Anfrage zu HandBrake von Neuling - kleinere Videodateien ...

  • Liebe Videofreunde!


    Ich hab in unserem Forum und im Internet über das Programm HandBrake schon einen ersten Überblick erhalten. Für mich als Neuling - sehr komplexes Thema ?( .
    Ich habe auch schon einige Tests mit einer für mich überraschenden Qualität in Bezug auf kleinere VIDEO-DATEIEN gemacht!


    Was möchte ich mit HandBrake eigentlich machen:
    Hauptsächlich erstelle ich mit EDIUS Reise- und Tauchfilme in FHD 8Bit 50p sowie QFDH 8Bit 50p im H.264 und ab 2021 zusätzlich auch in H.265 Format jeweils mit der Qualitätsstufe "Superfine" und einem Surround-Ton.
    Bei einer 14 tägigen Reise kann das fertige VIDEO bei H.264 (VBR 40M) je nach Länge schon mal 50-70 GB groß werden!
    Diese finalisierten VIDEOS (Quelldateien für HandBrake), werden bei mir auf einem NAS mit den üblichen Backup Routinen gespeichert!


    Für das Weitergeben meiner Videos möchte ich mit HandBrake die Dateigröße meiner Videos, nochmals auf eine kleinstmögliche Größe, möglichst ohne sichtbare Qualitätsminderung aus ca. 3 Meter TV-Abstand und Stereoton bringen!


    Hintergrund:
    Weitergabe meiner Videos in Stereo per USB-Stick, CD-Datenträger, Dropbox ...
    Wiedergabe auf PC-Monitor, Mediaplayer und TV bzw. TV mit USB-Stick, PS3 ...


    Fragen:
    1. Kann mir bitte einer der Erfahren USER einige bereits erprobten HandBrake-Einstellungen bzw. Tipps für meinen Anwendungswunsch nennen?
    Zurzeit gebe ich meine HandBrakes FHD 50p Videos in H.264 mit der Qualitätseinstellung RF23 in Stereo aus!
    Mit Quick Sync (GPU0 oder GPU1) werden bei einer Qualitätseinstellung von QP23 die von HandBrake umgerechneten Videos leider wesentlich größer :( .


    2. Welche Qualitätseinstellungen für FHD 50p und QFHD 50p für die jeweilige Ausgabe in H.264 und H.265 würdet Ihr mir empfehlen?
    Für die Umrechnung meiner Videos möchte ich eigentlich Quick Sync verwenden, da die Erstellungszeit gegenüber der alleinigen CPU-Anwendung wesentlich kürzer ist!


    3. Müssen bei Verwendung von Quick Sync auch noch andere Parameter eingegeben werden?


    4. Gibt es für meinen Wunsch noch ein besseres DATEI-Format - also nicht H.264 und H.265?
    Bitte um Einstellparameter!



    Danke,

    LG
    Sharky :nick:


    PC-Hardware:
    ASUS Prime Z490-A, i9-10900K CPU 3.70GHz, 32GB RAM, Intel(R) UHD Graphics 630, GeForce RTX 3070, BM Intensity Pro 4K, 2 x 2TB SAMSUNG SSD 970 EVO Plus M.2, 2 x 4TB SAMSUNG Festplatten ST4000DM004-2CV104, BD-RE/DVDRAM LW, 1394-FireWire, Thunderbolt 3 Karte, ShuttlePRO V2, Edius Tastatur, 3 x EIZO - EV2795 (Edius-Hauptschirm); FX2431 (Edius-Werkzeug); CS270 (4K-Videovorschau), Synology NAS

  • Also was du generell machen solltest ist mit der Datenrate spielen. Je weniger, desko kleiner. Diese mal mit Testclips so weit runterschrauben, bis die Qualität nicht mehr passt.
    Die Qualitätseinstellungen 1 bis 100 o.ä. ansich lassen dir keine Einstellmöglichkeiten und sind eher was für Leute, die sich nicht auskennen.


    Was ggf. auch sinnvoll ist wäre die Framerate, diese kann man auch noch runter setzen. Wenn du nicht unbedingt 50p haben willst kannst du auch 25 nehmen.
    Habe neulich mal ein PowerPoint Video mit 5 fps gerendert. Die Dateigröße war natürlich super klein.
    Ist bei normalen Videos aber natürlich Blödsinn, aber in der PP war quasi null Bewegung, daher ging das.

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    Mainboard Asus Prime Z370-A, CPU Coffeelake i7-8700 mit CPU-Grafik HD Graphics 630, NVidia GTX 1050 Grafikkarte, Win 10 (64 bit).

  • Achso H264 passt schon. H265 auch, wenn das Endgerät damit umgehen kann.
    Parameter musst du aber selber ausprobieren, ist sehr vom Inhalt abhängig, wie eben versucht zu beschrieben.

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    Mainboard Asus Prime Z370-A, CPU Coffeelake i7-8700 mit CPU-Grafik HD Graphics 630, NVidia GTX 1050 Grafikkarte, Win 10 (64 bit).

  • Zunächst mal macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, aus Edius h.264-Datein auszugeben, die Du dann im Handbrake nochmal runterkodierst. Das ist unnötig doppelte Arbeit, die der Qualität eher abträglich ist. Daher:


    # Wenn Du aus Edius exportierst, dann in GVHQ (bzw. HQX). Diese Dateien sind zwar riesige AVIs, aber Edius berechnet die auch sehr schnell.
    # Diese AVIs kannst Du dann in Handbrake laden und in h.264 / h.265 konvertieren. Später kannst Du die AVIs löschen oder hebst sie als Masterdateien in guter Qualiät auf (Speicherplatz kostet ja heutzutage nicht mehr so viel).


    Jetzt zu Handbrake. Grundsätzlich muss Dir klar sein: maximale Qualität bei minimaler Dateigröße hat einen Preis: Zeit.
    # Du solltest also in Handbrake mit der absolut langsamsten Einstellung kodieren.
    # Vor allem solltest Du NICHT die konstante Qualität wählen, sondern darunter die variable (Mittlere Bitrate).
    # Dabei wieder solltest Du unbedingt die Two-Pass-Methode verwenden (Encodierung in zwei Durchgängen) und dann das Häkchen NICHT setzen, das den ersten Durchgang beschleunigt.
    # Jetzt analysiert Handbrake im ersten Durchgang das Material und "merkt" sich sozusagen, in welchen Frames sich welche Pixel gut verrechnen lassen. Die eigentliche Encodierung erfolgt dann im zweiten Durchgang. Wenn Du dem ersten Durchgang mehr Zeit gibst (also ihn NICHT beschleunigst), wird das Ergebnis im zweiten Durchgang theoretisch noch schicker (aber ob man die Unterschiede nachher sieht, steht auf einem anderen Blatt).


    Alle anderen Dinge wie Codec, Zahlenwert der Bitrate hängen von den Werten der Orignaldatei und dem tatsächlichen Bildinhalt ab - da gibt es nur Richtwerte, aber kein richtig/falsch.


    Zum Thema Quicksync. Hier gilt: Hardwarebeschleunigung fetzt, ABER Softwareberechnung ist (wiederum in der Theorie) genauer. Sie dauert eben deutlich länger. Eine Hardwarebeschleunigung wird (theoretisch) gegenüber einer konventionell durchgerechneten Software-Encodierung immer Qualitätseinbußen haben (die man aber wie gesagt erstmal sehen können muss).


    Da es mir unwahrscheinlich vorkommt, dass Du jede Woche drei Reise- und Tauchfilme umrechnest, empfehle ich Dir, für diesen Job das QuickSync zu ignorieren. Die Umwandlung in Handbrake dauert dann ewig, aber dafür hast Du hier keine Kompromisse.


    Fazit:
    # Aus Edius als GV HQ/X avi exportieren.
    # In Handbrake per Multi-Pass zu h.264 umwandeln.
    # Maximum Zeit geben. Wirf mal Freitagabend einen 30-Minuten-Film rein und lass ihn über Nacht laufen.
    Dann siehst Du zwar, es dauert ewig, aber Du hast das Beste rausgeholt - und zwar während Du schliefst. ;)

  • Fazit:
    # Aus Edius als GV HQ/X avi exportieren.
    # In Handbrake per Multi-Pass zu h.264 umwandeln.
    # Maximum Zeit geben. Wirf mal Freitagabend einen 30-Minuten-Film rein und lass ihn über Nacht laufen.
    Dann siehst Du zwar, es dauert ewig, aber Du hast das Beste rausgeholt - und zwar während Du schliefst.

    Warum H264, H265 ist doch noch komprimierter und mittlerweile kommen fast alle Geräte damit klar? Oder irre ich mich.

    Gruß Udo
    _____________________________________________________________
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
    (Hermann Hesse)
    https://youtube.com/c/udoheinl

  • Hi,


    ich habe zwar auch noch HandBrake für bestimmte Fälle auf meinem Rechner und kann das Programm wirklich durchaus empfehlen, aber eigentlich kannst Du das, was Du da möchtest auch direkt in Edius erledigen.
    Vorteil wäre hierbei, dass die Finalisierung direkt vom Quellmaterial aus stattfindet und nicht mehrere (unnötige) Umwandlungen, bzw. Komprimierungen erfolgen.
    Außerdem ist der Exporter in Edius relativ leicht zu bedienen und man kann sich dort auch eigene Vorlagen schaffen. Und QuickSync funktioniert in Edius halt auch.


    Es gibt zwar auch inzwischen noch andere moderne Codecs als H.264 und H.265, aber diese sind meist auch noch nicht so verbreitet und würden dann auch wieder ein Programm erfordern, das die Encodierung vornehmen kann.
    Insoweit würde ich bei H.264/H.265 bleiben.


    Grundsätzlich erzeugt der H.265/HEVC Codec bei gleicher Qualität eine bis zu doppelt so hohe Kompression (= 1/2 Dateigröße) , wie H.264. Also wäre H.265 von daher eine gute Wahl.
    Aber, wie ja auch @chris schon schreibt, sind nicht unbedingt alle Geräte in der Lage mit H.265 umzugehen. Bei moderneren Geräten sollte das aber kein Problem mehr sein. Hier kann man nur prüfen.



    Egal ob jetzt H.264 oder H.265 - Export mit VBR = variable Bitrate vornehmen, was Du ja aber auch schon machst.


    Bei der Bitrate musst Du - wie ja @chris auch schon schreibt - etwas experimentieren, denn das ist auch stark von den Bildinhalten abhängig.
    Ruhige Bilder mit wenig Bewegungen vertragen durchaus auch mal eine höhere Komprimierung, als schnelle rasante Bewegungen. Hierbei senkt eher der Wert Durchschnitt die Dateigröße.
    Die von Dir für H.264 angegeben 40 M (max?) entsprechen BD-Qualität und können für eine reine FHD-Wiedergabe auch durchaus auf um 20M abgesenkt werden.


    Wichtig wäre dabei zu überlegen für welches Wiedergabeziel (Gerät) die Datei bestimmt ist.
    Auf TV-Geräten von unter 55" sind z.B. Unterschiede zwischen FHD und UHD (QFHD) meist nur sehr schwer auszumachen, da diese Geräte FHD mit gutem Ergebnis hochskalieren. Insoweit könnte man, wenn die Dateigröße die Hauptrolle spielen soll, diese erheblich reduzieren, indem man in solchen Fällen nur in FHD-Auslösung exportiert.
    Das gilt natürlich insbes. dann, wenn das Wiedergabegerät sowieso nur FHD kann - also z.B. ein PC/Laptop/Tablet an dem kein 4K Monitor angeschlossen ist.

    Als Qualitätsstufe kann man auch Normal probieren. Für eine gute Wiedergabe reicht dies eigentlich auch aus.
    Superfine ist letztendlich natürlich besser, aber auch hier sind - je nach Material - die Unterschiede meist nicht so gravierend. Wenn es also darum geht die Datei klein zu halten, ist dies durchaus auch eine Option.


    Ein weitere Faktor ist die GOP-Struktur (GOP = Group of Pictures).
    Zwischen zwei Referenzbildern (I-Frame - quasi einem Standbild) werden nur Bilder mit Differenz-Informationen als P- oder B- Frame gespeichert. I.d.R. empfiehlt man als als Größe einer Bildgruppe 1/2 Framerate - also bei 50 fps entsprechend 24 oder 25 Bilder.
    Bei einer Wiedergabedatei kann man diese Bildgruppen aber auch durchaus vergrößern. Insbes. bei moderneren Codecs, wie H.265 wird dies auch auf einigen Geräten wie Smartphones gemacht. Hier sind teilweise Bildgruppen von mehreren Minuten möglich.
    In Edius dafür im jeweiligen Exporter idie Einstellung Bildanzahl auf der Seite Erweiterte Einstellungen zuständig. Die Einstellung 50 Bilder = eine Sekunde sollte eigentlich problemlos funktionieren, sofern eben nicht sehr starke und schnelle Bewegungen im Bild sind.



    Von einer Reduzierung der Bildrate würde ich eher abraten. Denn den mit 50p aufgenommenen Bildern fehlen bei 25p die nötigen Unschärfen. Dies führt dann beim Abspielen zu "eckigen" Bewegungen.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Was Peter sagt ist eigentlich auch erstmal die erste Frage. Warum unbedingt Handbrake?


    Meine einzigen Gründe dies zu nutzen sind:
    1) Ich muß Datenraten unter 2 MBit erzeugen, was mit Edius nicht geht.
    2) Ich will "komische" Videoformate mit z.B. variabler Franrate etc. umwandeln, damit Edius diese (besser) verarbeiten kann.

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    Mainboard Asus Prime Z370-A, CPU Coffeelake i7-8700 mit CPU-Grafik HD Graphics 630, NVidia GTX 1050 Grafikkarte, Win 10 (64 bit).

  • Wow❗️


    Danke an alle - das sind TOP INFOS❗️


    Da habe ich in der nächsten Zeit einiges zu testen ....


    Danke,
    applause

    LG
    Sharky :nick:


    PC-Hardware:
    ASUS Prime Z490-A, i9-10900K CPU 3.70GHz, 32GB RAM, Intel(R) UHD Graphics 630, GeForce RTX 3070, BM Intensity Pro 4K, 2 x 2TB SAMSUNG SSD 970 EVO Plus M.2, 2 x 4TB SAMSUNG Festplatten ST4000DM004-2CV104, BD-RE/DVDRAM LW, 1394-FireWire, Thunderbolt 3 Karte, ShuttlePRO V2, Edius Tastatur, 3 x EIZO - EV2795 (Edius-Hauptschirm); FX2431 (Edius-Werkzeug); CS270 (4K-Videovorschau), Synology NAS

  • Also wenn es um Effizienz geht, dann sollte man auch berücksichtigen, dass EDIUS kein 2-pass Encoding beherrscht. Das dauert zwar länger als mit Quicksync aber gerade wenn Dateien klein werden sollen ist (für mich) EDIUS nicht erste Wahl. Um mal das eben genannte Beispiel von 2mbit zu nehmen. Ist für mich in Handbrake 2mbit in h265 mit 2pass das Ergebnis besser als ein h265 QS Ergebnis aus EDIUS. Für den schnellen Workflow und wenn man EDIUS mehr Datenrate bieten kann, dann stimme ich zu das aus EDIUS zuerledigen.