Canon EOS R Videounterstützung ab welcher EDIUS Version

  • Hallo Forum, ich weiß nicht, ob ich mit diesem Thema im richtigen Thread bin.


    Ab welcher EDIUS Version wird die Canon EOS R videotechnisch voll unterstützt?
    Ich kenne mich mit den unterschiedlichen Worten wie Intra oder Inter Frame nicht aus, daher meine Fragestellung.
    Gibt es schon EOS R Filmer, die mit Edius arbeiten?


    Folgende Daten habe ich von der Canon WEB Seite kopiert.



    Videoformat


    MP4-Video: 4K (16:9) 3.840 x 2.160, Full HD, HD
    MPEG4 AVC/H.264 variable (durchschnittl.) Bitrate, Audio: Linear PCM


    Video-Bildformate


    4K (16:9) 3.840 x 2.160 (29,97, 25, 24, 23,98 B/s) Intra oder Inter Frame7
    Full-HD (16:9) 1.920 x 1.080 (59,94, 50, 29,97, 25, 23,98 B/s) Intra oder Inter Frame
    Full HD (16:9) 1.920 x 1.080 HDR (29,97, 25 B/s) Inter Frame
    Full HD (16:9) 1.920 x 1.080 (29,97, 25 B/s) Light Inter Frame
    HD (16:9) 1.280 x 720 (119,9, 100 B/s) Intra Frame


    Farbsampling (interne Aufzeichnung)


    4K - YCbCr4:2:0 (8 Bit)
    Full HD/HD - YCbCr4:2:0 (8 Bit)


    Canon Log


    Ja, Log 1


    Videolänge


    4K und Full HD – maximal 29 Min. 59 Sek. (ausgenommen High Frame Rate Movie). Kein 4 GB Dateilimit mit exFAT SDXC-Speicherkarte.


    High Frame Rate Movie


    MOV Video: HD – 1.280 x 720 bei 100 B/s oder 119,9 B/s
    Aufgenommen als Zeitlupe mit 1/4 Geschwindigkeit
    Maximale Aufnahmezeit für Einzelszenen: bis zu 7 Min. 29 Sek.


    4K-Einzelbildextraktion


    Möglichkeit zur Extrahierung von 8,3 Megapixel JPEG-Einzelbildern aus 4K-Videos


    Bitrate / Mbps


    4K (29,97p/25,00p/24,00p/23,98p): ALL-I ca. 480 Mbps
    4K (29,97p/25,00p/24,00p/23,98p): IPB ca. 120 Mbps
    Full HD (59,94p/50,00p): ALL-I ca. 180 Mbps
    Full HD (59,94p/50,00p): IPB ca. 60 Mbps
    Full HD (29,97p/25,00p/24,00p/23,98p): ALL-I ca. 90 Mbps
    Full HD (29,97p/25,00p/24,00p/23,98p): IPB ca. 30 Mbps
    Full HD (29,97p/25,00p): IPB (Light) ca. 12 Mbps
    HD (119,9p/100,0p): ALL-I ca. 160 Mbps
    HD (59,94p/50,00p): ALL-I ca. 80 Mbps
    HD (59,94p/50,00p): IPB ca. 26 Mbps
    HD (29,97p/25,00p): IPB ca. 13 Mbps


    Viele Grüße
    Jürgen


    Danke für die Mithilfe im Voraus.

  • Hi,


    zwar habe ich keine EOS, aber mit Deinem Edius 8 sollte das eigentlich kein Problem sein.



    Die bei Canon als 4K angegebene Auflösung 3840 x 2160 entspricht der Edius Projekteinstellung QFHD (Projekteinstellung 4K wäre Auflösung von 4096x2160 = 17:9).


    AVC/H.264 ist ein übliches (MPEG-4) Format und bereitet Edius normalerweise keine Probleme. Hier dürften nur die bei Dir angegeben Rechner (i7 3770K und i5? ) für den 4K/UHD-Schnitt zu schwach sein.


    HDR (Video-Bildformate 2. Eintrag der FHD 1980x1020 Formate) wird erst von Edius 9 unterstützt. Dazu bräuchtest Du aber auch eine entsprechende Hardware, wie einen leistungsfähigen Rechner und einen HDR-Ausgabemonitor.


    Intra-Frame bedeutet nur, dass die Aufnahme ausschließlich aus I-Frames besteht, was für die Bearbeitung eigentlich günstiger ist.
    Inter-Frame sind Bildergruppen (englisch: Group of Pictures = GoP) aus einer Kombination von I-, P- und B-Frames um eine höhere Komprimierung zu erreichen.
    Ist also in soweit nicht ausschlaggebend.


    Die unter High Frame Rate Movie angegeben Zeitlupenaufnahmen werden als MOV-Container gespeichert und sollten laufen, sofern auf den Rechnern die QuickTime-Codecs (ohne QuickTime-Player !!) installiert sind.




    Ob es in Edius 8 schon eine Canon Log 1 - Unterstützung gegeben hat, weiß ich nicht mehr. In Edius 9 ist das vorhanden.
    Dies bedeutet, dass die Aufnahmen in Edius zunächst farblich "flau" erscheinen werden und eine Farbkorrektur notwendig ist. Wenn es in Edius 8 noch kein Canon Log1 gab, ist das dann halt aufwändiger.
    Da könntest Du aber in der Anleitung der Kamera mal nachschauen, ob auch immer zwingend mit Log 1 aufgenommen wird, oder ob das nur für HDR gilt, bzw. es eine alternative Einstellung gibt.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Intra-Frame: Jedes Bild ("Frame") im Clip enthält die volle Information (Bsp.: HQ, HQX).


    - Für eine NLE ist daher bei Intra-Frame-Clips der Rechenaufwand beim Schnitt, Playback etc. geringer und "alles läuft flüssiger/leichter...".
    - Die Dateigröße der Clips ist naturgemäß größer als bei den Inter-Frame-Clips.


    Inter-Frame: Hier enthalten nur die sogenannten I-Frames die volle Bildqualität. Die anderen (B- bzw. P-Frames) enthalten weniger Informationen. Die erforderlichen restlichen Informationen werden aus den vorangehenden/nachfolgenden Frames genommen.
    - Dies bedeutet einen zusätzlichen Rechenaufwand, um diese Frames z.B. beim Playback auf dem Monitor anzuzeigen. Bsp: h.164, h.265 & Co.
    - Die Dateigröße der Clips ist aber geringer als bei Intra-Frame-Clips.


    // Nachschauen in der "Glasgoogle" liefert vollständigere Beschreibungen des Unterschieds :nick: z.B:
    Bei der Intraframe-Kompression wird jedes Einzelbild komprimiert. Beim Videoschnitt kann so auf jedes einzelne Bild zugegriffen werden. Derart codierte Frames werden als I-Frames bezeichnet.
    Im Gegensatz dazu werden bei der Interframe-Kompression gleich bleibende Bildelemente in Bildfolgen zusammengefasst. Man unterscheidet zwischen Predicted-Frames (P-Frames), die aus den vorhergehenden I-Frames errechnet werden, und Bidirectional-Frames (B-Frames), die sich sowohl auf die vorhergehenden I- und P-Frames als auch auf die folgenden I- und P-Frames beziehen. Diese Form der Codierung eignet sich nicht für den Videoschnitt, da die einzelnen Frames mit Ausnahme der I-Frames immer in Abhängigkeit zu den vorangehenden oder nachfolgenden Frames stehen. Diese Form der Kompression wird z.B. bei MPEG-Codecs verwendet.


    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.5.0007 Studio

    2 Mal editiert, zuletzt von kpot11 ()

  • Danke für die umfangreichen Antworten.


    Für mich stellt sich die Frage, ob ein Update zu den günstigen Konditionen sinnvoll ist oder ich noch mit der 8 Version im normalen
    HD Umfeld weiterarbeiten kann.
    Wie ich gelesen habe, ist erst Version 9 voll 64 Bit fähig.
    Bringt das so einen immensen Zeitvorteil beim Rendern?
    Bin so gesehen schon ab der Version 2.X dabei.
    Nie benötigt, habe alle Updates gekauft.
    Mit der Version 6.08 bin ich jetzt angefangen, meine Videos einfach zu schneiden.
    Werde meinen Rechner jetzt auf Windows 10 updaten und dann die Version 8.50 nehmen.
    Wie ich das persönlich einschätze, wäre bei meinem Tempo erst die Version 12 oder 13 sinnvoll, die mich weiterbringen würde.
    Momentan noch etwas unentschlossen.


    Grüße Jürgen

  • Hi Jürgen,


    das Update auf Windows 10 ist schon mal ein Schritt, den Du aus meiner Sicht unbedingt gehen solltest.
    Lass Dich da bitte auch nicht durch irgendwelche immer wieder hervorgebrachten Äußerungen - oft von Leuten die selbst kein Win 10 nutzen - irritieren.

    • Es hat natürlich Änderungen im Aussehen und der Bedienung ergeben. Das liegt daran, dass eine "Standardisierung" zwischen PC/Laptop und Tablet, bzw. Smartphone erfolgt, oder zumindest angestrebt ist. Deshalb findest Du vieles, was z.B. früher über die Windows Systemsteuerung erfolgt ist, heute in den Windows Einstellungen (Zahnradsymbol). Insoweit muss man sich da halt etwas umstellen. Aber im normalen Desktopbetrieb wirst Du davon eher weniger merken.
      Und schließlich fahren Autos heute auch nicht mehr auf Holzrädern.
    • Bedingt dadurch, dass das Internet, Heimnetzwerke, Cloud-Speicher, der Austausch zwischen Geräten (z.B. PC und Smartphone), u.ä. inzwischen für die meisten Nutzer eine hohe Bedeutung gewonnen hat, sind halt auch gewisse Abgleiche notwendig. Dazu werden u.a. auch zuweilen automatisch Verbindungen aufgebaut und letztlich (Zustands-)Daten des Rechners, also keine persönlichen Daten von Dir, übertragen. Das dient aber nicht - wie eben häufig propagiert - irgendwelcher "Spionage", sondern letztlich sogar Deiner Sicherheit.
      Worüber man streiten könnte, sind die Daten, die zur "Weiterentwicklung" gesammelt werden. Auch das sind keine wirklich persönliche Daten, sondern ebenfalls neutralisierte Nutzungs- und Zustandsdaten.
      Ich halte dies eigentlich für ungefährlich und es dient halt dazu, dass MS evtl. Probleme erkennen kann, bzw. sieht, in welchen Bereichen Verbesserungsbedarf besteht.
      Hier wird aber ja auch abgefragt, ob Du daran teilnehmen möchtest oder nicht.

    Was wichtig ist - installiere kein Antivirus, Firewall, Internet-Security-Programm, sondern lasse dies das bereits in Windows 10 enthaltene Windows Defender erledigen. Das ist völlig ausrecihend und sicher.
    Und bitte verzichte auch auf irgendwelche "Hilfs- und Bereinigungsprogramme", wie sie manche PC-Zeitschriften anpreisen. Das ist eigentlich alles sinnloser Mist, der oft mehr Probleme verursacht, als Vorteile bring.




    Was Edius betrifft...


    Edius 8 war eine gute Version, die nicht nur für HD ausreichend ist. Außerdem ist es im Gegensatz zu den älteren Versionen für Win 10 zugelassen.
    Insoweit könntest Du sicherlich auch noch einige Jahre problemlos mit Edius 8 weiterarbeiten. Auch die bei Dir aufgeführten Rechner könntest Du mit Edius 8 weiternutzen, solange diese eben funktionieren.


    Selbst wenn Du jetzt noch schnell Edius 9 kaufen würdest, würdest Du dadurch ja automatisch Edius 10 erhalten (so aber preiswerter als ein Upgrade von Edius 8 auf 10). Insoweit wäre es eigentlich es aus meiner Sicht unsinnig dann noch Edius 9 zu installieren.



    Zu Edius X (Edius 10) kann ich noch nichts aus eigener Erfahrung sagen. Dies werde ich erst auf meinen neuen Rechner haben, der hoffentlich in den nächsten Tagen ausgeliefert wird.
    Aber auch schon bei Edius 9 gab es durchaus einige Verbesserungen "unter der Haube", die vielleicht nicht direkt so augenfällig sind, wie irgendwelche neuen Funktionen, aber halt der allgemeinen Nutzung dienen. Sicherlich dürfte Edius 9 dadurch auch einen gewissen, wenn auch nicht "immensen", Zeitvorteil beim Rendern, oder Export erlangen. Aber dies ist halt auch sehr abhängig vom Gerät und den verwendeten Codecs. Ich habe es jedenfalls nicht bereut, dass ich damals das Upgrade gemacht habe.


    Ähnliches erwarte ich auch bei Edius 10, insbesondere auf Grund der jetzt offenbar vollzogenen Modernisierung zu einem modularen Aufbau. Auch einige andere in den Previews angekündigte Verbesserungen (Unterstützung GraKa, Export H.265 ohne QuickSync, Hintergrundrendern) sind für mich durchaus interessant.


    Für Edius X bräuchtest Du aber andere Rechner.
    Zumindest auf dem angegebenen i7-3770K läuft Edius X nicht. Zu dem i5 hast Du keine genauen Angaben gemacht, so dass ich es nicht erkennen kann. Aber mit einem i5 dürftest Du auf Dauer auch nicht glücklich werden.



    Es ist halt immer eine schwere Entscheidung.
    Außerdem muss ich zugeben, dass ich doch lieber mit aktuellen Versionen arbeite und i.d.R. höchsten 1 oder 2 Versionen überspringe. Dafür nutze ich halt meine Hardware möglichst lang.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

    Einmal editiert, zuletzt von gurlt ()

  • Hallo Peter,
    vielen Dank für die Antwort.
    Hast Dir richtig viel Zeit genommen für die Antwort.
    Vielen Dank dafür.
    Ein paar Tage Zeit habe ich noch.
    Werde mir das bis dahin noch mal durch den Kopf gehen lassen.
    Gruss Jürgen