Peter Kraus Film: Der Pauli aus Bamberg - vom Fan zum Freund

  • Hallo zusammen,


    leider wird hier kaum noch mal ein Streifen zum anschauen und bewerten reingestellt. Echt schade.

    Aber ich habe mich nun mal wieder gewagt.

    Die Jüngeren kennen den Peter Kraus ja gar nicht mehr. Ich gehe daher davon aus, dass die meisten hier ihn noch kennen.

    Ich habe ihn gefühlt 10 mal bei Wetten dass erlebt und kannte ihn natürlich schon, unseren deutschen Elvis.

    Peter hat immer noch eine geniale Bühnenpräsenz, er hat die volle Halle in Nürnberg richtig gerockt.

    Zudem ist er ein sehr sympathischer Mensch. Auch seinen Sohn Mike durfte ich kennen lernen, ebenfalls ein sehr nett.

    Aber mein Protagonist im Film ist nicht der Peter, sondern der Pauli.


    Vielen Dank schon mal dem Peter Gurlt für seinen Support bei der Tonbearbeitung.

    Endlich habe ich heute den kurzen ca. 2 minütigen Teaser fertig gestellt. Da bin ich schon mal heilfroh, denn das war schon ein ganzes Stück Arbeit.


    Anbei der Link:

    Peter Kraus TEASER I Der Pauli aus Bamberg - vom Fan zum Freund I #peterkraus
    Der Pauli aus Bamberg - vom Fan zum Freund TEASEREin Film von Christian SchöferMit freundlicher Unterstützung der Musikerlegende Peter Kraus #peterkrausViel...
    youtu.be


    Mein Ziel ist es, den finalen Film (9 - 13 Minuten Länge vermutlich) spätestens im Oktober fertig zu haben, denn ich würde ihn gerne bei den Bamberger Kurzfilmtagen einreichen.

    Bin mal wieder auf Euer Feedback gespannt und hoffe, dass der kurze Teaser Lust macht auf mehr.

    Gefilmt habe ich übrigens dabei überwiegend mit der FX6 und manchmal kam auch noch der alte Sony Camcorder Z90 zum Einsatz. Die ZVE1 wird bei den weiteren Aufnahmen für den Hauptfilm natürlich auch mit eingespannt.


    Schöne Grüße

    Christian

  • Hi Christian,

    zu deiner ersten Anmerkukng, dass hier kaum noch Filme gezeigt werden:

    Ich produziere hauptsächlich 2-4 Stunden Bühnenprogramme wie Konzerte, Theater und zuletzt eine Prunksitzung. Die will hier wohl niemand so lange sehen :)

    Und (auch) an meinen kürzeren Werken habe ich keine Rechte, die selbst zu verbreiten.


    Zu deinem Film Trailer -> super gut! Abwechslungsreiche Einstellungen, Farbe, Schärfe, Helligkeit immer perfekt getroffen. Die Schnitte sitzen auch genau da, wo sie hin gehören. Das Design des Abspann passt super zur Musik (oder andersrum).




    Grüße Uwe

    Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, System auf 500 GB M.2 SSD, Videodaten auf 2 TB M.2 SSD, andere Daten auf 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor, ShuttlePRO v2, VisTitle Vollversion mit Plugins, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer

  • Danke Dir Uwe,

    freut mich, wenn es gefallen hat.

    Das mit den Filmen ist mir nur aufgefallen, sollte kein Vorwurf sein, bitte nicht falsch verstehen.


    Mit dem Ton hatte ich etwas Probleme. Irgendwann ist mir dann auch mal der Schaumstoff Überzug von meinem Sennheisser Ansteckmikro verloren gegangen.


    Jetzt mache Ich mich an den richtigen Film ran.

    Schöne Grüße

    Christian

  • Hab ich auch nicht als Vorwurf verstanden. Alles ok.

    Viel Spaß und Erfolg mit dem Film :)


    Grüße Uwe

    Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, System auf 500 GB M.2 SSD, Videodaten auf 2 TB M.2 SSD, andere Daten auf 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor, ShuttlePRO v2, VisTitle Vollversion mit Plugins, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer

  • Hallo Uwe,

    ein sehr schöner Film. Solche Ehrenamtliche Arbeit wird viel zu selten gezeigt. :nick:


    MFG Michael

  • Ich habe jetzt endlich den finalen Film fertig und poste ihn hier mal


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Die Filmlänge liegt bei knapp 18 Minuten.

    Mit dem Ton hatte ich leider so meine Probleme, aber Peter Gurlt hat mich hier tatkräftig unterstützt und hat das Tonniveau stark verbessert.

    Vielen Dank noch mal dafür Peter :thumbup:


    Kurze Inhaltsangabe:

    Diese 18-minütige Dokumentation erzählt die berührende Geschichte von Paul Schwegler aus Bamberg und seiner besonderen Freundschaft mit der Musiklegende Peter Kraus. Was als leidenschaftliches Fan-Sein begann, entwickelte sich über die Jahre zu einer tiefen Verbundenheit. Der Film gibt persönliche Einblicke in ihre gemeinsame Geschichte, zeigt emotionale und humorvolle Momente und feiert die Magie echter Freundschaft.


    Ich habe den Link aktuell noch auf nicht öffentlich stehen, da er zu einem Kurzfilmfestival eingeladen wurde.


    Über Feedback würde ich mich freuen.


    Schönes Wochenende

    Christian

  • Will auch mal einige Anmerkungen loswerden.
    Dafür, daß du das als Hobby betreibst ist das wirklich gut und mehr als man erwarten kann.

    Wenn ich es meiner professionellen Sicht betrachte sind einige Punkte, die sofort auffallen. Wenn du die angehst wäre das ein erster Schritt um deine Filme auf ein anderes Niveau zu heben.

    - Story und roter Faden. Irgendwie fehlt da eine Art Spannungsboden oder roter Faden. Das ist bei dem Thema auch schwer, würde aber helfen.
    - Bildausschnitt: Bei den Interviews ist es fast immer so, daß der Ausschnit total falsch ist. Die Drittel-Regel wird hier konsequent mißachtet. Das sind ja eigentlich die allerersten Grundlagen die man lernt, sonst sieht es eben aus wie bei einem Amateurfilm. Das ist so super einfach zu machen, zur Not noch im Schnitt, wenn es nicht ganz passt.
    - Ton: Trotz Ansteckmikro hört sich der Ton manchmal so an, als ob es das Kameramikro war. Vermute das war nicht an oder so.
    - Mikros: Du hast ständig andere Mikros, mal Anstecker, mal Handmikro. Das sieht nicht schön aus. Man sollte sich auf eine Sache festlegen und die durchziehen.
    - Puschel am Mikro: Was ist denn das für ein Puschel mit Haaren, die zu Berge stehen? Das Ding sieht echt super peinlich aus. Sorry, daß ich das so sage, aber das kann man doch echt nicht nutzen. Wirklich nicht!
    - Bei interviews hast du (oder wer die Fragen gestellt hat) bei Peter auf der falschen Seite der Kamera gesessen (1:33), so daß er da mal komisch aus dem Bild geschaut hat. Du musst auf der Seite sitzen, wo der Interviewte hinschaut.

    - Übergänge: Dieser Wusch-Effekt ist mal da, mal nicht, mal mit Ton, mal ohne. Das sollte einheitlich sein. Und wenn man solche Effekte nutzt, sollten die zum Bild / Film passen. Lieber harte Schnitte, bevor man ziellos in die Effekpallette greift.

    - Texte / Titel: Auch hier würde ich sagen teilweise zu verspielt
    - Intro: "Eine Hommage...." kommt, dann gibt es direkt einen Bruch im Ton un dann kommt Paul mit anderem Ton. Das hätte man zusammen bringen können als eine Einhei und so Emotion schaffen können. So ist diese Möglichkeit leider vertan.

    - Sekunde 11: Die Tante mit dem Handy im Hintergrund macht die Stimmung voll kaputt. Da sollte ein anderes Bild von ihm hin. Das raubt die letzte Emotion des Intros weil man nur noch dahin schaut.
    - Anfang mit Briefkasten und reingehen ist irgendwie nicht passend zum Text und ich verstehe nicht was uns diese Bilder zum Text sagen sollen.
    - Interview beim Kauen sieht nicht so gut aus :)
    - Ich habe generell das Gefühl, daß die Beziehung der beiden Personen nicht so freundschaftlich ist, wie es der Film darstellen will. Weiß gar nicht so genau woher das kommt. Vielleicht durch einige inhaltliche Aussagen, für die du nichts kannst. Beispiel: Kauend im Interview so nebenbei nichts lustiges über einen guten Freund zu wissen. Man sieht die beien auch nie mal zusammen irgendwie so, wie man gute Freunde sehen würde. Die quatschen, sich mal umarmen, sich aufeinander freuen o.ä. Dafür kannst du nichts, will es aber trotzdem mal loswerden.


    Ich hoffe das hilft dir als kontruktive Kritik. Jetzt ist das meiste ja schon gedreht, aber das Intro kannst du noch anders schneiden.

    ---------------------------------------------
    Mainboard Asus Prime Z370-A, CPU Coffeelake i7-8700 mit CPU-Grafik HD Graphics 630, NVidia GTX 1050 Grafikkarte, Win 10 (64 bit).

  • Hallo Chris,

    Zitat

    Wenn ich es meiner professionellen Sicht betrachte

    Nun bin ich aber gespannt.


    Professionell bedeutet „Eine Tätigkeit als Beruf ausüben.“ Das sagt über die Qualität nichts aus. Ich kenne viele Filme von Profis die nicht unbedingt besser sind als der Film vom Christian, der sich als Amateur sehr gut entwickelt hat. Amateur kommt von Liebhaber, der Liebende. Hört sich im Zusammenhang mit dem besprochenen Film doch toll an, da sind viel Herzblut und Liebe eingeflossen.


    Und nun worauf ich gespannt bin:

    Welcher Beruf oder welche Profession bedingt Deine professionelle Sicht?


    Vielleicht kannst Du ja mal einen von Dir geschaffenen Film hier rein. Ich habe leider keinen gefunden, wobei man bei Deinen vielen Beiträgen natürlich auch den einen oder anderen übersehen kann.

    Einen schönen Abend

  • Als Anleitung eines Profis sehe ich den Beitrag von Chris nicht.
    Das was er schreibt ist auch uns Hobbyfilmern bekannt. Es ist für uns allerdings schwierig
    das alles als Drehbuchschreiber, Kameramann, Toningenieur, Regisseur, Editor und Produzent
    alleine in einem Projekt umzusetzen.


    Was Christian hier reingestellt hat ist schon die obere Klasse des Hobbyvideo-Machers. :nick:

    Servus, Pee
    EDIUS 11 WG, DVR 19 Studio, Mercalli V6 SAL, ASUS Prime Z390-P, i9-9900K mit Intel HD-630, 32GB RAM, SSD-System + SSD-Schnitt,
    NVIDIA GF-RTX 2060 Super 8GB, W10Pro(22H2), 32" LG PC-Monitor, 32" HDR(HLG) TV-Vorschau per BM Intensity Pro 4K
    Sony ZV-1, DJI Pocket 3, Xiaomi 14T Pro

  • Vielen Dank Euch Beiden und v.a. Danke Dir elimar für Deinen Support!

    Für konstruktive Kritik bin ich immer zu haben und mit einigen Punkten von Chris gehe ich auch voll daccord! Bei anderen Punkten habe ich halt eine andere Meinung.

    - Story/Roter Faden - mein roter Faden in dem Film ist der Pauli und den lernt der Zuschauer doch im Film immer mehr kennen.

    - Bildausschnitt - ist es wirklich so komplett falsch, wie ich z.b. den Pauli beim Interview zeige?

    Aus meiner Sicht wirkt es gut und ich habe es so auch bei anderen Interviews gesehen. Aber ich lese mich da gerne noch mal genauer rein. Vielleicht kannst Du mir mal ein Beispiel für so eine Interviewszene nach der 3. Regel zeigen. Wäre prima, denn ich habe im Dezember eine größere Interviewszene vor.

    - Audio - da hatte ich definitiv Probleme. Das ist nicht so perfekt gelaufen und deutlich Luft nach oben. Auch das Wechseln der Mikros ist nicht gut, ebenfalls schaut der Puschel nicht gut aus.

    Habe versucht für mein Sony Mikrofon den kaputten Überzug zu ersetzen, bislang konnte mir noch keiner helfen.

    - das bei 1.33 kann ich verstehen, war aber bewusst so inszeniert und finde ich für mich ok.

    - Wush Effekt muss ich noch mal schauen, ob ich da nicht konstant durchgezogen habe. Das sollte man natürlich tun, keine Frage. Aber ich habe überwiegend harte Schnitte verwendet und bin m.E. eigentlich überhaupt nicht in die Effektpalette abgerutscht.

    -Titel - sehe ich komplett anders. Wo war ich hier zu verspielt? Ich habe weiße Schrift mit einer klassischen Schrift und einer einheitlichen Einblendung (kein großer Effekt) gewählt.

    - Intro - also ich kann jetzt keinen Bruch feststellen. Die Musik ist zum Hommage Text gedacht, dann kommt kurze Pause und dann startet der Film.

    - Sekund 11 - hätte gerne auch auf die „Tante“ verzichtet, aber sie war halt mal da und so störend empfinde ich sie jetzt auch nicht. Kommt wenigstens etwas Leben in das Bild.

    - Anfang mit Briefkasten - finde ich genial, der Zuschauer weiß noch gar nicht, um was es geht, man hört den Text von Peter Kraus seinem Sohn Mike und sieht den Pauli bei seinem normalen Arbeitsalltag (Briefkasten / Fanpost).

    - man muss dazu sagen, dass wir relativ unmittelbar vor dem Konzert das Interview gemacht haben, denke da war der Peter schon etwas angespannt. Vielleicht hat es deshalb so für Dich gewirkt. Die Beiden sind aber wirklich gut befreundet.


    Danke auch Dir Chris für die konstruktive Kritik. Ich sehe halt manche Sachen anders wie Du. Vielleicht liege ich da ja auch wirklich falsch, aber so empfinde ich es halt.


    Was haben die anderen für eine Meinung?

    Würde mich interessieren - gibt ja oft unterschiedliche Meinungen.


    Schönen Sonntag noch

    Christian

  • Danke auch Dir Pee für den netten Kommentar,

    komischerweise wurde er mir gestern noch nicht angezeigt.

    Ich sehe es genauso wie Du. Natürlich will man sich ständig verbessern und seine Projekte auf ein professionelleres Level anheben. Wenn man alleine, oder im kleinen Amateurteam unterwegs ist, dann ist das leider nicht ganz so einfach.

    Das soll aber jetzt keine Ausrede sein, sondern stellt einfach eine Tatsache dar.

    Glaub mir, ich ärgere mich sicherlich am meisten bzgl. des nicht ganz perfekten Tons, aber es ist, wie es ist und dann muss man einfach das Beste draus machen (vielen Dank noch mal an den Peter)! :thumbup:

  • Vorab der übliche Disclaimer: Das hier ist meine persönliche Meinung. Ich erhebe keinen Anspruch, allwissend und -könnend zu sein. Aber wenn nach Feedback gefragt wird, gebe ich es. Und DANN bin ich auch ehrlich. Es liegt nicht in meiner Absicht, jemanden persönlich zu verletzen oder zu diffamieren. Wer das so versteht, dem kann ich auch nicht helfen. Aber ich möchte auch nicht zu denen gehören, die hier nur Honig und Blumendurft verstreuen, obwohl es durchaus einige Schnitzer zu besprechen gilt.


    Mein erster Eindruck nach dem Sehen (und ja, das ist mein ehrlicher persönlicher Eindruck):


    Pauli tut mir leid.


    # Ich habe auch am Ende des Films nicht verstanden, warum er überhaupt jemals so sehr Fan geworden ist, und warum er das immer noch ist. Fan sein, jemandes Musik zu mögen (oder auch zu lieben) und daher auch zu mehr als einem Konzert zu gehen: klar, kennen wir alle. Aber dass man mit 75 zu JEDEM Konzert mitfährt etc., das ist schon mehr als ein normales Fansein. Und warum das so ist, wird mir leider nicht erklärt.


    # Vielleicht resultiert das auch daraus, dass uns der Film zwar sagt, Pauli sei "Kontinent*-weiter Fanbeauftragter von allen Peter-Kraus-Fanclubs". Aber leider erfahren wir nicht, was das bedeutet. Hat Pauli in dieser Eigenschaft tatsächlich etwas (sinnvolles) zu tun? Wenn ja, was? Da der Film nie wieder darauf eingeht, habe ich eher den Eindruck, dass es sich um einen Titel ohne jede Bedeutung handelt.

    [* der Name unseres Kontinents ist im Forum ein zensiertes Wort...]

    # Ich respektiere Peter Kraus dafür, dass er mitgeholfen hat, eine Brücke zur damals schon älteren Generation zu bauen und die Beatmusik in Deutschland populär zu machen. Aber er kommt in diesem Film für mich total arrogant und gönnerhaft rüber. Absolut unsympathisch.


    # Peter (und die meisten anderen Befragten) bringen nur Platzhalter. Peter selbst hat über seinen angeblichen Freund auf Nachfrage KEINE lustige Anekdote parat (10:40). Das lustigste, was der (Musiker?) André Tolba über Pauli zu sagen hat, ist, dass er ihn aufgrund des Dialekts eigentlich nie versteht. Und auch Sandie Wollasch hat offenbar nicht mehr über Pauli zu erzählen, als dass er sie aufgrund einer ursprünglichen Verwechslung heute immer noch beim falschen Namen ruft.


    # Das einzige, was Peter über Pauli sagt ist, dass er unersetzlich sei und gebraucht würde. Und dass er ein Maskottchen sei. Und dabei sehen wir die ganze Zeit, wie Pauli im Alter von 75 Jahren rumrennt, um Programmhefte und CDs zu verkaufen.


    # Niemand in diesem Film hat tatsächlich etwas warmherziges über den Menschen Pauli zu sagen. Für mich hat das drei mögliche Ursachen:

    1.: Der Filmemacher hat es versäumt, dies herauszuarbeiten und/oder in den Film zu integrieren.

    2.: Alle diese Leute sind emotionale Eisblöcke und benutzen Pauli nur als hilfsarbeitenden Fan-Trottel.

    3.: Pauli ist eigentlich eher eine Nervensäge und merkt nicht, dass er stört. Er versucht dazuzugehören, und die anderen lassen ihn gewähren, weil das netter ist als zu sagen: "Hau ab", und weil er ja wenigstens Programmhefte und CDs verkauft.


    # In meinen Augen macht der Film also vor allem den Fehler, hier eine Freundschaft zwischen Peter und Pauli herbeizureden, die ich aber zu keinem Zeitpunkt sehe, höre oder spüre. Noch nicht mal in den Interviews. Trauriger Tiefpunkt: Pauli berichtet stolz, wie sehr er sich freut, dass Peter ihn zum Geburtstag anruft. Und DAS soll eine Freundschaft sein?


    # Das, was uns der Film zeigt, ist in meinen Augen auch das, was Pauli ist: Wenn er auch mal beim Soundcheck dabei sein darf etc.: Pauli ist kein künstlerischer Berater, er hat nichts mit der Band oder der Toncrew zu tun. Er macht keinen Bühnenbau, kein Licht. Nichts.

    Er ist eigentlich wie ein Hund: er läuft mal hier rum und mal dort rum, alle sagen hallo zu ihm, freuen sich gern auch kurz, dass er da ist, und machen dann ihr Ding. Und er - Pauli - läuft dann weiter zum Nächsten, der ihn kurz begrüßt.


    Pauli wirkt auf mich wie einer, der dazugehören möchte und den man irgendwie mitlaufen lässt, den man ein paar billige Arbeiten verrichten lässt (worüber er sich vielleicht sogar freut) und über den man dann höflicherweise in die Kamera sagt, er wäre ja unersetzlich und ein Freund. Und das alles zusammen macht mich eher traurig.


    Vor allem hat es nichts mit der Inhaltsangabe zu tun, wo von einer "besonderen Freundschaft" gesprochen wird, von "tiefer Verbundenheit" und sogar von der "Magie echter Freundschaft". Unter nochmaligem Hinweis auf meinen Disclaimer: es tut mir sehr leid, Christian, aber ich sehe in Deinem Film keine Freundschaft, jedenfalls keine auf Augenhöhe und schon gar keine besondere.

  • - Story/Roter Faden - mein roter Faden in dem Film ist der Pauli und den lernt der Zuschauer doch im Film immer mehr kennen.

    Du weißt, dass auch ich Dich vor allem für fehlende rote Fäden kritisiere. Wenn es jetzt noch jemand tut, könnte dann an dieser Kritik eventuell was dran sein? Ein roter Faden ist mehr als "Man lernt den Menschen kennen". Dazu müsstest Du Dich mit den Grundlagen für Dramaturgie beschäftigen, die selbstverständlich auch für non-fiktionale Inhalte gelten.

    - Bildausschnitt - ist es wirklich so komplett falsch, wie ich z.b. den Pauli beim Interview zeige?

    Die Probleme mit diesem Interview resultieren aus einem ganz einfachen Fehler (und der wiederum aus mangelndem emotionalen Abstand): Du versuchst, die Interviewszene bildlich und ggf. emotional aufzuhübschen, indem im Hintergrund der Peter-Kraus-Pappaufsteller steht. DAS ist der Verursacher der Probleme. Denn der Pappaufsteller ist viel größer als Pauli. Um also dem Pappaufsteller nicht den Kopf abzuschneiden, musst Du permament untersichtig sein - was blöd aussieht. Und in dem Bemühen, das nicht zu übertreiben und trotzdem den Pappaufsteller drin zu haben, schneidest Du Pauli knapp unterm Kinn ab und hast stattdessen überm Kopf viel zu viel Luft.


    Die Kamera gehört (in aller Regel) auf Augenhöhe des Befragten und wird horizontal ausgerichtet. Für den Pappaufsteller gibt es daher nur zwei Optionen: er muss runter (was bei den meisten nicht zerstörungsfrei geht) - oder ER FLIEGT RAUS! Die künstlerische Leistung ist, zu erkennen, dass der Pappaufsteller zwar irgendwie nett wäre, aber dass Du alles dem Pappaufsteller unterordnest - nur weil Du es passend fändest, wenn er drin wäre. Wenn es wirklich um Pauli geht, ist der Pappaufsteller zwar nett, aber NEBENSÄCHLICH. Und wenn er nicht passt, dann musst Du Dich eben von dieser Idee trennen! Der Film enthält genügend Peter Kraus (in echte und auf Plakaten), da muss nun nicht auch noch in diesem Interview Peter Kraus in Pappe zu sehen sein.


    Sobald Du die Fessel des Hintergrunds los bist, kannst Du Dich auch um die Kadrierung des Bildes kümmern. Stichworte sind Drittel-Regel, goldener Schnitt, 3-Punkt-Beleuchtung etc. Das wiederum ist so dermaßen grundlegend, dass Du dazu (sogar im Internet) genug Anleitung findest, wenn Du Dich ernsthaft damit beschäftigen möchtest.

    Audio - da hatte ich definitiv Probleme. Das ist nicht so perfekt gelaufen und deutlich Luft nach oben.

    Ja, und das ist bei solchen Filmen dann immer doppelt schade. Wenn Du ein Interview hast, das nicht (oder nur mit riesigem Aufwand) wiederholbar ist, dann hol Dir jemanden dazu, der Dich entlastet und ggf. darauf achtet.

    das bei 1.33 kann ich verstehen, war aber bewusst so inszeniert und finde ich für mich ok.

    Meinst Du damit die Kritik, dass Peter zur falschen Seite schaut? Falls das so ist, dann nehme ich Dir nicht ab, dass das bewusst so "inszeniert" ist (zumal es mit einer Inszenierung nichts zu tun hast). Wenn Du Dich mit den Grundlagen der Bildgestaltung insbesondere bei Interviews beschäftigst, wirst Du feststellen, dass der Befragte immer zur offenen Bildseite schaut (hier gibt es nur wenige seltene Ausnahmen, die dann auch gut sind). Warum? Wenn der Befragte zur geschlossenen Seite schaut, suggeriert das Beiläufigkeit und Desinteresse - was bei einem Film über Freundschaft tunlichst vermieden werden sollte.

    Intro - also ich kann jetzt keinen Bruch feststellen. Die Musik ist zum Hommage Text gedacht, dann kommt kurze Pause und dann startet der Film.

    Ich empfinde es auch als Bruch. Oder anders gesagt: Du hast diesen eher düsteren Soundeffekt auf dem Titel, der abrupt abbricht, und dann kommt banale Klimpermusik. Wenn Du Dir dabei was gedacht hast, okay. Aber mir erschließt sich das auch nicht. Ich hätte im Zweifel auch direkt mit dem Klavier angefangen. Denn Du musst ja hier keine mystische Spannung erzeugen.

    Sekund 11 - hätte gerne auch auf die „Tante“ verzichtet, aber sie war halt mal da und so störend empfinde ich sie jetzt auch nicht. Kommt wenigstens etwas Leben in das Bild.

    Das sind genau die "Ausreden", von denen ich Dir dringend abrate. Es ist Dein erstes Bild im Film. Das erste mal, dass wir Deinen Protagonisten sehen. Das erste Mal, dass Du eine Stimmung erzeugst - mit der Du uns anschließend in Deinen Film ziehen möchtest. Die erste Einstellung ist eine der wichtigsten im ganzen Film. Und Du tust das ab mit "sie war halt mal da"?


    Erstens: Das siehst Du doch bitte schon beim Dreh. In dem Moment, in dem sie durchs Bild latscht und vor allem dann stehen bleibt, weißt Du "dieses Bild kann ich so nicht verwenden". Also machst Du die Einstellung nochmal - ohne Tante.


    Zweitens: Da diese Einstellung (leider) solitär steht und Du als nächstes mit der Briefkasten-Szene weitermachst, wäre es vermutlich kein riesiges Problem gewesen, eine andere Pauli-Einstellung zu finden. Gleichzeitig zeigt es Dir, wie wenig aussagekräftig das Bild eigentlich ist.


    Vor allem sagst Du selbst, dass diese Einstellung (immerhin die erste in Deinem Film!) im Grunde belanglos und langweilig ist, denn Du entschuldigst die Tante mit den Worten "kommt wenigstens etwas Leben in das Bild". Mal ehrlich: ist Dir denn die Wirkung Deines Films so unwichtig, dass Dir sogar die allererste Einstellung egal ist? Worüber reden wir dann bitte hier die ganze Zeit?

    Anfang mit Briefkasten - finde ich genial, der Zuschauer weiß noch gar nicht, um was es geht, man hört den Text von Peter Kraus seinem Sohn Mike und sieht den Pauli bei seinem normalen Arbeitsalltag (Briefkasten / Fanpost).

    Jetzt wird es schräg! Was ist denn daran "genial"? Also bitte, ehrlich: "genial"? Die Szene ist absolut austauschbar und nichtssagend. Weil man nicht weiß, nicht erkennen kann (und es auch später nicht wieder aufgegriffen wird), dass es sich vielleicht oder vielleicht auch nicht um Fanpost handelt, könntest Du Pauli hier auch beim Streichen eines Gartenzauns oder beim Reparieren eines Fahrrades zeigen.


    Zu diesem Zeitpunkt des Filmes weiß ich noch nicht mal, dass es um Musik geht, oder dass Pauli Fanbeauftragter ist etc. Und Du erwartest, dass ich als Zuschauer errate, dass da Fanpost ist, die Deine Briefkastenszene legitimiert?


    Auch hier wieder: löse Dich zwischendurch emotional von Deinem Film! Frage Dich, ob das, was Du da machst, für den ZUSCHAUER Sinn ergibt. Wenn Du den Film auf Festivals zeigst, dann bedeutet das doch (hoffentlich), dass Du den Film nicht nur für Pauli und Dein Filmemacher-Ego machst, sondern für (D)ein Publikum. Also versetze Dich bitteschön auch in Dein Publikum und versuche, nicht irgendeine "einfache" Szene zu nehmen und Dich anschließend ob Deiner "Genial"ität zu loben, sondern ehrlich etwas zu finden, mit dem Du den Zuschauer tatsächlich in Deinen Film holst.

    man muss dazu sagen, dass wir relativ unmittelbar vor dem Konzert das Interview gemacht haben, denke da war der Peter schon etwas angespannt. Vielleicht hat es deshalb so für Dich gewirkt. Die Beiden sind aber wirklich gut befreundet.

    Dann war es eben Dein Fehler, das Interview direkt vor dem Konzert zu terminieren. Ja, ich weiß, es ist schwierig mit Musikern, und man muss sich freuen, überhaupt ein Interview zu bekommen etc. (obwohl Du Peter ja bei anderer Gelegenheit nochmal interviewt hast). Aber wenn es Deinem Thema nicht zuträglich ist, dann mach es nicht. Oder mach es anders. Hinterher schriftlich zu erklären (oder sogar erklären zu müssen), dass die beiden tatsächlich gute Freunde seien, ist ein dramatischer Hinweis darauf, dass man es Deinem Film nicht entnehmen kann. Deinem Film über besondere Freundschaft sieht man also nicht an, dass beide Freunde sind! Damit kann man doch nicht zufrieden sein! Und dann noch mit der Begründung, das wirke so, weil Peter vor dem Auftritt angespannt gewesen sei...

    Edius WG 8.53.3262 ---- Win10 Pro

    2 Mal editiert, zuletzt von Captain ()

  • Und nun worauf ich gespannt bin:

    Welcher Beruf oder welche Profession bedingt Deine professionelle Sicht?


    Vielleicht kannst Du ja mal einen von Dir geschaffenen Film hier rein. Ich habe leider keinen gefunden, wobei man bei Deinen vielen Beiträgen natürlich auch den einen oder anderen übersehen kann.

    Das ist klassisches Whataboutism: „die Technik oder Praxis, auf eine Anschuldigung oder eine schwierige Frage mit einer Gegenfrage zu antworten oder ein anderes Thema aufzugreifen“. Ich finde es nett von Dir, dass Du Christian verteidigen möchtest, aber doch bitte nicht auf so einem Niveau! Vor allem finde ich Deinen Versuch unangemessen, chris' Beitrag diskreditieren zu wollen mit der Aufforderung, er möge doch erstmal einen seiner Filme zeigen, quasi um seine Kritik zu legitimieren.


    Wenn Christians Frage nach Feedback ehrlich gemeint ist, hilft es ihm nicht, wenn alle sagen, sein Film sei toll. Man kann die Leistung, einen 18-minütigen Dokumentarfilm zu stemmen, würdigen und gleichzeitig ehrliche Kritik äußern.


    Und genau das hat Chris getan: Er schreibt, dass er Christians Leistung als HOBBY-Filmer durchaus anerkennt, dass es aber einige Sachen gibt, die man eben sehr schnell als nicht-professionell ausfindig macht.


    Wenn alle für Ihre Filme nach Feedback fragen, eigentlich aber nur gelobt werden wollen, und konstruktive (wenn auch beim Filmemacher keine Jubelgefühle hervorrufende) Kritik niedergewalzt wird, dann läuft etwas schief.


    Dazu müssen sich die Hobbyfilmemacher etwas wichtiges vor Augen halten: noch vor ca. 30 Jahren waren Videokameras und vor allem Schnittsysteme (analog oder digital) ein sauteures Hobby. Folglich bedeutete der Kauf solcher Hardware, dass man sich intensiv damit befassen musste (zum Teil, um das Zeug überhaupt zum Laufen zu kriegen). Und weil man auch nicht an jeder Straßenecke jemanden fragen konnte, war das ein eher kleiner Kreis an Menschen, unter denen dann auch das entsprechende Fachwissen kursierte.


    Heute glaubt jeder, der ein Smartphone halten kann, er/sie könne Videos machen. Ich weiß, dass Christian nicht dazu gehört. Und dennoch: so wie viele Hobbyfilmer heutzutage macht auch Christian immer wieder Fehler.


    Zum Teil beruhen die darauf, dass man mit toller Technik gleich "größere" Projekte machen möchte, ohne sich die banalen Grundtechniken beibringen zu wollen (denn das macht ja nicht so viel Spaß wie Drohne fliegen).


    Und vor allem verlieben sich gerade Anfänger in die Dinge, die sie tun und haben anschließend nicht mehr genug Abstand zum eigenen Projekt, um zu sehen oder (in Form eines Feedbacks) gesagt zu bekommen, was sie besser hätten machen können. Da kommen dann Ausreden wie "ICH empfinde das aber als nicht so schlimm" oder "das sieht man doch überall auf Youtube". Kann man so machen, aber deswegen ist es noch lange nicht gut oder gar toll.

    Genau diese "ich bin zu verliebt in mein Projekt"-Aussagen hat auch Christian leider wieder geliefert.

  • Hallo Captain,

    Das ist nett, das Du den Christian verteidigst. Ich habe ihn aber nicht angegriffen und auch nicht seinen Beitrag kritisiert. Verwundert hat mich nur die Aussage von der professionellen Sicht. Die kannst Du mir eher nicht beantworten, daher bin ich weiter gespannt ob und was er schreibt. Auch ein kleines Filmchen würde ich gern mal sehen. Auch von Dir mal gerne. Oder habt Ihr nix zu zeigen?

  • Danke auch Dir fürs Feedback Captain.

    Ich respektiere Deine Einschätzung, bin auch bei einigen Kritikpunkten (z.b. Audio) einverstanden.

    Vielleicht haben wir aber komplett grundlegende Ansichten vom „Filme machen“, was zu anderen Einschätzungen führt.

    Jetzt kann man natürlich wieder sagen, dass es klare nicht diskutable Parameter bei der Filmgestaltung gibt. Ich habe allerdings eine große Veränderung in den letzten Jahren gesehen.

    Es gibt unterschiedlichste Arten von Filmen und ja, auch die Art und Weise des Schnitts haben sich geändert. Entscheidend aber für mich ist, dass Film unterhaltend sein soll.

    Ich sehe gerne gut gemachte Dokus auf ARTE, ebenso bin ich aber auch von einem schnell geschnittenen Musikvideo begeistert.

    Ich finde es einfach schade, wenn man EINE festgefahrene Meinung hat, wie Film funktionieren muss (soll nicht heißen, dass das auch bei Euch so ist), aber ich habe einfach das Gefühl, wenn jemand vom BR oder BDFA kommt, er eine andere Einstellung hat, wie jemand von RTL oder PRO sieben (um es mal plakativ auszudrücken).


    Es ist schade, wenn der Film bei Euch so wirkt, bei anderen wird er vermutlich anders ankommen, aber das ist halt so. Ich werde das nicht ändern können. Ich bin mit mir im reinen und über den finalen Film recht froh.


    Werde aber auf jeden Fall paar Anregungen von Euch für die Interviewsituation für mein nächstes Projekt versuchen umzusetzen.



    Schöne Grüße

    Christian

  • Auch ein kleines Filmchen würde ich gern mal sehen. Auch von Dir mal gerne. Oder habt Ihr nix zu zeigen?

    Das kommt immer dann, wenn einem nichts mehr anderes einfällt. :cool:

    Servus, Pee
    EDIUS 11 WG, DVR 19 Studio, Mercalli V6 SAL, ASUS Prime Z390-P, i9-9900K mit Intel HD-630, 32GB RAM, SSD-System + SSD-Schnitt,
    NVIDIA GF-RTX 2060 Super 8GB, W10Pro(22H2), 32" LG PC-Monitor, 32" HDR(HLG) TV-Vorschau per BM Intensity Pro 4K
    Sony ZV-1, DJI Pocket 3, Xiaomi 14T Pro

  • Ui, jetzt hat sich hier ja einiges entwickelt :)
    Werde mal einige Punkte davon noch aufgreifen.


    Erstmal zu meinem Beitrag, weil Elimar und Pee erstml in den Verteidigungsmodus gingen.
    Dabei war mein Beitrag hier ausdrücklich als Hilfestellung gedacht.
    Durch die Amateurbrille ist der Film sicher gut und ein Lob gerechtfertigt.
    Durch die Profibrille gesehen gibt es einige Punkte, die man verbessern kann und einige davon habe ich angemerkt um Christian eine ehrliches Feedback zu geben, was ihm hilft diese Punkte zu verbessern.
    Also gibt es keinen Grund für einen Verteidigungsmodus. Eher wäre ein positiver Kommentar angemessen, daß man sich die Zeit nimmt den Film zu schauen und dazu Feedback zu geben. Und dazu ehrliches Feedback aus der nötigen Distanz. Das bringt Christian weiter, wenn er es aufgreift.

    Die anderen Kommentare wie: "Toller Film, Super Leistung, tolle Geschichte" etc. hört Christian sicher gerne, aber bringen ihn nicht weiter.


    Welcher Beruf oder welche Profession bedingt Deine professionelle Sicht?


    Muß man sich hier erst legitimieren um Kritik äußern zu düfen? Wenn es dir wichtig ist: Ich bin Kameramann und Cutter und mache Filme meist für Firmenkunden in allen Bereichen. Viele Events, Interviews, Produkfilme, Werbefilme, Maschinenfilme usw. Ich kümmere mich meist um alles, Ton, Licht, Kamera, Schnitt, Konzept. Ich weiß also wovon ich rede.


    Das was er schreibt ist auch uns Hobbyfilmern bekannt. Es ist für uns allerdings schwierig
    das alles als Drehbuchschreiber, Kameramann, Toningenieur, Regisseur, Editor und Produzent
    alleine in einem Projekt umzusetzen.

    All das bin ich auch in einem und das ist schon anspruchsvoll. Aber wieso werden Grundlagen nicht umgesetzt, wenn das den Hobbyfilmern bekannt ist?
    Bildausschnitte bei Interviews richtig zu wählen geschieht doch fast automatisch, da muß man doch eigentlich nicht mehr wirklich drüber nachdenken, das ist doch eine der allerersten Grundlagen, die man sich aneignen sollte. Daher ist die Ausrede von Pee auch nicht angemessen.
    Du weisst also, daß die Ausschnitte nicht korrekt sind, warum schreibst du dann keinen ehrlichen Kommentar und hilfst Christian damit?
    Statdessen solche Lobeshymnen, die ihn nicht weiter bringen, das ist für mich unehrlich.

    Was Christian hier reingestellt hat ist schon die obere Klasse des Hobbyvideo-Machers. :nick:

    Aber Christian wird sie gerne hören, ist auch okay.


    Hier nochmal das Bild korrigiert, wie es richtig gewesen wäre. Das kannst du als Orientierung mal nehmen für weitere Interviews. Warum du das an der Stelle so gemacht hast (Pappaufsteller) wurde von Captain ja schon beschrieben. Also mitnehmen kannst du auch hier: Richte dein Interview nicht am Hintergrund aus.


    Noch ein Tipp:
    Ich habe häufig bei Messefilmen den Wunsch beim Interview das Logo mit einzufangen, das aber meist sehr hoch hängt. Ist quasi genau so wie bei dir mit dem Pappaufsteller. Geht meistens nicht. Manchmal kann man sich abhelfen indem man weit weg geht und dann mit Weitwinkel arbeitet und dann ziemlich nah an den Interviewten ran geht. Durch das WW hat man mehr vom Hintergrund drauf, ein Tele verdichtet diesen.
    Wenn die Person in die Kamera redet wäre die Position der Person in der Bildmitte.
    Sicher gibt es manchmal Situationen, wo man es bewusst anders macht, aber das sind Sonderfälle.
    Lies dich da am besten nochmal ein....

    - das bei 1.33 kann ich verstehen, war aber bewusst so inszeniert und finde ich für mich ok.

    Das ist für dich okay, für den Zuschauer, der ja meist keine Ahnung hat auch. Aber ich habe ja jetzt die "Profibrille" auf. Daher muß ich Captain hier zustimmen. Der Interviewte schaut ja zum Fragensteller irgendwo aus dem Bild, was wirklich komisch wirkt.
    Das kam vermutlich weil du die Fragen gestellt hast aber links der Kamera gesessen hast weil ja dort das Display ist. bhilfe schafft hier eine weitere Person, welche die Fragen stellt oder ein Monitor, der dir das Bild zeigt, wenn du rechts der Kamera stehst.
    Du hast ja die FX6 glaube ich, da sollte das doch mit der Sony App möglich sein ein Live-Bild auf das Handy zu bekommen, die Kamera braucht dazu die neueste FW, glaube da kam vor kurzem eine neue raus. Schau dir das mal an, wäre dir eine große Hilfe in solchen Fällen.


    - Intro - also ich kann jetzt keinen Bruch feststellen. Die Musik ist zum Hommage Text gedacht, dann kommt kurze Pause und dann startet der Film.

    Genau diese Pause und die andere Musik machen ja den Bruch.
    Versuch doch mal einfach nur als Test für dich das aus einem Guss zu machen mit einer Musik die durchgegend ist. Frag mal einige Leute was sie besser finden. Gerne auch hier im Forum.

    - Sekund 11 - hätte gerne auch auf die „Tante“ verzichtet, aber sie war halt mal da und so störend empfinde ich sie jetzt auch nicht. Kommt wenigstens etwas Leben in das Bild.

    Mal ehrlich: ist Dir denn die Wirkung Deines Films so unwichtig, dass Dir sogar die allererste Einstellung egal ist? Worüber reden wir dann bitte hier die ganze Zeit?

    Ich bin hier auch bei Captain. Es ist die erste Szene im Film in Zeitlupe. Hier kann man Emotion erzeugen, den Blick auf deine Hauptperson richten, diee einführen und dann kommt die Tante ins Bild und lenkt unweigerlich ab. Der Blick geht bei 99% der Zuschauer weg von deiner Hauptperson.
    Ich will hier echt nicht den Besserwisser geben sondern wertvolle Hilfe geben und das ist wirklich an der Stelle ein absolutes No-Go, daher schreibe ich das hier auch so deutlich.
    Idee: Mach das Intro testweite anders, nimm diese Szene und mache noch mehr Zeitlupe, so das die Tante da raus kommt. Vergleiche es mal selber oder stell es hier ein um andere Meinungen zu hören.
    Tipp: So eine Szene wäre noch viel intensiver, wenn er direkt in die Kamera geschaut hätte.



    Ansonsten hat Captain ja auch viele hilfreiche Dinge geschrieben, die ich auch teile.
    Auch der Eindruck, daß die Freundschaft nicht so eine richtige Freundschaft ist haben andere ja auch. Oder es zumindest nicht so rüber kommt.

    -Titel - sehe ich komplett anders. Wo war ich hier zu verspielt? Ich habe weiße Schrift mit einer klassischen Schrift und einer einheitlichen Einblendung (kein großer Effekt) gewählt.

    Hier muß ich dir recht geben, das kann man absolut so machen und ist auch nur sehr wenig verspielt. Passt auch zu der Art des Films. Ich mag es hier generell minimalistisch.
    Was man vielleicht anpassen könnte: Beim Dreh schon versuchen die Szene für den Titel im Kopf zu haben. Dann z.B. eine freie, homogene Fläche im Bild lassen, wo der Titel hin kommt.


    So, eigentlich muss ich was tun..... :)

    ---------------------------------------------
    Mainboard Asus Prime Z370-A, CPU Coffeelake i7-8700 mit CPU-Grafik HD Graphics 630, NVidia GTX 1050 Grafikkarte, Win 10 (64 bit).

    Einmal editiert, zuletzt von chris ()

  • Vielen Dank Dir Chris fürs weitere Feedback,

    ich weiß jetzt, was Ihr beim Interviewausschnitt meint. So eine Halbtotale wäre im Sinne der Drittel Regel vermutlich besser. Habe ich verstanden und versuche ich beim nächsten mal so umzusetzen.


    Habe mir die Szene bei 1.33 noch ein paar mal angeschaut und ich sagte Peter dass er zur Kamera schauen soll. Ich war wirklich aus Kamera Sicht rechts davon gestanden. Peter hat aber irgendwie ins nichts geschaut, weil er überlegt hat. Denke das wäre genauso passiert, wenn ich auf der anderen Seite gestanden wäre. Schau es Dir bitte noch mal an.


    Mir ist auch bewusst, dass ich mit der ersten Szene im Film möglichst viel Interesse erwecken soll. Damit sage ich aus, dass es um den Pauli geht. Weiß nicht, was ich da evtl. alternativ hätte nehmen sollen? Aber klar, es führen immer wieder viele Wege nach Rom.

    Was hätte ich Deiner Meinung nach als Einstiegssequenz nehmen können?

    Ok, noch mehr Zeitlupe, hatte ich versucht, aber da fehlte das Futter und ich hab in 25 fps aufgenommen. Wenn er wirklich in die Kamera geschaut hätte, ich weiß nicht, könnte künstlich wirken. Vergesse bitte nicht, dass der Pauli kein Schauspieler ist und wir mehrmals das Problem hatten, dass er trotz ständiger Hinweise unsererseits, öfter direkt in die Kamera geschaut hat (siehe Szene beim Bäcker beim weglaufen). Aber ok, Anfangsszene werde ich jetzt für die nächsten Dokus priorisieren!


    Hätte ich die Musik vorgezogen, also über den Homage Text, dann könnte ich auch damit leben. Da gebe ich Euch auch recht, aber ich empfinde es persönlich nicht als Bruch, sondern als Art Intro, welches nicht zum Film gehört und daher isoliert ist. Aber ich hätte es auch anders machen können, das wäre auch gegangen!


    Also ich bin wirklich nicht beratungsresistent und Euch für die Ratschläge dankbar, aber letztlich entscheide ich auch immer eigenständig, was ich daraus für mich umsetzen möchte.

    Weiß nicht, ob ihr noch den Michael Ballhaus kennt, der war mal bei uns bei den Bamberger Kurzfilmtagen künstlerischer Pate und der meinte „lass Dich nicht verbiegen, mache das wovon Du überzeugt bist und das an was du glaubst“ !


    Schönen Abend noch