Toneffekt wie mit Edius erstellen

  • Hallo zusammen,


    wie kann man relativ einfach in Edius diesen (denke reverb Effekt) herstellen?
    Ich hätte noch den Voxformer anzubieten, aber das müsste doch mit EDIUS stand alone auch realisierbar sein, oder?


    https://youtu.be/-vSUjhVlII8


    bei 0.26 also Unterwasser hört man den Toneffekt:
    Hat mich schon immer mal interessiert wie das geht.
    Bei DavinciRessolve mal ein kurzes Tutorial darüber gesehen, ist aber schon wieder eine Weile her und konnte ich damals nicht auf Edius zuordnen.
    Sind wahrscheinlich auch nur 1-2 Einstellungen, also hoffe ich mal.
    Hab zwar kein ähnliches Projekt am laufen, aber es lässt mir gerade keine Ruhe.


    Schöne Grüße
    Christian

  • Hi Christian,


    Reverb wäre ja ein (künstlicher) Nachhall. Also z.B. die Simulation einer kleinen Halle oder großen Kirche. Das ist es also nicht.


    Der Effekt besteht fast nur noch aus einen dumpfen Bass, die mittleren und hohen Frequenzen sind also ganz offenbar stark reduziert worden. Dafür benötigt man einen parametrischen Equalizer, ggf. in Verbindung mit einem Multiband-Compressor.
    Hier muss man dann mit den Einstellungen so "spielen" bis der gewünschte "dumpfe" Effekt eintritt.


    Das mit den doch recht bescheidenen Edius-Bordmitteln hinzubekommen, dürfte schwer werden.

    • Es gibt zwar einen parametrischen EQ mit 3 Bändern, aber der ist nicht ganz so umfangreich, wie man es wünschen würde. Auch müsste man den EQ ggf. mehrfach auf unterschiedliche Frequenzbereiche anwenden. Ist zwar durchaus üblich, macht die Handhabung aber natürlich schwerer.
    • Als Compressor steht nur das in Edius X enthaltene Acron PlugIn zur Verfügung. Den habe ich aber noch nie verwendet und kann deshalb wenig über diesen sagen.
      Aber er kann eben auch kein Multiband ( = unterschiedliche Einflüsse auf einzelne, beschränkte Frequenzen). Insoweit einsetzbar, aber halt nicht ideal, weil er eben alles über einen Kamm bügelt.

    Was da Voxformer anzubieten hat weiß ich leider nicht, da ich es nicht habe.


    Hinzu kommt noch, dass wenn Du es wie in dem Video "kippen" möchtest, Du zumindest zwei Versionen (normal/dumpf) benötigst um eine Überblendung zu machen.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Einfach Audacity nutzen, dort ist fast alles machbar.

    Servus, Pee
    EDIUS 11 WG, DVR 19 Studio, Mercalli V6 SAL, ASUS Prime Z390-P, i9-9900K mit Intel HD-630, 32GB RAM, SSD-System + SSD-Schnitt, Diverse FP,
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    Sony ZV-1 mit Zhiyun Crane M2 , Pana FZ-300, GoPro Hero 7 Black, DJI Pocket 2, DJI Mavic Mini, Huawei Mate 20 Pro

  • Du brauchst nicht zwingend den parametrischen EQ. Der grafische Equalizer tut es fürs Erste aus. Alle hohen Frequenzen runter und bei den Mitten und Tiefen ein bisschen spielen. Wenn die 12dB, die man da maximal machen kann, nicht reichen, kannst Du denselben Effekt auch noch ein zweites Mal anwenden.

  • Du brauchst nicht zwingend den parametrischen EQ. Der grafische Equalizer tut es fürs Erste aus.

    Bei dem graphische EQ sind einerseits die einzelnen Frequenzen festgelegt. Da ist der parametrische EQ halt flexibler, weil man dort für jedes Band die Frequenz selbst ganz genau bestimmen kann
    Dies ist auf alle Fälle dann wichtig, wenn man z.B. eine ganz bestimmte Resonanz oder andere Störung auf einer ganz bestimmten Frequenz beseitigen will.


    Zum Zweiten regelt der graphische EQ in Edius nur bis -12 dB hinunter und das ist bei dem was Christinan vorhat zu wenig. Der parametrische EQ geht da bis zumindest -18 dB und das reicht mal grade so aus.


    Und letztlich kann man beim parametrischen EQ einstellen wie sich die "Kurve" verhalten soll. Hier wäre für das Vorhaben von Christian die Einstellung "Hoch" richtig und dann die niedrigste Frequenz des Bandes zu suchen ab der abgesenkt werden soll. Ab dem eingestellten Frequenzpunkt wird dann alles auf einem gleichmäßigen Level gehalten.
    Zieht man beim grafischen EQ hingegen die Regler ab einem bestimmten Frequenzbereich dann alle nach unten, gibt es zum jeweils nächsten Regler (Frequenzbereich) immer eine leichte Welle, was halt auch nicht sehr schön ist.


    Da beide EQ in Edius vorhanden sind, macht es eigentlich keinerlei Sinn da den graphischen EQ zu nutzen.



    Gruß
    Peter

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  • Da hast Du natürlich recht. Aber einen schnöden grafischen EQ versteht man schneller. Als (Ton-)Anfänger ist so ein (voll-)parametrischer EQ etwas schwieriger zu verstehen/handhaben.


    Zum Zweiten regelt der graphische EQ in Edius nur bis -12 dB hinunter und das ist bei dem was Christinan vorhat zu wenig.

    Ja, aber wie gesagt: Wenn Du Effekt das erste Mal auf einen Clip angewendet hast, kannst Du ihn einfach ein zweites (drittes, viertes...) Mal auf denselben Clip benutzen. Die Absenkungen addieren sich, sodass Du nach der dritten Anwendung schon bei -36 dB bist.


    Ein Plädoayer fürs Ausprobieren! ;)

  • Selbstverständlich hast Du recht, dass jeder selbst sehen muss, mit welchen "Werkzeugen" er/sie besser zurecht kommt.


    Allerdings weiß ich nicht, ob so ein graphischer EQ mit seiner Vielzahl an Reglern wirklich schneller zu verstehen ist. Die meist gut gemachte Darstellung der "Kurve" im parametrischen EQ fand ich persönlich immer viel eingängiger und leichter zu verstehen. Aber das ist natürlich auch immer eine Sache des eigenen Geschmacks.



    Wichtig wäre es halt (m.E.) sich auch als "Filmer" zumindest mit den Grundzügen und wichtigsten Werkzeugen zum Thema Audio / Audiobearbeitung befassen. Das ist eigentlich auch alles keine Hexerei.
    Ein gute Tonmischung macht für den Film sehr viel aus. Das wird leider häufig unterschätzt.





    Wenn Du Effekt das erste Mal auf einen Clip angewendet hast, kannst Du ihn einfach ein zweites (drittes, viertes...) Mal auf denselben Clip benutzen.

    Hatte ich ja auch schon oben geschrieben - EQ ggf. mehrfach anwenden, wobei die Handhabung wegen der verschiedenen "Ebenen" dann halt etwas unübersichtlicher wird. Aber natürlich alles machbar und durchaus auch üblich.


    Aber hier würdest Du halt, um auf die von Dir genannten -36 dB zu kommen, den graphischen EQ 3x, den parametrischen nur 2x anwenden müssen.



    Es geht aber halt nichts über das selbst Ausprobieren, da bin ich ganz bei Dir... :prost:

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  • Wenn man den Effekt möglichst einfach haben möchte, dann nutzt man einen highcut-Filter oder lowpass-Filter, was auf dasselbe hinaus läuft. Da braucht man nur noch die cut-Frequenz einstellen, ab wo die hohen Töne herausgefiltert werden sollen. Da braucht man quasi auch keine Filtergüte, um die Spitzheit des Filters Q anzugeben. Da wird nur geschaut wie steil der/das Filter abfallen soll in db/Oktave, aber das hört man dann im Zweifelsfall.


    Dann verändert man die Cutfrequenz über die Zeit und hat relativ einfach den Effekt.
    Dann bleibt nur noch die Schwierigkeit Keyframes für die Cutfrequenzen zu setzen, sofern das geht.


    Viele EQ bieten auch unterschiedliche Eigenschaften, wie die Filter wirken sollen. Das geht von Lowshelf (Kuhschwanz) bis zu Bell (Glockenform).


    Wenn jemand der Preis stört, dann gibt es EQs auch gratis.


    https://thehomerecordings.com/…enlose-eq-vst-au-plugins/


    Ein EQ, der im Musikbereich gerne benutzt wird, ist der TDR Nova EQ. (Lässt sich unter Edius aber nicht nutzen.)


    Nimm einfach den Lowpass Filter aus Edius X und dreh an der Frequenz. Dann hörst du schon die Ähnlichkeit mit dem gewünschten Effekt.