Anfängerfrage zum Thema Rendern (Theorie)

  • Hallo,
    ich lese in einem anderen Forum immer wieder einmal die Frage, ob mts-Dateien in die Zeitleiste nur zum Schneiden (ohne Filter und Übergänge) gezogen und nach dem Schnitt ohne Verluste wieder exportiert werden können (es ist dabei immer die Rede vom Exportieren ohne Rendern). Der Hintergrund ist, dass jemand nur einen Grobschnitt vornehmen und das Ergebenis dann an einen Kunden weitergeben will.


    Ich war bisher immer der Meinung, dass eine Datei, um sie in der Zeitleiste bearbeiten zu können, immer decodiert und beim Export wieder codiert wird - oder ist das eine Phantasievorstellung von mir? Dann wäre der Export einer unveränderten Datei ja kaum möglich - oder?


    Vor vier Jahren gab es schon einmal einen Streifen, der sich mit einem ähnlichen Thema beschäftigte, aber dabei ging es um HDV Dateien.
    Gruß, Hajo König

  • Hi,


    dieses sog. "smart-rendering" unterstützt Edius nur bei mpeg, nicht jedoch bei .h264 (mts).
    Dabei werden aber nur die Stellen nichtgerendert, die zwischen den Schlüsselbildern der Codierblöcke nicht angefasst werden.
    Du wirst bei Edius also praktisch immer bei jedem Schnitt zuerst ein kleines Stück neugerendert haben, dann gibt es einen (mehr oder weniger sichtbaren) Sprung und dann kommt das ungerenderte Stück.


    Wenn er wirklich nichtneugerendertes Material weitergeben will, empfiehlt es sich, den AVC VideoRemaker statt Edius zu verwenden.
    Der kann komplett schneiden, ohne neuzurendern (auch .h264 / mts), allerdings mit der Einschränkung, dass nicht bildgenau geschnitten werden kann, sondern die Schnitte immer auf die Schlüsselbilder (also das jeweils erste Bild eine Bildgruppe) geschoben wird.


    Wenn der "Jemand" nicht nur die ausgedünnten Rohaufnahmen weitergeben will, sondern auch den später fertig geschnittenen Film, dann ist es zu überlegen, ob er überhaupt darauf wert legen soll, das nichtneugerenderte Material weiterzugeben.
    Entweder muss er sich ja sowieso damit auseinandersetzen, wie er später die benötigte Bildqualität auch mit neurendern hinbekommt, oder es kommt später zu einer enttäuschenden Überraschung beim Abnehmer, wenn die Rohdateien eine sehr gute Bildqualität hatten und das Endergebnis dagegen eher schlecht aussieht.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo,
    danke - für mich kommt so etwas grundsätzlich nicht in Frage. Alle meine Dateien und auch das Ergebnis bleiben bei mir. So perfekt kann ich gar nicht aufnehmen, dass die einzelnen Szenen nicht bearbeitet werden müssten, vor allem weil meine GH1 die erste Sekunde immer ohne Ton aufnimmt. Aber es ist einfach interessant (und auf die Dauer wohl auch ganz nützlich), sich nach und nach an das Verstehen der Funktionsweise heranzutasten.
    Der Begriff "Rendern" wird also bei der reinen Arbeit in der Zeitleiste gar nicht benutzt?
    Gruß, Hajo König

    • Offizieller Beitrag

    .wie meist bei PeterC kaum etwas zu ergänzen ...


    ausser es geht um Edius 6.5x ..ohne dongle.... ;) .... das ist bitte das "Ironie smilie" .....bitte nicht so ernst nehmen


    Wenn es noch tiefer ins Detail gehen soll:
    dieses sog. "smart-rendering" ist in Edius benannt mit [Segmentcodierung]
    Markieren Sie diesen Punkt, um einen Clip einer Raw-Quelle ohne erneute Kodierung zu exportieren. Die Ausgabegeschwindigkeit ist schnell.


    und wie PeterC schon schrieb
    NICHT VERFÜGBAR bei H.264 und all seinen Derivaten (AVCHD etc.)
    VERFÜGBAR im >long-GoP< (Interframe) Codec Bereich NUR bei HDV


    Jedoch zusätzlich verfügbar im Intraframe (Bild für Bild / I-frame only ) Codec Bereich wie nachfolgeend
    (wo es imho auch mehr Sinn macht (verlustfreier Rohschnitt zurück auf Medium oder Server)


    Grass Valley HQ AVI/Grass Valley HQX AVI/HQ MXF/HQX MXF


    MPEG2 für GF nur I-Bild (100 Mbps)/MPEG2 für GF Long GOP (50 Mbps)
    MPEG2 für XDCAM HD422/MPEG2 für XDCAM HD LP/MPEG2
    XDCAM HD SP/MPEG
    XDCAM HD HQ


    Exportieren zu einem Infinity-Gerät
    Exportieren zu einem GF-Gerät
    Exportieren zu einem XDCAM-Rekorder


    Exportieren im GXF-Format
    Sie können ein Projekt im GXF-Format exportieren, das vom K2 Media Client verwendet wird.
    Exportieren im MXF-Format
    Das [K2 MPEG2 Clip]-Exportprogramm unterstützt Segmentkodierung.


    wo immer der User die Einstellmöglichkeit [Segmentcodierung] vorfindet auf der jeweiligen Registerkarte


    Einschränkung die manchmal im Handbuch genannt wird:
    Wenn die Bildrate des Exportformats 23,98p ist, dann ist die Segmentcodierung nicht verfügbar.


    Quelle zum (selber) Nachlesen:
    Handbuch im Adobe Reader öffnen => Menüleiste => Bearbeiten => Erweiterte Suche starten
    in Erweiterte Suche => im Suchfenster Segment eintragen => Enter
    Extra Suchliste öffnet sich mit den 19 Resultaten => alles ist gelistet zum der Reihe nach anclicken



    gerade mal meine 2 €urocent dazu .... ;)

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