Nutzt Export mit H265/HEVC den Hardwarekodierer ?

  • Habe den Monitor mit dem HDMI-Kabel direkt an die interne Graphikkarte Intel HD Graphics 530 angeschlossen. Das Bildmaterial ist ausschließlich mit 4K aufgenommen. Wenn ich nun in Edius X exportiere mit H264/AVC kommt unter dem Reiter "Grundlegende Einstellungen" das Feld "Verwenden des Hardwarekodierers" zum Anklicken. So war es auch bisher immer mit den älteren Edius-Versionen. Wenn ich jetzt aber mit H265/HEVC exportiere, dann kommt das Feld mit dem Hinweis auf den Hardwarekodierer nicht mehr. Ansonsten habe ich in den Einstellungen absolut nichts geändert. Wird der Hardwarekodierer jetzt nicht genutzt, oder wird die Info lediglich nicht mehr angezeigt?

  • Hi,


    das Feld ist unnötig, denn zum Export nach H.265/HEVC benötigt Edius immer einen Hardware-Encoder.
    Ohne einen funktionierenden Hardware-Encoder kommt es zu einer entsprechenden Fehlermeldung.



    Zu beachten ist aber -

    • in Edius 9 war der Export nach H.265/HEVC ausschließlich über die Intel Grafik (Quicksync) möglich, Systeme ohne funktionierendes QS konnten also nicht nach H.265/HEVC exportieren;
    • in Edius X kann entweder (wie bisher) die Intel Grafik, oder eine von Edius unterstützte Nvidia-Grafikkarte für den Export verwendet werden; deshalb gibt es jetzt zwei Exportprogramme über die die Auswahl des zu verwendenden Encoders erfolgt.



    • H.265/HEVC (NVIDIA) - kann verwendet werden, wenn im System mindestens eine GTX 1050, oder höher vorhanden ist;
    • H.265/HEVC - nutzt wie bisher die IntelGrafik

    Auf Systemen, die sowohl über Quicksync, als auch über eine entsprechende Nvidia-GraKa verfügen hat man also die Wahl.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Merkwürdigerweise gibt es keinen Software-Encoder in Edius!


    Jim

    Gibt es doch - habe ich über ein halbes Jahr bis Edius X verwendet.
    Wenn Du es willst musst Du mit H. Lehmann Horn sprechen.

    Gruss
    Jürgen
    _______________________________________________________________________________________________________________________
    Triple Boot:Win10 Pro/I7-5930K/GTX 780/SSD-RAID/Intel X550 10GbE/BMD 4K Extreme 6G/32 GB RAM/

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    both on:10Gbps Media sharing Network, 10Gbps NAS

  • ...ich hatte mal einen von Hr. Lehmann-Horn, der war eine Katastrophe, es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis ein 10 min Clip exportiert war.
    Da ist der Hardware Encoder über Nividia GPU schon recht gut. Allerdings nutze ich meist den Software Encoder von Edius für MP4


    Gruß Peter

  • Gibt es doch - habe ich über ein halbes Jahr bis Edius X verwendet.Wenn Du es willst musst Du mit H. Lehmann Horn sprechen.

    Ich benötige H265 nicht wirklich, es spielt in meinem Workflow keine Rolle, aber es ist eben wieder mal so eine halbherzige Sache, man setzt alleinig auf die Hardware-Implementationen anderer.
    Ich nutze Edius für die hochkomprimierten Codecformate wie MPEG2, H264 und H265 GENERELL NICHT, außer, es geht gerade um den Export einer fixen Layout-Version, bei der die Qualität eher wurscht ist. Da kommt dann eh noch ein Timecode drüber.
    GV hat zu keinem Format einen sinnvollen 2-pass Modes integriert, über den man Kontrolle über die Exportgröße und die durchschnittliche Bitrate erhält, weder bei MPEG2, noch bei H264 und wahrscheinlich auch nicht für H265.
    Ich bekomme für EPKs Standardanforderungen von Partnern benannt, die ich in EDIUS einfach nicht sinnvoll setzen kann. Ich hatte bisher immer den QuickTime-Exporter genutzt, mit dem wenigstens ein Multipass-Modus möglich ist und der - wenn auch grottenlangsam - eine vernünftige Zielgröße und -qualität möglich macht. Die Encoder in Edius sind bei ihrer Arbeit in etwa so genau wie ein Schätzeisen. Kann ich nicht gebrauchen.


    Jim

  • wieder mal so eine halbherzige Sache,

    Bei den Codecs, De- und Encodern geht es halt auch immer um erhebliche Lizenzgebühren. Und grade bei den neueren, wie H.265, schlagen die Rechteinhaber da erheblich zu.
    Insoweit kann ich da bis zu einem gewissen Grad schon verstehen, dass da versucht wird zu sparen. Mir reicht jetzt die Exportmöglichkeit über Nvidia aus. Wobei ich H.265 bisher auch nur ganz vereinzelt einsetzte.


    Ich kann aber verstehen, dass Du da Probleme hast, wenn Du geforderte Standards nicht einhalten kannst.
    Wobei ich mich dabei schon wundere, da ja Edius eigentlich auf dem Broadcast-Sektor Verwendung findet, wo es einfach mal bestimmte Vorgaben gibt.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

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  • Wobei ich mich dabei schon wundere, da ja Edius eigentlich auf dem Broadcast-Sektor Verwendung findet, wo es einfach mal bestimmte Vorgaben gibt.

    Nun, die eigentlichen Broadcast-Formate sind nicht das Problem. Die funktionieren sehr gut. Aber sobald es um Pressearbeit geht oder Webversionen erstellt werden müssen, muss ich Edius verlassen, wenn es da um Qualität geht.
    Bei der Pressearbeit und der Promotion werden eigentlich nie Broadcastformate ausgeliefert, auch nicht an die TV-Stationen. Bei Kinosendungen wird häufig auf das Standardmaterial zurückgegriffen, das über den Presseverteiler raus geht und das ist meistens H264 bei definiert hohen Mindest-Bitraten, je nach Bildinhalt. Ein Presseverteiler gibt z.B. eine VBR Average Bitrate von 15 MBit bei Interviews vor, bei stärker bewegtem Material sind es 25 MBit, dazu PCM Audio. Das sind recht ordentliche Bitraten, die bei sinnvoller Ausnutzung (geht nur mit 2-pass Encoding) auch zu sehr guten Ergebnissen führen und mit denen die Sender am Ende gut arbeiten können, wenn sie es z.B. für die Kino-News verschneiden. Aber wie schon gesagt, dafür muss ich mittlerweile auf ThirdParty-Software ausweichen. Ärgerlich!
    Und die Lizenzkosten können hier kaum gelten, die werden auch mitbezahlt. Dann gibt es eben noch ein Codec-Pack. Natürlich kann man auch auf diese TMPEG Plugins zurückgreifen, aber ich will keine Software, die permanent nach Hause telefoniert und Internet-Zugang benötigt.


    Jim

  • Ich verstehe.


    Aber vermutlich ist dies ein Kundenkreis, den GV noch nicht für sich "entdeckt" hat. Wenn dieser als "aktraktiv" angesehen würde, oder entsprechende Forderungen von den "großen" Kunden kämen, würde da sicherlich auch schnell eine Änderung vorgenommen.


    Kosten werden aber bei einem besseren De-/Encoder schon entstehen. Das versucht man halt zu vermeiden, indem man die alten Lösungen weiter nutzt.



    GV ist da ja leider auch nicht die einen "Trend" verpennt hat. Denke mal, wie lange MS den Bereich Smartphone (kläglich gescheitert) und Tablet völlig außen vor gelassen hat. Da grüßt dann mal wieder der nette Chef der Sowjet Union... :D

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  • Für mich wird ein Encoder für hoch komprimierte Distributionsformate als Solches immer unvollständig bleiben, wenn er keine ordentliche Bitratensteuerung durch z.B. einen 2-pass Modus anbietet. Das hat mit Lizenzen erst einmal gar nichts zu tun. Dass es keinen H265-Software-Exporter gibt ist zwar für mich zu verkraften, reiht sich aber eben in der Folge inkonsequenter Entwicklungen ein.


    Einen 2-pass Modus bei diesen Formaten bietet eigentlich jede NLE ohne irgendein großes Aufhebens darüber zu machen an. Das ist State-Of-The-Art!


    Ich würde mal sagen, dass es noch unbedingt um einen speziellen Kundenkreis geht, die meisten brauchen ordentliche Bildqualität für die Webdistribution, aber sie kennen es als Edius-Anwender gar nicht mehr anders und denken nicht über das theoretische machbare nach. VBR Bitraten-Modus kann seine Vorteile entfalten, wenn er bei einem Analysevorgang die Komplexität des Materials bestimmt. Weil das der Edius-Encoder nicht tut, liegt er auch immer mit der kalkulierten Zielgröße komplett daneben. Auch bei MPEG2 ist das so. Die DVDs aus Edius taugen daher nur für Presse-Screener bei denen eh noch ein Wasserzeichen und ein Timecode drüber liegen.


    Jim