Ich habe bisher diese Diskussion mit Interesse verfolgt. Trotz den zahlreichen Beiträgen, mit deren Inhalt ich mich weitgehend identifizieren kann, möchte hier einige ergänzenden Bemerkungen machen.
Ich konnte bei jemanden, die jahrzehntelang als Sprecherin bei dem Südwestfunk Baden-Baden gearbeitet und als Schauspielerin in vielen Hörspielen mitgewirkt hat, während der Arbeit über die Schulter schauen.
Ich habe weiterhin in ihren Sprach-Workshops für Vertriebsmitarbeiter diverse Schulungsvideos gemacht.
Da sah ich sah wie es funktioniert, die Schüler mussten während der Schulung sogar mit Sektkorken im Mund Sprachübungen absolvieren, auch die Atemtechnik wurde fleissig geübt.
Alle Radiospecher/Schauspieler haben eine aufwendige Schulung/Sprachtraining hinter sich. Diesen professionellen Level können Amateure nie erreichen, aber sie können durch gezieltes Üben ihre Sprechtechnik deutlich verbessern.
Sprachmängel können mit technischen Mitteln nur sehr eingeschränkt beseitigt werden.
Ich arbeite regelmässig mit Künstlern zusammen, (Mixing/Mastering deren Songs für die CD-Rohlinge in meinem Studio).
Bei der E-Musik enthalten manche Songs neben den Instrumententracks auch besprochene Spuren, die meistens bearbeitet werden müssen.
Dabei gilt es generell:
Die Effekt-Plugins sollten nur dezent eingesetzt werden,
Erst lieber etwas wegnehmen als hinzufügen! (z. B. tiefe/hohe Frequenzen bei EQing)
Ich setze bei der Bearbeitung von Spachspuren ein:
DeEsser (wenn erforderlich),
Kompressoren (deren Bedienung Fingerspitzengefühl und viel Erfahrung voraussetzt)
Hall (meistens kleine Räume) , nur dezent.
Dabei sollte der Hall nicht explizit wahrgenommen werden, sondern nur vermisst werden wenn man das trockene Signal anhört.
Filter (meistens steilflankige Hochpassfilter bei etwa 20 - 30 Hz, beim Netzbrummen etwas höher - 50 - 60 Hz).
Filter sind so gut wie immer notwendig, selbst wenn die tieffrequenten Störsignale nicht hörbar sind.
Gruss
netwalker