Langweiliger Tag 35 Sekunden boring day - Testaufnahmen FX6

  • Hallo zusammen,


    bei dem schlechten Wetter zuletzt, habe ich mal wieder etwas mit der FX6 rumgespielt und getestet.


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    Noch habe ich nicht die beste Einstellung für mich gefunden, denke ich bin aber auf einem guten Weg.


    Schöne Grüße aus Oberfranken
    Christian

  • Hallo Christian,


    mich würde einmal interessieren mit welchen Einstellungen Du Deine Videos auf Youtube hochlädst. Die ankommenden Youtube Bilder lassen m.E. eine realistische Beurteilung der Kameraqualität nicht zu. Vorallem bei Einstellungen mit wenig Licht sind die Artefakte sehr gut zu sehen. Als Beispiel habe ich einen Bildschirmscreen erstellt (https://www.dropbox.com/s/8mtn…eyo/Boring%20day.jpg?dl=0). Direkt auf meinem Bildschirm sind die Artefakte noch deutlicher zu sehen.
    Für das Hochladen eines 4K/UHD-Videos auf Youtube exportiere ich dieses aus meinem Schnittprogramm heraus zuerst mit einer Bitrate von 50 - 60 Mbit/s und lade dann diese Datei auf Youtube hoch. M.E. ist die Ausgabequalität dann zufriedenstellend.
    Vielleicht haben andere Forumsteilnehmer dazu andere Erfahrungen gemacht.


    Schöne Grüße
    Norbert

    Schnitt PC: Prozessor: Intel i9-10940X, 14x3,3 GHz; Motherboard: Asus Prime X-299 Deluxe II; Arbeitsspeicher: 64 GB; Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 2080 Ti, 11GB; Windows 10 Pro 64-Bit; Edius Workgroup 9.5; Blackmagic Intensity Pro 4K; DaVinci Resolve Studio 17.

  • Also, das ist jetzt Dein dritter Testaufnahmen-Thread mit der FX6. Und weil Du mich als ehrlichen Meckersack kennengelernt hast, möchte ich mal folgendes loswerden:


    # Drei Threads dafür finde ich etwas übertrieben. Reicht da nicht ein Thread, in den Du das alles reinwerfen kannst?
    # Mir erschließt sich nicht ganz, welches Testergebnis rauskommen soll, wenn man z.T. ohne Stativ schiefe, wackelnde oder unterbelichtete Bilder bzw. welche mit falschem Weißabgleich macht. Auch in diesem Video sehe ich nur irgendwie aneinandergereihte zufällige Schnappschüsse, aus denen so gar kein "Ergebnis" ersichtlich wird.
    # Wenn ich nichts verwechsle, hast Du Dir eine Vollformat-Kamera gekauft, wo der Body allein aktuell reichlich 6.000 Taler kostet. Warum? In keinem Deiner drei Testaufnahmen-Threads habe ich bislang Aufnahmen gesehen, die diese Ausgabe irgendwie gerechtfertigt hätten. Versteh mich nicht falsch, Du darfst Dir sehr gern kaufen, was Du möchtest, und anschließend damit tun, was Du möchtest. Aber momentan sieht es für mich so aus, als wenn Du Dir einen Ferrari gekauft hast und jetzt schon seit Wochen ausschließlich durch Tempo-30-Zonen fährst.


    Komm doch mal aus Deiner Komfortzone, mach Dich schlau und hol Dir außerdem irgendwoher eine Tüte voll Inspiration, und dann zeig uns mal, was das Baby wirklich kann!

  • I do my best :thumbup: die Idee mit dem einen Thread ist auf jeden mal sehr gut - vielleicht kann jemand die ganzen FX 6 Clips in einen Thread bündeln? Wäre prima!
    Hatte kürzlich schon mal geschrieben, dass ich bislang nur „normale“ Camcorder (ohne Wechselobjektive) hatte und meistens auch nur im Automatikmodus gefilmt hatte. Habe mich auch noch nie als der große technische Kameraexperte gesehen. Bewundere immer das große Fachwissen hier im Forum.
    Deshalb war ich auch etwas irritiert, warum erst jetzt auf diesen dritten oder vierten FX6 Beitrag der erste Kommentar kommt.
    Glaubt mir, ich habe schon einiges auf Youtube angeschaut. Auch wenn ich derzeit sehr wenig Zeit habe, habe ich mir etliches an Tutorials dazu angeschaut. Kenne fast jeden FX 6 Beitrag auf YT oder Vimeo.Also das mit der Komfortzone ist schon nicht ganz korrekt.
    Mir würde es wirklich was bringen, wenn ich einen Filmerkollegen mit so einer Kamera vor Ort hätte, mit dem ich mich austauschen kann.
    Das ich selber mit dem jetzigen Endergebnis noch nicht zufrieden bin, habe ich ja bereits mehrmals geäüßert.

  • Hatte kürzlich schon mal geschrieben, dass ich bislang nur „normale“ Camcorder (ohne Wechselobjektive) hatte und meistens auch nur im Automatikmodus gefilmt hatte.

    Dann wäre an der Stelle interessant, warum Du für teures Geld vom Automatik-Golf auf den Formel-1-Wagen umgestiegen bist. Was konkret hat Dich denn bewogen, genau diese Kamera zu kaufen? Was ist denn filmtechnisch Dein Wunsch oder Traum?


    Deshalb war ich auch etwas irritiert, warum erst jetzt auf diesen dritten oder vierten FX6 Beitrag der erste Kommentar kommt.

    Ich kann nur für mich sprechen. Die ersten beiden Threads waren für mich auch schon belanglos. Aber ich dachte mir, Du tastest Dich irgendwie voran. Dieser dritte Thread hier sah mir aber eher nach herbem Rückschritt aus, und daher hab ich jetzt mal reingemeckert.


    Glaubt mir, ich habe schon einiges auf Youtube angeschaut. Auch wenn ich derzeit sehr wenig Zeit habe, habe ich mir etliches an Tutorials dazu angeschaut. Kenne fast jeden FX 6 Beitrag auf YT oder Vimeo.Also das mit der Komfortzone ist schon nicht ganz korrekt.

    Naja, was Du Dir auf Youtube etc. anschaust, wissen wir ja nicht. Mit "Komfortzone" meinte ich eher, dass Du jetzt ein krasses Geschoss zur Hand hast, Dich aber offenbar damit zufrieden gibst, aus dem Fenster ohne Stativ Bäume zu filmen. Oder einen rumliegenden Hund. Sowas kannst Du ja auch mit dem Handy filmen. Aber Du hast Dir eine sauteure Vollformat-Kamera gekauft! Benutze sie!


    Mir würde es wirklich was bringen, wenn ich einen Filmerkollegen mit so einer Kamera vor Ort hätte, mit dem ich mich austauschen kann.

    Nein, auch das ist ein Komfortzonen-Gefühl. Du brauchst niemanden, der eine FX6 hat. Wenn überhaupt, dann reicht jemand mit einer Vollformat-Kamera. Aber es reicht auch jemand mit einer MFT-Kamera oder sonst einer DSLR. Sogar Camcorder-Filmer bringen etwas. Denn das Entscheidende, worauf es ankommt, sind meiner Meinung nach folgende Dinge (keine Gewähr auf Vollständigkeit):
    1. Grundkenntnisse im Videofilm, verbunden mit Kenntnissen an Deiner Kamera. Lerne, wie ISO, Blende, Brennweite und Schärfe zusammenhängen, und natürlich wie Du das konkret an Deiner Kamera steuerst.
    2. Verabschiede Dich vom Automatik-Modus. Nicht sofort und komplett, aber lerne die manuelle Steuerung zu bedienen und zu lieben (das macht aber erst Sinn, wenn Du Punkt 1 erfüllt hast). Automatik ist in einigen Situationen eine gute Hilfe, verleitet sonst aber zur Faulheit und verhindert gern auch mal Kreativität (eine Schärfeverlagerung macht sich z.B. eher schlecht mit einem aktivierten Voll-Auto-Fokus).
    3. Danach kannst Du Dich steigern und Dich mit Dingen beschäftigen, die Deine Kamera stark machen: S-Cinetone und andere coole Spielereien, die Dich näher an einen Kino-Look bringen.
    4. Schluss mit der Schönrederei! Jeder Fotograf, Film-/Videokameramann und generell Künstler muss lernen, selbst Geschaffenes (in Deinem Fall Videobilder) mit etwas Abstand zu betrachten und auch mal schlecht zu finden. Das geht meist erst, wenn Du Punkt 1 und Punkt 2 erfüllt hast. Wenn Du Material z.B. hier im Forum zeigst, und drei Leute sagen Dir "dies oder jenes fand ich schlecht, weil...", dann wirst Du es nicht um jeden Preis verteidigen, erklären und schönreden, sondern Du wirst bereit sein, einzusehen, dass die anderen vielleicht (!) Recht haben. Und dann wirst Du nach Alternativen fragen. Und wenn sie Dir genannt werden, wirst Du sie beim nächsten Mal probieren, weil es Dich wurmt. Und vielleicht wirst Du sehen, dass es dann tatsächlich besser ist als der vorherige Versuch, und dann wirst Du Dich weiterentwickelt haben.


    ABER: Es ist eigentlich egal, ob Du Deine FX6 in der Hand hältst oder eine 15 Jahre alte DVC-pro oder eine 30 Jahre alte BetaSP-Kamera. Klar hat Deine FX6 mehr Möglichkeiten, zeichnet 10 bit auf etc. Aber wenn Du vor einem schönen Motiv stehst, kann Dir der gute Kameramann auch mit einer BetaSP ein schickes Bild zaubern. Und Du stehst mit Deiner FX6 daneben. Und die Dinge, über die Ihr redet, sind die gleichen: Objektiv, Brennweite, Farbtemperatur, Blende etc. Und Du kannst 4k, die BetaSP aber nur SD. So weit, so gut. Ob das Bild aber schön wird, entscheidet nicht die Technik, sondern die Bildgestaltung. Hast Du ein Auge für den richtigen Winkel, für den guten Anschnitt, hast den Weißabgleich gemacht, Vordergrund und Hintergrund im Blick? In welchem Kontext drehst Du das Motiv, d.h. welche Einstellungen machst Du davon, und in welchem Stil? Was soll Dein Bild aussagen, und wie soll es in Deine Geschichte passen?


    Du kannst Dir noch 500 weitere Tutorials über die FX6 im Internet anschauen. Davon werden aber Deine Motive nicht besser. Die Standard-Motive sind unabhängig von der Kamera. Du hast mit Deiner FX6 nur mehr Möglichkeiten. Und durch die besseren Möglichkeiten kannst Du theoretisch auch Motive drehen, die technisch mit anderen (= älteren) Kameras schwer oder gar nicht realisierbar sind. Oder aber Du verschaffst Dir bessere Voraussetzungen für die Postproduktion (z.B. durch 10 bit Farbtiefe).



    Im übrigen kommt noch viiiiiieeeel Alltagswissen um Bildgestaltung und z.B. auch Physik hinzu. Ich habe mal in meiner Anfangszeit ein Portrait über eine Künstlerin gemacht (ich war der Redakteur und hatte Kameramann und Tonassistent dabei). Die Künstlerin hatte in einer Einstellung auf ihrem Schreibtisch am Fenster eine Tasse Tee stehen. Und es war Winter. Der Kameramann fragte die Künstlerin, ob er das Fenster aufmachen dürfe. Er durfte, dabei hatte er das Fenster überhaupt nicht im Bild! Hinterher hat er mir erklärt, dass er das Fenster nur deshalb aufgemacht habe, weil es ja draußen kalt war, und weil er wusste, dass heißer Tee in kalter Luft schöne Dampfwölkchen ergibt - und DAS wiederum hat man im Bild gesehen, und es verlieh dem Bild das gewisse Etwas. Die Kamera, mit der er das Bild gedreht hat, war dabei egal (vermutlich war es eine DigiBeta), aber das Bild hätte heute mit der FX6 nicht besser ausgesehen. Technisch gesehen wäre es wohl knackiger geworden (und 4k statt SD), aber in der Bildwirkung wäre es heute nicht wirklich schöner als damals.


    Das Problem an schlechten Bildern steht immer hinter der Kamera! Aber auch der Erschaffer erstaunlicher Bilder steht immer hinter der Kamera! Du hast die Wahl, welcher Du sein möchtest.

    Edius WG 8.53.3262 ---- Win10 Pro

    2 Mal editiert, zuletzt von Captain ()

  • Vielen Dank für Deine ausführliche Schilderung.
    Ich habe mir die Cam zugelegt, weil ich von der Bildqualität und des vorhandenen Cinema looks absolut überzeugt und beigeistert bin.
    Natürlich will ich in Zukunft damit kleinere Dokus, kurze Clips oder auch kurze Sportfportraits erstellen. Keine Auftragsarbeiten (dafür habe ich definitiv keine Zeit), sondern nur eigene Projekte, die ich gerade halt realisieren möchte.
    Einige schreiben, das die Cam relativ einfach zu bedienen und handeln zu sei.(das war mir sehr sympathisch), andere, wie z. B. Philipp Bloom schreiben eher das Gegenteil (most confusing camera)

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    .
    Die FX6 ist aus meiner Sicht eine sehr reizvolle Kamera. Mir war auch bewusst, dass der Umstieg sich nicht in ein paar Wochen erledigt. Das dauert Monate, erst recht bei mir..
    Letztlich muss ich mit der Kamera trainieren und testen. Nur so kann ich mich an das „Profiteil“ gewöhnen und lernen, es zu beherrschen.
    Dabei kommt es mir jetzt im ersten step nicht auf ein handheld verwackeltes Bild an, denn ich teste ja nur und will mich an das Spiel zwischen ISO, Blende, Schärfe, Brennweite, ND Filter, Cine Ei herantasten. Denke das sollte man in den tests jetzt überhaupt nicht bewerten.
    Kann durchaus sein, dass ich beim ganzen Setup in den Untermenüs etwas verstellt habe. Das Menü ist durchaus etwas gewöhnungsbedürftig, wie man aus verschiedenen Berichten entnehmen kann. Aber egal, ich werde auch versuchen, damit klar zu kommen.
    Auch habe ich mich mit den Ausführungen von Alister chapmann (http://www.xdcam-user.com/2020…the-the-fx6s-cineei-mode/) zur fx6 befasst.
    Cinetone ist eigentlich keine coole Spielerei aus meiner Sicht. Das ist echt ein sehr gutes Bild „straight of the cam“. Das bietet sich an, wenn man z.b. live etwas macht, oder keine Zeit für die Post hat. Ich habe mich jetzt mal auf SLOG3 eingestellt.
    Leider muss ich gleich wieder ins Büro und kann nur noch mal kurz auf den Weißabgleich eingehen. Auch hier im Forum gibt es dazu unterschiedliche Meinungen.
    Ich hatte bisher ATW verwendet. Dann habe ich es mal mit individueller Einstellung probiert. Da musst Du natürlich bei jeder Einstellung immer wieder neu justieren.
    Welche Variante hälst Du denn beim Weißabgleich für am sinnvollsten?
    Aktuell bin ich natürlich mit dem footage noch nicht zufrieden. Am meisten stört mich dabei das vorhanden Rauschen (Noise) im Bild., was ich jetzt als erstes mal wegbekommen möchte.Das hängt natürlich alles mit der korrekten Belichtung zusammen. Auch habe ich mit dem VND noch mein Problemchen. Bei meiner Z90 war es so, dass der ND geblinkt hat, wenn nicht passt. Erst wenn er aufgehört hat zu blinken, wusste ich, dass es richtig eingestellt war. Das ist jetzt nicht mehr so.
    Ich befürchte, dass ich um einen zusätzlichen Monitor (der besseres Bild bietet) nicht umrunden komme..

  • Ich befürchte, dass ich um einen zusätzlichen Monitor (der besseres Bild bietet) nicht umrunden komme.

    Hi Christian,


    da Du ja sicherlich ebenfalls auf eine Aufzeichnung über den Monitor verzichten kannst (die findet ja in der Cam statt) würde ich Dir dafür den Feelworld LUT 7 empfehlen.
    Das Gerät ist leicht, sehr hell und gut zu bedienen. Die Versorgung erfolgt über Sony NP-F Akkus, über die Du ja vermutl. in ausreichender Zahl verfügen dürftest.
    Ich habe mir das Gerät an meiner 6K auch am Einsatz und bin da äußerst zufrieden.


    Aber wie schon an anderer Stelle geschrieben vermute ich eher, dass Dir Dein Monitor das "flache" Bild der Aufzeichnung liefert, welches zur Beurteilung der Einstellungen nicht wirklich taugt.
    Da müsste es etwas in den Cam Einstellungen geben, damit Dir alles mit einer LUT angezeigt wird, ohne diese in die Aufnahme "einzubrennen".



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Dabei kommt es mir jetzt im ersten step nicht auf ein handheld verwackeltes Bild an, denn ich teste ja nur und will mich an das Spiel zwischen ISO, Blende, Schärfe, Brennweite, ND Filter, Cine Ei herantasten. Denke das sollte man in den tests jetzt überhaupt nicht bewerten.

    Okay, das ist doch mal ein Ansatz. Dann such Dir einen Tag mit stabilem Wetter raus (kein Sonne-Wolken-Mix) und ein Motiv, das nicht wegläuft. Kamera aufs Stativ. Jetzt kannst Du in aller Ruhe testen, wie sich die Aufnahmen unterscheiden, wenn Du den ISO-Wert veränderst, welchen Einfluss das auf den tatsächlich verfügbaren Blendengang des Objektivs hat, und wie das wiederum die Schärfentiefe beeinflusst. Dann machst Du dasselbe im S-Log, Cine-was-auch-immer und was Deine Cam sonst so zu bieten hat. Schreib Dir auf, bei welcher Einstellung Du konkret welche Werte verwendest (es sei denn, die FX6 schreibt das zuverlässig in die Metadaten, die Du dann auslesen kannst). Und wenn Du das an einem sonnigen Tag machst, machst Du genau dasselbe Prozedere noch an einem bedeckten Tag.


    Jetzt hast Du Unmengen an Testclips, aber alle mit demselben Motiv. Du kannst sie alle in Edius laden und Dir am Bildschirm in Ruhe anschauen, unter welchen äußeren Bedingungen Du mit welchen Kamera- und Objektiveinstellungen welche Ergebnisse erzielst. Du lernst dabei:
    - die Knöpfe und wichtigen Bedienmenus Deiner Kamera,
    - welche Einstellungskombinationen für welche Standardsituationen gut sind,
    - wo die Grenzen bestimmter Hilfsmittel wie ND-Filter etc. sind, und wo die Grenzen für S-Log etc. liegen.


    Cinetone ist eigentlich keine coole Spielerei aus meiner Sicht. Das ist echt ein sehr gutes Bild „straight of the cam“. Das bietet sich an, wenn man z.b. live etwas macht,

    Das musst Du probieren, aber ich möchte das bezweifeln. Cinetone heißt ja nicht umsonst CINEtone. Da geht es im wesentlichen um einen weichen Kino-Look. Sowas braucht man eigentlich nicht für live (aber wenn es easy und zuverlässig funktioniert, kann man das natürlich trotzdem machen). Da reicht sauberes Rec709, ggf. kann man im Bildprofil ein bisschen die Schwarzwerte kneifen.


    oder keine Zeit für die Post hat.

    Vor sowas würde ich wirklich warnen. Wenn Du etwas machst, das so wichtig ist, dass Du dafür eigens Cinetone an den Start bringst, dann hast Du auch die Zeit in der Post. Du kaufst ja auch keinen 200-Euro-Rotwein, um ihn dann mit Cola zu mischen und als schnellen Partydrink anzubieten.


    Ich habe mich jetzt mal auf SLOG3 eingestellt.

    Und ich möchte auch darauf hinweisen, dass S-Log kein Standard-Allheilmittel ist. Du musst Dir anschauen, wie S-Log Deine Helligkeiten verändert und ob das auf die Szene passt, die Du drehen möchtest. Mit irgendeinem Standard-S-Log aus der Kalten z.B. eine halbdunkle Innenraumszene zu drehen, ist quatsch. Denn S-Log wurde entwickelt, um Dir mehr Spiel in den hellen Bildbereichen zu geben (vereinfacht eine Art Vorstufe zu HDR, aber auf Rec709-Basis). Wenn Du aber wenig helle Bildbereiche hast, ist es sinnlos, ein Profil zu nutzen, dass Helligkeiten sehr feinstufig darstellt, weil dadurch die dunklen Bereiche gequetscht werden. Wenn Dein Bild nun aus eher dunkleren Werten besteht, bekommst Du dort fieses Banding, Artefakte oder Rauschen rein.


    Zu diesem Thema philosophieren ausgebildete und erfahren Kameraleute nun schon seit Jahren, und bei jeder Kamera, bei jedem neuen S-Log, CineIrgendwas ist es wieder leicht anders.


    Und wie Peter schon schrieb: solange Du da nicht 100% standfest bist, benötigst Du zum S-Log-Dreh einen Monitor, der Dir per zuschaltbarem LUT das korrigierte Bild anzeigen kann. Denn in dem flachen Bild, das da erstmal rauskommt, kannst Du nur sehr schwer Weißabgleich und Blende beurteilen.


    Ich hatte bisher ATW verwendet. Dann habe ich es mal mit individueller Einstellung probiert. Da musst Du natürlich bei jeder Einstellung immer wieder neu justieren.
    Welche Variante hälst Du denn beim Weißabgleich für am sinnvollsten?

    Noch vor zehn Jahren hätte jeder Profi beim ATW im Strahl gekotzt. Heute sind die Automatiken besser, aber trotzdem würde ich sie eigentlich nur da einsetzen, wo es nicht so weh tut, weil kein/wenig Anspruch dahinter steht: wenn es im Lokalfernsehen mal wieder schnell gehen muss bzw. wenn der Praktikant was drehen soll.


    Daher Weißabgleich immer manuell. Außerdem kannst Du mit einem manuellen Weißabgleich wieder etwas mehr spielen. Die Profis wissen, wie sie den Weißabgleich bewusst manuell etwas verschieben, um z.B. in der blauen Stunde etwas mehr Coolness rauszuholen (und das tatsächlich ohne Post). Oder andersherum: welches Licht man wo und wie für ein Interview aufstellt, welchen Weißabgleich man auf dieses bewusst gewählte Licht macht, um im Hintergrund einen Tageslichtstreifen super auszunutzen. Es gibt viele Gründe für den manuellen Weißabgleich, und immer geht es dabei um die Kontrolle der Bildoptik. Der ATW ist nur sinnvoll, wenn es wirklich schnell gehen muss und man mit kleineren Abweichungen leben kann, weil das Produkt nicht so wahnsinnig wichtig ist.


    Am meisten stört mich dabei das vorhanden Rauschen (Noise) im Bild., was ich jetzt als erstes mal wegbekommen möchte.Das hängt natürlich alles mit der korrekten Belichtung zusammen.

    Ja, und wie ich weiter oben schon ausgeführt habe, kann es sein, dass Du Szenen drehst, die für S-Log gar nicht geeignet sind. Daher dann das Rauschen in den dunkleren Bildteilen. Du streust quasi Pflanzengift, obwohl kaum Unkraut steht, und wunderst Dich dann, dass die Rosen eingehen. ;)


    Auch habe ich mit dem VND noch mein Problemchen. Bei meiner Z90 war es so, dass der ND geblinkt hat, wenn nicht passt. Erst wenn er aufgehört hat zu blinken, wusste ich, dass es richtig eingestellt war. Das ist jetzt nicht mehr so.

    Und nochmal: wenn Du gelernt hast, wie ein ND-Filter funktioniert, und wenn Du entsprechend damit gespielt und getestet hast, dann brauchst Du auch dafür keine Automatik. Bisher hast Du das Deine Z90 für Dich machen lassen, aber Du hast nur deren Befehlen gehorcht. Wenn Du weißt, wie es geht, setzt Du den ND-Filter ein, WENN Du ihn brauchst, und zwar so, WIE Du ihn brauchst.



    Ich möchte Dir ja auf gar keinen Fall zu nahe treten, denn ich kann Dir natürlich nicht in den Kopf schauen, sondern nur das beurteilen, was Du schreibst - bzw. die Bilder, die Du uns zeigst. Aber ich habe ein bisschen das Gefühl, dass Du Dir eine Mehr-als-6.000-Kamera gekauft hast, um irgendwie mit mehr teurer Technik schönere Bilder zu erhalten, die Du aber mit Deiner Fast-3.000-Euro-Kamera auch machen könntest. Was Du viel mehr brauchst, sind theoretisches Grundlagenwissen (sattelfest), praktische Übung und DANN den künstlerischen Blick, welche Ergebnisse Du mit welcher zusätzlichen Technik erreichst und wann Du das warum machst.

  • Vielen Dank captain, da waren wirklich ein paar gute Tips dabei, die ich versuchen werde umzusetzen.
    Das mit dem statischen Aufnehmen einer Szene in verschiedenen Modi habe ich bislang leider zu inkonsequent umgesetzt.
    Habe auch kürzlich gelesen, das man Nachts nicht in Slog filmen sollte, was Du ja auch meintest.
    Was mir definitiv fehlt ist, wie Du trefflich bemerkt hast, ist das theoretische Grundlagenwissen und die praktische Übung mit dem neuen Teil. Ich komme auch nicht aus dem Fotobereich und da fehlen mir echt einfach die Grundkenntnisse. Das war beim Camcorder schon alles etwas einfacher und anders.
    Um den künstlerischen Blick mache ich mir da jetzt nicht so große Sorgen.
    Warum ich mir die Kamera zugelegt habe, habe ich ja bereits weiter oben in einer Antwort erwähnt.


    KLAR KANN MAN MIT EINER BILLIGEN KAMERA GUTE FILME MACHEN, ABER WARUM SOLLTE MAN DAS NICHT AUCH MIT EINER TEUREN CINE CAM BEWERKSTELLIGEN KÖNNEN? Das ist in etwa mein Anspruch für die FX6.


    Ich habe auch keine Angst, dass ich das nicht hinbekommen werde und mache mir damit auch keinen Zeitdruck. Das ist ja glücklicherweise mein Hobby und meine Leidenschaft.
    In ca 3-6 Monaten ab Kaufbeginn sollte ich mit der Kamera gut vertraut sein. Das ist so in etwa mein Fahrplan. Dann werde ich meinen ersten „wirklichen“ Film (Doku ca. 5 Minuten über einen Motocrossfahrer) angehen. Das wird dann vermutlich auch wieder so 3 Monate dauern, also wenn alles gut läuft, kannst Du dann gegen Ende diesen Jahres hier in diesem Forum den Film nach allen Regeln der Kunst beleuchten und bewerten.


    Schöne filmerische Grüße aus Oberfranken
    Christian

  • Für die „Buchführung“ ist ein Atomos Recording/Bildschirm ganz prima. Der verfälscht nichts, wenn du keinen LUT fest einbrennst. Dann schaltet man den Clearview der Kamera aus und hat immer alle Einstellungen, wie Blende, Shutter, ISO oder Farbprofil direkt im Bild mit aufgezeichnet. Gleichzeitig hat man alle Analysetools auf dem Bildschirm, wie Histogramm, Farbparade, ...


    Über Display kann man üblicherweise die Einblendungen der Parameter ein- und ausschalten. Dann blendet man kurz die Einstellungen ein und nach 5 Sekunden blendet man sie wieder aus und kann das reine Bild (Clearview) betrachten.


    So ein Atomos Recording Display hat auch eine angenehmere Größe zur Bildschärfebeurteilung als ein Mini Viewer/Kameradisplay.

  • Natürlich haben die Fieldrekorder ihren Sinn.
    Nur glaube ich irgendwie nicht, dass Christian eine (zusätzliche) externe Aufzeigungsmöglichkeit wirklich braucht. Ihm geht es im Moment doch wohl nur um eine bessere Beurteilungsmöglichkeit. Und da kann er mit einem reinen "Betrachtungsmonitor", also ohne Aufzeichnung erheblich sparen.


    Zwar kenne ich die Bedienanleitung der FX6 nicht, aber auch bei Sony sollte es eigentlich möglich sein eine LUT auf dem internen, oder einem externen Monitoren anzeigen zu lassen, ohne dass diese in der gespeicherten Aufnahme eingebrannt wird.
    Und zumindest kann das von mir verlinkten Gerät notfalls auch eine LUT anwenden, wenn dies die Sony nun wirklich wirklich nicht können sollte (würde mich aber bei solch eine professionellen Cam überraschen).
    Der Monitor verfügt auch über eigene Analysetools wie Histogramm usw. und ist mit 7" m.E. ausreichend groß. Dass er nicht in UHD/4K auflöst, ist m.E. zu vernachlässigen. Bei 7" glaube ich nicht, dass man dies wirklich auf einem Display sieht. Zumal dann auch noch draußen in der Aufnahmesituation.

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

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  • Vielleicht dazu noch mein Senf:
    Lass Slog erstmal weg.
    Als ich damals die FS7 bekam, ziemlich direkt nach Markteinführung, habe ich mal einen "echten", bezahlen Dreh mit SLog gemacht. Ohne mich damit auszukennen. Im nachhinein war das natürlich sehr dämlich weil ich das graden musste. Wovon ich damals auch keine Ahnung hatte. Das war auch noch ein Greenscreen Dreh, wo Log ja null Sinn macht.
    Mittlerweile habe ich mich damit etwas mehr befasst, bin aber immernoch nicht fit darin.
    Daher würde ich mich erstmal von SLog verabschieden. Diese ganze Thematik ist sehr komplex und bedarf viel Erfahung.
    Und wenn die Kamera neu ist würde ich erstmal Rec709 nutzen und so die Kamera kennenlernen.
    Dann kann man sich immernoch damit befassen, wenn man einen Mehrwert erkennt. Nicht weil es cool ist in Slog zu filmen!
    WB sollte beim Log filmen auch recht gut stimmen und vor allem die Belichtung.
    Daher kommt auch dein bemängeltes Rauschen. Man muß überbelichten und im Schnitt runter drehen.



    Cinetone habe ich in der 7SIII auch, habe es mal versucht weil die Hautfarben so toll sein sollen und out of the box ohne grading tolle Bilder entstehen sollen. Aber ich finde diese (zumindest auf dem Display) zu farblos. In Edius habe ich es noch nicht verglichen.

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    Mainboard Asus Prime Z370-A, CPU Coffeelake i7-8700 mit CPU-Grafik HD Graphics 630, NVidia GTX 1050 Grafikkarte, Win 10 (64 bit).

  • @Christian671
    Ich würde dich auch gerne loben! Finde der kleine Kurzfilm ist dir definitiv gelungen. :)
    Auch die Musik finde ich echt passend zu der Stimmung in dem Filmchen. Gute Auswahl!


    Darf ich fragen wie lange du insgesamt für die Aufnahmen und den Schnitt benötigt hast?

  • Hi Hanna,


    Vielen Dank fürs Feedback. Freut mich sehr, dass es Dir auch gefallen hat. Das war wirklich kein großer Aufwand und ich schätze so 15 Minuten Filmmaterial und dann noch mal in etwa 1 Stunde am PC. Das Material ist definitiv noch ausbaufähig mit dieser Cine Cam. Von daher sehe ich den Clip auch als Test an.
    Natürlich hätte ich für einen echten Film auch versucht das wackeln rauszubekommen, oder vermutlich gleich mit Gimbal oder Stativ agiert.


    Schöne Grüße aus Oberfranken
    Christian

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