Empfinden des Kommentar-Tons Meinungen gesucht

  • Ich habe da mal ein Video mit Kommentar erstellt, wobei ich ein wenig am Ton "rumgeschraubt" habe. Genauer gesagt habe ich die Stereobasis verbreitert und den Ton frequenzmäßig verschoben und gedoppelt. Dazu habe ich mit einem Gate die Nebengeräusche in den Sprechpausen etwas unterdrückt. Das ganze ist dann auch etwas komprimiert.


    Nach meinem Empfinden ist der Ton mit diesen Eigenschaften angenehmer als eine unbearbeitete Mono-Aufnahme, weil da ein wenig Volumen, Wärme und Bass mit reingekommen ist. Leider habe ich kein Originalton, da die Tonbearbeitung live während der Aufzeichnung erfolgte, so daß ich direktes Feedback von dem bekommen habe, was ich da reingesprochen habe.


    (Ich finde diesen schwebenden, warmen und basslastigen Sound so gut. Diesen Soundeffekt hatten sie früher bei SAT1 Filmvorschau schon mal. Ist das im Kommentar zu nervig?)


    Was meint Ihr zum Ton oder wie man es besser machen kann? (Jetzt nicht inhaltlich zum Kommentar, sondern tonmäßig)


    Beispielvideo mit Sound:
    http://www.youtube.com/watch?v=sbZjuEOxqx0

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5

  • Also der Kommentar hört sich für meine Ohren hervorragend an
    Das passt ja bestens zu "Welches Mikro für Voice over"
    und da sind wir schon beim Thema; welches Tonequipment benutzt Du??
    Interressant wäre auch noch welche Audioeffekte Du angewendet hast d.h WIE hast Du`s gemacht?
    Nochmal, der Kommentar klingt ausgezeichnet(ist natürlich immer Ansichtssache)


    Grüsse...Rolf

  • Mikrofon: AKG C3000
    Mikrofonvorverstärker: dbx Tube Channel Strip with Digital Out 376 (bis 24bit, 96kHz) (Röhrenverstärker mit AD-Wandler)
    Mischung/Toneffekte: SonicCore Pulsar/Scope Fusion Platform inkl. Vinco S Channel (Verstärker/Kompressorsimulation), Gate S (Gate zur Geräuschunterdrückung), PsyQ (Psychoakkustische Stereo Basisverbreiterung und Lautstärkemaximierung), Pitch-Shifter S (Tonhöhenänderung zwischen linkem/rechtem Tonkanal als SendEffekt zur Dopplung/Verbreiterung), Optimaster (MasteringPlugin Lautheit und Transparenz).


    Einen Teil davon könnte man auch offline mit entsprechenden VST-PlugIns berechnen. Da obiges alles über DSPs (digitale Signalprozessoren) von der ScopeFusionPlatform in Echtzeit berechnet wird, erhält man direktes Feedback während der Aufnahme, die über den HDMI-Eingang der Pegasus erfolgt und damit absolut synchron bleibt.


    Dieser Aufwand ist natürlich nur was für "Freaks".

  • Ich habe mir jetzt mal den Ton über meinen AV-Receiver angehört und festgestellt, daß man von dem "SAT1 Effekt" über Stereoanlage garnichts mehr mitbekommt.


    Als ich das mit Kopfhörer testgehört habe, war der Effekt noch relativ stark zu hören. Das ist halt das Problem, wenn Effekte über Kopfhörer sehr viel stärker wirken als über Lautsprecher, weil über Lautsprecher die Kanaltrennung sehr eingeschränkt wirkt. Auch hört man das Gate über Lautsprecher nicht so stark rauschen, wenn es "dichtmacht".


    Da muss man sich dann erst mal Gedanken machen, wie der Otto-Normal-Gucker denn das Schulungsvideo betrachtet. Am PC mit Kopfhörer oder über Lautsprecher? Andererseits möchte ich die "Optimierung/Verbiegung" des Tons auch nicht übertreiben, daß es für den mit Kopfhörer ausgerüsteten Zuschauer zu extrem wird. (Da fällt mir ein, daß ich noch ein bischen an den Phasen drehen könnte, so daß ein Surround-Signal einer Surround-Matrix-Codierung entsteht. Für die, die Surround-Boxen am PC benutzen.)

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5


  • Was meint Ihr zum Ton oder wie man es besser machen kann?

    Hi,


    sauberer sprechen, den Text sauber vorbereiten und die technischen Spielereien weglassen.


    Vom Klang her, fehlen mir die tieferen Töne. Das Ganze klingt etwas "quakig".


    Mit einem normalen Großmembranmikrofon und ohne Nachbearbeitung klänge das Ganze runder, voller und sauberer.


    Just my 2 cents.


    Viele Grüße
    Peter

  • Ja, das Gate hat auch mal zugepackt, wenn ich nicht laut bzw. nah genug am Mikro war. Da ist dann mal ein Wort abgehackt. Irgendwo im Video hört man auch kurz ein paar Autos über die nasse Straße fahren (schhhhh). War tagsüber, wo viele Autos fahren. Eigentlich muss ich sowas spät Abends machen, da herrscht mehr Ruhe.


    Text war auch nicht vorbereitet, sondern einfach spontan geklickt und gequatscht. (z.B. mit der Hüllkurve habe ich gerade mal die Kurve bekommen, weil ich eigentlich Keyframes für die Lautstärke hätte sagen sollen.)


    Aufgenommen war es schon mit einem AKG C3000 Großmembran-Mikrofon, weswegen ich den Gate-Level auch ziemlich hoch setzen musste. Bässe waren über Kopfhörer auch ziemlich vorhanden. Über Lautsprecher nicht so stark wahrnehmbar. Also muss ich doch mehr auf Lautsprecher-Mix achten und vielleicht doch eine Audio-Post-Pro machen. Vielleicht reicht auch ein bischen am EQ im Bassbereich vom Channelstrip zu drehen.


    Vielleicht hol ich mir doch noch den TC Assimilator (http://www.tcelectronic.com/assimilator.asp) , so daß ich Frequenzgänge z.B. von anderen Sprechern kopieren kann. Das ist ein Plugin für die Powercore.

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5

    Einmal editiert, zuletzt von homer ()

  • Zitat

    Dieser Aufwand ist natürlich nur was für "Freaks".


    ...-wie wahr, wie wahr! Rolf, nun hast Du alles ausführlich beschrieben bekommen :lol: Um so tiefer ich ins Geschriebene von Homer vordringen wollte, um so kleiner wurde ich, und um so bewußter wurde die Erkenntnis: Hier kann ich überhaupt nicht mehr mitreden! ---.was die angewandte Technik betrifft.


    Doch in der Qualität des Verstehens muß ich mich dem Gesagten von Peter anschließen, ohne Dir, Homer, zu nahe treten zu wollen: Das kann ich nicht als klar und verständlich einstufen - hier und da, ab und zu etwas a la Hans Moser :)


    Das Maß aller Dinge sind für mich die Sprecher-/innen abends in den ZDF-Nachrichten.


    MfG Günter

  • Hi,


    ganz pragmatisch ausgedrückt:


    Mit den technischen Spielereien verschlimmbessert Homer das Ergebnis nur.


    Bevor ich mich stunden-, tage-, oder gar wochenlang mit diesen Spielerein beschäftigen würde, würde ich lieber die Zeit nutzen um Filme zu machen und Kommentare zu sprechen.
    Die dadurch entstehende Übung bringt um Dimensionen mehr, als die tollsten technischen Raffinessen.


    Just my 2 cents.


    Viele Grüße
    Peter


  • Das Maß aller Dinge sind für mich die Sprecher-/innen abends in den ZDF-Nachrichten.

    Es gibt da einen Sprecher,(nicht Nachrichten sondern Dokumentationen usw.) ich glaube er heisst Winkelmann,dessen Stimme fasziniert mich


    Grüsse...Rolf


    PS. So langsam macht mich das ganze Thema MIKRO leicht kirre(nicht irre!!!)

  • Danke, ehrliche Meinungen sind mir die liebsten. Denn davon kann ich am besten lernen.


    Ich muss mir da wohl doch mehr Mühe geben (wenn das als "Nichtsprecher" denn ausreicht). Da muss ich den Rolf schon bewundern. Der spricht richtig deutlich.


    Ich werde dann mal ein paar Sprecher (Nachrichten/Kommentare) aufzeichnen und mir mal die Frequenzspektren anschauen. Ich weiß von den Radiosprechern, was da für ein Aufwand betrieben wird. Die werden extra eingemessen und haben dann eine "Codecard", mit der dann die entsprechenden Einstellungen per "Total Recall" in Nullkommanix wieder hergestellt werden, wenn die Sprecher wechseln.


    Bisher habe ich das einfach so aus dem Bauch gemacht. Man muss sich schon ein bischen mit der Materie befassen, was warum wie eingestellt werden sollte. Ob man sich an irgendwelche Referenzen anlehnt usw.

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5

  • Ton finde ich (über meine LCD-Monitorlautsprecher) okay, staune aber über den techn. Aufwand. Wenn ich bzw. ein anderer mit meinem Audio-H4 direkt auf die Timeline spreche/spricht, reicht mir die Ton-Qualität für meine Ansprüche allemal. Woran es hapert, ist bei mir oder in meinen Mitsprechern begründet, die wir keine so genannte Sprecherstimme haben, häufig nicht richtig lesen im Sinne von betonen u.ä. Nicht zuletzt verwende ich manchmal mehr Zeit für den 'richtigen' Text auf als für das Projekt. Somit stimme ich Peter zu.
    Ich hatte einmal das Glück, eine Profisprecherin vom WDR vor meinen Geräten sitzen zu haben.
    Einfach toll. Sie redigierte/gättete im Nuh meinen Text. Dieser saß beim Sprechen sofort beim ersten Mal und war - etwas übertrieben gesagt - das Beste am Film.

    Bernd aus Duisburg
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    Intel i9 7940X 14 x 3,1-3,8 GHz - X299 - 32 GB DDR4 RAM3000 - Win 10 64bit+ 1GB VME 960 Samsung - nVidia Geforce GTX 1060 mit 6 GB Ram - BM Intensity Pro 4K

  • Hi Homer,


    beschäftige Dich doch lieber mit Sprachgeschwindigkeit, Satzlängen, Sprachpausen, Kommentarinhalten und nimm Dein vorhandenes Mikrofon OHNE JEGLICHE Audio-Anpassung, Nachbearbeitung usw.


    Wenn der Kommentar dann gut klingt, ERST DANN lohnt es sich, über die technischen Feinheiten weiter nachzudenken.


    Ein guter Kommentar entsteht nicht durch technische Bearbeitung sondern durch üben, üben, üben.


    Den Erfolg der Übung kannst Du nur dann beurteilen, wenn Du das Ergebnis UNVERFÄLSCHT beurteilst.


    Radiosender treiben zwar einen gewissen Aufwand, aber nur deshalb, weil die Sprecher bereits geübt sind.
    Da geht es nur um das Feintuning, aber niemals darum aus einem ungeübten Sprecher einen guten Sprecher zu machen.


    Denn das klappt auch beim Radio nicht.


    Mein Tipp für Dich, Homer:


    Nimm Deinen ganzen übertriebenen technischen Schnickschnack, packe ihn in einen Karton und verschließe ihn im Keller oder in der Garage.


    Dann nimmst Du nur das, was unbedingt notwendig ist:


    Eine Kamera mit Stativ, ein Mikrofon, einen PC mit Edius in Grundinstallation OHNE weitere Effektpakete und fängst damit an, Filme zu machen.
    Und machst Filme und Filme und Filme und Filme ...


    Wenn Du dann nach vielen vielen Filmen gute Filme machst, dann, ERST DANN kannst Du hingehen, und das eine oder andere kleine technische Spielereichen aus dem Karton herausfischen.
    Dann wirst Du auch gemerkt haben, dass Du 95% Deine Technikwahns überhaupt nicht brauchst, dass er Dich eher sogar hindert, etwas ansehnliches zu produzieren.


    Gute Filme entstehen nicht durch übertriebene Technik sondern durch gute Autoren und kreative Arbeit.


    Genauso, wie man auch nicht Fahrrad fahren lernt, indem man sein Fahrrad mit einem Gyro-Kreisel zu stabilisieren versucht.


    Nur mal so aus der Praxis gesprochen ...


    Und als konstruktive Kritik gemeint, also bitte positiv auffassen.


    Viele Grüße
    Peter

  • Ich habe bisher diese Diskussion mit Interesse verfolgt. Trotz den zahlreichen Beiträgen, mit deren Inhalt ich mich weitgehend identifizieren kann, möchte hier einige ergänzenden Bemerkungen machen.
    Ich konnte bei jemanden, die jahrzehntelang als Sprecherin bei dem Südwestfunk Baden-Baden gearbeitet und als Schauspielerin in vielen Hörspielen mitgewirkt hat, während der Arbeit über die Schulter schauen.
    Ich habe weiterhin in ihren Sprach-Workshops für Vertriebsmitarbeiter diverse Schulungsvideos gemacht.
    Da sah ich sah wie es funktioniert, die Schüler mussten während der Schulung sogar mit Sektkorken im Mund Sprachübungen absolvieren, auch die Atemtechnik wurde fleissig geübt.


    Alle Radiospecher/Schauspieler haben eine aufwendige Schulung/Sprachtraining hinter sich. Diesen professionellen Level können Amateure nie erreichen, aber sie können durch gezieltes Üben ihre Sprechtechnik deutlich verbessern.
    Sprachmängel können mit technischen Mitteln nur sehr eingeschränkt beseitigt werden.
    Ich arbeite regelmässig mit Künstlern zusammen, (Mixing/Mastering deren Songs für die CD-Rohlinge in meinem Studio).
    Bei der E-Musik enthalten manche Songs neben den Instrumententracks auch besprochene Spuren, die meistens bearbeitet werden müssen.
    Dabei gilt es generell:


    Die Effekt-Plugins sollten nur dezent eingesetzt werden,
    Erst lieber etwas wegnehmen als hinzufügen! (z. B. tiefe/hohe Frequenzen bei EQing)
    Ich setze bei der Bearbeitung von Spachspuren ein:


    DeEsser (wenn erforderlich),
    Kompressoren (deren Bedienung Fingerspitzengefühl und viel Erfahrung voraussetzt)
    Hall (meistens kleine Räume) , nur dezent.
    Dabei sollte der Hall nicht explizit wahrgenommen werden, sondern nur vermisst werden wenn man das trockene Signal anhört.
    Filter (meistens steilflankige Hochpassfilter bei etwa 20 - 30 Hz, beim Netzbrummen etwas höher - 50 - 60 Hz).
    Filter sind so gut wie immer notwendig, selbst wenn die tieffrequenten Störsignale nicht hörbar sind.


    Gruss
    netwalker

  • Danke netwalker, das hört sich an, wie das Buch "Audio-Mastering" von Friedemann Tischmeyer. Ich kenne es genau so, wie die Mixing Tutorials für Cubase.


    Leider vergisst man als Amateur die Grundregeln gerne und macht mal schnell ein "Lösungsvideo" ohne groß nachzudenken. Das Video hatte ich kurzfristig auf eine Frage zum Ein- und Ausblenden gemacht und, weil ich endlich mein Equipment bezüglich DVI+SPDIF -> HDMI zur Verfügung hatte. Motto: Nike - Just do it! Da juckt es einen schon mal in den Fingern und man legt gleich los ohne groß nachzudenken und die Grundregeln zu beherzigen. (Außer LowCut, den hatte ich am Channelstrip ON), wobei ich da besser den Sonnox EQ von der Powercore nutzen würde, der genau für das steilflankige Abschneiden funktioniert 36db/Okt.). Und genau für den dezenten, individuell konfigurierbaren Hall gibt es ja das VSS3 für die Powercore. Wobei ich gar keinen Wert auf Hall lege. Trocken wäre mir viel lieber. Deswegen habe ich es auch nicht benutzt. Auch wegen des zeitlichen Aufwands für eine kurze "Videoantwort" habe ich auf noch einiges verzichtet. (Am meisten auf die richtige Artikulation, denn es war ehr quick and dirty und ein Experiment, wie so ein Kommentar ankommt.)


    Was ich mich auf der anderen Seite frage: Schulungsvideos, stört sich da überhaupt jemand am Kommentar? Ist da nicht jeder froh, wenn er den Sprecher versteht und eine Lösung für seine Problemfälle bekommt? In sofern muss es doch eigentlich nur verständlich sein, oder kauft jemand ein Schulungsvideo wegen des schönen Tons in DolbyDigital und HyperDuperIrgendwas?


    Ich sag mal so: Ich weiß heut noch nicht, wie Til Schweiger oder Hans Moser Schauspieler geworden sind, bei dem Genuschel, daß die von sich geben. Also kann es wohl nicht nur auf den Ton ankommen.

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5

  • Homer,


    Du hattest eingehend explizit nach der Beurteilung des Tons gefragt.




    Zitat

    Ich sag mal so: Ich weiß heut noch nicht, wie Til Schweiger oder Hans Moser Schauspieler geworden sind, bei dem Genuschel, daß die von sich geben. Also kann es wohl nicht nur auf den Ton ankommen.


    Schauspieler und Off-Sprecher sind gänzlich unterschiedlich zu betrachten.


    Beim Schauspieler agiert die Stimme zum Bild und ergänzt sich mit der Mimik.


    Beim Off-Sprecher fehlt dies gänzlich, sodaß das Gesprochene anders aufgebaut sein muss.


    Falls es einem schwer fällt, als Off-Sprecher zu agieren ist ein guter Ausweg, sich einfach selber im Bild zu zeigen. Sozusagen als Moderator.
    Da kann man ganz anders Sprechen ... :)



    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo


    Ich kann mal ganz kurz schildern wie ich meinen Kommentar, der ja scheinbar ganz ordentlich ankommt, mache(spreche)


    Wenn mein Film fertig geschnitten in der Timeline liegt, dann schreibe ich den dazugehörenden Kommentar auf, spreche ihn
    (ohne aufzunehmen)erst mal vor mich hin, um festzustellen, ob er auch in der Länge zum entsprechenden Clip passt.
    So kann ich noch Korrekturen vornehmen.
    Dann wird der komplette Kommentar in einem Stück gesprochen und aufgenommen; anschliessend in Timeline ziehen und
    stückeln; wenn´s passt, ok. sonst das ganze Spiel noch mal von vorne. Ich brauch so 3-4 Anläufe bis ich einigermaßen zufrieden
    bin
    Audioeffekte so wenig wie möglich, weil damit der Charakter meiner Stimme verfälscht wird


    Viele Grüsse....Rolf

  • Zitat

    anschliessend in Timeline ziehen und stückeln;


    ...-demnach nachvertonst Du nicht per voice over in Edius? Denn da ist ja der gesprochene Kommentar gleich in der Audiospur der TL?


    Günter


  • Ich kenne das Buch von Tischmeyer, aber weder plappere ich hier akademisches Wissen nach, was ich irgendwo in einem Buch gelesen habe noch will ich mit meinem Wissen jemanden beeindrucken.
    Allerdings - wenn man bedenkt, dass in einen Beitrag viel Zeit investiert wurde mit der Absicht, anderen Leuten nützliche Informationen zu vermitteln und dann einem unterstellt wird, dass er damit nur eine Selbstinszenierung wollte, ist ärgerlich.


    Meine Ausführungen basieren auf eigenen jahrelangen Erfahrungen und ich sprach von meinem Workflow, das sich bei mir bewährt hat.
    Hier führen viele Wege nach Rom. Daher ist es mir egal, ob andere diese Vorgehensweise akzeptieren oder nicht.


    Was man mit dem aufgenommenen Tonmaterial macht, das hängt von den jeweiligen Qualitätsansprüchen des Verfassers ab und davon, was man damit machen will - sind es private oder kommerzielle Videos?
    Meiner Meinung nach reichen für Privatvideos die für die Klangbearbeitung von Edius bereitgestellten Mittel völlig aus.
    Auch Schulungsvideos müssen nicht unbedingt einen professionellen Begleittext aufweisen.
    Bei zahlreichen kommerziellen Filmen - selbst bei Kassenschlagern - ist das dt. Synchron trotz Dolby und Co. manchmal so schlecht, da ich oft lieber den O-Ton bevorzuge.
    Eine aufwendige Tonbearbeitung setzt zudem einen erheblichen finanziellen Aufwand voraus.
    Hardware wie aktive Nachfeldmonitore und die notwendige Software (DAW) sind zwar heute erschwinglich, aber wenn man hochwertige Effekt-Plugins einsetzen will, kommt schnell eine grössere Summe zusammen. Ein einziges hochwertiges Plugin kann locker ein paar hundert Euro kosten.
    Zudem ist damit noch nicht getan. Man braucht viel Erfahrung mit diesen Tools und geschulte Ohren, die man aus Büchern nicht aneignen kann.
    Daher lohnt sich eine solche Investition für die meisten privaten Anwender kaum.



    Gruss
    netwalker

  • So, wie Rolf seine Kommentare aufnimmt, das ist in meinen Augen für eine Doku passend, wo ja Bild und Kommentar sowieso getrennt sind.


    Für ein Schulungsvideo finde ich einen Live-Kommentar zu dem, was man gerade am Bildschirm tut, intuitiver und authentischer. Ich hatte in meinem Fall das Video 2x in etwas abgewandelter Form aufgezeichnet. Wahrscheinlich reicht es schon sich vorher konzeptionell etwas mehr Gedanken zu machen und mit 2 oder 3 Takes, wenn man sich den Ablauf verinnerlicht hat das ganze live aufzuzeichnen.


    Den Kommentar zum Bild ablesen, das ist bei einem Schulungsvideo schlecht realisierbar, da man ja live mit der Maus auf dem Bildschirm agiert. Eine nachträgliche Vertonung ist sehr aufwändig und in dem Fall, wenn man spontan immer mal den einen oder anderen Aspekt ergänzt, auch schlecht nachzuvollziehen. Selbstanalyse: Man erkennt die Spontanität an den Mausbewegungen, wo ich "live" überlege, was ich als nächstes machen soll. (Clip verkürzen, an den Anfang scrollen und abspielen oder am Ende die Ausblendung erst fertigstellen? Ist der Ausschnitt zu lang, um ihn von Anfang bis Ende abspielen zu lassen? Zum Glück passte die Länge. Auch die Einblendzeit hatte ich eigentlich unbewusst sehr kurz gewählt, da ich nicht wusste, wie weit ich in die Timeline hineingezoomt hatte. Man sieht, daß ich mir die Gedanken vorher hätte machen sollen. Was zwar blöde aussieht, aber der Erklärung des Sachverhalts nicht schadet, nur mich als Sprecher in dem Moment verunsichert.)


    Da muss man sich dann wirklich an ein Konzept halten, dieses umsetzen und fertig. Mir geht es jedenfalls so, daß ich spontan einfach immer wieder neue Aspekte sehe, die ich dann live einzuflechten versuche. (Das ist wiederum ein Zeichen für ein schlechtes Konzept, sonst hätte man es im Vorhinein berücksichtigt.)


    In sofern ist es weniger ein Schulungsvideo mit paedagogischem Hintergrund als eine Antwort auf eine Frage.


    Peter C: Ja, das sieht man schon mal, daß sich die vortragenden mit einer WEB-Cam irgendwo ins Bild schleichen. Finde ich aber nicht so toll. Mag zwar interessant für den Zuschauer sein mal zu sehen, wer da eigentlich spricht, aber so wirklich zielführend für einen Sachverhalt ist es nicht. (Bin ein bischen kamerascheu.)

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5

  • Sorry netwalker, ich wollte Dir da kein Nachgeplapper unterstellen, sondern nur klarmachen, daß ich die Theorie auch kenne, sie aber gerne in der Praxis vergesse.


    Dein Beitrag ist doch für viele Hobbyfilmer, wie auch für mich von Nutzen, da sie mir aufzeigt, was ich vergessen habe.

    Gruß
    Homer


    Canon EOS 600D, GoPro Hero 3 Black Edition, Canon HF 100, DaVinci Resolve 9, Production CS5