Musik-DVDs haben schlechteren Ton als Audio-CDs, kann das sein?

homer · 28. Oktober 2007

Ich habe mir die "Atomic Kitten - Right Here Right Now - LIVE" gekauft. Den AV-Receiver muß ich ziemlich weit aufdrehen, um einen anständigen Sound zu erhalten. Da ich im Auto gerne die Musik hören möchte, habe ich mir den Audio-Teil mal vorgenommen und mit WaveLab6 aufgemöbelt (Compressor + Leveler auf -3db absolut + UV22HR Dithering auf 16bit ) . DVD-Ton und CD-Ton meiner Bearbeitung sind, wie Tag und Nacht. Ich finde meine Berarbeitung um Meilen besser. Ist das extra so?

Kann das sein, daß die "James Bond - Casino Royale"-DVD beim Titelvorspann (3:37 - 6:42) in der Dynamikbearbeitung völlig verhunzt wurde? Das Panorama ist recht einseitig. In deutsch noch extremer als in der englischen Audio-Sprachversion. Die gesamte Musik pumpt, wie überkomprimiert. Hinzu kommt das unausgeglichene Panorama. Hat das schon jemand festgestellt? Oder ist das extra auf der DVD, damit man sich von der Musik keinen Soundtrack erstellt?

KTVstudios · 28. Oktober 2007

Das haben die extra wegen Dir so gemacht

Falls das Dolby Digital ist hat vielleicht der Praktikant den Wert für die Dialog Normalization zu hoch gewählt.

Das mit der besch...eidenen Tonqualität bei Casino Royale ist bekannt, meine Vermutung geht auch wieder in Richtung des unterbezahlten Praktikanten welcher beim Dolby Digital Encoding den Mix zerschossen hat indem er beim Dolby Encoder mit der Dynamic Range Compression rumgepfuscht hat...

Leider ist das heutzutage bei den meisten großen Labels gängige Praxis dass die DVDs irgendwelche Macken haben, sei es aus Kostengründen, um die HD-Formate zu pushen oder eben weil die Leute einfach keine Ahnung haben.

homer · 28. Oktober 2007

Wahrscheinlich machen die immer husch, husch und dann wird's Pfusch! Das kann ich ja als "Hobby-Tonmeister" besser. Sowas muss man doch in der Endabnahme merken oder sitzen die auf ihren Ohren? Vielleicht sollten sie mir mal das Rohmaterial geben. Den AC3 Encoder von Steinberg habe ich. Diese Stümper. Und dafür bezahlt man richtig für so eine DVD. Kann man sowas eigentlich wegen Stümperei des Tonmeisters umtauschen?

KTVstudios · 28. Oktober 2007

Vermutlich ist nicht der Tonmeister dran schuld, sondern der Depp der es encodet hat

Kannst ja mal das Label anschreiben und Deinem Ärger Luft machen.

homer · 28. Oktober 2007

Und sowas von Sony, die ja im Audio-Bereich fett mitmischen im wörtlichen Sinne (Sonnox Plugins, dicke Mischkonsolen OXF-R3 ).

Volker.S · 28. Oktober 2007

Da du bei den Atomkätzchen das Wort Compressor in den Mund genommen hast, nehme ich an, dass du zu denen gehörst, die schon von kaputtkomprimierter Popmusik verdorben sind.

Es ist oft so, dass CD, Schallplatte und SACD oder DVD von ein und derselben Aufnahme völlig unterschiedliche Klangcharakteristika haben. Die CD wird oftmals sehr stark komprimiert, lässt jegliche Eigendynamik vermissen. Der Durchschnitts-Europäer mag es halt gerne laut, egal ob beim Nebenher-Dudeln, beim Autofahren oder beim Staubsaugen. Also weg mit der Dynamik, her mit einem einheitlichen Lautstärkeniveau. Nimmst du eine andere Auflage daneben, sei es nun Vinyl, die japanische Pressung der CD (die Japaner haben's echt drauf mit dem Abmischen, da hörst du teilweise Details, da wusstest du garnicht, dass die überhaupt existieren), die SACD oder die DVD-Audio, dann hast du plötzlich ungleich mehr Dynamik drin.

Bei Popmusik geht das noch gut mit der Dynamikkompression (Ausnahmen bestätigen die Regel, bei den Dire Straits wäre das z.B. eine Todsünde), Klassik aber wirkt nur mit Dynamik. Der Bolero baut erst durch die Dynamik seine ganze Spannung auf. Und dann gibt es noch die Popmusiker, die Dynamikkompression wirklich bitter nötig haben, um so wenigstens ein bisschen was aus den dünnen Stimmchen herauszuholen.

Jetzt bleibt nur noch die Frage, warum gefällt dir das komprimierte besser?
- Die dynamische Abmischung entspricht nicht deinen Hörgewohnheiten, die von den totkomprimierten Studio-CDs beeinflusst ist?
- Für ein spezifisches Umfeld ist eine komprimiertere Variante günstiger (z.B. Auto, da braucht man schon entweder ein sehr leises Auto oder sehr laute Musik, damit bei hochdynamischer Musik nicht die leisen Teile komplett im Fahrgeräusch untergehen und die lauten einem die Ohren rauspusten)?
- Die Atomkatzen gehören zu eben der Gattung Musiker, die ohne Dynamikkompression und sonstige Nachbearbeitung klingen, wie bei DSDS in der ersten Runde ausgeschieden?
- Die Abmischung ist im Original tatsächlich in die Hose gegangen?

homer · 28. Oktober 2007

Es muß meine ich einfach passen. Sicher höre ich Klassik auch leise und laut, aber selbst da neige ich dazu, daß man das leise auch ein wenig lauter machen könnte. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, weil ich hauptsächlich im Auto höre. Wenn man da das "Welcome to Jurassic Park" mit dem leisen Anfang nicht hört, dann ist das ziemlich öde. Ich höre sowieso auch lieber das pompöse "Wagner" oder son Hans Zimmer Soundtrack aller Gladiator, aber auch ruhigeres, wie den OST von "Rainman" Wallbrook, oder wie das Stück mit den (Pan-)Flöten heißt.

Genial gemacht finde ich diesen "Wagner"-Stil von Jim Steinman in so Stücken, wie Meatloaf oder Celine Dion "It's all coming back to me now", Tanz der Vampire. Aber den Oberhammer finde ich "I want you to need me" von Celine Dion, welches soweit ich weiß leider nur in Japan oder Canada als Single rauskam. Das ist so super von leise bis laut gesteigert und voll die Orchestermusik. Ich glaube ohne Synthy. Von mir aus hätten sie den Anfang da auch ein paar db lauter machen können, ist aber auch so super.

Ich finde man muß einfach "Achterbahn fahren" in der Musik.

homer · 28. Oktober 2007

Aber mit dem Bond, daß finde ich schon blamabel von Sony. Es muß ja nicht ein Stereo-Soundtrack sein, in dem die Psychoakustik so gut ist, daß man die Leute neben oder hinter sich hört, aber eine anständige Panorama-Mischung und kein Pumpen vom Compressor, das sollte schon drin sein.