Spezialeffekte und Überlagerungen....

  • Hallo,


    Wie werden eigentlich Überlagerungen mit Trickfilmsequenzen hergestellt? Zum Beispiel: "Rauchender Kopf". Gibt es Programme mit vielen Vorlagen.


    Lustig waren immer die Animationen, die bei den ausgeschiedenen Kandidaten bei DSDS erstellt wurden. Wie werden grundsätzlich solche Trickfilmanimationen erstellt. Wie diese mit dem Originalvideo überlagert werden, kann ich mir vorstellen (Bluebox oder Alphamaske...)

  • Ich kenne jetzt nicht speziell diese, die du ansprichst, aber grundsätzlich kann man Trick- und Realfilm mischen. Es bedarf nicht einmal einer Bluebox. Im Trickfilm wird nur das gezeichnet oder animiert, was später in den Realfilm eingebracht wird. Die Tricks kann man auf verschiedene Arten herstellen.


    - Man nimmt einen Raytracer, wenns realistisch werden soll und berechnet die Objekte (Cinema4D, Lightwave3D, Maya)
    - Man nimmt einen 3D-Modeller (3D Max oder ähnliches)
    - Man nimmt den Adobe Illustrator CS3 und malt seine Objekte. Anschließend kann man Bild zu Bild-Übergänge mit dem Illustrator erzeugen (Morphs)


    Die jeweiligen Bilder werden entweder mit zusätzlichem Alpha-Kanal-Bild erzeugt oder eine bestimmte Farbe im Bild wird als durchsichtig definiert (zum Auskeyen).
    Letztendlich werden dann Real und Trickfilm nur noch zusammengesetzt. Das funktioniert mit jedem Schnittprogramm, wie Edius, Premiere, Videostudio, ... .
    Besser, weil man während des Zusammenbaus noch Veränderungsmöglichkeiten, wie Scaling, Compositing, ... hat, geht das mit spezialisierten Programmen für Compositing, wie AfterEffects, Combustion oder ähnlichem. Hier hat man dann prima die Möglichkeit auch Schattierungen oder Farben regional oder global anzupassen, damit es wie aus einem Guss aussieht.


    Wenn man gehobene Ansprüche an die Animation hat, dann bieten gerade die Raytracer prima Ergänzungen für das Compositing. Dabei meine ich folgenden Vorteil. Man kann Licht, Schatten, Objekte einer Szene einzeln herausrechnen, um spezielle Teile im Raytracing und andere Teile im Compositing erstellen zu können. Das erhöht bei geschickter Kombination die Produktionsgeschwindigkeit. Der Raytracer ist zwar exakt, aber im Vergleich zum Compositing relativ langsam. Wenn man z.B. feststehende Objekte hat, dann kann man ihren Schattenwurf einmalig im Raytracing berechnen und kann den Rest der Szene getrost im Compositing bearbeiten, um schneller zum Endprodukt zu kommen. Oftmals werden auch "Vereinfachungen" benutzt. Da rechnet man keine Glaskugeln mit Lichtbrechung, Reflektion, Streuung usw. sondern nimmt einen Kreis und rechnet im Compositing einfach eine Blur-Effekt mit einem Glanzpunkt darauf.


    Wenn du weitergehende Infos brauchst, dann kann ich die Video2Brain Lehrvideos über AfterEffects7 empfehlen. Ich meine, daß die auch eins über Cinema4d im Produktsortiment haben.

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5

  • Hallo,


    das Thema erinnert mich an die gute alte AMIGA und DRACO Zeit. Da gab es schon vor 10-15 Jahren ein Programm Deluxe Paint, welches ideal zum Zeichnen (mit Leuchttisch) von Animationen war und auch durchaus professionell eingesetzt wurde.
    Dafür gab es tonnenweise preiswerte CDs mit vorgefertigten Animbrushes mit Alphakanal. Das waren, wie der Name schon sagt, animierte Pinsel mit am Platz laufenden Tieren, Cartoons etc. - welche mit Keyframes dann über das Video gelegt, bewegt oder gezoomt werden konnten.
    Da lief ein Nilpferd über das Büffet, oder es flog ein Storch durch das Bild ......
    Dummerweise habe ich nichts mehr davon im Archiv, wäre aber auch von der Auflösung für HD nicht mehr so ganz geeignet.
    Aber es ist schon erstaunlich, was da bereits vor über einem Jahrzehnt möglich war.
    Der DRACO hatte bereits Funktionen die in EDIUS auch heute noch ein Wunschtraum sind (Alphamatte Spur) .........

    Gruß
    Erich


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  • Apropos animierte Brushes. Um zeichentrickmäßig arbeiten zu können (mit Zwiebelschaleneffekt, also durchscheinenden Bildern), ist es hilfreich auf Flash CS3 zurückzugreifen. Dort kann man nämlich die Anzahl durchscheinender Bilder definieren und dann wirklich, wie die frühen Disney-Zeichner arbeiten. Das Ganze hat allerdings einen Nachteil. Die Zeichenfunktionen sind im Gegensatz zu Illustrator eingeschränkt. Der Vorteil man kann Illustrator-Bilder ohne weiteres Einbinden (inkl. der verschiedenen Illustrator-Ebenen). Ich habe jetzt noch nicht so genau probiert, ob Illustrator CS3 und Flash CS3 eine ähnliche Dynamic-Link-Funktionalität haben, wie es im alten ProductionStudio zwischen Premiere, AfterEffects und EncoreDVD war. Das neue ProductionStudioCS3 habe ich mir zugunsten der CS3 Web Premium gespart, wo aber auch Flash CS3 drin ist. Ich fange jetzt mit der Flash CS3 Programmierung in ActionScript3 an. Da ich kein HD Video habe, habe ich auch für das Production Studio CS3 auch keine Verwendung und es reicht mir die V1 vom Production Studio.

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5