Seltsame Verschiebungen zwischen Bild und Ton

  • Hi,


    ich habe ein sehr seltsames Verhalten von Edius festgestellt.

    Ausgangspunkt sind Videoaufnahmen einer FPV Drohne mit 30p und Aufnahmen einer Systemkamera Sony Alpha 6300 in 25p. Dazu ein Audiofile in *.mp3 mit 48.000 kHz.

    Das alles habe ich in einem Projekt mit 25p geschnitten. Es gibt einige Schnitte, die exakt auf den Beat der Musik passen (sollen).


    Im Laufe der Schnittarbeit stelle ich immer wieder Schnitte fest, die plötzlich nicht mehr zum Beat passten. Nach mehrmaligen Versuchen, die Schnittpunkte an die richtige Stelle zu bekommen stelle ich fest, dass sich anscheinend Audio und Video ständig zueinander um wenige Bilder verschieben. Und zwar - JE NACHDEM, VON WO AUS ICH DIE TIMELINE ABSPIELE.

    Also ohne auf der TL irgendetwas zu ändern kam ein Schnitt mal vor dem Beat, mal passend und mal danach. Es waren mal 1-2 Frames falsch und selten auch bis zu 9 Frames!

    Eben je nachdem, ob ich 2 Sekunden, 5 Sekunden, 30 Sekunden oder sonst wo vor dem Schnitt die TL abgespielt habe. Ein Muster war nicht erkennbar.

    Der Puffer war dabei immer rechtzeitig vor dem betreffenden Schnitt voll mit 250 Bildern. Auch Abspielen mit Shift+Leertaste (um den Puffer vor Wiedergabestart zu füllen) brachte nichts.


    Erste Maßnahme war die 30p Videos in 25p mittelt Shift+Q umzurechnen. Brachte nichts.

    Zweiter Versuch war den Audioclip von .mp3 in .wav umzurechnen. War innerhalb Edius jetzt perfekt. Export in h.265 war aber wieder an 2 Stellen nicht passend.

    Jetzt habe ich in h.264 exportiert und hier passt alles.


    Was hier genau das Problem ist oder welcher meiner Maßnahmen das Problem gelöst hat, kann ich nicht nachvollziehen.

    Wer Lust hat, kann ja mal mit überlegen, was da lost ist :/


    Grüße Uwe

    Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, System auf 500 GB M.2 SSD, Videodaten auf 2 TB M.2 SSD, andere Daten auf 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor, ShuttlePRO v2, VisTitle Vollversion mit Plugins, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer

  • Die Lösung ist: mp3 in WAV umzuwandeln!!!!

    Bei mir liefen die mp3 Files immer wieder „unterschiedlich schnell“

    Habe alle MP3‘s in WAV umgewandelt, danach war alles okay !

    Das mache ich nicht in Edius, sondern mit externen Freeware Audioprogrammen

  • Ok. Danke :)

    Ich habe in Acon Acoustica gewandelt. Über den BAT Server. Das geht ruck-zuck!

    Aber auch mit wav. war nach dem Export in h.265 noch an 2 Stellen ein Versatz von einem Frame. Ich denke aber, so was kann dann auch an der Berechnung selbs liegen. Oder am verwendeten Player. Bild und Ton sind in den Dateien ja getrennt gespeichert under werden vom Player während dem Abspielen synchronisiert. Da geht ja vielleicht auch mal was schief.

    Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, System auf 500 GB M.2 SSD, Videodaten auf 2 TB M.2 SSD, andere Daten auf 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor, ShuttlePRO v2, VisTitle Vollversion mit Plugins, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer

  • Hi,


    einen zeitlichen Tonunterschied zwischen einem H.264 und einem H.265 Export dürfte es eigentlich nicht geben. Wenn das reproduzierbar vorkommt, müsste man mal die Encodierung genauer überprüfen.

    Also schauen welches Exportprogramm Du da genau genommen hast und ob diese über CPU, iGPU oder Nvidia läuft, bzw. ob es bei einem anderen Encoder unterschiede gäbe.





    Interessant wäre jetzt aber zunächst einmal zu wissen, wie und womit Du den Sound auf dem PC generell und insbes. bei der Vorschau in Edius ausgibst. Sowie welche Einstellungen dort vorhanden sind.

    Generell sollte das Soundsystem jedenfalls eine möglichst geringe Latenz aufweisen, was bei OnBoard-Sound halt auch nicht immer gewährleistet ist.


    Prüfe bitte mal -

    • wenn der Ton z.B. über den OnBoard-Sound (z.B. Realtek) ausgegeben wird, ist dieser auch von Dir auf 48 kHz eingestellt? - Edius kann das nicht automatisch machen!
    • wenn Du eine Schnittkarte nutzt, läuft der Ton ja drüber, also dann hier die Einstellungen (Treiber) prüfen;
    • schleifst Du Ton irgendwo auf ein anderes Gerät durch (z.B. Schnittkarte > OnBoard-Sound), besteht hier eine Latenz, dann nicht durchschleifen.




    Quellmaterial *.mp3 (hat Reinhard ja auch schon geschrieben)

    Das ist ein für eine Bearbeitung in mehrfacher Hinsicht ungünstiges Format und sollte besser (möglicht mit einem Audio-Editor) in .wav umgewandelt werden. Dabei dann bitte auch ggf. ein Resampling auf 48 kHz vornehmen, wenn ursprünglich mit 44,1 kHz.

    Wenn möglich sollte Ton aber immer gleich als PCM (.wav) mit 48 kHz aufgenommen werden, und wenn es geht mit 24bit.




    Erste Maßnahme war die 30p Videos in 25p mittelt Shift+Q umzurechnen. Brachte nichts

    Kann es auch nicht, denn Shift+Q betrifft ja nur das Video. Ton kommt da weiterhin unverändert von der 30p Quelldatei.

    Auch hier sollte der Tonanteil möglichst in eine eigenständige .wav 48 kHz Datei "umgewandelt" und diese dann auf der TL verwendet "werden.

    Also das 30p Quellmaterial am besten von der TL komplett entferenen.



    Nach mehrmaligen Versuchen, die Schnittpunkte an die richtige Stelle zu bekommen stelle ich fest, dass sich anscheinend Audio und Video ständig zueinandern um wenige Bilder verschieben.

    Das könnte einerseits ggf. damit zusammenhängen, ob Du im Normal-Modus, oder Trimmen-Modus arbeitest.

    Hier scheint es manchmal geringe Verzögerungen/Unterschieden - meist nur um 1 -2 Bilder - geben zu können.

    Je geringer die Bildrate, desto stärker kann es sich auswirken.



    Bei 25p hast Du es mit einer relativ langen Laufzeit von 40 ms pro Bild sowieso schon sehr schwer da einen Takt genau zu treffen. Denn dieser wird eher irgendwo "mitten im Bild" liegen. Und da passt es dann manchmal vorne und hinten nicht.




    Ein weiterer Faktor könnte die Verwendung von Audio-PlugIns sein. Denn diese erzeugen weitere Latenzen.

    Normalerweise ist das nur gering, kann sich aber bei der Verwendung mehrerer Audio-PlugIns aufrechnen.

    Allerdings sollte das dann in der Vorschau eine "stabile" einheitliche Latenz ergeben, nur ist diese halt da und "verschiebt" den Ton.



    Gruß

    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

    2 Mal editiert, zuletzt von gurlt ()

  • Hi,

    erst einmal - ich brauche keine Fehleranalyse oder Hilfe mehr. Mein Problem ist ja gellöst und er Film ist fertig. Ich wollte nur über das seltsame Verhalten der Timeline berichten. Letzendlich lage es ja an der .mp3 Datei. Die Wandlung in .wav brachte die Lösung.


    einen zeitlichen Tonunterschied zwischen einem H.264 und einem H.265 Export dürfte es eigentlich nicht geben.

    Ja. Denke ich auch. Das habe ich auch nochmal getestet. In h.265 gibt es einen einzigen Schnitt, der gefühlt ein halbes Bild falsch sitzt. Aber sonst sehe ich keinen Unterschied.



    wie und womit Du den Sound auf dem PC generell und insbes. bei der Vorschau in Edius ausgibst.

    Sound geht über den Klinke-Ausgang des Mainboards an eine Stereoanlage. Ich glaube aber, dass das unrelevant ist, da ja eine Latenz, die da evtl. entsteht dauerhaft gleich wäre und nicht mal so und mal anders.



    Der Audiofile war nicht der Audioanteil des Drohenvideos. Es war eine separate Datei aus http://www.ende.app. Also Filmmusik in 48kHz. Mit den 30p des Videos hat das also nichts zu tun.


    Kann es auch nicht, denn Shift+Q betrifft ja nur das Video

    Weiß ich. War auch Absicht nur das Video zu wandeln. Ich dachte daran, dass die Umrechnung von 30p auf 25p evtl. jedesmal anders läuft, da es ja immer live berechnet wird. War aber letztendlich ein Denkfehler, da das ja nur die Bilder innerhalb eines Clips evtl. beeinflusst - nicht aber die Position eines Schnittes zwischen zwei Clips.



    Trimmen-Modus habe ich nicht während dem Abspielen verwendet. Das mache ich immer in "Normal".


    Bei 25p hast Du es mit einer relativ langen Laufzeit von 40 ms pro Bild

    Auch klar . Mir kommt gerade der Gedanke, das nächste Projekt diser Art in 50p anzulegen - trotz dem 25p / 30p Quellmaterial. Dann habe ich doppelt so viele Bilder und kann die Schnitte etwas exakter positionieren.



    Audioplugins und -Filter habe ich auch nicht verwendet.



    Danke für die Tipps und Anregungen :)


    Grüße Uwe

    Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, System auf 500 GB M.2 SSD, Videodaten auf 2 TB M.2 SSD, andere Daten auf 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor, ShuttlePRO v2, VisTitle Vollversion mit Plugins, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer

  • In h.265 gibt es einen einzigen Schnitt, der gefühlt ein halbes Bild falsch sitzt.

    Bei 25p ist das halt immer sehr schwer zu beurteilen, da das Bild eben relativ lang "steht".


    Sound geht über den Klinke-Ausgang des Mainboards an eine Stereoanlage. Ich glaube aber, dass das unrelevant ist, da ja eine Latenz, die da evtl. entsteht dauerhaft gleich wäre und nicht mal so und mal anders.

    Schon, nur legst Du wegen der Latenz dann ggf. den Schnitt falsch und im Export stimmt es dann nicht.


    Der Audiofile war nicht der Audioanteil des Drohenvideos.

    Ok, das war ja nicht klar. Dann sollte es (bei PCM) eigentlich kein Problem ergeben.



    Auch klar . Mir kommt gerade der Gedanke, das nächste Projekt diser Art in 50p anzulegen - trotz dem 25p / 30p Quellmaterial. Dann habe ich doppelt so viele Bilder und kann die Schnitte etwas exakter positionieren.

    Damit erkaufst Du Dir aber denn vermutlich Bildfehler. Weiß ich nicht, ob das wirklich so eine gute Idee ist.

    30p auf 50p hochrechnen bringt auch schlechtere Ergebnisse, als auf 25p runterrechnen.


    Wenn, dann also lieber gleich mit einer hohen Bildrate aufnehmen.



    Gruß

    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

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  • Damit erkaufst Du Dir aber denn vermutlich Bildfehler

    Von 25 auf 50 werden die Bilder ja nur verdoppelt, wenn die Berechnung auf "Nächster Nachbar" steht. Das sollte so brauchbar sein.

    Von 30 auf 50 würde ich auch mit "Nächster Nachbar" berechnen. Dann entstehen keine Zwischenbilder, die völlig neu berechnet werden sondern es werden nur manche Bilder verdoppelt. Das sieht dann evtl. nicht mehr gleichmäsig flüssig aus - oder irre ich mich?

    Aber wie du schreibst, am besten gleich mit hörerer fps und vor allem alle Kameras in gleicher Art und Weise aufnehmen.

    Das aktuelle Projekt war halt eher so eine kurzfristige ungeplante Idee. Und ich weiß gar nicht, was die FPV-Brile des Drohnenpiloten für Formate aufnehmen kann.


    Grüße Uwe

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  • nur manche Bilder verdoppelt. Das sieht dann evtl. nicht mehr gleichmäsig flüssig aus - oder irre ich mich?

    Nein, da irrst Du Dich nicht.

    Genau das ist dann das Problem bei Schwenks oder sich schnell bewegenden Objekten.


    Projekte sollten halt generell auch immer die Bildrate der (überweigenden) Aufnahmen haben. Jede Anpassung kann da ihre Tücken haben.


    Bei den 30p Drohnenaufnahmen könntest Du aber einfach auch die (Clip-Eigenschaften) Bildrate auf 25p setzen.

    In Edius 11 geht das sogar in der Bin über die "rechte Zone" ganz bequem für mehrere ausgewäglte Clips gleichzeitig.


    Mit dieser Umwidmung käme es in einem 25p-Projekt also zu keine Bildauslassungen, sondern zu einem leichten Zeitlupeneffekt, da der Clip "langsamer" abgespielt wird. Das wirkt grade bei Drohnen meist sogat besser.


    In einem 50p-Projekt hättest Du dann bei Clip-Bildrate 25p auch wiederum eine "saubere" Bildverdopplung, bzw. bei Clip-Bildrate 50p eine ziemlich deutliche "Beschleunigung" / Zeitraffer-Effekt.


    Da es ja hier kein Clip-Ton gibt, bzw. verwendet wird, ist das von der A-Seite her unproblematisch.


    Gruß

    Peter

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  • leichten Zeitlupeneffekt, da der Clip "langsamer" abgespielt wird. Das wirkt grade bei Drohnen meist sogat besser.

    Gilt bestimmt für Luftaufnahmen von Drohnen. Die Möglichkeit kenne ich, habe ich auch kurz überlegt. Aber bei mir geht es um eine FPV Drohne die durch, um, unter, über Hindernisse fliegt. Da gilt - je schneller desto besser. Der Pilot wäre als unglücklich, wenn ich seine Aufnahmen verlangsame. :)


    Mittlerweile weiß ich auch, dass die FPV Brille nur in 30p aufnehmen kann. Dann stelle ich nächstes mal meine Kamera auch auf 30p und das Projekt natürlich auch.

    Die zu Beginn beschriebenen Audioprobleme löst das zwar nicht aber wie ich das in Zukunft mache ist jetzt ja auch klar.


    Grüße Uwe

    Intel i9 9900K, 32 GB RAM, Asus Prime Z390-A ATX, Asus GeForce RTX2060 S, Win 10 Pro, System auf 500 GB M.2 SSD, Videodaten auf 2 TB M.2 SSD, andere Daten auf 4 TB HDD, 2x 27" UHD Monitor, ShuttlePRO v2, VisTitle Vollversion mit Plugins, Adobe Lightroom, Affinity Photo, Affinity Designer

  • Aber bei mir geht es um eine FPV Drohne die durch, um, unter, über Hindernisse fliegt. Da gilt - je schneller desto besser.

    :) Na in dem Fall wäre ja dann vielleicht interessant die 30p auf 50p setzen und in einem 50p Projekt zu arbeiten: ;)

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