Edius und 1080 p

  • Hallo, Progressive-Fans!


    Nach den 1280 x 720 p meiner Panasonic HMC-151 bekommt man jetzt ja die 700-er Serie von Panasonic mit 1080 p / 50 zu kaufen. Für die 720 p/50 gibt es ja in Edius eine Projektvoreinstellung für das Erfassen über die Storm oder das Kopieren über USB. Für 1080 in "p" aber nicht.


    Wie kann ich die 1080 p erfassen, obgleich es für diese Auflösung ja keine Projektvorgaben bei Edius gibt?


    Berndt.

    Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein. Nicht umgekehrt.

  • Dass EDIUS dieses Format nicht bietet, ist das eine. Ich denke, da wird in den kommenden Updates auch noch eine größere Formatflexibiblität kommen.
    Eine andere Frage ist, was man damit anfangen möchte? Welches Zielmedium möchtest du mit diesem Format beglücken?
    Ich verstehe, dass du das Material auch in 50p schneiden möchtest, um es in bestmöglicher Qualität vorzuhalten.
    Wenn du dir aber die Medien BluRay oder HDTV ansiehst, dort sind 1080@50i oder 1080@60i die gängige Praxis!


    Ich vermute, dass EDIUS das Material sehr wohl lesen kann, es aber, je nachdem, welches Format du wählst, in 1080@50i oder 1080@25p auflösen würde, was vermutlich nicht in deinem Sinne wäre.
    Man kann in diesem Fall nur sagen, dass EDIUS im Augenblick nicht für dieses Szenario gerüstet ist. Ich denke, dass tiefgreifendere Änderungen in der NLE auch erst mit Version 6.0 zu erwarten sind.
    An dieser Stelle kann ich leider nur auf eine andere NLE, wie z.B. Adobe Premiere Pro CS3 oder CS4 verweisen.


    Alles Gute
    Jim

    • Offizieller Beitrag

    1080@50i


    Reicht doch. Die Quelle ist 50p. Die Änderung zu 50i ist doch nicht gleich einer 50i Quelle.

  • Reicht doch. Die Quelle ist 50p. Die Änderung zu 50i ist doch nicht gleich einer 50i Quelle.

    Mir persönlich würde es sicher auch reichen.
    Ich weiß leider nicht genau, was EDIUS aus 50p in einem 50i Projekt macht!


    1. Möglichkeit
    Theoretisch könnte aus dem Material ein ganz klassiches 50i gewonnen werden. Dazu müsste EDIUS lediglich die Vollbilder in Halbbilder zerlegen und abwechselnd mal das obere (TFF)und mal das untere Halbbild (BFF) verwerfen. Werden diese Bilder mit der korrekten Halbbilddominanz geflaggt, hat man ein 50i Video!


    In AVISynth wüsste ich, wie ich das generiere. ;)


    Pro: Bewegunsauflösung bleibt erhalten
    Contra: Detailauflösung sinkt


    2. Möglichkeit
    EDIUS verwirft jedes 2. Vollbild, was wohl die einfachste Möglichkeit wäre!


    Pro: höhere Detailauflösung
    Contra: schlechtere Bewegungsauflösung


    Mich würde es tatsächlich interessieren, was EDIUS daraus macht. Wenn ich demnächst mal lange Weile habe, werde ich mal ein Testszenario kreieren. :D


    Alles Gute
    Jim


  • Reicht doch. Die Quelle ist 50p. Die Änderung zu 50i ist doch nicht gleich einer 50i Quelle.


    Doch, natürlich ist es genau das. Es macht absolut keinen Sinn, 50p als Akquisitionsformat zu nutzen und dann auf 50i zu gehen. Denn dann habe ich genau dort die Beschränkungen im interlaced flicker und im Kell Faktor, die eigentlich nur allzugut bekannt sind. Schau dir mal hier dieses Zitat aus der Fachlteratur an:


    http://www.videotreffpunkt.com…?postid=167239#post167239


    Gerade mit der neuen Booster Technologie, die auch in Edius 5.5 zur Verfügung stehen wird, gerade damit wir eine 1080 50p Bearbeitung von AVCHD nur dann Sinn machen, wenn wir auch die Ausgabe zu 50p AVCHD machen können. Auch wenn wir das nicht auf Blu Ray brennen können, weil 1080 50p dort nicht spezifiziert ist - Hardwareplayer wie der Popcorn oder der Dune 3 können 1080 50p AVCHD heute schon problemlos abspielen, und die modernen HDTVs können das sowieso. Unmöglich ist das nicht.


    Und wenn ich Blu Ray brauche, gehe ich wohl idealerweise auf 720 50p - zur Zeit.

  • Denn dann habe ich genau dort die Beschränkungen im interlaced flicker und im Kell Faktor, die eigentlich nur allzugut bekannt sind. Schau dir mal hier dieses Zitat aus der Fachlteratur an:

    Die Beschränkungen durch den Interlaced Flicker sind nachvollziehbar.
    Ist es möglich, dass du in deinem verlinkten Artikel eine kleine Milchmädchenrechnung bezüglich des Kellfaktors machst?
    ich zitiere mal aus der Wikipedia:

    Zitat

    Quelle Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/K…le_Bildsignalverarbeitung


    Der Kellfaktor und die digitale Bildsignalverarbeitung
    Mit der digitalen Bildsignalverarbeitung gab es die Bildpunkte, die zuvor nur im Modell (und in Form einer Wand aus Glühlampen) existierten, erstmals in der Realität. Damit ist die Grundlage für die Berücksichtigung des Kellfaktors entfallen.
    Mit dem Übergang zur digitalen Bildverarbeitung veränderte sich somit das Modell: Die halben Zeilen wurden in der Speicherung zu ganzen Zeilen, deshalb spricht man von 576 Zeilen. Die Abtastfrequenz wurde nicht nach dem Modell mit quadratischen Bildpunkten gewählt sondern relativ willkürlich auf 13,5 MHz festgelegt. Daraus ergibt sich die Anzahl der Bildpunkte von 702 für die nominale aktive Zeilendauer. Die Anzahl 720 erfasst den Übergang in den Austastbereich einschließlich der Toleranzen, die Zahl 768 ergab sich als Anpassung an das Binärsystem und vereinfachte die Adressierung im Speicher.

    und weiter:

    Zitat

    Quelle Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/K…Bedeutung_des_Kellfaktors


    Die Bedeutung des Kellfaktors
    Die obere Schranke des Kellfaktors entspricht gerade jener Schranke, für die das etwa ein Jahrzehnt später veröffentlichte behauptet, dass im Bereich bis zu dieser Schranke eine Signalübertragung möglich sei. Die praktischen Erfahrungen, die die Grundlage der Ermittlung des Kellfaktors waren, stehen zum Abtasttheorem im Widerspruch.
    Der Kellfaktor stützt die 1/3-Regel, die besagt, dass Signale, deren Bandbreite 1/3 der Abtastfrequenz nicht wesentlich übersteigt, halbwegs zufriedenstellend übertragen werden. Dieser Regel entspricht auch die Wahl der Abtastfrequenz von 13,5 MHz (dreifache Farbträgerfrequenz).
    Das Thema Bildqualität ist weitaus komplexer. Auf die Beziehung zwischen Auflösung und Schärfe wird in SECAM III b eingegangen.

    Ich hab da so im Verdacht, dass der Kellfaktor im wesentlichen dann zum tragen kommt, wenn es um analoge Signalverabeitung geht, könnte das so sein?
    Was analoge Signalverarbeitung angeht, bin ich sicher keine große Leuchte, aber ob nun der Kellfaktor daran schuld ist, dass schlussendlich nur noch 350 Zeilen bei der horizontalen Auflösung übrig bleiben, kann ich mir bei der digitalen Signalverarbeitung eigentlich nicht mehr vorstellen.


    siehe auch hier:
    http://www.slashcam.de/multi/Glossar/Kell-Faktor.html


    Möglicherweise verstehe ich da etwas auch nicht ganz richtig?


    Alles Gute
    Jim

  • Den Auflösungssprung kann man auch bei digitalen Formaten wie HDV live beobachten - nimm dir dafür geeignetes Material und du siehst den in einer digitalen HD-darstellungskette. Der genannte Artikel gebraucht interlaced flicker und den kell Faktor als andere Begriffe für das gleiche Phänomen - obs richtig ist oder nicht weiß ich nicht, aber wir beobachten alle diese Unschärfesprünge bei Schwenks oder Bewegungen im Bild. Das alleine sollte eigentlich für progressive Formate sprechen - auch wenn die Ausgabekarten wie auch meine ältere NX oder auch die Intensity Pro noch gar kein 1080 50p können - und offenbar auch nicht die HDStorm wie dvandy. Ob ein Anteil dieses Auflösungssprunges auch in den long GOP von HDV seine Ursachen hat, ist eine andere relevante Frage, die ich mir nicht zu beantworten traue. Ist halt ebenso wie AVCHD kein Profiformat.

  • Klar, die Auflösungsveränderung ist für mich auch optisch nachvollziehbar, nur habe ich diese bisher lediglich mit dem Interlaced Flickern in Zusammenhang gebacht.
    Ich bevorzuge ebenso progressives Bildmaterial, schon der besseren Auflösung wegen und natürlich der schmerzfreieren Weiterverarbeitung. Ich drehe leider selbst kein eigenes Material, habe aber permanent mit angeliefertem Material zu tun, welches zu 90 % progessiv ist. Ich bin auch ein großer 24/25p Fan, der Kino-Optik wegen. ;)
    Ich glaube, an das sehr geschmeidige 50p muss sich mein Auge erst noch gewöhnen. :D :D :D


    Alles Gute
    Jim

  • Für mich ist interessant, dass die AVCHD Variante von Panasonic derzeit im Consumer Bereich einzigartig ist - zumindest wenn man von 1080 50p spricht (35p und 30p haben wir ja schon länger). Und es bleibt spannend, was Edius 5.5 da an Ausgabevorlagen mitbringen wird. Denn der Canopus HQ codec etwa kann ja das Panasonic Material tadellos als 1080 50p konvertieren - nur fehlen halt Ausgabeoptionen aus den meisten Schrittprogrammen. Es macht halt für mich keinen Sinn, zwar in 1080 50p zu akquierieren und dann erst wieder interlaced ausgeben zu müssen - wenn, dann will ich 1080 50p aus im finalen Format erhalten können. Und wenn ich mir das zur Zeit eben über Player wie den Dune 3 oder den Popcorn ansehen muss.


    Ich selbst habe leider noch zuwenig von dem Pana 707er Material gesehen - und hoffe aber, dass es wirklich massiv geschmeidig ist! :)

  • In Edius 5.12 können in ein 1080/50i Projekt problemlos auch 1080/50p Clips bearbeitet werden (auch in HQ-Codec konvertiert). Ausgabe als MPEG 1080/50p ist möglich:




    Im zweiten Fenster kann zwischen VBR oder CBR gewählt werden, auch das Tonformat ist wählbar.

  • Sehr gut, das ist keine Schlechte Möglichkeit, sonfern das progressive Material dann korrekt interpretiert wird (also eigenen Vorlagen für 1080 50p wären wohl nicht schlecht). Der HQ codec kann ja das AVCHD 1080 50p korrekt zu als 1080 50p enthalten - und damit ist zumindest die durchgängige Bearbeitung und auch die Ausgabe als 1080 50p möglich - und wohl auch das Abspielen von Festplattenplayern, nur halt nicht von Blu Ray.


    Die Datenraten würde ich für dieses Material aber wohl eher auf 50 mbps hinaufsetzen wollen - aber das dürfte ja gehen, oder?


    Interessant wäre, ob Edius 5.5 auch natives AVCHD 1080 50p beschleunigt bearbeiten können wird - und ob auch die Ausgabe zu AVC 1080 50p möglich sein wird. Diesen Weg würde ich den Vorzug geben, auch wenn die Verarbeitung über den HQ codec und die Ausgabe zu mpeg2-HD auch nicht übel ist.

  • Die Datenraten würde ich für dieses Material aber wohl eher auf 50 mbps hinaufsetzen wollen - aber das dürfte ja gehen, oder?


    ja, das geht.
    Ich habe für eine Beamer-Präsentation sogar schon in Max 80 mbps VBR exportiert

    Gruß
    Erich


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    Windows 10 Pro - Storm 3G - Intel core i7-6700K 4 GHz - ASUS Z170-A - 32 GB DDR4 RAM - Intel HD530 Grafik - Win 10 Pro - Blu-Ray LG BH10LS30

  • Ich glaube, niemand hier kann sagen, was mit dem Material schlussendlich passiert!


    Eingangsvideo 50p --> Projekt 50i --> Ausgabeformat 50p ???


    Ich hatte mal versucht, eine 50p Quelle in ein 50i Projekt zu ziehen und selbiges als 50p Ziel zu exportieren.
    EDIUS hat den Exportstatus angezeigt, kam aber nicht vom Fleck = 0 %! Prozessorlast = 0 %!


    Möglicherweise habe ich dabei irgendeinen schwachsinnigen Fehler gemacht, wer weiß... ;)
    Aber selbst wenn der Export funktionieren würde, was passiert mit den Frames von der Quelle bis zum Ziel?


    Normalerweise laufen Wandlungen so ab:

    50p --> 50i:
    Bedeutet: Jedes Vollbild wird in Halbbilder zerlegt, von denen abwechselnd nun immer eines der resultierenden Halbbilder (mal das erste, mal das zweite) verworfen wird, die übrigen werden zusammengeführt


    50i --> 50p:
    Bedeutet: Alle Halbbilder werden getrennt, auf Vollbild interpoliert und je nach Halbbildreiehenfolge wieder hintereinander sortiert.


    Nun bleibt die Frage stehen, ob EDIUS in Abhängigkeit von Quell und Zielrate die 50p weitereicht oder eben die Frameprozessings so laufen, wie von mir beschrieben!


    Fragen über Fragen...
    Jim

  • Also in dem Fall lautet die Frage eher, was passiert bei 50p -> 50p, wenn in den Projekteinstellungen 50i eingestellt ist? DAS ist eine Frage des internen Signalflußes, und ich weiß nicht ob der für Edius irgendwo dokumentiert ist. Von anderen NLEs weiß ich, dass die Interpretation des Materials sehr wohl vor den Projekteinstellungen abhängig ist - und dass interlaced Material sehr wohl intern deinterlaced werden kann, für die interne Berechnung des Materialflusses. Aber wie das bei Edius ist, weiß ich nicht.


    Sauber wäre es halt, wenn man die Projekteinstellungen auf 1080 50p einstellen kann oder es dafür eine Vorlage gäbe - auf die man sich verlassen kann.


    Dass die Ausgabe doch nicht hinhaut, ist ärgerlich. Schade.


    Naja, Günter, ob es andere NLEs können kann ja auch sein, aber es dürften in Summe noch nicht zu viele sein, die 1080 50p ausgeben können - noch dazu in den von uns gewünschten Zielformaten AVC oder mpeg2 (die dann von zumindest einigen Mediaplayern abspielbar sind).

  • Also in dem Fall lautet die Frage eher, was passiert bei 50p -> 50p, wenn in den Projekteinstellungen 50i eingestellt ist?

    Genau, deshalb habe ich kurz geschildert, was normalerweise bei einfacher Wandlung passiert und dann die Brücke mit 50i eingebracht.
    Ein Interlacing einer 50p Quelle hat halt wahrnehmare Auflösungseinbußen zur Folge. Denn letztlich verbleiben nur noch 50 Halbbilder, anstatt 50 Vollbildern!


    Bin gespannt auf die kommenden Versionen!


    Alles Gute
    Jim

  • Ich hab' das mal mit 50p Material meiner Panasonic SD707 getestet. Bei mir blieb die Ausgabe in MPEG-2 50p nicht hängen. Allerdings dürfte Edius beim Umwandeln von 50i auf 50p ein einfaches "Bob" Deinterlacing machen. Jedenfall erkennt man deutliche Artefakte auf schräg verlaufenden Kanten.


    Fazit: Das 50p Ergebnis ist leider von der Qualität mit dem 50p Original nicht vergleichbar.



    Ich hoffe, daß in Edius 5.5 1080p50 Projekteinstellungen enthalten sein werden.

  • Ich hab' das mal mit 50p Material meiner Panasonic SD707 getestet. Bei mir blieb die Ausgabe in MPEG-2 50p nicht hängen.

    Gut zu wissen, dass der Export prinzipiell gehen sollte. Dann muss der Fehler, was das betrifft bei mir liegen.

    Allerdings dürfte Edius beim Umwandeln von 50i auf 50p ein einfaches "Bob" Deinterlacing machen.

    Richtig. Der trennt die Halbbilder und interpoliert das jeweils zum Vollbild fehlende komplementäre Halbbild hinzu.


    Frohe Ostern
    Jim