Suche Plugin oder Workaround gegen HI8 "weiße Fische/Störstreifen"

  • Guten Morgen,


    ich habe mir mal wieder ein paar alte HI8 Bänder vorgenommen und bin in den mit D8/Firewire digitalisierten avi Dateien auf etliche Artefakte gestoßen.


    NeatVideo 5 habe ich, Topaz steht nicht an.


    Ich möchte nicht allzu viel Aufwand betreiben. Aber die Filme liegen mir wirklich sehr am Herzen.

    Die Störungen äußern sich als die bekannten weißen Fische und weiße Störstreifen - maximal 1-2 Zeilen breit. Sehr selten mehr.

    Es sind fast immer nur ein bis zwei Einzelbilder betroffen. Abgesehen davon, ist der TBC der TRV620E nutzlos (Rotverschiebung).


    Vor Jahren gab es ein Plugin von Digital Haven, welches die Halbbildfolge für die betreffenden Zeilen tauschte oder kopierte und einfügte in das kaputte Halbbild.

    Unter Resolve gibt es wohl eine Brush-Funktion, bei der man Fehler einfach wegkopiert mit ähnlichen Stellen.


    Mein bisheriger Workaround war folgender: Das Einzelbild/die Einzelbilder herausschneiden. Und wenn es ruckelte oder zu viele Zwischenbilder fehlten, einen Filter drüber, der die Zwischenbilder erzeugte (reSpeeder oder sowas)... (Elendes Gefrickel)

    Die Tonlücke muss man dann halt zurecht basteln, absolut zur Not ein anderes, aber funktionierendes Einzelbild in die Lücke hineinkleben...

    Den Aufwand kann man auch noch auf die Spitze treiben wenn man das Einzelbild bzw. das Halbbild "photoshopt" und wieder hineinbastelt.



    Ich weiß, es ist Gefrickel und anachronistisch und ein alter Zopf... Aber vielleicht hatte mal jemand ein ähnliches Problem und kann helfen


    Schönen Sonntag



    Michael

  • Hi,


    also Störstreifen am oberen/unteren Rand sind bei diesen alten Verfahren eigentlich normal und wurden bei den alten Röhrengeräten durch Festlegung eines "Overlay" von ca. 3% vermieden.

    Heute sollte man das Overlay auf "0 %" belassen und lieber über den Layouter ganz ielcht in das Bild einzoomen.


    Was die Halbbildreihenfolge betrifft, da war im analogen TV immer "oberes Halbbild zuerst" der Standard.

    Lediglich die dann eingeführten DV-Camcorder zeichneten mit "unteres Halbild zuerst" auf.

    Insoweit könntest Du mal evtl. versuchen, ob eine entsprechend andere Einstellung beim Capturen etwas bringt.


    Edius bietet in dem Fall als Projektvorgabe die Einstellungen 1) DV (unteres Halbbild zuerst) und 2) SD (oberes Halbbild zuerst).

    Hier sollte als eher Projektvorgabe SD gewählt werden, zumal Du ja zur Ausgabe sicherlich nicht das Rückspielen auf (DV)-Band beabsichtigst.


    Edius passt das vorliegende Material zwar entsprechend der Dateiinfo in das Projekt ein, aber es ist trotzdem besser auf die richtige Reihenfolge zu achten.


    Neat Video nutzt nur beim Entrauschen etwas. Ist da m.E. Topaz aber eindeutig überlegen.

    Topaz bietet unterschiedliche Werkzeuge, darunter auch Entrauschen und stabilisieren.

    Die eigentlichen Vorteile von Topaz liegen aber im Deinterlacen (insbes. "Doppeltes" auf 50p) und dem Hochskaliern des SD-Materials auf FHD oder 4K.



    Die Tonlücke muss man dann halt zurecht basteln,

    Wenn Du bei dem Clip die Gruppierung/Verknüpfung aufhebst, kannst Du auch nur das Video schneiden, ohne dass Tonlücken entstehen.


    Noch einfacher ist es, die einzusetzenden Einzelbilder einfach in eine oberhalb gelegene V-Spur zu platzieren.

    So bleibt der darunterliegende Clip ungeschnitten erhalten und es werden nur die schadhaften Stellendes Videos durch die Bearbeitung überdeckt.




    Gruß

    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Danke Peter,


    ich meinte aber nicht die Austastlücken, sondern richtige Zeilenausreißer mitten im Bild.

    Leider hat die Sony TRV 620 keinen analogen Komponentenausgang, nur Firewire und SVHS.


    Ja, ist klar, die Spurüberlagerung mit V-Spur über der AV. Danke. Nach fast 7 Jahren Pause war mir das entfallen.


    Wenn ich wieder mehr Zeit habe, klemme ich mich mal hinter die Kamera und vor den PC, übertrage nochmal die defekten und wichtigsten Clips.

    Mal schauen, vielleicht hängt das Band diesmal an an einer anderen Stelle. Beim letzten Versuch hatte ich mir eine HI8 ausgeliehen und mit der IntensityPro "gecaptured". Das Ergebnis war trotz Hardware "Hochskalierung" mit dem Panasonic DVD-Recorder (wegen dem eingebauten TBC) nicht besser als das meiner D8 Kamera als Zuspieler! > Hier meine ich aber das Bild an sich, wegen der Farbsäume!


    VG

  • Noch einfacher ist es, die einzusetzenden Einzelbilder einfach in eine oberhalb gelegene V-Spur zu platzieren.

    So bleibt der darunterliegende Clip ungeschnitten erhalten und es werden nur die schadhaften Stellendes Videos durch die Bearbeitung überdeckt.

    Würde ich auch so machen - kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.11.15225-WG; RESOLVE-19.0.00069 Studio

  • Wenn ich wieder mehr Zeit habe, klemme ich mich mal hinter die Kamera und vor den PC, übertrage nochmal die defekten und wichtigsten Clips.

    Mal schauen, vielleicht hängt das Band diesmal an an einer anderen Stelle.

    Ist zumindest einen Versuch wert.

    Bei den analogen Bändern war halt das Problem der "Spurlage" größer, als bei den späteren digitalen Varianten.

    Wenn also die Kamera mit der ursprünglich aufgenommen wurde (bei der also die Lage übereinstimmt) nicht mehr zur Verfügung steht, kann ein anderes Abspielgerät (Kamera) durchaus Unterschiede erzeugen.


    Das Ergebnis war trotz Hardware "Hochskalierung" mit dem Panasonic DVD-Recorder (wegen dem eingebauten TBC) nicht besser als das meiner D8 Kamera als Zuspieler!

    Ja, weil dort halt einfach ähnlich mit ähnlichem Verfahren hochskaliert wird, wie es das NLE auch machen würde.

    Um ein wirklich besseres Ergebnis zu erhalten braucht es halt eines (KI basierten) Programms, wie Topaz, und ähnliche Produkte es bieten.

    Hiermit kann man schon einiges erreichen, aber "Wunder" sind natürlich auch nicht zu erwarten. Also im Vergleich zu heutigen Kameras fällt das dann natürlich noch immer ab. Und natürlich bedeutet das auch einiges an Arbeit und vor allem Rechenzeit, die dafür investiert werden müssen.


    mit V-Spur über der AV.

    Hat zwar jetzt mit der Fragestellung nichts zu tun. Aber meine Empfehlung ist halt lieber auf AV-Spuren zu verzichten und mit getrennten V- und A-Spuren zu arbeiten.


    Auch wenn es anfangs vielleicht etwas ungewohnt erscheint, so ist diese Form m.E. wesentlich übersichtlicher. Insbes. wenn dann mehrere Spuren ins Spiel kommen.

    Die Auftrennung auf separate V- und A-Spuren bedeutet ja auch nicht, dass damit die Gruppierung des Clips aufgehoben wird. Die "normale" Bearbeitung erfolgt also nach den gleichen Regeln, nur halt synchron auf zwei getrennten Spuren.



    Gruß

    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

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  • Danke für alle Kommentare. Ich habe trotz reichlicher Recherche nichts brauchbares gefunden.


    Das einzige was vielleicht gehen könnte, wären die "Dust/Dirt" Removal Filter von Davinci Resolve. Leider gehen die nur in der Vollversion.

    Ich konnte ein bisschen mit der "freien Version" herumspielen, aber es war noch zu wenig, um schnell mal 300€ auszugeben.


    Neat Video bringt bei derart krassen Störungen im laufenden Videobild bei mir fast nichts, ohne das Bild so arg zu verwaschen, dass es gleich hässlich aussieht.



    Ich mache es jetzt wieder wie bisher, d.h. das vorhergehende und nachfolgende Einzelbild kopieren und wie ein Pflaster auf die V-Spur (danke Peter) legen.

    Damit der Clip dann nicht so zerstückelt bleibt (für nachfolgende Bearbeitungen), mache ich alle cut's wieder rückgängig.


    Gibt es eine andere Möglichkeit, als "Gruppieren" um die Bearbeiteten Clips in den Spuren AV + V wieder zu einem Clip zu verbinden?

    Momentan erstelle ich Sequenzen.


    Damit wegen der geänderten Einzelbildabfolge kein Ruckeln entsteht (wenn es mal mehr als 1 - 2 Einzelbilder werden sollten), würde ich gerne Mercalli (bei mir die SAL V2) oder Prodrenalin 2 drüber laufen lassen, um die Clips flüssiger darzustellen. Die Kameraschwenks wirken sonst abgehackt.

    Das funktioniert aber nur mit ganzen Clips, außerhalb von Edius. Oder ich nehme den Stabi von Edius 8. Was anderes habe ich nicht.


    Die Bearbeitungsreihenfolge will ich so machen, ob es geht, hängt vom Aufwand ab. Ich habe eigentlich keine Lust jede Sequenz einzeln zu exportieren, zu "entwackeln" und wieder in Edius weiterzubearbeiten.


    Ich muss dringend meinen Workflow überdenken, ob es mir diesen Aufwand wert ist...

  • Gibt es eine andere Möglichkeit, als "Gruppieren" um die Bearbeiteten Clips in den Spuren AV + V wieder zu einem Clip zu verbinden?

    Du kannst auch mehrere Clips auf beliebigen A- und V-Spuren markieren und gruppieren.

    Aber Edius kann halt nur immer nur mit einer Gruppierungsstufe umgehen. Wenn Du die Gruppierung auflöst, sind alle darin enthaltenen Elemente aufgelöst, also einzeln.


    Ansonsten gäbe es - neben Sequenzen - noch die Möglichkeit bestimmte Bereiche über Shift+Q-Rendern (Rendern und zur TL hinzufügen) oder den ganz normalen Export in eine Datei auszugeben. Dann im weiteren Verlauf der Bearbeitung eben diese Datei verwenden.

    Hört sich jetzt auch erstmal vielleicht komplizierter und aufwändiger an, als es eigentlich ist. Aber wenn man das in seinen Workflow einplant und etwas Erfahrung damit gesammelt hat, geht das fast automatisch.

    Diese Variante verwende ich z.B. meist nach Zeit neu zuordnen, längeren Stabilisierungen mit Mercalli, oder auch mal bei NEAT. Dies hilft auch ggf. weiteres (temporäres) Rendern in der weiteren Bearbeitung zu vermeiden, bzw. zu beschleunigen, weil nur noch wenige Effekte hinzukommen.


    Natürlich kostet diese Methode aber Speicherplatz für die erstellten Dateien. Und das ist bei GV HQX nicht grade wenig.

    Aber es kommt bei mir halt auch nur in bestimmten Situationen in Anwendung.




    Damit wegen der geänderten Einzelbildabfolge kein Ruckeln entsteht (wenn es mal mehr als 1 - 2 Einzelbilder werden sollten), würde ich gerne Mercalli (bei mir die SAL V2) oder Prodrenalin 2 drüber laufen lassen, um die Clips flüssiger darzustellen.

    Den Edius Stabi nutze ich sehr oft, eben da er auch in Echtzeit abläuft.

    In sehr vielen Fällen liefert er ein völlig brauchbares, manchmal sogar besseres Ergebnis als Mercalli. Er hat halt nur nicht so feine "Stellschrauben".


    Mit Mercalli bin ich auf V5 (Suite für Edius), nutze daraus aber nur das PRO Plug-In. Wirklich große Unterschiede im Ergebnis zur früheren V2 sehe ich da ehrlich gesagt auch nicht unbedingt.


    ProDrenalin (V1) habe ich schon seit Jahren nicht mehr benutzt. Seit Edius (ab Version 8) die Zwischenbildberechnung mit der Möglichkeit optischer Fluss bietet, ist ProDrenalin m.E. sinnlos geworden.


    NEAT ist halt für das Entrauschen des Materials gedacht. Bei Störungen bringt das i.d.R. nichts.


    Sonst ist halt die "Reparatur" von Bildsörungen leider nur mit speziellen Werkzeugen zu machen. Aber die kosten Geld und deren Erfolg, oder Wirkungsgrad ist auch nicht garantiert. Insoweit lohnt das eigentlich auch nicht, wenn man es nicht "ständig" braucht.


    Wie schon gesagt, könnte man nur sehen, ob es durch den Einsatz anderer Abspielgeräte, oder Schnittkarten gelingt eine "fehlerfreie" Digitalisierung zu erreichen. Diese bräuchte dann halt auch weniger Nachbearbeitung.

    Aber ob das gelingt, ist halt auch von vielen Faktoren abhängig. Und wenn jetzt evtl. schon das Band nicht mehr ganz in Ordnung ist, kommt man auch nicht weit.

    Einen kurzen Testversuch wäre es aber m.E. schon wert.




    Gruß

    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

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  • Guten Morgen,


    ich habe mir mal wieder ein paar alte HI8 Bänder vorgenommen und bin in den mit D8/Firewire digitalisierten avi Dateien auf etliche Artefakte gestoßen.

    Nur so als Tipp; hab früher auch Hi8 Bänder digitalisiert. Bei Störungen im Bild hab ich dann vorher ein Reinigungsband im Gerät laufen lassen, das brachte dann schon ziemlich gute Verbesserungen.

    Gruss Hans


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    Edius 11 Pro, Win11 Pro, 13th Gen Intel i9-13900K, 24 Core, 32Gb Ram, UHD Graphics 770, Intensity 4K Pro, 3x SSD, 2x 24“ Eizo Monitoren

  • Hallo, ist der Edius eigene Stabi so viel besser geworden seit Version 8.53?

    Nicht unbedingt.

    Kleinere Verbesserungen hat es vielleicht da schon gegeben, aber halt nichts "weltbewegendes".


    Der Edius Stabi war aber auch schon in den früheren Versionen durchaus gut.

    In sehr vielen Fällen liefert er eben ein brauchbares Ergebnis, das sich im Gegensatzt zu Mercalli bei der weiteren Bearbeitung in Echtzeit abpielen lassen läßt.

    Und in einigen (normalen) Fällen ist das Ergebnis sogar besser als das von Mercalli, weil Mercalli auch gern mal "wabert".

    Deshalb probiere ich i.d.R. erst Edius aus und erst wenn das nicht reicht Mercalli (PlugIn).


    Gruß

    Peter

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