"Dollyfahrten" ohne Dolly

  • Sieht nicht schlecht aus. Es gehört aber sicher etwas Übung dazu. Bei einigen Einstellungen sieht das ganz gut aus. Besonders bei denen, wenn man im Bogen über etwas hinüber lugt (Sprungbrett des Swimmingpools). Bestimmt ist das auch nur vorteilhaft bei Weitwinkelaufnahmen mit wenig Objekten in der Nähe, wo man Bezugspunkte für die räumliche Bewegung erhält. Denn sonst fällt der Höhenverlust des Kamerastandpunktes unangenehm auf.


    Was man wohl attestieren kann ist, daß die Bewegungen recht gleichförmig und ohne Wackelei ausschauen.


    Ein weiterer Aspekt ist wohl auch, daß man ein möglichst hohes Stativ benutzen sollte, damit der Winkel der Tangente an die Kreisbahn möglichst klein zum Horizont ist und damit eine geringere Auf- und Abwärtsbewegung im Vergleich zur horizontalen Bewegung hat. Möchte man allerdings das Kamera-Niveau heben und senken, um eine entsprechende Kamerafahrt zu erhalten, ist es natürlich ideal. Wenn man mal den Bewegungsumfang eines hohen Stativs mit dem der üblichen Mini-Schienen (50-100cm), wie sie gerne als SLR-Rig dienen und so teuer sind vergleicht, kann man hier mit den Mitteln, die ein Kameramann eigentlich von Hause aus hat (Stativ) schon ähnliches bewirken (außer bei Makroaufnahmen, wo es mit der Stativlösung dann doch ruckeliger werden kann).

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5

  • Stimmt im Prinzip.
    Es gehört wohl einige Übung dazu, vor allem auch deshalb, weil man bei der Vor- bzw. Rückwärtsbewegung des Statives die Kamera gleichzeitig heben, bzw. senken muss, wenn man optisch auf einer Ebene bleiben will. Trotzdem finde ich diese Möglichkeit kleiner "Fahrten" ganz toll. Weitwinkel ist dafür meines Erachtens Voraussetzung. Ich kenne das vom sog. Strobl Lenkrad. Das ist ein biegsamer Arm, den man wie ein Lenkrad verbiegen kann. Dabei ist die Kamera auf einem Ende des Armes und man kann auf das andere dann noch eine Lampe oder ein zusätzliches Mikro stecken. Das "Lenkrad" hält man mit beiden Händen, was der Kamera eine große Stabilität verleiht. Damit kann man ebenfalls "Fahrten" machen und zwar im Rahmen seiner eigenen körperlichen Bewegungsfreiheit. Ich kriege das mittlerweile fast ohne Ruckler hin, sogar beim Gehen, aber in jedem Falle geht das nur mit einem Weitwinkel. Zoomen ist da nicht drin. Deshalb denke ich, dass ein Weitwinkel auch bei den "Fahrten" sinnvoll ist, die man mit dem Stativ machen kann.

  • Man kann die Technik mit einer Art Kurvenlineal oder Schablone beim Zeichnen vergleichen. Wer es kann, kann schöne Kurven zeichnen, wer es nicht kann produziert Krickelkrackel auf dem Papier. So ist es auch hier mit der "Stativschablone", die die Kamera hier nicht nur in 2d sondern sogar 3d auf dem richtigen Pfad halten soll.

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5