok. Bei starkem Gebrauch, bzw. längeren Touren sollte man aber eine Lademöglichkeit einplanen.
    Dazu bieten teilweise einigen Restaurants/Cafés, oder Bahnen/Busse "öffentliche" Möglichkeiten. Besser ist aber eine entsprechend große "Powerbank" mitzuführen, aus der man jederzeit "zapfen" kann. Diese sind in der Regel auch nicht allzu teuer.
    Ich hatte das Glück, im Rahmen einer Aktion beim Kauf der OP die "OP Ladeschale" kostenlos als Dreingabe zu erhalten. Hierin ist die OP beim Transport gut aufgehoben (also nicht, wenn man noch irgendwo aufnehmen will) und wird gleichzeitig aufgeladen. Es reicht für eine Vollaufladung. Die Ladeschale ist aber recht teuer und ich denke, mit einer normalen Powerbank ist man da auch gut bedient.


    Der Bildschirm der OP ist kleiner als ein Briefmarke. Deshalb ist es manchmal etwas schwer zu beurteilen, ob der grade gewählte Bildausschnitt stimmt.


    Besser geht das über ein Smartphone, dass man entweder mittels eines Adaptersteckers, oder über das "Funkmodul" (Zubehör) mit der OP verbinden kann.
    Den Stecker nehme ich nicht gern, da die OP mit "angeflanschtem" Smartphone halt nicht mehr so handlich ist, und ich halt auch Beschädigungen durch verknicken befürchte.
    Das Funkmodul ist wirklich sehr gut, da man die Kamera damit auch aus einiger Entfernung steuern kann. Man kann die OP also auch an geeigneter Stelle abstellen und bedienen, ohne z.B. irgendwelche Zuschauer zu stören.


    Allerdings verbraucht das Funkmodul sowohl an der OP, als auch am Smartphone einiges an Strom. Hier muss also häufiger Ausgeladen werden und die Einsatzzeiten doch recht stark eingeschränkt.



    Als unabdingbares Zubehör für die Bedienung ohne Smartphone sehe ich das "Bedienrädchen", mit dem man die horizontale und vertikale Ausrichtung verändern, bzw. auch schwenken kann. Schwenken bedarf aber einiger Übung, damit es nicht zu schnell geht.
    Das Bedienrädchen gibt es sowohl einzeln, als auch in einem Erweiterungsset, zu dem dann auch das schon genannte Funkmodul gehört.



    Auch wenn man die OP nicht bei der Aufnahme mit einem Smartphone betreiben will, so benötigt man dennoch ein Smartphone um die OP darüber einzurichten und Updates aufzuspielen. Dazu ist eine kostenlos erhältliche App von DJI auf dem Smartphone zu installieren.
    Oder anders gesagt, man muss ein Android oder Apple Smartphone besitzen, um mit der OP arbeiten zu können.



    Die Bearbeitung der 4K-Aufnahmen in Edius benötigt einiges an Rechnerleistung. Auf meinem System ist das nur im Proxy-Modus sinnvoll machbar, alles andere "ruckelt".
    Ich denke, bei Deinem System dürfte das auch nicht viel anders sein.




    Mein Fazit:
    Die OP ist durchaus ein interessantes Gerät, wenn man sich deren Einschränkungen bewusst ist.
    Als wirklichen Ersatz für einen Camcorder kann ich sie nicht ansehen. Eher als kleines Gerät für bestimmte Einsatzzwecke. Zu denen könnte aber durchaus eine Bergtour gehören, wenn Du mit dem Weitwinkel leben kannst.


    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

    Einmal editiert, zuletzt von gurlt ()

  • Wie wäre es mit der GoPro Hero 8 Black, sie hat einen größeren Bildschirm, besseren Stabilisator beim Gehen, hat auch einen Hybrid 2-fach Zoom in diesem Fall stabilisiert sie noch besser, kann auch auf dem Helm oder am Brustgurt befestigt werden, ideal für eine Bergwanderung...


    Aufnahmen im linear-Modus nicht verzehrt... größerer Weitwinkel für Action Aufnahmen ist ebenfalls vorhanden.

    Servus, Pee
    EDIUS 11 WG, DVR 18 Studio, Mercalli V6 SAL, ASUS Prime Z390-P, i9-9900K mit Intel HD-630, 32GB RAM, SSD-System + SSD-Schnitt, Diverse FP,
    NVIDIA GF-RTX 2060 Super 8GB, W10Pro(22H2), 32" LG PC-Monitor, 32" HDR(HLG)-Vorschau TV per BM Intensity Pro 4K
    Sony ZV-1 mit Zhiyun Crane M2 , Pana FZ-300, GoPro Hero 7 Black, DJI Pocket 2, DJI Mavic Mini, Huawei Mate 20 Pro

  • Servus Peter,
    vielen Dank für deine umfangreiche und ausführliche Information über die Osmo Pocket. Ich habe deine Info 2x durchgelesen, nun werde ich mich noch über die GoPro erkundigen, welche Pee empfohlen hat - danke auch an Pee für die Information. Ich habe mir das Werbe Video von der Osmo Pocket angesehen, natürlich sieht da alles super aus. Da sieht man wieder, wie vorteilhaft so ein Forum ist, wenn irgendwer, wie in meinem Fall, schon darüber berichten kann, dann sieht die ganze Sache schon anders aus.
    Meine Bergtour ist ja erst anfang September, da habe ich noch Zeit zum Überlegen.
    Gruß Käferl

    -Windows 10 Professional 64bit, i9-9900k mit 8 Kernen und 3,6 bis 5,0GHz und 16MB Cache und Hyperthreading statt i7-9700k mit 12MB Cache ohne Hyperthreading
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  • Meine Bergtour ist ja erst anfang September, da habe ich noch Zeit zum Überlegen.

    Geh auch mal zu einem Händler und nimm die Geräte dort mal selbst in die Hand.


    Dann kannst Du vermutlich auch leichter feststellen, ob Dir die Handhabung liegt.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Die Osmo Pocket hab ich seit ca. 1 1/2 Jahren im Einsatz, alles was Peter nannte kann ich unterstützen. Bei einem Verlust würde ich sie mir sofort wieder kaufen. Das wär dann die dritte!
    Auf einer längeren Reise Im März 2019 ist sie durch Leichtsinnigkeit von Bord „gegangen“.
    3 Tage später musste ich mir dann in Melbourne eine neue kaufen, denn der Urlaub war ja noch nicht zu Ende.
    Ich filme unterwegs fast nur noch mit Osmo Pocket u. iPhone 11 Pro u. Actioncam YI4k Plus und alles in 4K 30 bzw. 60 fps.
    Meine AX33 bzw. FZ1000 liegt meist zuhause im Schrank.
    Problem dabei ist natürlich das fehlende Tele.

    Gruß Udo
    _____________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

  • Hallo Käferl,


    ich muss schon sagen, dass das reine filmen mit der Osmo Pocket oder einer Go Pro schon ein anderes filmen als mit dem Camcorder ist.
    Aber für den Urlaub habe ich das jetzt für mich entdeckt und das Material kann sich durchaus sehen lassen.
    Für mich ist die kleine Größe der beiden Cams entscheidend. Ich muss keinen großen Camcorder und Zubehör mit rumschleppen (gerade bei einer Bergtour nicht so günstig).
    Wie Peter schon empfohlen hat, nimm die beiden Cams doch einfach mal in die Hand, vielleicht hast Du Dich gleich in eine der beiden verliebt.
    Wünsche Dir ein „gutes ‚Händchen“ bei der Auswahl.


    Schöne Grüße
    Christian


    PS: Freut mich, dass Dir mein kurzes Video gefallen hat.

  • Danke an alle für die Vorschläge. Ich habe mir alle vorgeschlagenen Kameras bei diversen Tests angesehen. Es ist nun einmal so, dass jede Kamera seinen Vorteil und Nachteil hat. Ich denke, dass für eine Bergtour, so wie ich sie plane, eine jede von euch vorgeschlagene Kamera vollauf seinen Zweck erfüllt. Wichtig ist für mich neben einer guten Bildqualität die Handlichkeit für eben so eine Bergtour. Ausserdem finde ich für all diese Kameras den Preis in einem vernüftigen Rahmen. Wie ihr vorgeschlagen habt, werde ich mich beim Händler für jene Kamera entscheiden, die mir gut in der Hand liegt.
    Gruß Käferl

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  • Entscheidend sollte sein, dass Du mit der Bedienung der Kamera gut klar kommst. Das ist im ersten Moment manchmal nicht so einfach.

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Hallo, im Urlaub oder bei Ausflügen kommt bei mir an erster Stelle die Entspannung und die Familie.
    Deshalb filme ich dort nur mit dem Smartphone (Wasserdicht bis 1m) und der Gopro6 Black (die ist auch ohne Gehäuse bis 10m Wasserdicht) und einem Rollei Gimbal und bin sehr zufrieden damit.
    Denn beides ist klein, leicht, schnell zu bedienen und passt in jede kleine Tasche, denn ich glaube es gibt nix schlimmeres als wenn Frau und Kind ständig warten müssen bis man sein Equipment aufgebaut oder eingepackt hat.

  • Hi,


    die Smartphones haben eben den Nachteil, dass sie mit einer variablem Bildrate aufzeichnen und fast alle auch basierend auf "amerikanischer" Norm, also 30p oder 60p.
    Das ist dann bei der Nachbearbeitung etwas ungünstiger. Vor allem, wenn man dann noch mit 50p-Material mischt.


    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Hallo, ich benutze für das Smartphone das App FilmMic pro.

  • Wenn Dein Smartphone kompatibel ist zu dieser APP, dann ist es ja OK.
    Funktioniert damit auch die Videobildstabilisierung Deines Smartphones?

    Servus, Pee
    EDIUS 11 WG, DVR 18 Studio, Mercalli V6 SAL, ASUS Prime Z390-P, i9-9900K mit Intel HD-630, 32GB RAM, SSD-System + SSD-Schnitt, Diverse FP,
    NVIDIA GF-RTX 2060 Super 8GB, W10Pro(22H2), 32" LG PC-Monitor, 32" HDR(HLG)-Vorschau TV per BM Intensity Pro 4K
    Sony ZV-1 mit Zhiyun Crane M2 , Pana FZ-300, GoPro Hero 7 Black, DJI Pocket 2, DJI Mavic Mini, Huawei Mate 20 Pro

  • Ja die Stabilisierung funktioniert, sogar HEVC Aufnahme sowie HD/2K/3K/4K Verwendungen LOG Profilen usw.

  • Welches Smartphone hast Du?

    Servus, Pee
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  • Hallo, Samsung s10 plus

  • Danke!

    Servus, Pee
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    Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.