Wiederherstellung von Offline-Clips verändert u.U. den Farbbereich!?

  • Ich hatte schon vor einiger Zeit bemängelt, dass Standbilder aus der Timeline nicht in einem eigenen Ordner untergebracht werden (wie z.B. Titel), sondern in der gleichen Hierarchieebene wie die Projektdatei.
    Inzwischen weiß ich, dass man solche Dateien mit "Standbild erstellen (speichern unter)" in einem Ordner eigener Wahl abspeichern kann. Leider muß man dann aber auch den Dateien einen eigenen Namen geben, eine automatische Vergabe gibt es dann nicht mehr. Das ist mir dann auch wieder zu umständlich.


    Deshalb bin ich folgenden Weg gegangen:


    - Edius die Namensvergabe und den Pfad überlassen durch "Standbild erstellen"
    - Nach Projektschluß alle Standbilder in einen eigenen Ordner verschieben und die verlorene Verknüpfung mit "Offlineclips wiederherstellen" repariert.


    Doch dann mußte ich feststellen, dass im fertig gerenderten Ergebnis alle diese Bildclips dunkler waren als die Videos, aus denen sie erzeugt wurden. Das war aber während der Bearbeitung noch nicht so.


    Meine Erklärung dazu:


    Das Projekt ist als Superweiß angelegt. Beim Speichern des Standbildes hat dann auch die Bilddatei in der Bin den Farbbereich Superweiß, alles paßt prima.
    Nach dem Wiederherstellen der Clips wegen der Pfadverschiebung wird aber nun nicht nur der Pfad des Bildes neu festgelegt, sondern dieses regelrecht neu importiert. Bei einem Neuimport wird es dann gemäß aktueller Benutzereinstellung als "Weiß" interpretiert, so kommt es zu dem Helligkeitsverlust!


    Ich hatte niemals damit gerechnet, dass bei der Wiederherstellung von Offlineclips außer dem Pfad auch so grundlegende Dinge wie der Farbbereich verändert werden. So was bemerkt man nämlich nicht gleich, es ist schon ein bißchen heimtückisch.

  • Ich hatte niemals damit gerechnet, dass bei der Wiederherstellung von Offlineclips außer dem Pfad auch so grundlegende Dinge wie der Farbbereich verändert werden. So was bemerkt man nämlich nicht gleich, es ist schon ein bißchen heimtückisch.

    Es reicht ja bereits, ein Superweiß-Standbild 'X' im Original-Speicherordner zu kopieren und in einem anderen Ordner unter dem Namen 'Y' abzuspeichern. Beim Importieren von 'Y' in Edius geht die Eigenschaft 'superweiß' verloren. Dies könnte man verhindern, indem man in den Benutzereinstellungen den 'Farbbereich für RGB-Clip' auf 'superweiß' umstellt.


    Doch dann können neue Probleme auftauchen: Lade ich ein (superweißes) Edius-Standbild in Photoshop, wird es dort lediglich in 'weiß' (flauer Kontrast) wiedergegeben. Um es dennoch sinnvoll bearbeiten zu können, muss ich zunächst eine Tonwert-Korrektur durchführen (s. Bild). Importiere ich das bearbeitete Bild dann wieder in Edius, hat es dort zwar die Eigenschaft 'superweiß', wird aber als 'super-superweiß' (überkontrastiert) wiedergegeben. Um den korrekten Farbkontrast zu erhalten, müsste ich es nun auf 'weiß' zurücksetzen.


    Wiederum anders verhält sich Edius, wenn ein Foto der Kamera in Photoshop bearbeitet wird: Solche Bilder werden stets als 'weiß' von Edius importiert - unabhängig von den Benutzereinstellungen. 'Weiß' ist in diesem Fall jedoch die korrekte Tonwert-Einstellung und entspricht exakt dem 'superweiß' der Edius-Standbilder.


    Auch ich habe bis jetzt noch keine Möglichkeit gefunden, diese Probleme a) abzustellen und b) überhaupt zu verstehen . Aber vielleicht findet sich ein 'superweises' Forumsmitglied und kann in beiden Fällen Abhilfe schaffen.


    Wilfried

  • Genauso ist es.

    indem man in den Benutzereinstellungen den 'Farbbereich für RGB-Clip' auf 'superweiß' umstellt.

    So habe ich mir derzeit erstmal geholfen, aber diese Einstellung ist dann irgendwann auch wieder genau verkehrt ?( :cursing:


    Wenn ich eine unbekannte Datei neu importiere, ist mir das Verhalten durchaus verständlich, nicht aber, wenn ich lediglich eine verlorene Verknüpfung zu der Datei wiederherstelle. Ich verwende doch eine extra Funktion in der Anwendung, die nur für die Wiederherstellung da ist. Die sollte anders reagieren und die bisherigen Clipdaten (die Superweiß-/Weiß-Einstellung sind ja wohl im Projekt gespeichert) beibehalten, insbesondere, wenn man genau die 100% gleiche Datei verwendet, nur aus einem anderen Pfad.


    Weicht die neue Datei in irgendeiner Form ab, dann kommt man wohl um einen Neuimport nicht herum. Aber im beschriebenen Fall ist es unnötig und schädlich.

  • Wenn ich eine unbekannte Datei neu importiere, ist mir das Verhalten durchaus verständlich, nicht aber, wenn ich lediglich eine verlorene Verknüpfung zu der Datei wiederherstelle.

    Es ist wohl noch komplizierter: Edius unterscheidet dabei offensichtlich wie folgt (Benutzereinstellungen 'Farbbereich für RGB-Clip' = 'weiß'):


    a) Wird lediglich der Name des Standbildes im Projektordner geändert, behält das Bild nach Wiederherstellung der Verknüpfung seine Eigenschaft 'superweiß'. Voraussetzung ist allerdings, dass sich das Standbild während der gesamten Prozedur auf der TL befindet. Ist dies nicht der Fall (Standbild lediglich im BIN vorhanden), wechselt seine Eigenschaft nach Umbenennung und Wiederzuordnung auf 'weiß'.


    b) Wird das Standbild in einen anderen Ordner verschoben, nützt es auch nichts, wenn es sich noch auf der TL befindet: Das Attribut 'superweiß' geht stets verloren. Wird aber dieses Standbild mit dem Attribut 'weiß' zurück in den Edius-Ordner verschoben, dann erhält es auch seine Eigenschaft 'superweiß' zurück - sofern nicht sein Original-Name geändert wurde.


    Wilfried

  • Es ist gut möglich, dass Edius die vormals definierten Interpretationsvorgaben der
    Farbräume nicht vernünftig registriert oder beim Neuverbinden nicht berücksichtigt.
    Bis vor kurzem verhielt es sich ja auch mit der Bildrate genauso.
    Wenn ein Clip mit uminterpretierter Bildrate offline ging und neu verbunden wurde,
    wurde der neu verbundene Clip wieder mit der originalen, und nicht mit der zugewiesenen
    Bildrate interpretiert. Gleiches galt für uminterpretierte Bilddominanzen.
    Dass man möglichen Macken beim (Re-)Interpretieren von Bildsequenzen nicht durch eine
    Code-Revision auf die Spur kommt, wundert mich nicht, der ganze Workflow mit Image-
    Sequenzen gehört für mich auf den Prüfstand, denn nach wie vor ist der nicht sonderlich
    brauchbar. Weil das jeder weiß, wird dieser Weg auch kaum eingeschlagen und genau
    deshalb werden solche Probleme nicht offenbar.


    Jim

  • Das ist ja erschreckend, was man sich mit solch einer Wiederherstellung alles für Probleme einhandeln kann - dazu oft sogar noch unbemerkt!
    Soo hatte ich mir diese Funktion nicht vorgestellt, ich habe sie bisher gänzlich unbefangen als nützliche Funktion benutzt. Dem ist wohl gar nicht so.


    Genaugenommen macht Edius hier gar keine Wiederherstellung mit Erhalt, sondern einen kompletten Neuimport unter Verlust der vorherigen Eigenschaftseinstellungen der Clips. :thumbdown:

  • Genaugenommen macht Edius hier gar keine Wiederherstellung mit Erhalt, sondern einen kompletten Neuimport unter Verlust der vorherigen Eigenschaftseinstellungen der Clips.


    Hi,


    na ich denke, dass ist auch so gewollt.
    Denn selbst bei gleicher Dateigröße kann Edius ja nicht sicher sein, dass die neu zu verknüpfende Datei inhaltlich unverändert geblieben ist.
    Oder anders gesagt, wenn Du einen bestehenden Clip (der bereits irgendwo in einer Sequenz verwendet wird) außerhalb Edius bearbeitet hast, ist dies eine Möglichkeit diesen bearbeiteten Clip zu reimportieren ohne ihn händisch auf der TL dann ersetzen zu müssen.


    Das Problem liegt hier offenbar in einem etwas anderen Bereich.
    Wie ja Deine Feststellungen in #4 Punkt b) zeigen wird die Zuordnung 'superweiß' als Eigenschaft durch Edius wieder hergestellt, wenn es bei unverändertem Dateinamen in den Edius-Ordner zurück verschoben wird.
    Offenbar erwartet Edius 'superweißes' nur in dem Standardordner (sofern nicht die Benutzereinstellungen wie von Wilfried beschrieben geändert wurden).


    Hier würde wohl leider wirklich nur Abhilfe geschaffen werden, wenn man (wie ja auch z.T. in anderen Programmen üblich) die Ablageordner über die Einstellungen bestimmen könnte.



    Gruß
    Peter

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Denn selbst bei gleicher Dateigröße kann Edius ja nicht sicher sein, dass die neu zu verknüpfende Datei inhaltlich unverändert geblieben ist.

    Wenn Aufnahmezeitstempel, Zeitpunkt der letzten Dateiänderung, Dateiname und -größe übereinstimmen, geht die Wahrscheinlichkeit einer zwischenzeitlichen Veränderung in der Datei fast gegen Null.
    Immerhin unterscheidet Edius ja optional für genaue Übereinstimmung oder nicht (welche Kriterien sich dahinter auch immer verbergen). Dort könnte daher auch das Vorgehen unterschiedlich gemacht werden.


    Die Wahrscheinlichkeit einer fehlerhaften Interpretation ist so viel geringer als die durch den generellen Neuimport viel wahrscheinlichere Fehlinterpretation.

  • Frage an 'Matsch':


    Was ist denn eigentlich der Hintergrund, weshalb Du die Standbilder in einem anderen Ordner abspeichern möchtest? Die Möglichkeit, im BIN quasi einen 'vituellen' Ordner 'Standbilder' anzulegen, kennst Du ja mit Sicherheit, scheint für Dich aber keine Alternative zu sein?


    Wilfried

  • Letzten Endes geht es mir um die Archivierung eines Projekts, also um die physische Ordnung des Projekts auf der Festplatte, nicht im die virtuelle in der Bin (oder will mir jemand zur Konsolidierung raten? :wacko: ). Dazu sollte es so aufgebaut sein, dass sich alle Bestandteil einer Hierarchie unterhalb der Projektdatei unterordnen, so wie das beim Backup und den Titeldateien in eigenen Unterordnern bereits jetzt von Edius selbst so angelegt wird. Nur eben die Standbilder legt Edius nicht so an, sondern ohne eigenen Ordner einfach neben der Projektdatei. Man kann den Ablageort ja auch nicht konfigurieren. Die Möglichkeit von "Standbild erstellen (Speichern unter)" ist für mich keine Alternative, weil ich dann auch selbst die Dateinamen festlegen müßte statt der automatischen Namensvergabe, das ist mir zu umständlich. Deshalb wollte ich also nachträglich die erzeugten Standbilder für eine bessere Struktur auf der Festplatte in einem eigenen Ordner ablegen. Es gibt ja die Wiederherstellung!


    Dass die aber solche Schwierigkeiten machen würde, habe ich ja nicht geahnt. Schließlich war ich ja mal die "Smartverknüpfung" aus Mediastudio Pro gewöhnt, wo das problemlos ging, sogar automatisch. Da hat das Programm verlorene Dateien selbstständig in den Unterordnern des Projekts gesucht und neu verknüpft - ohne Veränderung von Einstellungen daran.

  • Verstehe. Ich habe nochmals einen letzten Versuch unternommen, um Edius zu 'überlisten', aber auch das hat nicht funktioniert:


    Auf einer anderen Partition (E) habe ich eine Kopie des Edius-Ordners (mit zuvor erstellten Standbildern) erstellt. Ziehe ich nun unter (E) das Standbild X auf die TL, hat es die Eigenschaft 'superweiß'. Wiederhole ich den gleichen Vorgang unter (G), führt es zum gleichen Ergebnis. War auch zu erwarten.


    Lade ich aber das (eigentlich identische) Standbild X von der E-Partionen in das BIN unter (G), dann wird es als 'weiß' ausgegeben, obwohl es aus keinem zusätzlich angelegten (Edius-fremden) Ordner entnommen wurde. Das verstehe, wer will :nw: !


    Wilfried

  • Hallo Wilfried:

    Das verstehe, wer will

    Ausatmen:


    Erster Hauptsatz der EDV/IT: "Jedes Programm hat (mindestens) einen Fehler." // Jedes !! Übrigens: Das Gegenteil wurde noch nie bewiesen.


    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.11.14138-WG; RESOLVE-19.0.00025 Studio