P2 Diskussion

  • Nur mal so am Rande, da es hier grad um P2 und ähnliches geht.
    Der allgemeine Nachteil dieser Karten, sei es P2 oder SxS ist aber die Archivierung, was immer noch oft unterschätzt wird.
    Vor allem beim Dreh selbst. Ein Verleiher aus Frankfurt hat mir erzählt, dass eine Fernsehproduktion die im Ausland unterwegs war, extra irgendwann ne Praktikantin für 4 Wochen
    hat einfliegen lassen, die Abends im Hotel das Material auf Festplatten gesichert hat.
    Denn gerade bei Reisedrehs, wenn das Team eh meist 10 oder 12 Stunden unterwegs ist, kann man von niemandem verlangen, abends im Hotel nochmal Stundenlang Material zu sichern.


    bego

  • Du kannst mir nicht erzählen wollen, daß Arbeiten mit P2 (alle paar Minuten Karte wechseln) komfortabel ist.

    Absoluter Quatsch. Das vielleicht vor 2 Jahren noch so. Mit einer 32GB karte kannst Du 128 Minuten DVCPRO aufnehmen oder 64 Minuten DVCPRO50 oder 32 Minuten DVCPROHD. Übrigens funktionieren zwei Karten gleichzeitig .


    64 GB Karten sind angekündigt. Speicher ist kein Argument mehr.


    mfg


    coolpix

  • Ironie on yep Bego ist ja wirklich der schiere Wahnsinn die Bänder zu sichern ich bin schon froh wenn ich die Platte mit 5h Laufzeit in einem Rutsch transferieren kann und das inkl aller Metadaten nicht nur den Timestamps wie früher beim Bandmaterial... die haben den Sonies sogar zum Band ein CompactFlash Laufwerk spendiert als Vereinfachungsdetail in Sachen Workflow damit die Bänder nur noch als Original ins Regal kommen. Auch für die P2s und die Sxs gibts diese Lösungen-- reinstecken Transfer drücken fertig in xfacher quasi Capturezeit, ist im Prinzip nicht anders als die ImageTanks im Fotobereich..

  • so einfach ist das nicht. Wenn du Stundenlanges Material in HD hast, durch lange Interviews z.B. dann kommen da abends schon mal schnell noch 1-2 Stunden oder mehr zusammen um das Material zu kopieren.
    Dass die Karten größer werden ist beim Aufnehmen ne Erleichterung, jedoch sichern muss man es trotzdem.
    Dieses kleine Festplattenteil von P2 welches wir mal mit der DVX200 dabeihatten, hatte z.B. nur 60 gb Speicher, und was sind schon 60gb bei HD, da musstest du dann erst mal wieder über Laptop auf ne externe größere Platte umkopieren... gutr, da wird es sicher auch bald größere geben oder gibt es schon, aber meist sicherst du eh doppelt, wenn du länger unterwegs bist, falls ne Platte beschädigt wird.
    Und sicher mal doppelt stundenlanges HD Material.
    bego

  • Natürlich ist im Nachhinein der Workflow angenehmer, mit den Metadaten etc., aber vor Ort war ein Band etwas Sichereres was du in Händen gehalten hast. Bei Festplatten hat man unterwegs immer ein ungutes Gefühl.
    Die gleiche Verleihfirma hat mir von ner anderen Produktion erzählt, wo der Kameramann drauf bestanden hat, dass der Assistent abends noch zusätzlich das Material auf Band sichern sollte (wohl HDV), weil er Angst hatte, dass bei der Reise die Festplatten beschädigt werden könnten. Ist zwar krass, aber war so gewesen. Da freut sich jeder Kameraassistent, wenn er nachts noch in Echtzeit ne Sicherungskopie auf Band ziehen muss.


    bego

  • ohne mir nun böse zu sein bego, wenn ich Band basierend unterwegs bin im Ausland, habe ich auch wenn ich 20 Bänder voll gespamt habe im Urlaub die Filme gesichert auf dem Laptop oder auf externen Platten... na das wäre was wennst von der Südsee kommst und die Bänder aus welchem Grund auch immer verloren gehen oder defekt sind... und nun möcht ich wissen welcher Aufwand der geringere ist..


    und gar nicht erst nachrechnen was als Backuplösung die günstigere und schnellere ist..ePC und 2 SeATAs mit 1TB gespiegelt mit Cardreader usw... da gehts nur ums Archiv max. um das Vorsichten .. das Tascherl dafür ist sicher der kleinste Teil im ReiseEquipment für Doku Filmer :D

  • du hast aber keine 20 P2 - Karten dabei! das ist der Unterschied. DIe musst du zwangsweise abends sichern und leeren. Bei den Bändern kannst du das zwischendurch je nach Zeit machen.
    Da ist ein gewaltiger Unterschied. Noch. Wenn die Karten natürlich mal so billig sind wie Bänder, ist das was anderes. Aber zurzeit kannst du keine Produktion über ne Woche und länger komplett mit Karten so bestücken, dass du ohne sichern auskommst.
    aber ansonsten, bei professionellen Produktionen wird normalerweise das Band nicht zwischengesichert. Da passt man halt auf das Band auf.
    bego

  • alter Schwede Bego 20 Karten a 32GB was für Interviews machst du?... da brauchst sicher zwei Sherpas in der Einöde die dir die Ladestationen, Akkus, Solarpannel und Dieselaggregate fürs Licht usw nachbringen..


    versteif dich nicht so auf die P2s bei den anderen Funktionierts genauso wurscht ob SD,HDD, CompactFlash oder SxS...
    Wenn sich die Broadcaster nicht damit zufridenzeigen würden und die Kameramänner die nicht haben wollten, würde die Sache schon verwunden sein. Ich sehe solch ein Festhalten an den Werten von Einst wobei ich sagen muss"DIES WAR EINE TOLLE ZEIT"als Lernprozess wie es aich bei Vista war.. :thumbup:

  • ich versteh gar nicht wieso du dich so aufregst. irgendwie haben hier grad alle ne dünne Haut im Forum...
    Hab doch nur ganz normal wiedergegeben was aktuell noch Stand der Dinge ist. Natürlich geht es nicht um 20 Karten...War doch nur ein Vergleich mit deinen Kassetten. Sollte doch nur zeigen, dass man NOCH nicht die Kapazität an P2 Karten mit dabei hat, wie es bei Bändern der Fall ist. Und wie schon erwähnt, die geschilderten Probleme hat man mir bei MBF in der Kamerabteilung geschildert (MBF.de ist mit der größte Kamera und Licht und Grip Verleiher im Südwesten, weiß nicht, ob du schon mal dort warst. Sehr zu empfehlen und sehr tolle Jungs im Kameraverleih). Das waren keine Erfahrungen und Interviews von mir. Es ging nur darum, dass man diese Sache einfach nicht unterschätzen darf. Du kannst im professionellen Reportage Bereich nicht immer noch nen Laptop am Drehort mit rumschleppen. Da passiert das sichern abends im Hotel. und nach 12 Stunden hast du meist auch keine Lust mehr z.b. nur noch ne halbe Stunde Material zu sichern, du musst schließlich konzentriert sein und darfst ja auch keine Fehler machen. Geht dir z.B. bei dem P2 Festplattenlesegerät (P2 Store Card Reader von Panasonic) der Akku leer, falls du unterwegs mit Akkus sichern solltest, dann wird die Karte ein zweites Mal nicht angenommen, da sie schon als gelesen gilt. dann kannst du sie nur direkt über den Laptop auslesen. (könnte auch passieren wenn im Hotel Stromausfall ist).
    Ich hatte nur einmal die P2 dabei, mit 2x 16gb und 1x 8gb und wir mussten zwischendurch am Set sichern. Das kostet einfach Zeit. Dann hast du Angst das jemand über das Kabel des Lesegerätes fällt, ...da passt man doppelt auf.
    Mit Band, zack, Band raus, nächstes Band rein. da hatte man sicher vorher keine Gedanken machen müssen. Natürlich hat das Band auch viele Nachteile.
    bego

  • Mit dem Stromausfall, das ist dann aber eindeutig eine Schwäche von P2. Normal darf man ein Medium erst als eingelesen kennzeichnen, wenn es auch eingelesen worden ist. Alles andere ist unprofessionell.


    Die Preise für Speicherkarten werden künstlich hochgehalten. Die Konstruktion ist in meinen Augen schlecht. In der Digitaltechnik gibt es einen Takt, den Arbeitstakt. Warum stellen die Hersteller Speichertechniken mit "Dual-Channel" her? Damit man in einem Arbeitstakt die doppelte Menge an Daten speichern kann. Es wäre doch sinnvoll z.B. bei 12bit-Aufzeichnung zwölf (mit Parität oder Fehlerkorrektur 16bit) in einem Arbeitsschritt aufzuzeichnen. Da gehört ein bischen Elektronik zwischen und dann geht die Post ab. Was bauen die Hersteller? Dual-Channel. Baut "x"-Channel. Dann werden die Module kaskadiert und im nu hat man ein Terrabyte in einem 3,5" Festplattengehäuse. Was da zur Zeit hergestellt wird ist vielleicht zu "Studienzwecken", aber doch nicht zur professionellen Nutzung.


    Wenn ich mit einer SolidStateDisc Datendurchsatzprobleme habe beim Speichern oder lesen, dann muss ich doch nur die Speicherchipzahl vergrößern und eine Art "RAID-Stripeset" mit meinen Chips bauen. Zum Glück brauche ich im Videobereich keinen wirklichen RandomAccess auf jedes Byte. Es reicht für Aufzeichnung und Schnitt vollkommen aus ganze Bilder zu adressieren. Bei geschicktem Memory-Management kann ich so jedes einzelne Bild speichern und auslesen, ohne in ein Bandbreitenengpass zu kommen.


    Um nun doppelte Sicherungen von Videos zu machen, braucht man nicht doppelte Zeit. Man benutzt einfach keine externen USB-Festplatten, die durch USB schon eine Bandbreitenbeschränkung erfahren, sondern 2x PC-Cards eSATA. Hier kann man uneingeschränkt zeitgleich doppelt sichern. Oder man benutzt ein RAID-System RAID1. Das nervige ist nur, wenn man viele kleine P2-Karten hat, wo man Diskjockey spielen muss. Deswegen oben meine Anregung eines anständigen Speichermanagements.

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5

  • bei MBF wurde mir auch von einem Problem, ich glaube es war die EX1, erzählt, wo die Szenentitel wohl nicht richtig geschrieben worden waren.
    Es wurde gedreht und gedreht und keine Fehlermeldung angezeigt und am Ende ließen sich aber nur die Clips von z.B. 1-20 abspielen und danach nichts mehr.
    Wo genau der Fehler lag und ob sie am Ende das Material doch noch irgendwie auslesen konnten, war nicht bekannt. Also am besten immer mal kontrollieren.
    Meist ist es aber so, dass man immer kontrolliert und genau dann, wenn es stressig ist und man nicht dazu kam, dann hat man manchmal irgendnen Fehler.


    bego

  • Sorry Leutz, ich hatte Gestern nicht mehr die Zeit zu antworten..
    Freunde, besonders die die mich als Pazifist kennen würden wissen das mir niemals wegen so etwas der Hut hoch geht, warum auch.


    Ich selbst habe nichts aber auch gar nichts mit P2 am Hut schon gar nicht mit Panasonic und hier dreht es sich auch nur um den Einsatz resp. Lösungen im Jetzt und in der ZUKUNFT.


    Die Ausfallstheorien die ihr hier anstellt treffen im speziellen für alle Medien zu, besonders aber für Geräte in denen mechanische Komponenten am Werk sind. Bandfresser, Dropouts usw. hatten wir alle schon einmal und mann will es gar nicht in Frage stellen, ich bin mir sicher das es auch bei Cardbasierenden Systemen Ausfälle gibt.
    Sprich es ist bei jedem Medium so das ich vor Ort das gefilmte kontrollieren müsste inkl. kopierens um Sicherheit zu erlangen das ich damit mein Projekt beenden kann.


    Was haben wir da für Lösungen.. BAND auf BAND, BAND auf HDD, BAND auf Silberling. BAND auf professionelle Speicherlösungen..... wo ist den da der Unterschied zu Carbasierenden Lösungen?? keiner außer das es x Mal länger dauert.


    Keine Frage, beim Preis haben sie sicher einen Specht und viele Produktionen mieten die Karten auch nur an aber vom Workflow her sind sie ungeschlagen.
    Von Pana gibts da im übrigen einen 5fach Backuprecorder inkl Anschluss für externe Platten der die Geschichte automatisiert.. sprich wir könnten sogar Multicamprojekte zeitgleich sichern.



    da könnt ihr euch noch den Workflow eines Privatmannes ansehen der damit einen, seinen eigenen Kinofilm geschaffen hat


    http://www.michelle-und-isabelle.de/
    http://www.24-frames.de/
    http://www.cocoa.de/news2/list…le/formulare/24frames.htm


    extrem aber jedem das seine...

    2 Mal editiert, zuletzt von mgm ()

  • es ging hier nur um Reisedrehs oder allgemein Drehs wo man länger unterwegs ist. Wenn man nicht unbedingt nach nem langen Drehtag das Material noch sichern muss, sind die Karten natürlich klar im Vorteil und zeitsparender. Vor allem wenn nach nem aktuellen Dreh direkt von der Karte geschnitten wird, während sie noch am umkopieren ist.
    Ich denke die Fehler sind auch die kleinsten Probleme. Der EX1 Fehler, wenn das Material nicht doch noch gerettet werden konnte, wird sicher auch noch geändert werden.
    Es ist nur die Zeit beim sichern. Für Reisedrehs muss das Equipment halt klein und robust sein.
    Hab jetzt beim Spielfilmlink von dir auf die schnelle die Arbeitsweise nicht gefunden,denke aber nicht, dass die nach nem langen Tag noch abends gesichert haben.sondern ausgeruht am nächsten TAg oder es hat ein Assistent halt noch nachts gemacht.Beim Reisedreh "mussten" die das eben nachts noch sichern. Und das ist dann halt anstrengend für den Assistenten, wenn er eh schon lange gearbeitet hat.
    ansonsten klar, Karte top.

  • Der Kinofilm diente auch nur als Extrembeispiel und hat nichts mit Reisedokumentationen zu tun das ist doch klar wie Knödelwasser... Spaß ohne keiner der eine ReiseDoku in der Mangel hat speziell die die das auch noch kommerziell betreiben kann es sich erlauben kein Vorortbackup seiner Bänder oder Carten zu ziehen.. Ich selbst ziehe mir die Files der HDD vor Ort auf Platte und sichte sie sofort..
    Der Auftraggeber wird eine Freude haben wenn du bezahlterweise in der Südsee dein Heil suchst un nach dem Rückflug merkst das die Fehler des Bandmaterial das deine Cam eingebrannt hat das Material für den Gulli aufbereitet hat.


    Ist mir pers mit einem Multicamprojekt pasagiert in dem ein CANON MV200 die Bänder wunderbar bespielte und mitten im Projekt CAM3 den Geist auf gab und kein anderes Gerät die Kasette annahm.. Bravo und der Techniker von Canon hatte seine Mühe das Laufwerk so hinzubringen das die Bänder wieder lesbar wurden..


    Aber du hast recht, die Verfügbarkeit des Bandmaterials ist natürlich weitaus größer als für diese Überteuerten P2 oder SxS Karten... Ich bin schon froh das ich auf Platte untewegs bin und meine Lapi ist eh immer dabei da ich ja auch die SD der DigiCam einspielen muss.

  • Grundsätzlich ist die P2 Card im professionellen Business ein grosser Erfolg. Es handelt sich ja hier nicht nur um reine Memory sondern um ein intelligentes Device. Als kleines Beispiel - jedes Byte das auf die P2 geschrieben werden wird unterliegt einer Write Verfication. Die Performance liegt bei 640 Megabits pro Sekunde und hat damit Reserven für zukünftige Formate (AVC-I ++?)


    http://panasonic.com/business/provideo/p2-hd/faqs.asp


    Seit ich P2HD kenne möchte ich nie mehr mit Tapes arbeiten müssen. Archivierung/Backup ist zum reinen IT Job mutiert. Ich habe immer meinen Laptop mit 2HDD dabei (ein dedizierter Videodrive, innerhalb von 30 s auswechselbar). Für wichtige Aufnahmen in geschütztem Environment mache ich immer 2 Kopien (int. Drive + ext. UBS HDD).

  • Da muss ich doch gleich mal meinen Senf dazu tun. Denn ich stehe kurz vor einer 6 Wochen Drehreise nach Peru und das mit der EX1 und SxS Karten.


    Ich gehe von 35 Drehtagen aus. Sagen wir durchschnittlich 1 Stunde Rohmaterial pro Tag. Macht 35 Stunden Material. Das waren vorher 35 Bänder. Das sind 17 GB pro Tag was in 35 Tagen fast 600 GB ergibt. Das ganze mal 2 weil ich auf jeden Fall eine Sicherheitskopie haben muß. Macht dann 1,2 TB welche ich als Speicherplatz auf diversen Festplatten haben muß. Und ein Laptop ist auch Pflicht.


    Der Aufwand jeden Abend die Karten zu Kopien war bei der letzten Reise (noch mit P2) zu sehen. Der Kollege saß abends am Laptop, während wir beim Essen waren!


    Sicherheitskopien sind insofern wichtig weil eine Festplatte kaputt gehen kann oder gerade in ärmeren Ländern ein interessantes Objekt der Begierde ist. Ein Band hat niemanden interessiert! Also sind Sicherheitskopien (Festplatten) , welche an verschiedenen Orten lagern Pflicht!
    Man mag das penibel nennen, aber wenn das Material weg ist, ist eine Drehreise umsonst, welche enorme Kosten erzeugt hat. Und wie man das dem Auftraggeber erklärt ist das nächste Thema!
    Also immer wenn es um bezahle Aufräge geht steht die Sicherheit ganz oben.
    Wenn ich Urlaub mache ist das weniger schlimm.


    Ich komme zu dem Schluß, daß der Aufwand auf einer Drehreise wesentlich höher ist und man mehr wert auf Datensicherheit legen muss.
    Aber das Ganze wird dadurch wieder gut gemacht, daß man nach Hause kommt und keine Bänder mehr einspielen muß.
    Ich denke das hält sich in der Waage.

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