Filmende gestalten

  • Hallo zusammen,


    ihr kennt das wahrscheinlich alle. Das Projekt ist irgendwann mal fertig und man kann sich über einen weiteren schönen Film einer vergangenen tollen Urlaubsreise erfreuen.


    Zu einem gelungenen Film gehört meiner Meinung nach auch ein interessantes Intro / Opening / Trailer, wie auch immer, eine Vorschau auf den nachfolgenden Film eben, welche im Vorfeld schon eine gewisse Vorfreude und ein Interesse auf das nachfolgende verbreiten soll, auch bei den Nichtdabeigewesenen. Damit hatte ich auch noch nie ein Problem.


    Anders ist das nach Beendigung des Films. Da bin ich jedesmal am Überlegen, was mache ich da jetzt, was passt am besten. Man möchte ja auch nicht gerade ein "ENDE" über den letzten Clip blenden ;) , ich denke dabei auch nicht an einen der herkömmlichen Abspänne mit Namen des Filmers, Texters, Musik, usw. sondern eher an eine Komposition, welche einen passenden gelungenen Abschluuß des Ganzen bildet.


    Ich hoffe, ich konnte das gut rüberbringen, was ich mir vorstelle und wüßte gerne, wie ihr das macht.


    Bin für JEDEN Tipp dankbar.

  • Auch wenn du etwa anderes schreibst, ich halte mich einigermassen an die kommerziellen "Vorbilder"
    Ich habe mir einen sog. Abspann kreiert, der be-inhaltet Info zur verwendeten Hard- + Software
    (Kamera (s), Schnitt-Tool (s), Kamera- + Ton-Mann/-Frau, evt. Dank Fremd-Helfer. Evt. Dank an XY?
    verwendete Musik (CD usw) evt. Live-Player und wichtig Erstellungs-Datum


    Unterlegt ist der "Abspann" mit immer dem gleichen "Abspann-Ton-Schnipsel"
    ----------------------
    Selbst für mich ist es nach x Jahren interessant, mit welchen Equippment (Kameramodell) ich das damals aufgenommen habe, und mit welcher Software geschnitten (zB. Speedrazor, Liquid, Edius X bis Y)

    volki
    _________________________________________________________
    Arbeits-Gerät: Sony HVR-V1E mit HVR-DR-60 , Canon HG 20 FHD, 60GB-HDD
    www.volki9.ch

  • Nun, so generell kann man das m.E. micht benennen.


    Da kommt es ja halt auch darauf an um was es in dem Film geht und wie sich dieser zum Ende hin gestaltet.
    Eine Texteinblendung "Ende" oder in anderer Sprache halte ich für keine gute Idee, es sei denn, dies wird bewußt als "Witz" eingesetzt. Dass der Film aus ist, merkt das geschätzte Publikum hoffentlich spätesten nach 10 Minuten in völliger Dunkelheit und Stille (es sei denn, es ist schon vorher weggedämmert, was nicht für den Film sprechen würde :bgdev: )
    Auch eher nur als Gag würde ich die typische Kreisblende aus "Opas Kino lebt" einsetzen.


    Insoweit sollte sich das Ende aus der "Handlung" ergeben. Die letzten 5 oder 6 Clips sollten also möglichst schon auf einen nahenden Abschluss vorbereiten, der dann i.d.R. in einer Ausblendung ausläuft (aber nicht muss).
    Das "klassische" Beispiel wäre Strand - Strand - Strand - Sonnenuntergang über Meer, oder zumindest einem größeres Gewässer, Ausblende. Ist abgegriffen, aber immer wieder wirkungsvoll (solange man nicht dummerweise grade am Ostufer ist).
    Andere Varianten des gleichen Genre
    - Paar oder Person sitzt auf Bank/Felsen/sonstwas und schaut in die Ferne
    - oder am Restauranttisch und genießt das Essen, plaudert über das erlebte
    - oder halt auch eine Nahaufnahme einer "bedeutenden" Sehenswürdigkeit, die etwas länger steht und somit Ruhe zeigt.


    Hat man natürlich alles schon 1.000 x gesehen, funktioniert aber, weil jeder genau sowas erwartet.
    Setzt aber voraus, dass man sich bereits bei der Aufnahme einige Gedanken macht, wie der Film hinterher ablaufen könnte.



    Man kann natürlich auch versuchen das Publikum mit dem Ende zu überraschen. Aber damit ist jetzt nicht gemeint den Film unvermittelt enden zu lassen. Sondern etwas, von dem man denkt - das habe ich jetzt nicht erwartet.
    Anderer netter Spaß - den man aber nun auch nicht jedemal betreiben kann, sondern nur wenn es passt - Film endet in einer Abblende, ein paar Sekunden Schwarz, dann plötzlich "einen hab ich noch" und Schluss.


    Wie gesagt kommt es auf den Film selbst an, was funktioniert.


    Gruß
    Peter


    Nachtrag:
    Ich hatte das jetzt auf das tatsächliche Filmende bezogen, also die Handlung.
    Einen gewissen Abspann halte ich genau wie @volki auch für notwendig.

    ASUS Prime X299-A II, i9-10980XE, 64 GB, Nvidia RTX 2080Ti, BMD UltraStudio 4K Mini, RME Fireface 400, Win 11 Pro , EDIUS 11 WG

    Steinberg Cubase Pro, WaveLab Pro, SpectraLayers Pro

  • Da kommt es ja halt auch darauf an um was es in dem Film geht und wie sich dieser zum Ende hin gestaltet.
    Eine Texteinblendung "Ende" oder in anderer Sprache halte ich für keine gute Idee, es sei denn, dies wird bewußt als "Witz" eingesetzt.

    Auch eher nur als Gag würde ich die typische Kreisblende aus "Opas Kino lebt" einsetzen.

    Insoweit sollte sich das Ende aus der "Handlung" ergeben.

    ad Blau) Auch meine Meinung.


    ad Grün) Auch meine Meinung:
    Bei allen meinen geplanten Dokus benutze ich folgende Strategie(n):


    1) Ich entwerfe zuerst (nur) den Anfang und insbesondere das Ende des Filmes.
    2) Die "Mitte" muss dann (mehr oder weniger) logisch vom Anfang zum Ende führen.


    3) Der dritte Punkt nun ist eher unorthodox (und wird nicht jedem gefallen):
    - Zunächst benötige ich für jede Doku entsprechende Recherchen (Bücher, Prospekte, Vor Ort umsehen, mit Einheimischen sprechen, usw.).
    - Dabei mache ich mir natürlich Notizen. Auch über irgendwelche Ideen die mir dabei kommen, insbesondere über mögliche Hintergrundmusik, Atmos, Dialoge oder mögliche Kommentare.
    - Und dann entwerfe ich die Kommentare, quasi als Beschreibung der "Mitte". Dazu an den entsprechenden Stellen Notizen über bestimmte Hintergrundmusik(en), Atmo (Geräusche) und sonstige Hinweise, wie entsprechende Inhalte visuell aussehen müssen/sollten/könnten.
    Der Zeitaufwand dafür ist natürlich nicht unbeträchtlich. Aber garantiert einen (mehr oder weniger guten) Roten Faden.
    // Und ich lerne "Land, Leute und den Genius loci" intensiv kennen (und natürlich auch Gasthäuser/Restaurants).
    - Dabei berücksichtige ich aber, dass das Kommentar-Skript im weiteren Verlauf des Projektes iterativ verändert/verbessert werden darf.
    - Und mit diesem pdf-Skript beginnt dann (erst) die Drehphase.
    // Ich benutze also das Skript als eine Art "Ersatz" für ein Expose (oder einfach gehaltenes Drehbuch).
    - Schnitt: Eine meiner Dokus z.B. umfasst über 900 Clips (Bilder, Video mit OT, Atmo, Musik, Kommentarsätze und Titel) sowie mehr als 60 Sequenzen (!). Die Filmlänge liegt bei rund 70 min. Die Sequenzen ergeben sich aus dem Kommentarskript, das von Anfang an schon strukturiert aufgebaut wird.
    // Für diese Doku habe ich damals zwischen drei und vier Jahre benötigt: Etwa 30% für die Recherche, 20% für das Kommentarskript, Rest für Schnitt und "Iterationsarbeiten" (sowie diverse Workarounds finden ;) ).


    Die angeführten Zeilen oben verstehen sich als "Telegrammstil"; ich nehme aber an, dass jeder weiß was ich meine.
    Gruß kurt

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
    SW: WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364), Firefox u.a.
    NLE: EDIUS-11.11.14138-WG; RESOLVE-18.6.6.0007 Studio

    Einmal editiert, zuletzt von kpot11 ()

  • Ich mache das immer ziemlich unspektakulär. Kannst ja mal mein YT Video von meiner letzten Womoreise ansehen. Das ich den Link hier poste hat nichts mit "ich will mein Video zeigen" zu tun. Ich weiß das es nicht perfekt ist und eventuell nur für Wohnmobilreisende interessant ist.


    "https://youtu.be/XbBotKU89EA"

  • Hallo zusammen,


    Vielen Dank für eure Tipps die für mich sehr interessant sind. Auf das ein oder andere wäre ich jetzt so ad hoc garnicht gekommen, w.z.B. Peters Vorschlag bei einem Restaurantbesuch vor Ort nochmals das Erlebte Revue passieren lassen, das sehe ich so richtig vor mir.


    Nochmals DANKE und schönes WE.

  • Ich mache das immer ziemlich unspektakulär.

    Die o.a. Dokus betreffen die nähere Umgebung meiner Heimatstadt.
    Meine diversen Nordlandreisen habe ich natürlich (auch) etwas anders organisiert :nick: .


    Gruß kurt
    // Einiges aus Deiner Schwedenreise habe ich mir auch (vor vielen Jahren) gegönnt.

    HW: ASUS Z170-A; Proz: i7-6700K; RAM: 32 GB DDR4; GPU: RTX-3070, 8GB GDDR5; SSD: SAMSUNG-850-Pro, 500 GB
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  • Deine Heimatstadt? Kommst du aus Schweden?

    Nein, aus Österreich (südlich von Wien).
    1) Ich war früher in Schleswig-Holstein einige Jahre berufsmäßig tätig und habe dort natürlich etliche Wochenend-/Urlaubsreisen nach DK, S und Norwegen unternommen. Daher meine Kenntnisse, etliche Filme und die Liebe zu Land und Leuten in diesen Ländern.
    Und natürlich habe ich mich im Norden Deutschlands in den "Regionen" Lüneburger Heide, Bremen, Hamburg, ganz Schleswig-Holstein inklusive Ostholstein interessiert und gründlich umgesehen (und gefilmt). Gewohnt habe ich mit meiner Familie damals in Kiel.


    Die Dokus, von denen ich weiter oben sprach, beziehen sich auf etwa 50 km Radius um meinen Wohnort, womit etwa der Osten des südlichen Niederösterreichs abgedeckt wird, also das Gebiet zwischen der steirischen Grenze im Süden bis zur Donau und von den östlichen Ostalpen bis zur ungarischen Grenze.
    So war das gemeint.


    Damit habe ich jetzt, als langjähriges Forumsmitglied, sozusagen auch meine Vorstellung nachgeholt.
    Weitere Details (wie Hobbys etc.), wenn gewünscht, individuell per PN.


    Gruß kurt :prost:

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  • Heißt das nicht „Filmende Gestalten“ in einem Videoforum?


    Spaß beiseite. Ich würde am Liebsten nur Vor- und Abspänne erstellen, denn hier kann ich kreativ werden ohne auf andere (Schauspieler, Models, Drehbuchautoren, ...) angewiesen zu sein.


    Da kann ich Text, Bild, Grafik, Musik, Ideen, ... selbst entwickeln und produzieren, ohne dass mir jemand reinredet. Ich kann wiederholen und tüfteln bis es (mir) passt.


    Keiner beschwert sich: Müssen wir das jetzt nochmal drehen? Sollen wir das nicht anders machen? Was soll ich überhaupt machen?


    Und wenn es mir nicht gefällt, dann hau ich es in die Tonne und keiner meckert, dass dadurch ein Budget überschritten wird.


    Das nenne ich: Purer Luxus!

  • Hallo,
    der Abspann ist so ein sehr großes und weitgefächertes Thema...aber das Wort ENDE oder THE END etc. wird seit den 50er/60er Jahren nicht mehr verwendet, da man mit Rollentitel und einem richtigen Abspann signalisierte
    dass der Film jetzt am Ende ist. Bei sehr alten Filmen wurde das noch eingeblendet, da es hier noch keinen Abspann wie es heute üblich ist, gab. Weniger ist mehr, und nur das Wesentliche aufzählen.
    oder


    8o:rolleyes: LG Robert