Der sich vergrößernde Kreis

  • Liebe Fragenbeantworter,


    ich möchte noch einmal ausdrücklich sagen, dass es selten ein Forum wie das Edius-Forum gibt, wo es fast ausschließlich konstruktive Antworten gibt und die Fragesteller nicht einfach abgebügelt werden. Dafür den "Hauptpersonen" hier vielen Dank!


    Mein Anliegen heute scheint sehr einfach. Allerdings habe ich die Lösung nicht hinbekommen:


    Aufgabenstellung: Ich möchte grafische Elemente in einer Animation von ganz klein zu ganz groß werden lassen, wobei der Inhalt variabel sein soll. Ich besitze die jeweiligen Vektordateien und kann beliebig aufgelöste Vorlagen erzeugen.


    Einfachstes Beispiel: Ein Kreis. Um ihn und andere Symbole/Muster beliebig füllen zu können, habe ich sie grün gemacht, um später mit dem Chrominanz- oder dem Chromakeyverfahren die Farbe bzw. den Inhalt zu ersetzen. Ich möchte, dass der Kreis wie ein Ballon solange groß wird, bis er den Bildschirm füllt. Das ist vom Vorgehen her auch kein Problem. - Das Problem liegt woanders: Der Kreisumfang ist pixelig, als gäbe es Probleme mit der Auflösung.


    Timelline- und Ausgabeformat ist HD. Also habe ich den Kreis im ausgeweiteten Zustand auf eine HD-png gemacht. Das hat nicht geholfen.
    Ich habe es mit 4k und 16k-Vorlagen probiert in der irrigen Annahme, dass hier die Auflösung besser werden sollte. Brachte auch nichts.
    Und wenn ich den Kreis in der geringsten Größe der Anmiation in eine png umwandelte, ist er im Ausgangszustand wunderbar glatt, aber beim Größerwerden wird der Rand pixelig. Mache ich es umgekehrt, ist der Rand zu Beginn pixelig, passt aber, wenn der Kreis groß ist. (Siehe Anhang)


    Lange Rede, kurzer Sinn: Welche Objektvorgabe mag Edius, damit die Ränder auch beim Zoomen immer gleich glatt bleiben? png im Layouter scheint es nicht zu sein.


    Anbei ein Bild vom hochaufgelösten Kreis, den ich auf HD geschrumpft habe (wenn er groß ist, ist der Rand schön).


    Ich freue mich auf Antwortideen.


    CC


    PS: Ich habe es mit Davinci-Resolve auch probiert, da scheitert der Versuch an der Performance des Rechners, wenn solch hochaufgelöste PNGs im Spiel sind. Das hat mich erstaunt, weil bei Bewegtbild funktionieren die Proxys gut.

  • Hi,


    ich hätte da einen anderen Vorschlag für Dich:

    • unter Effekt > Übergang > 2D findest Du den Kreis;
    • ziehe diesen mit der Maus auf die Mixerspur des Clips;
    • über die Einstellungen des Effekts kannst Du diesen sehr detailiert an Deine Vorstellungen anpassen.


    Natürlich kannst Du dies auch mit jedem anderen Übergang machen und hast so schonmal eine sehr große Auswahl von Formen und Verläufen.






    Wenn Du mit eigenen Vorlagen arbeiten möchtest, solltest Du in Deinem Bildbearbeitungsprogramm die transparenten Stellen "ausschneiden" und die Datei mit Alpha-Kanal speichern. Dafür braucht es dann halt ein Dateiformat, was auch Alpha speichen kann z.B. TIFF, PSD, PNG.
    So sollten auch die Kanten besser werden. Wobei hier halt die Skalierung immer auch mal einen Streich spielen kann.



    Gruß
    Peter


    Nachtrag:
    Der im mittleren Bild erkennbare schwarze Außenrand ist natürlich transparent auf die darunterliegenden Spuren. Wenn also etwas auf der Spur unterhalb liegt, würde dies statt dem Schwarz angezeigt.
    Ebenso kann der Effekt über die Einstellung umgekehrt werden, sodass die obere Spur außen, die untere Spur innen liegt.


    Einfach mal ein bisschen damit experimentieren.

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

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  • Ich arbeite so oft es geht mit generischen Grafiken des jeweiligen Programms. In diesem Fall empfehle ich Dir folgendes Vorgehen:


    1. Erstelle eine Farbmatte, z.B. eine blaue.
    2. Lege den Effekt "Maske" drauf und öffne ihn.
    3. Wähle als Maskenform "Kreis", aber zeichne den Kreis nicht, sondern klicke einmal in den Bildschirm.
    4. Es erscheint in Minifenster, in dem Du die Dimension des Kreises angeben kannst. Wähle hier die Vertikalauflösung Deines Projektes (z.B. 1080 für ein FHD-Projekt).
    5. In der Positionierung des Kreises tippst Du manuell jeweils die 0 ein, dann ist der Kreis mittig im Bildschirm.
    6. Die Deckkraft "außerhalb" der Maske gibst Du logischerweise mit 0 an.


    --> Jetzt hast Du einen Kreis, der maximal groß und zentriert ist und NICHT ausfranst. Diesen Kreis kannst Du mit dem Transform-Effekt beliebig schrumpfen und durch die Gegend animieren.


    # Möchtest Du die Farbe des Kreises ändern, dann ändere einfach die Farbe der Farbmatte.
    # Für mehrere Kreise mit unterschiedlichen Farben musst Du natürlich unterschiedliche Farbmatten anlegen, aber den Maskeneffekt kannst Du ja wie gewohnt per drag and drop rüberkopieren.
    # Möchtest Du den Kreis als Blende benutzen, geht das natürlich auch: einfach eine Spur über dem Videoclip platzieren und mit der Keyer-Spur ein- bzw. ausblenden.

  • In diesem Fall empfehle ich Dir folgendes Vorgehen

    1) Zuerst habe ich auch den Kreiseffekt getestet. Das wäre die schnellste und unkomplizierteste Lösung!
    War mir dann nicht sicher, ob der Inhalt des Kreises mit der Vergrößerung des Kreises ebenfalls "mitvergrössert" werden soll.


    2) Bin dann zu einem ähnlichen Ergebnis wie Captain gelangt:
    Layouter // Bild grundpositionieren
    Maske // Kreis (ohne Keyframes)
    Umwandeln // Keyframe am Anfang scale := 0, am Ende := zB 150


    In beiden Fällen komme ich ohne Chromakeyer aus (den ich sowieso nicht so recht liebe).


    Es gibt also mehrere Wege die nach Rom führen (ohne pixeligen Kreisrand), je nachdem, was genau man erreichen will.
    kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.10.13903-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio

  • Ich gehe davon aus, dass ein Kreis in png zwar eine Vektorform haben kann, aber dieser dann einmalig in eine Matrix im Ausmaß des Projektes übertragen wird. In diesem Fall 1920x1080. Diese Matrix wird dann wahrscheinlich vergrößert und verkleinert, so das die unsauberen Ecken erscheinen. Es wird also nicht die Vektorgrafik an sich immer wieder skaliert und in eine Matrix übertragen, sondern nur einmalig und dann die Matrix skaliert.


    Anders mit der Matte. Hier wird die Vektorgrafik als Maske immer neu skaliert und auf die Matrix übertragen, weshalb hier die Formen exakt sind, wie sie sein sollten.


    Man könnte das erste Verhalten mit einem Verbesserungsvorschlag an GV kommunizieren, um wirklich beliebige Vektorgrafik sinnvoll im Projekt skalieren zu können.


    Allgemein kann der Fehler je nach "Scharfrechnung" der Bilder (Lancoss 2,3, eikubisch oder sonstiges) noch abgeschwächt oder verstärkt werden.

  • Ich gehe davon aus, dass ein Kreis in png zwar eine Vektorform haben kann, aber dieser dann einmalig in eine Matrix im Ausmaß des Projektes übertragen wird. In diesem Fall 1920x1080.

    Sehe ich auch so.
    Mit der einzigen Abweichung, dass die Größe durch die Auflösung der Quelldatei und nicht durch das Projekt festgelegt wird.
    Insoweit hättest Du also bei einer UHD-Datei im FHD-Projekt immer eine Skalierung.



    Anders mit der Matte. Hier wird die Vektorgrafik als Maske immer neu skaliert und auf die Matrix übertragen, weshalb hier die Formen exakt sind, wie sie sein sollten.

    Gleiches gilt auch für die Übergänge auf der Mixerspur.
    Bei diesen sehe ich gegenüber einer Maske den Vorteil darin, dass diese schon vordefiniert sind und über ausreichend „Stellschrauben“ zur Manipulation verfügen.


    Die Matte als Grundlage wäre auch nur dann erforderlich, wenn man halt einen Farbverlauf, oder einfarbigen Hintergrund haben möchte. Sonst kann man die Maske ja auch auf jeden beliebig Clip anwenden.


    Gruß
    Peter

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  • Herzlichen Dank an alle! Das Lob zu Beginn war nicht umsonst. Ich sehe es wie KlausM. Vektorgrafik ist systembedingt nicht in Edius skalierbar. Da ich quasi mit zwei unterschiedlichen "Hintergründen" arbeite (Hintergrund 1 als Hintergrund der Form, "Hintergrund 2" als Inhalt der sich bewegenden Form), bleibt mir vermutlich nichts übrig, als vor dem Beginn der Bewegung einen passenden runden Kreis auf den sich vergrößernden zu legen, den ich dann mit Start der Vergrößerung verschwinden lasse. Das kann ich dann mit beliebigen Formen machen. Ist nicht superschön, aber so kommt der ausgefranste (danke für das Wort an Captain) Rand nur während des Vergrößerungsprozesses zu Tage, und der dauert höchstens zwei Sekunden. Da der Kreis nur ein Beispiel für unterschiedliche Formen war, klappen die anderen vorgeschlagenen Rezepte leider nicht.
    Ich habe aber noch nicht aufgegeben und probiere es derzeit mit Fusion. Zuerst muss ich dort aber das mit den "zwei Hintergründen" hinbekommen.


    Nochmal vielen Dank. Es freut mich besonders, dass hier alle im Forum in der Lage sind, sich verständlich auszudrücken. Sobald ich einmal helfen kann, tue ich das auf jeden Fall!


    Grüße CC

  • Ich habe aber noch nicht aufgegeben und probiere es derzeit mit Fusion. Zuerst muss ich dort aber das mit den "zwei Hintergründen" hinbekommen.

    Hi,


    da kommt es darauf an, ob Du Dich im 2D, oder 3D Raum bewegst.
    Auf alle Fälle benötigst Du 2 Loader (aus I/O) und Dissolve oder Merge aus Composite. Dann noch eine der Masken animieren.







    Bei 2D wären die Render3D Nodes halt der Loader für den Vordergrund.


    Bei 3D ist das ganze etwas aufwändiger und vom geplanten Verlauf abhängig.
    Für eine Überblendung im 2D Raum müsste dann erst wie auf den Bildern zu sehen durch ein 3D Render Node umgerechnet werden.
    Für Überblendungen im 3D Raum müsste man dann mit dem 3D Merge arbeiten.


    Das jetzt nur mal als "Starthilfe".


    Gruß
    Peter






    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

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  • Da ich quasi mit zwei unterschiedlichen "Hintergründen" arbeite (Hintergrund 1 als Hintergrund der Form, "Hintergrund 2" als Inhalt der sich bewegenden Form), bleibt mir vermutlich nichts übrig, als vor dem Beginn der Bewegung einen passenden runden Kreis auf den sich vergrößernden zu legen, den ich dann mit Start der Vergrößerung verschwinden lasse.


    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, verwendest Du die Form quasi doppelt: Einmal, um einen geformten Hintergrund zu haben (mit oder ohne Rand etc.), und dann darauf, um die Form mit Inhalt zu füllen. Das macht dann Sinn, wenn man den Form-Hintergrund auch mal sehen soll.


    Ich mache mal ein Beispiel: Es soll eine rote Kreisfläche mit blauem Rand gezeigt werden, der zunächst klein ist, sich dann vergrößert und während der Vergrößerung aus der roten Kreisfläche ein Video wird - mit demselben blauen Rand.


    Dies lässt sich realisieren, indem man wie beschrieben eine rote Farbmatte nimmt, per Maskenfilter den Kreis erstellt, ihm in demselben Filter einen blauen Rand verpasst und anschließend nach Wunsch mit dem Layouter oder Transformfilter animiert. So weit, so einfach.


    Jetzt nehme ich meinen Videoinhalt her und lege ihn auf die Spur oben drüber. Anschließend ziehe ich per drag and drop den Maskenfilter des Kreises auf den Videoclip. Der hat jetzt dieselbe Kreisform und den blauen Rand und auch die Animation, d.h. Kreis und Video laufen synchron. Wir sehen nur den Kreis gerade nicht, denn der liegt ja passgenau unter dem Video und wird daher verdeckt.


    Wenn ich jetzt die Mischen-Spur des Videoclips aufklappe, kann ich zwei kleine Keyframes setzen, alles VOR dem ersten Keyframe auf 0 ziehen (= nicht sichtbar), und das zweite Keyframe auf 100 (= sichtbar). Dadurch habe ich einen Übergang, in dem die obere Spur (also das Video mit blauem Rand) sichtbar wird.


    Dieser Einblende-Effekt lässt sich natürlich auch per Layouter/Transform erreichen, indem man dort bei der Deckkraft zwei Keyframes setzt und die entsprechenden Werte einträgt.


    Und das ganze funktioniert natürlich auch bei anderen Formen, denn mit der Maske kannst Du ja nicht nur Kreise/Ovale und Rechtecke malen, sondern auch verschiedene n-Ecke bzw. Freihandformen mit Kurven. Die Form kann also auch ein Auto sein - Du musst sie nur eben einmal mit der Maske "malen". Der Vorgang ist dann ein ganz ähnliches Rumgeklicke wie beim Freistellen im Fotoprogramm.

  • Ich finde ja, was immer wieder unterschätzt wird, ist die Möglichkeit der Kombination mit Maskenfilter und Layouter/Transform-Filter.


    Dazu gern nochmal für interessierte Mitlesende (alle anderen mögen es bitte ignorieren) eine kleine Ausführung und ein Beispiel zum Nachbasteln.



    Der Filter "Transformieren" ist haargenau der gleiche wie der Layouter. Die Unterschiede sind marginal: Der Layouter liegt standardmäßig ganz oben in der Effektpalette (kann aber verschoben werden), während der Transform-Filter immer unten dazu gepackt wird. Und der Layouter kann per Shortcut (F7) aufgerufen werden, was es in der Bearbeitung oft leichter macht als jedesmal doppelt darauf zu klicken.


    Man muss sich bewusst machen (durch Probieren), wie sich die Filter gegenseitig beeinflussen, wenn sie in der Effektpalette in der Reihenfolge geändert werden.



    Ein Beispiel:


    In einem kurzen Trailer für eine Veranstaltung sollen Fotos der drei Hauptredner gezeigt werden, aber gleichzeitig nebeneinander. Die Fotos werden uns zugeliefert, haben aber - wie so oft - nicht die gleiche Auflösung und Bildaufteilung (das eine Foto ist ein "Passbild", auf dem anderen Foto ist viel Luft ringsherum etc.).


    Jetzt kann ich natürlich versuchen, die Fotos erstmal mit Photoshop zurecht basteln. Aber vielleicht habe ich kein Bildbearbeitungsprogramm - oder komme damit nicht gut zurecht.


    Ebenso könnte man versuchen, jedes der Fotos im Layouter zu skalieren, beschneiden und animieren, aber das ist oft extrem frickelig, bis es passt.


    Aber ich kann auch innerhalb von Edius systematisch vorgehen:


    1. Das erste Foto in die Timeline legen. Am besten dasjenige Bild, wo rund ums Gesicht am wenigsten Bildinhalt ist (wo also die Beschneidung des Fotos schon am engsten ist).
    2. Oft nimmt der Layouter eine automatische Skalierung vor. Das ist aber nicht immer hilfreich. Hier also auf 100% zurückstellen. Anschließend den Layouter erstmal ignorieren!
    3. Einen Transformfilter hinzufügen und in der Effektpalette ganz nach oben(!) schieben. Jetzt den Filter öffnen und das Bild so skalieren und verschieben, dass es eine gute Größe hat und in der Mitte sitzt.
    4. Einen Maskenfilter nehmen. In der Palette in die Mitte schieben. Erster Filter ist also der Transformfilter von eben, zweiter Filter ist die Maske, und der dritte der von uns immer noch ignorierte Layouter.
    5. Im Maskenfilter eine Maske nach Wahl erstellen (siehe Punkt 1) und alles außerhalb auf 0 stellen.


    Auf diese Weise hat man festgelegt, welche Form und Größe alle weiteren Fotos haben werden.


    6. In zwei weitere Spuren die beiden anderen Fotos legen. Mit dem Transformfilter die beiden Gesichter so skalieren und schieben, dass die Kopfform (ausufernde Frisuren und Hüte ignorieren!) ziemlich deckungsgleich mit dem ersten sind. Wir wollen ja nicht, dass die Personen unterschiedlich große Gesichter haben.
    7. Jetzt die Maske von ersten Bild per drag and drop auf die beiden anderen Bilder kopieren.


    Wir haben jetzt also drei Portraits, die alle gleich groß und zentriert auf dem Bildschirm sind. Vor allem aber sind in allen Nachfolgenden Effekten alle Größen bei 100%. Unabhängig davon, wie unterschiedlich groß die Fotos in ihrer ursprünglichen Auflösung waren. Das ist wichtig, weil wir die Animation, die wir gleich machen werden, natürlich auch kopieren werden. Damit das Sinn ergibt, muss die Ausgangsgrüße gleich sein.


    Natürlich sehen wir aktuell nur das oberste Foto, aber das ändern wir gleich.


    8. Jetzt kommt der Layouter ins Spiel. Weil die eigentliche Animation das ist, was man am häufigsten ändert (bis man zufrieden ist) und weil sich der Layouter per F7 aufrufen lässt, spare ich mir den immer für die Animation auf. Man lässt also per Layouter das Foto erscheinen. Durch Einfliegen, durch Größer werden, sogar das Einblenden geht per Keyframeanimation ("Deckkraft und Farbe") - oder eine Kombination daraus. Für dieses Beispiel würde ich sagen, das Foto startet bei 80% Größe und wird innerhalb einer Sekunde 100% (Keyframe-Animation). Außerdem ändern wir bei denselben Keyframes die Deckkraft von 0 auf 100%. Das Foto wird also eingeblendet und vergrößert sich dabei leicht.


    Weil wir in Punkt 6 dafür gesorgt haben, dass alle Fotos dieselbe Ausgangsgröße in unserer Timeline haben, funktioniert nun auch folgender Schritt:


    9. Diesen Layoutereffekt ebenfalls auf die anderen beiden Fotos kopieren.


    Jetzt animieren sich alle drei Fotos in unser Bild. Leider sehen wir noch immer nur das oberste.


    10. Daher setzen wir als vierten Effekt nun unter den Layouter noch einen Transformeffekt. Dort wird lediglich die Position geändert. Das erste Foto erhält z.B. -700 Pixel, das zweite nichts (dort kann man diesen Transform also weglassen), und das dritte Foto erhält +700 Pixel.


    Dadurch habe ich jetzt ein Foto links, eins in der Mitte und eins rechts. Alle sind gleich groß und animieren sich auf dieselbe Weise ins Bild.


    Jetzt kann ich in der Timeline das linke Foto so lassen, das mittlere Foto um 6 und das rechte Foto um 12 Frames nach rechts schieben. Dann erscheinen die Fotos leicht gestaffelt, was noch schicker (weil dynamischer) aussieht.


    Wir könnten jetzt feststellen, dass für etwas mehr Tiefenwirkung wir jeder Fotoform einen leichten Schatten geben wollen. Das könnten wir jetzt im Animations-Layouter machen, und das wäre in Ordnung. Ich persönlich aber würde einen weiteren Transformfilter nehmen und dort ausschließlich den Schatten einstellen, anschließend auf die anderen beiden Fotos kopieren.



    Wenn man es wild treibt, hat man zwar ziemlich viele verschiedene Transform-Filter auf einem Clip und weiß irgendwann nicht mehr, ob der dritte oder der fünfte derjenige war, der den Schatten steuert. Aber insgesamt finde ich persönlich das übersichtlicher als zu versuchen, alle Parameter (Größe, Position, Animation, Ränder, Schatten) in einem einzigen Filter zu steuern.


    Wichtig ist nur, sich zu merken, welchen Parameter man mit welchem Effekt eingestellt hat (denn die heißen ja alle "Transform"). Und - GANZ wichtig - wenn man einen Effekt ändert und per drag and drop anderen Clips zuweist, dass man die Reihenfolgen in der Effektpalette beibehält, denn sonst gibt es Chaos.

    Edius WG 8.53.3262 ---- Win10 Pro

    Einmal editiert, zuletzt von Captain ()

  • Und noch ein Beispiel - dann bin ich erstmal still. :)


    Auf der Website
    https://tee-masterclass.de/
    sieht man ein kurzes Trailervideo (bisschen runterscrollen), das in Edius entstanden ist.


    Kameramaterial, Fotos und Logos wurden zugeliefert. Der Rest ist komplett in Edius gebaut und animiert. Das Logo gab es also nur als Standbild und musste animiert werden (das leichte Auffächern). Auch die symbolhafte Darstellung des Webbrowsers (an der Stelle, wo die Internetadresse genannt wird), ist komplett in Edius gebaut. In diesem Video tauchen an einer Stelle ziemlich viele Fotos der Redner auf. Diese Sequenz ist auf genau die oben beschriebene Weise entstanden.


    Kein Photoshop, kein AfterEffects, kein gar nichts. Nur Edius 8.

  • Ich finde ja, was immer wieder unterschätzt wird, ist die Möglichkeit der Kombination mit Maskenfilter und Layouter/Transform-Filter.

    Da bin ich ganz Deiner Meinung.
    Mal abgesehen von der Farbkorrektur - die bei meinem Quellmaterial halt grundsätzlich zur Anwendung kommen muss - sind das wirklich die von mir am meisten genutzen Filter/Kombinationen.



    Schon die vielfältigen Möglichkeiten des Layouters ansich, bzw. von Transform/Umwandeln, sind offenbar vielen nicht bewusst.
    Und Maske in Edius hat mit der ab Edius 9 hinzugekommenen Funktion des Tracking noch einmal sehr stark in seiner Bedeutung hinzugewonnen.



    Mein ergänzender Tipp zu Deinen Ausführungen wäre da noch - grade wenn man dann auch noch mit mehreren V-Spuren arbeitet lohnt es sich für solche "Konstrukte" eine eigene Sequenz anzulegen.
    Diese Sequenz dann in der eigentlichen "Film-"Sequenz als nested/verschachtelt einbringen. Diese Vorgehensweise schützt den Aufbau vor ungewollten Veränderungen.



    Gruß
    Peter

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  • Mein ergänzender Tipp zu Deinen Ausführungen wäre da noch - grade wenn man dann auch noch mit mehreren V-Spuren arbeitet lohnt es sich für solche "Konstrukte" eine eigene Sequenz anzulegen.Diese Sequenz dann in der eigentlichen "Film-"Sequenz als nested/verschachtelt einbringen. Diese Vorgehensweise schützt den Aufbau vor ungewollten Veränderungen.

    Sehr richtig. Der Teil mit den vielen Portraitfotos im oben verlinkten Video ist in der Tat natürlich auch eine eigene Sequenz. Diese dann in die Hauptsequenz eingefügt, ergab die Möglichkeit, der Fotosequenz mit dem Layouter (im 3D-Modus) eine leichte 3D-Drehung zu verpassen und damit noch etwas mehr Dynamik bzw. einen cooleren Look herauszuholen.

  • Nochmal danke für die Ideen mit den Transform-Ebenen an Captain. Sieht gut aus. Ich werde mich ausführlicher damit befassen. Und zu Fusion: Erst einmal scheint es genauso wie bei Edius: Obwohl Fusion svg sogar einlesen kann: Sobald ich das Ergebnis auf die Timeline bringe und zoome, wird das leider nicht als Vektordarstellung übergeben und der Rand wird unscharf.... Also müsste ich alles komplett in Fusion machen....
    Weiter geht's...


    Grüße CC

  • Und wen es interessiert: Auch ein in Fusion als svg importiertes Muster bekommt beim Zoomen einen unscharfen Rand (die Einstellungen habe ich in einem Merge-Node vorgenommen). Die anderen Problemstellungen konnte ich lösen. Deshalb wie schon öfter: Edius ist bei einfacherer Handhabung nicht schlechter.



    Grüße